Übersetzung in Dialekt – Hiiiilfe!

Hallo an alle!

Für ein Buch, das ich gerade schreibe, bräuchte ich das Wort/den Ausdruck „Klo/Toilette“ sowie den Satz

„Ich muss mal dringend auf´s Klo“

in allen erdenklichen deutschen Dialekten. Gerne auch in dem Wortlaut ausgedrückt, den man dann als Norddeutscher, usw. verwenden würde.

Bin gerade ganz begeistert, dass es ein „Dialekt Expertenforum“ gibt und würde mich über Eure Antworten und Übersetzungen freuen.

1000 Dank für Eure Hilfe!

Servus,

südlich von Ulm sait ma:

„I sott amol obedingt uffs Heisle“, wobei „s Heisle“ schon ein bissel bäuerlich-altbacken klingt und auch ersetzbar ist durch „oms Eck“, „oimanaa“ (= „irgendwohin“) oder auch „uffs Gloo“.

Viel einfacher und genauso verständlich ist „Mir pressierts“.

Schöne Grüße

MM

Hallo Claudiarike,
um es gleich genauer einzugrenzen, in Schleswig-Holstein heißt das:

ut de Büx möten - auf’s Klo müssen, also
„Ich muß mal auf’s Klo“ heißt:

„Ik mööt mol ut de Büx“ (wörtlich: Ich muß mal aus der Hose) oder
„Ik mött mol op Tante Meyer“,
wobei „Tante Meyer“ als Synonym für „Klo“ oder „Toilette“ heute kein Mensch mehr verwenden würde. Als man aber solche Orte noch nicht öffentlich „in den Mund nahm“, wich man auf solcherart vermenschlichte Bezeichnungen aus.
Warum das so ist und warum ausgerechnet „Tante Meyer“, kann ich nicht sagen.
Vielleicht weiß einer der Experten hier mehr darüber?

LG,
MrsSippi

Hallo Claudiarike,
vergeßlich wie meistens, hab ich die verschiedenen Bezeichnungen für „Klo“ unterschlagen:

Paddemang
Schiethuus
Schond
Lokus
(dat) Herzhuus (op’n Hof)

Dazu muß ich sagen, „Paddemang“ und „Schond“ kenne ich nicht aus eigenem Hören.
Guck doch mal im Fädchen hier drunter, da findest Du zwei ergiebige links.
Und „Tante Meier“ gibt’s auch mit „i“…

LG,
MrsSippi

Klo = Aabèè, Hüsly, Wèèzèè; Abtrìtt

Guten Tag, Claudiarike

„Ich muss mal dringend auf´s Klo.“

Auf Berndeutsch (Schweiz) heisst das:
„I mues gléytyg ùf en Aabèè.“ (Abort)
„I mues gléytyg ùf ds Hüsly.“ (Häuschen)
„I mues gléytyg ùf ds Wèèzèè.“ (WC)

Im Obersimmental (Berner Oberland, Schweiz) sagt man:
„I mues enàndernàà ùf en Abtrìtt.“ (Abort)

Das Adverb ‚mal‘ ist in diesem Zusammenhang überflüssig und deshalb
nicht übersetzbar.

Gruss

Rolf

Wort/den Ausdruck „Klo/Toilette“ sowie den Satz

Moselfränkisch im Nordsaarland: Deppen (das erste e ist ein e)= Topf; Abbott = Abort

„Ich muss mal dringend auf´s Klo“

Eisch moss mo siehr (schnell) op den Deppen / Abbott

Von männlichen Urgesteinen hört man auch noch: Eisch moss sääschen (seichen, Löwenzahnsalat heißt dort Bettsääscha).
Ein reines Pinkelklo für Männer ist ein Pissoir.

Ein ganz großer und ein ganz kleiner Mann stehen nebeneinander in der Kneipe vor der Pisswand. Sagt der große: „Sag mal, Du hast ja ein ganz nervöses Augenzucken.“
Der kleine antwortet: „nee, ich bin nicht nervös, aber Du spritzt so.“

So, jetzt geh ich besser…
gargas

Hallo, Claudiarike,

hast du schon das „Arschwisch“-Kapitel aus „Gargantua´und Pantagruel“ in Betracht gezogen`?

