Rakete, dass ist jetzt das zweite Mal in zwei Tagen, dass deine Antwort überhaupt nichts mit meinem Beitrag zu tun hat. Da du meinen Beitrag zitierst, kann das jeder sehen.
Wenn du gar nicht mit mir diskutieren möchtest, sondern nur Monologe halten, hör doch bitte auf mich zu zitieren.
Das hatte ich anders gesehen. Die Berichterstattung über die Erfahrungen des Konzerns haben durchaus Einfluss auf die Gesellschaft. M. E. zu Recht. Es ist das Flaggschiff der dt. Industrie
Wie soll er das machen, wenn es keine Flüge mehr gibt?
anscheinend keine Lust haben, wieder in ihr ursprüngliches Heimatland zurückzureisen sondern lieber nach Westeuropa ziehen.
Das ist eine ziemlich üble Unterstellung. Afrikanische Studenten wurden oft bereits an der Grenze an der Einreise gehindert, bevor sie überhaupt die Chance hatten zu sagen, ob sie vielleicht von dort aus in ihr Heimatland fliegen wollen. Zudem ist für viele die gesamte Zukunftsplanung zusammengebrochen, für die sie meist sehr viel Geld investiert hatten, sodass es wohl wenig erstaunlich ist, dass sie nach der kriegsbedingten Flucht erst einmal ein wenig Zeit brauchten, um sich neu zu orientieren. Da es sich dabei um Studenten handelt, wäre es jetzt nun wahrlich auch nicht sonderlich dramatisch, wenn sie ihr Studium in einem anderen europäischen Land fortsetzen würden.
Angenommen, du machst eine Fortbildung in einem anderen Land und es bricht zufällig in dieser Zeit ein Krieg aus - würdest du dann für dieses Land zu Waffe greifen oder würdest du schauen, dass du da raus kommst und anderswo deine Fortbildung abschließen kannst?
Während des NS-Regimes und insbesondere während des zweiten Weltkriegs flüchteten Deutsche nicht nur in europäische Nachbarländer, sondern u.a. auch in die USA, nach Mexiko, nach Bolivien, nach Uruguay, in die Türkei, nach Palästina und nach Shanghai (Liste garantiert unvollständig)
Du vergleichst hier Äpfel mit Birnen. Das waren Verfolgte des NS-Regimes und keine unmittelbaren Kriegsflüchtlinge. Vergleiche bitte mit Kriegsflüchtlingen aus Ländern, die Hitler überfallen hat und sich nicht in den Fluchtländern Einheiten anschlossen, um den Kampf mit D aufnahmen.
Das macht man üblicherweise nicht direkt sondern etwas subtiler, genau wie Du es ja auch gleich eine Zeile weiter unter Beweis stellst:
D.h. man ist natürlich zu feige sein Gegenüber direkt darauf anzusprechen, dass man nichts davon hält, dass der für die Rettung Geflüchteter aus Seenot gespendet hat, sondern spricht von möglichst großen, bösen anonymen Gruppen, gegenüber denen man seine Verachtung zum Ausdruck bringt - die natürlich den Angesprochenen einschließen. Und man kann die Uhr danach stellen, dass es immer die selben Mitmenschen sind, die egal wofür sich andere auch im Moment gerade mal wieder engagieren, genau so agieren und zu begründen, dass sie auch dieses Mal keinen Cent rausrücken und keinen Finger krumm machen werden, um Menschen in Not zu unterstützen.
Die Kritik an der Seenotrettung ist so ziemlich das Widerlichste, was man sich da von rechts hat einfallen lassen. In Vorarlberg wurden gestern 99 deutsche Schulkinder plus Lehrer aus Bergnot gerettet. Kein Mensch käme auf die Idee, sie sich selbst zu überlassen, weil sie sich ja auch selbst in die Situation gebracht haben. Es ist nicht nur ein widerliche Denkweise, es ist auch eine zutiefst unmenschliche.
Sei Dir da mal nicht zu sicher! Wenn Du irgendwo erzählst, dass Du für die Bergrettung gespendet hast, kommt sicher jemand ums Eck und erklärt Dir, dass die doch ohnehin durch ihre Medienpräsenz viel zu viel Geld bekommen würden, das andere nicht bekommen, die es doch viel dringender benötigen würden, dass die doch eigentlich sich damit nur ihr Hobby in den Bergen finanzieren würden (den lieben langen Tag im Liegestuhl vor der Wachstation liegen, Ski-fahren, Bergsteigen, …) und man doch nicht ernsthaft die Dummheit all derjenigen unterstützen könne, die mit Turnschuhen besoffen auf den Bergen rumkraxeln würden.
