Um Merkel wird es einsam

Hi,

der 6. CDU-Landeschef geht.
Es wird einsam um die Lady.
Wann geht Merkel, so langsam müsste sie es doch begreifen, oder?

nicki

Merkel ist einsam,
sie hatte von Beginn an nicht einmal einen Koalitions partner.

Hallo,

Wann geht Merkel, so langsam müsste sie es doch begreifen,
oder?

Sie hat es sicherlich begriffen. Möglicherweise springt sie doch noch auf den Zug auf und bricht mit der alten neuen Tradition des Aussitzens. Andere können es mittlerweile.

Sie leitet eh nur eine Reagierung.

Grüße
Tommy

[MOD] Geht es konkreter?
Hallo!

der 6. CDU-Landeschef geht.

Vielleicht kannst du durch einen Link den in der Brettbeschreibung geforderten Bezug zu einer Nachricht etwas deutlicher machen? Nicht jedem dürfte auf Anhieb klar sein, auf was Du Dich beziehst.

Lg,
Max

http://www.musicsonglyrics.com/R/randynewmanlyrics/r…

Hallo,
der ist das doch alles piepegal, Hauptsache sie ist an der Macht. Alles andere zählt für die nicht. Und kein einziger Mann in der Regierung hat einen Arsch in der Hose sie endlich abzusägen .

LG Rosenfreak

Hi,

Wann geht Merkel, so langsam müsste sie es doch begreifen,
oder?

wieso, so langsam hat sie es doch geschafft:

alle ernstzunehmenden Konkurrenten/Kritiker in den
eigenen Reihen vertrieben oder wegbefördert.
Wunschkoalition mit einem Partner, der nun
ebenfalls kleinlaut am Boden liegt.

Für so ein Mädel ihrer Herkunft eine reife Leistung!

Gruß
Junktor

Sie begreift es nicht. Sie begreift noch nicht mal die Möglichkeiten des Internets mit seinen „vielen Öffentlichkeiten“. Früher war eben alles besser …

http://de.news.yahoo.com/26/20100721/ttc-merkel-das-…

Sie begreift es nicht. Sie begreift noch nicht mal die
Möglichkeiten des Internets mit seinen „vielen
Öffentlichkeiten“. Früher war eben alles besser …

http://de.news.yahoo.com/26/20100721/ttc-merkel-das-…

Hallo,

diesen Einwand verstehe ich nicht so recht, denn tatsächlich meine auch ich, eine Art „Verselbständigung“ des Informationsganges entdecken zu können, die hier vermutlich gemeint sein könnte.
Es scheint mir nämlich tatsächlich auch so, dass Meinungsbildung mittlerweile sehr stark von Foren, Leserbriefdebatten etc. geprägt sein könnte und damit teils Gefahar läuft fehlzugehen.

Ohne eine Diskussion auf der sachinhaltlichen Ebene beginnen zu wollen, will ich einmal das Beispiel des Falles Brunner anführen.
Diesbezüglich verfolge ich die Foren und Leserbriefdebatten verschiedener Zeitungen und Online-Portale und erschrecke immer wieder darüber, was dort geschrieben wird.
Einige selbsterklärte „Experten“ (im Sinne von: „ich habe mal im Supermarkt einen Anwalt getroffen - jetzt kenne ich mich aus“) posaunen hier oftmals mit Verve und Inbrunst Dinge in die Weiten des Netzes hinaus, die zwar als eigene Meinung durchaus Berechtigung haben können, die aber gleichwohl fachlich sowas von grottenfalsch sind, dass es „der Sau graust“. Im Beispielsfall wären dies etwa die Regelungen zum Notwehrrecht oder zur Systematik der Körperverletzungs- und Tötungsdelikte. Wenn man nun sieht, wie hier die §§ 223, 224 und 226 StGB oder auch §§ 32 und 33 StGB durcheinander geworfen und fehlinterpretiert werden, dann kann es einem schon mulmig werden.
Sieht man nun aber, dass genau diese Fehlinformationen auch referentiell weiter transportiert werden, dann kriegt man tatsächlich Tränen in die Augen - besonders dann, wenn man bemerkt, dass eine solche, falsche Auffassung sich immer fester zu zementieren scheint, je häufiger sie benannt wird.
Durch den weitgehenden Wegfall der Befassung mit anderen Berichterstattungen wird eine soclhe Auffassung dann noch nicht einmal kritisch geprüft.

