Umgang mit Mobbing

Moin!Ich hab im September auf eine andere Schule gewechselt.
Jetzt nach einigen Monaten, wird immer deutlicher, dass sich meine Abteilungsleiter und der stellvertretende Direktor geradezu auf mich eingeschossen haben. 
Was ich von ihnen höre ist ausnahmslos Kritik, die sich nicht nur auf mein Verhalten im Unterricht bezieht, sondern auch auf meine Persönlichkeit, die ich ihrer Meinung nach ändern soll.

An meiner alten Schule war ich 15 Jahre, hatte zu fast allen Kollegen ein freundschaftliches, fast familiäres Verhältnis und wurde gerade für meine Persönlichkeit gemocht und hoch geachtet.

Im Dezember und Januar hatte ich extreme Erschöpfungszustände, die meine Arbeit nicht gerade positiv beeinflusst haben. Ich war bei manchen schweren Klassen schlecht vorbereitet, und dann ist manchmal schwer, eine Klasse unter dem Deckel zu behalten.
Ich kann mich seitdem auch kaum noch richtig konzentrieren und organisieren, ich fühle mich so verunsichert. Dabei war ich von den sechs Kollegen an der alten Schule diejenige, die sie an der anderen Schule haben wollten, weil sie mich für die kompetenteste hielten…

Diese Situation macht mir zu schaffen.

Die Abteilungsleiterin wird zwar im Sommer in Rente gehen und der stellvertretende Direktor im Januar 2016, aber ich finde es ist sehr leicht zu sagen „Mach die Faust in der Tasche und warte es ab“.  Ich kann mich nicht richtig gegen all die Vorwürfe wehren, wenn ich mal wieder im Büro des stellv. Direktors rundgelutscht werde. 
Ich nehme mir immer vor, nächstes Mal etwas zu antworten und mich zu wehren, aber wenn ich dann da sitze und mit absurden Sachen konfrontiert werde, kann ich nichts mehr sagen - vor allem, weil bislang alle Antworten von mir abgetan wurden entweder mit „Sie sind ja nur in der Vergangenheit unterwegs“ oder „Sie verteidigen sich ja die ganz Zeit“ oder „Ich will gar keine Erklärung von Ihnen hören“.Mich macht das fertig. Ich bin grad total erholt aus den Osterferien heimgekommen, aber mich holt die Erschöpfung jetzt am zweiten Tag schon wieder ein.

Da ich neu bin, weiß ich nicht, wem ich vertrauen kann, wem ich mich anvertrauen kann. Von der Kollegin aus der Lehrerband hab ich schon gehört, dass sie genauso gemobbt wird, seit Jahren schon. (Übrigens sind momentan 4 von 82 Kollegen krankgeschrieben wg. Burnout).Auch weiß ich nicht, wem aus dem Betriebsrat ich vertrauen könnte und ob der überhaupt etwas ausrichten kann. NIcht alle werden ernstgenommen, manchmal kann so etwas nach hinten losgehen.

Ich hab kein so dickes Fell, dass ich das noch 10 Monate durchhalte. 

Natürlich hat es keinen Sinn, sich die ganze Zeit als Opfer zu sehen, damit trägt man selbst zum Mobbing bei. 

Wie kann ich mich wehren und wie kann ich mich schützen? Any ideas?

Danke und vielen Dank schon einmal!

Fo

Hallo,
aus deinem Post lese ich, dass du momentan wirklich sehr dünnhäutig bist!
Warum hast du denn überhaupt die Schule gewechselt?
Kannst du die Vorwürfe vielleicht mit Gegenfragen auffangen, um es nicht zu persönlich werden zu lassen?
Bevor dir deine Vorgesetzten einen Monolog an Vorwürfen bringen, könntest du sie evtl. mit erhobener Hand und dem Satz :„Da würde ich gerne drauf eingehen“ kappen und für dich die Zügel in die Hand nehmen?
So kreist man zumindest mal ein Thema ein, ohne alles zu vermengen.
Wenn die Erschöpfgszustände allerdings so arg sind,dann denke mal über einen Kurantrag nach!
Alles Gute, Kopf hoch und LG :smile:

Hallo Fogari,

Deine Beispiele empfinde ich als so typisch, dass ich meinen Artikel hier ganz eindeutig halte:
Also erstens du solltest nicht einmal im Traum dran denken, dass du mit deiner Person in irgend einer Weise negativ zu dieser Entwicklung beiträgst.
Das mag lediglich insofern sein, als dass du demjenigen zu kompetent oder zu unbequem bist, ihm irgend eine diffuse Angriffsfläche geboten hast oder eine latente Gefahr darstellst(manchmal reicht schon wenn so jemand spürt, dass du psychologisch versiert bist und ihn durchschauen könntest).
Weil es immer darum geht, das Machtgefälle zu verstärken, und Ängste zu erzeugen, kannst du auch gerne davon ausgehen, dass er dich in irgend einer Weise als bedrohlich empfindet.
Und du gehörst zu den bedauernswerten Exemplaren unserer Spezies denen nicht egal ist, was andere von ihnen denken :wink:
Lass keine Selbstzweifel aufkommen. Selbstzweifel sind Teil des Mobbing-Konzepts.
Ich bin bestimmt auch ein Typ der gerne dreimal drüber nachdenkt was ich tue oder sage, das ist eine positive Eigenschaft, aber jede Selbstkritik die den Verunsicherungsstrategien folgt, ist hier fehl am Platz.