Es gibt bei dieser Klientel keine Geschmacksgrenzen, keine normalen menschlichen Gefühle, keine Pietät. keinen Anstand, … Alles ist genehm um begründen zu können, warum man selbst - natürlich nur in genau diesem einen ganz konkreten Einzelfall - nicht bereit ist, den Geldbeutel zu öffnen oder mal mit anzupacken. Bis zum nächsten „ganz konkreten Einzelfall“ und zum übernächsten, …
Ich habe diese Sprüche einfach so satt und die Menschen von denen sie regelmäßig kommen, ebenso wie deren dümmliche Naivität, dass so offenbare meinen, ihr so einfach durchschaubares banales Muster würde niemand auffallen.
In beiden Fällen flohen die Menschen unter anderem deswegen, weil sie vom jeweiligen Regime verfolgt wurden bzw. werden. Was genau verstehst du daran nicht?
Kannst Du das mit den Kostenvoranschlägen kurz übersetzen? Ich verstehe, dass den Ukrainern übel mitgespielt wird, aber mir ist nicht klar, worum es geht.
Nichts trennt Deutsche und Österreicher mehr als die gemeinsame Sprache.
Dazu muss ich etwas ausholen. Bis vor ein paar Jahren waren Deutschkurse in Ö Sache des AMS (Arbeitsmarktservice = Agentur für Arbeit). Wer arbeitslos gemeldet war und einen Sprachkurs brauchte, wurde über das AMS an Institute vermittelt. Gezahlt wurde alles vom AMS bzw. dem Staat. Dann kam 2015 und Sprachkurse wurden politisch. Bis dahin gab es ein (international anerkanntes) Sprachzertifikat namens ÖSD. Das brauchte man für Aufenthaltstitel, Studienzulassund etc.
Allerdings entschied dann ein junger, aufstrebender Außenminister namens Kurz, dass man hier auch politisch was weiterbringen musste und als Mittel zum Zweck wurde der ÖIF (Österreichischer Integrationsfonds) gewählt. Den gibt es schon seit 1960, aber unter Kurz machte er eine radikale Wandlung durch. So gut wie alle Führungsposten sind von ÖVP Mitgliedern besetzt und seit 2016 wurden parallel zum AMS Deutschkurse mit einem eigenen Zertifikat angeboten. Zusätzlich gab es aber ‚Werte- und Orientierungskurse‘ und der ÖIF mischte auch bei der Gestaltung der Lehrbücher mit. Somit waren Sprachkurse für Flüchtlinge fest in der Hand der ÖVP und daran hat sich auch nichts mehr geändert.
So, und jetzt ist es eben so, dass man als Flüchtling zwar einen Deutschkurs gezahlt bekommt, allerdings muss man dafür alle möglichen Unterlagen zum ÖIF tragen, der dann irgendwann sein ok gibt. Der ÖIF war schon vor dem Krieg in der Ukraine überlastet und die 70.000 ukrainischen Flüchtlinge haben die Situation nicht verbessert. Die müssen jetzt eben Sprachinstitute nach möglichen Kursen abklappern, sich einen Kostenvoranschlag ausstellen lassen, den zum ÖIF bringen und dann warten, ob er genehmigt wird. Zur Erinnerung: Früher machte das AMS das alles, aber da waren die Flüchtlinge ja auch Klienten. Jetzt sind sie Bittsteller, was aber niemanden besonders gestört hat, solange es um Syrer, Afghanen usw ging.
Wie man dem Artikel entnehmen kann, werden in Wien pro Tag ganze 60 (SECHZIG) Kostenvoranschläge bearbeitet. Und zwar nicht nur von ukrainischen Flüchtlingen. Da du bekanntermaßen ganz passabel im Umgang mit Zahlen bist, kannst du dir vielleicht ausrechnen, wie beschissen diese Quote ist.
Das ist ein interessanter Ansatz, den man da wählte. Also von frisch ins Land gekommenen, ggfs. traumatisierten, entwurzelten Menschen ohne nennenswerte Sprachkenntnisse zu erwarten, dass die überhaupt erst einmal das Prinzip verstehen, dann ohne Sprachkenntnisse die entsprechenden Aktivitäten entfalten, Angebote einholen und diese dann an eine ineffiziente Bürokratie zu übergeben.
Ich muss gestehen, so ganz genau weiß ich nicht, wie das bei uns läuft, aber den österreichischen Weg finde ich…speziell.