MFG Cleaner

Hallo Cleaner,

dürfen wir uns in Zukunft nicht mehr aussuchen, über welche Medien wir unsere Meinung bilden (soll sie im Einzelfall noch so falsch sein), sondern bekommen alles schon vergekaut und auf Richtigkeit geprüft von „höherer“ Stelle serviert?
Ich fände so etwas höchst gefährlich. Und es widerspricht der Informations- und Meinungsfreiheit.

moritzbock

Hallo moritz,

Selbstverständlich plädiere auch ich für Medienpluralität und Informationsfreiheit und will keineswegs beispielsweise eine Forderung nach einer „Obrigkeitsprüfung“ aufstellen.
Dennoch finde ich es bedenklich, wenn ich verfolge, wie sich teilweise Meinungen bilden und sich vervielfältigen, die vollkommen unreflektiert, teils sogar falsch, zu sein scheinen.
Du wirst mir sicherlich zustimmen, wenn ich behaupte, dass du und ich und sicherlich noch einige andere, garantiert aber nicht ausnahmslos jeder, Gedanken dazu anstellt, was er irgendwo liest. Und hier setzt dann der Problembereich an. Kannte man bisher (verkürzt dargestellt) die Diskrepanz zwischen „öffentlicher Meinung“ und „veröffentlichter Meinung“, so tritt unter den geannten Gesichtspukten eben eine neue Ebene hinzu, die man sich zumindest einmal betrachten sollte.
Meine Absicht ist daher in erster Linie, das Problemfeld, welches ich sehe, zu beschreiben - nicht, es lösen uz wollen.

MFG Cleaner

Hallo Cleaner,

dein Vergleich mit „Brunner“ hinkt nach meinem Dafürhalten etwas.
Denn es ist längst Usus in Richterkreisen, dass je nachdem zu welchem Zeitpunkt ein Augenzeuge zu einem Tatort gestossen ist, er seine eigene Version aus dem Gesehenen/Gehörtem zusammenschweißt.Das ist menschlich.

Ich würde nicht mit dem Rasiermesser über die Medien herfallen.Sie tun letztlich das,wozu sie indirekt von ihren Abonnenten beauftragt werden.
Akribisch recherchierte und ausführliche Berichte vom Geschehen kosten Geld und Zeit.Dazu ist meines Wissens nach niemand bereit auch gutes Geld zu bezahlen.Es ist haarsträubend dass Nachrichten für lau in die vielen Online-Portale gestellt werden müssen um überhaupt noch die Leserschaft bei der Stange zu halten.
Die Konzentration auf wenige Großverlage ist dann die logische Konsequenz sein.Ob das dann letztlich der Meinungsbildung des Bürgers dienlich ist,um auf die Kernfrage zurückzukommen, ist mehr als fraglich.

Gruß

Wader Hans

Hallo Hans,

vielleicht habe ich mich etwas unklar oder verklausuliert ausgedrückt (das tue ich häufiger).
Ich bezog mich in meiner Äußerung vorrangig auf die Besprechungen der Berichterstattungen in den zugehörigen Foren. Diese werden mittlerweile sehr stark zur Meinungsbildung herangezogen, obgleich wie aufgezeigt,so einiges flasch dargestellt wird…

MFG Cleaner

Hallo Cleaner,

ich glaube das Problem liegt tiefer.

Erstens,wie ich oben an dich schon schrieb, bildet sich jeder Mensch je nach Zugang und Zeitpunkt durch Kombinierung von Erfahrungswerten seine Meinung.Das ist im menschlichen Gehirn so programmiert.