Fritz

Hallo Claudiarike

Hier etwas in „Pälzisch“

Für ein Buch, das ich gerade schreibe, bräuchte ich das
Wort/den Ausdruck „Klo/Toilette“ sowie den Satz

Abee, Haisl (Häuschen), Scheißhaus

„Ich muss mal dringend auf´s Klo“

Isch muß mol uf de A./(e)s H./S.

Alternativen:
Ä Stang Wasser ins Eck stelle (nur Männer)
Än Nescher abseile (Political correctness nicht gegeben, scheissegal)
Oder, einfach und brutal: Scheißen gehen. Wenn es denn halbwegs vornehm sein soll: wird Sch… durch „kacken“ ersetzt.

Dialekte sind nun manchmal sehr direkt.

Gruß

Volker

Hallo Claudia,

bräuchte ich das
Wort/den Ausdruck „Klo/Toilette“ sowie den Satz

wenn man es im Rheinischen sehr gewählt ausdrücken will, sagt man ‚Abtritt‘, Klo oder Toilette
Ansonsten: Drissbud oder Donnerbalken

„Ich muss mal dringend auf´s Klo“

Gewählt
‚Isch möste dringendst ob de Abtritt‘

Eher derb
‚Isch möste dringendst drisse‘

Ist aber regional durchaus verschieden.

Gandalf

Hm,
also wenn einer in meinem moselfränkischen Dorf Durchfall hat, dann sagt er statt

„Ich muss mal dringend auf´s Klo“

eventuell:
Eisch hunn den Dapperdummeldisch, wobei die Elemente „dapper“ (

Wow,

ihr seid echt spitze! Ich lache mich gerade schlapp.
Das wird ein tolles Buch und ich werde in jedem fall posten, wenn es raus kommt und vorzugspreis ist geritzt!

Mir fehlen alledings noch die Bayern, Sachsen, Thüringern, usw… bin sehr gespannt!!!

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

MrsSippi,
1000 dank! Das ist priiiiiima!

Hallo Claudiarike,
vergeßlich wie meistens, hab ich die verschiedenen
Bezeichnungen für „Klo“ unterschlagen:

LG,
MrsSippi

Hallo Claudia,

Ansonsten: Drissbud oder Donnerbalken

oder auch Lokus, das ist halbwegs sittsam

Gandalf

Durchfall: ‚I ha dèr Tuzüit.‘

Hallo

Eisch hunn den Dapperdummeldisch, wobei die Elemente „dapper“
(

Durchfall in Basel
Das heisst in Basel (Schweiz):

„I ha dèr Düürlischletzer.“

(Ich habe den Türschletzter.)

Die Türe «schletzen» = zuschlagen.
Das Ganze also ein «Stenogramm» dessen, der
öfters und hastig aufs Klo rennt, und die Türe
zuschlägt.

Gruss
Rolf, der andere

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Durchfall in Frankfurt!

Herrlich, macht nur weiter so! Ich amüsiere mich köstlich. Prima.
Jetzt fehlt noch die Schweizer Verstopfung. Wie wär´s , Jungs?

Gruß,

Claudiarike

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

„Ich muss mal dringend auf´s Klo“

Ostösterreichisch:
„I muaß går gnädig / går pressant aufs Heisl“

(es gar gnädig haben = es ziemlich eilig haben)
(pressant = von pressieren)
(Heisl = Häusel, Häuschen)
(Klo, wienerisch oft auch „Tabernakel“ genannt)

Gruß, Michl

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wenn das so ist…
Hallo Claudiarike,

ein für meinen Geschmack ausgesprochen niedlicher Ausdruck für „pinkeln“ fällt mir noch ein:

„miegen“
(in der Familie sagten wir auch „miegeln“; kleine Mädchen wurden zärtlich „Grasmieger“ genannt) - entsprechende Begriffe für kleine Jungs kenn ich leider nicht, ich vermute mal, es könnte

„strullen“ sein - find ich auch hübsch.

LG,
MrsSippi

Obersimmentaler Verstopfung: ‚I bì vèrtröchnètè.‘

Jetzt fehlt noch die Schweizer Verstopfung. Wie wär´s , Jungs?

Im Obersimmental (Berner Oberland, Schweiz) heisst das:
„I bì vèrtröchnètè.“
(Ich bin ausgetrocknet.)

Gruss

Rolf

Hallo,

eher für kleine Kinder auf Kurpfälzisch:
rappeln.
Oder „e Rappele mache“.
Große gehen „aufs Klo“, Alte eventuell „uff de Abortt“.
Gruß
Elke