Hallo!
Die mich hier interessierenden Zitate daraus:
- Ein Widerspruch zur Vorgeschichte des Menschen, wie Anthropologen sie jahrzehntelang erzählt haben.
- [Der Fund-]Ort … liegt viel zu weit nördlich, um zur heutigen Lehrmeinung zu passen.
- „Out of Africa“ heißt die Theorie, wonach erst damals menschenartige Zweibeiner die vermeintliche „Wiege der Menschheit“ verließen und als Homo erectus eurasische Gefilde eroberten.
- Reicht das, um die Stammesgeschichte des Menschen grundsätzlich infrage zu stellen? Nach heutiger Auffassung beginnt sie zu dem Zeitpunkt, an dem sich die letzten gemeinsamen Vorfahrenpopulationen von Schimpansen und Menschen (Homininen) aufspalteten. Danuvius guggenmosi jedoch ist ein Primat, der lange vor diesem Termin aufrecht gehen konnte.
- Damit bringt Udos Auftauchen unsere Vorgeschichte gehörig durcheinander.
- " Africa only ist passé; die Karten werden neu gemischt."
- David Begun kommt zum Schluss: Die afrikanischen Menschenaffen und die Menschen hätten sich „aus einem europäischen oder westasiatischen Vorfahren entwickelt, der vor 7 bis 9 Millionen Jahren nach Afrika migrierte“. Sogar den konkreten Auslöser für die Wanderungsbewegungen benennt Begun: einen „globalen Klimawandel“ in jener Zeit.
Wie immer so ein Fund dann in die anthropologisch-paläontoligische doxa-Erzählung eingebaut werden wird, es verdeutlich m.E. so dermaßen klar, dass diese großen naturwissenschaftlichen Erzählungen (man denke etwa an die Erzählung vom Urknall usw.) eben Erzählungen sind: Mythen, vorsokratische Welterklärungen, Kosmo- und Anthropogenien. Der einzige Unterschied zu denen ist, dass die wissenschaflichen Erzählungen nicht verheimlichen, sondern thematisieren, dass sie „nur“ Erzählungen sind.
Und jetzt der Schlenker zur Großen Erzählung des Klimawandels.
Auch die beruht im Kern auf paläontologischer Forschung und damit auf das Zusammenstückeln von vielen kleinen hochgradig interpretationsbedürftigen Einzelbefunden, die fortwährend in eine sich wandelnde Große doxa-Erzählung eingebaut werden. Absurd aus meiner Sicht, und die ist allein schon ausbildungsbedingt eine wissenschaftliche und kein anti-wissenschaftliche, zu glauben, dass das was anderes wäre als eine Art Kosmogonie.
Das heißt ja nicht, dass die Dinge, die klar beobachtbar sind, nicht stimmen würden: Gletscherrückgang, Veränderungen in unserern Wäldern, vergleichende Temperaturmessungen usw.
Aber die Art und Weise, wie heute die Gesamterzählung „Klimawandel“ popularisiert wird, inklusive des damit verbundenen Überbaus (der Begiff „Klima(wandel)leugner“ etwa, ein begrifflicher Bruder des Holocaustleugners) hat aus meiner Sicht mit einer aufgeklärt-wissenschaftlichen Betrachtung der Welt gerade nichts zu tun.
Zugegeben, das war jetzt mehr Kommentar als Frage (außer natürlich: Wie sehr ihr das?), und zugegeben, das hätte auch in ein Brett „Philosophie, Unterabteilung: Wissenschaftstheorie“ ausgeklammert werden können, aber da der Udo im Moment und der Klimawandel ständig in den Nachrichten ist, eben „Nachrichten“.
Gruß
F.