Zweitens haben unsere Regierungen auch (namentlich die große Koalition,Rot-Grün und die aktuelle) ein alarmierendes Kommunikationsproblem. Die Volksvertreter verstehen es nicht mehr, komplizierte und vielfach auch dringend notwendige Beschlüsse den Bürgern verständlich in den richtigen Zusammenhängen nahe zu bringen.

Dazu kann man auch den Medien(vielleicht auch den Bürgern?) eine Mitschuld geben.Denn der Trend zu knackigen,populistischen „Schlagzeilenstatements“ vor den Mikrofonen und Interviews zwingt den Politiker gerade dazu.

Dieses „Nichtverstehen“ des Bürgers,der Bürgerin, erzeugt aber letztendlich Argwohn im schlimmsten Falle die derzeitige sog.„Politikverdrossenheit“.

Gruß

Wader Hans

Hallo Hans,

insoweit stimme ich sogar zu. Wenn aber genau in diese Lücke, die du beschreibst, dann irgend ein Depp stößt und mit seinem Halbwissen den anderen Forenlesern dann vollmundig seine Halbwahrheiten als der Weisheit letztem Schluß propagiert, so ist das ein Teil der Schieflage, die ich beschreiben möchte. Und diese Möglichkeiten bieten sich nach meinem Dafürhalten in einem anonymisierten Forenbetrieb eher, als beispielsweise in einer face-to-face Kommunikation Überdies haben sie noch eine viel größere Verbreitungsmöglichkeit.

Nehmen wir unseren Thread als Beispiel. Würden wir meinetwegen gemeinsam am Stammtisch sitzen und diskutieren, so würde ich irgendwann dich überzeugen oder du mich oder irgendwann hätten wir vielleicht einfach beide keine Lust mehr. Außerdem könnten am Stammtisch vielleicht fünf Leute zuhören, die morgen schon vergessen hätten, was wir besprochen haben.
Im netzbasierten Forum lesen hingegen vielleicht hunderte von Leuten mit und können selbst in zwei Wochen noch nachschlagen, was wir hier schreiben. Und irgendwann zitiert vielleicht der ein oder andere sogar genau diesen thread hier. Und auch wenn ich mir natürlich Gedanken darüber mache, was ich so schreibe, so recherchiere ich u diesem Zweck jetzt nicht unbedingt jedes detail der Face-to-Face Kommunikation.

MFG Cleaner

MFG Cleaner

Hi

Dazu kann man auch den Medien(vielleicht auch den Bürgern?)
eine Mitschuld geben.Denn der Trend zu
knackigen,populistischen „Schlagzeilenstatements“ vor den
Mikrofonen und Interviews zwingt den Politiker gerade dazu.

Da möchte ich Dir recht geben. Statt tage- und wochenlang als Topschlagzeile die unzulängliche Klimatisierung diverser Schnellzüge auszulutschen sollten die Medien sich lieber mit der fortschreitenden Bürokratisierung der deutschen Gesellschaft befassen. Die sind auch der Grund, warum aus den öffentlichen Haushalten immer mehr Geld verdunstet.

Gruß S

Tja , Cleaner,

du bewegst dich natürlich auf sehr heißem Boden.

Ich hüpfe mit auf diesem heißen Boden:Ich kann dir voll zustimmen!

Gruß

Wader Hans

Hallo,

Zweitens haben unsere Regierungen auch (namentlich die große
Koalition,Rot-Grün und die aktuelle) ein alarmierendes
Kommunikationsproblem.

Das ist nicht ganz korrekt. Es gibt genügend Politikerblogs oder Briefe, wo diese sich äußern. In der Mainstreampresse findet man sie selten. Das wollen die Leser auch nicht. Eher konsumieren sie Nachrichten, die sich gegen das eigene Land, gegen die eigene Wirtschaft, gegen die eigene Unternehmen richten. Aus diesem Grund erfährt man in den News wenig wichtiges, aber dafür viel negatives. Aktuell hierzu die News zu den Zügen. Andere Züge in anderen Ländern hatten ähnliche Probleme aber keiner versteht es so gut wie die Deutschen, auf die eigene Unternehmen und Wirtschaft einzuknüppeln. Das Ausland kann da nur mit dem Kopf darüber schütteln. Wir sind Meister im Schlechtreden. Hat man das den Deutschen irgendwie anerzogen?

Hihi…

Sieht man nun aber, dass genau diese Fehlinformationen auch
referentiell weiter transportiert werden, dann kriegt man
tatsächlich Tränen in die Augen - besonders dann, wenn man
bemerkt, dass eine solche, falsche Auffassung sich immer
fester zu zementieren scheint, je häufiger sie benannt wird.
Durch den weitgehenden Wegfall der Befassung mit anderen
Berichterstattungen wird eine soclhe Auffassung dann noch
nicht einmal kritisch geprüft.

Willst Du im Ernst behaupten, dass das durchschnittliche Diskussionsforum fachlich oder ethisch deutlich kritischer hinterfragt werden sollte, als das durchschnittliche Politikergeschwätz?

Nick

Hallo Steven,

mit Politikerblogs und Ähnlichem erreicht man aber leider noch nicht das Gros der Bevölkerung.

Die Politikverantwortlichen müssen wieder in einer Sprache kommunizieren die dem gemeinen Bürger das Gefühl vermittelt,von einem wichtigen gesellschaftlichen Prozess nicht nur irgendwie betroffen zu sein, sondern auch die Entscheidungsgrundlagen hierfür richtig einorden zu können.
Somit kann sich wieder so etwas wie gesellschaftliche Verantwortung jedes Einzelnen und vielleicht ein ähnlich starkes Gefühl des gemeinsamen Anpackens, wie in den 60/70er Jahren entwickeln.

Vielleicht liegt auch in diesem sich „nicht eingebundenfühlen“ ein Teil der Antwort zu deiner Frage vergraben, warum denn die Deutschen auch so pessimistisch und gnadenlos im Umgang mit Fehlern ihrer Unternehmer sind?
Wer weiss.

Gruß

Wader Hans

Willst Du im Ernst behaupten, dass das durchschnittliche
Diskussionsforum fachlich oder ethisch deutlich kritischer
hinterfragt werden sollte, als das durchschnittliche
Politikergeschwätz?

Hallo,

ich will tatsächlich im Ernst behaupten, dass ich das als äußerst wünschenswert erachten würde. Natürlich ist mir auch klar, dass das ein sehr frommer Wunsch bleiben wird - aber wenn ich einmal an den Weihnachtsmann schreibe, dann klappt’s vielleicht.

Was ich noch einmal als konkrete Beispiele verdeutlichen möchte, sind etwa -wie o.a.- die Leserbriefdebatten zum Fall Brunner oder beispielsweise verschiedene Kampfsportforen die ich beobachte.

In beiden ist deutlich, dass Leute ohne jedwede Ahnung z.B. darüber referieren, dass es eine „schwere Körperverletzung“ darstellen würde, wenn man mit einem Messer angreift, oder dass im Rahmen der Notwehr die „Verhältnismäßigkeit“ geprüft werden müsse (anstatt: gefährliche Körperverletzung, Prüfung der Gebotenheit).
Schwierig wird es m.E. dann, wenn - wie auch mehrfach gesehen - User X an User Z schreibt "User A hat doch schon die „schwere KV“ und die „Verhältnismäßigkeit sehr gut“ erklärt - und dadurch wird User A zur Referenz.

Es gibt beispielswiese in diesem KS-Forum insbesondere einen Artikelbaum, der derart zum Schreien blödsinnig ist, dass man das schon fast als Kunst verkaufen könnte.
Und auf diese Weise verbreitet sich eben geballtes Unwissen in einer Weise, die doch eher „neu“ ist.

MFG Cleaner