Vergiss jegliches Opferdenken,auch und vor allem in Bezug auf deine Mitverantwortung, die Gründe für das Mobbing liegen innerhalb der Person die das Mobbing ausübt.
Du hast es mit jemandem zu tun, der ein innerpsychisches Problem an dir ausagiert.
Vielleicht mit zwei Personen(das geht nicht klar hervor), die entsprechend interagieren und sich gegenseitig narzisstisch auf deine Kosten stützen.

Die Dialektik verbaler Gewalt folgt immer gewissen Methodiken, diese Stilmittel lassen sich nach ihrem Wirkungsprinzip hin durchschauen und analysieren.
Das hilft dahingehend, dass du hinterher genau weißt was derjenige tut und warum er es tut.

Was ich von ihnen höre ist ausnahmslos Kritik, die sich nicht nur auf mein Verhalten im Unterricht bezieht, sondern auch auf meine Persönlichkeit, die ich ihrer Meinung nach ändern soll.

Wie ich auch im Folgenden herauslese, wirst du durch Verunsicherung in persönliche oder berufliche „Schwächen“ hineinmanipuliert, die dir überhaupt nicht eigen sind.
Auf diese künstlich hergestellten Schwächen wird dann die weitere Argumentation aufgebaut.
In dem Moment wo du erkennst, dass er dir deine Persönlichkeit verdreht, sollte dir klar sein, dass der Mobber sich zu seinen Gunsten ein Bild von dir machen will, dass dir gar nicht entspricht.

Im Dezember und Januar hatte ich extreme Erschöpfungszustände, die meine Arbeit nicht gerade positiv beeinflusst haben. Ich war bei manchen schweren Klassen schlecht vorbereitet, und dann ist manchmal schwer, eine Klasse unter dem Deckel zu behalten.

Was durch Mobbing gelingen kann, ist deine eigene Sichtweise auf deine Arbeit negativ zu beeinflussen. Deine „Versäumnisse“ sind mit Sicherheit viel weniger dramatisch, als es dir durch die Auswirkungen ständiger Kritik erscheint.

Ich nehme mir immer vor, nächstes Mal etwas zu antworten und mich zu wehren, aber wenn ich dann da sitze und mit absurden Sachen konfrontiert werde, kann ich nichts mehr sagen

Vermutlich werden unsinnige Nebenschauplätze aufgemacht, insbesondere dann wenn die sachlichen Argumente nicht hinreichen. Auch was die Kritiken an deiner Person anbelangt.
Nimm das als deutlichen Hinweis, dass er keine sachlichen Argumente hat!

vor allem, weil bislang alle Antworten von mir abgetan wurden entweder mit „Sie sind ja nur in der Vergangenheit unterwegs“ oder „Sie verteidigen sich ja die ganz Zeit“ oder „Ich will gar keine Erklärung von Ihnen hören“.

Kann schon sein, dass er dich genau an den Punkt bringen will, den er anschließend kritisiert.
Du wirst in ein Gefühl von Rechtfertigungsdruck hineinmanipuliert und zugleich wird dein Klärungsbedürfnis unterbunden oder gegen dich verwendet.
Es wird dadurch Druck bei dir aufgebaut, diesen Druck sollst du nicht mehr loswerden können.
Indem du dich aber rechtfertigst, hat er dich ebenfalls genau da wo er dich haben will, angreifbar und klein. Das ist ein klassisches doublebind-Konzept.

Das wichtigste ist, das Machtgefälle in deinem eigenen Kopf abzustellen, auch wenn er dein Vorgesetzter ist. Du weißt was du kannst.
Vielleicht hilft es, dir das „Häuflein Elend“ das er aus dir machen will, bildlich vorzustellen und gedanklich ins Lächerliche zu ziehen, dass er das nötig hat.

-nicht kleinlaut rechtfertigen, zu Fehlern ohne Aufhebens stehen. Ist so passiert. Punkt.
-abwarten, reden lassen bis er was wissen will
-direkt in die Strategien kontern:
Wenn Sie mich denn ausreden lassen, erzähle ich gerne was dazu.
Welchen Einfluss hat das ihrer Meinung nach praktisch auf den Sachverhalt?
Was genau hat dies oder jenes mit meiner Person zu tun?
Nachhaken.Jetzt muß ich aber nochmal fragen, was glauben sie,welchen Einfluss hatte das tatsächlich…
-nicht mit „Ja, aber“ ins Wort fallen, absurde Vorwürfe unkommentiert lassen, nicht darin verstricken lassen
-aus dem Konzept bringen: in Situationen in denen er schon erwartet, dass du dich rechtfertigst, nichts sagen oder einfach nur „Ja“, „Hmm“ oder „das ist nicht richtig“.
Zwinge ihn, selbst weiter zu reden, auch wenn eine Redepause entsteht.
Du kannst deine „Unfähigkeit“ etwas zu sagen dahingehend wandeln, dass es klüger ist weniger zu sagen, als mehr.
Rhetorik die eine klare Stellungnahme unmöglich macht ist ohnehin keine Argumente wert.
-versuchen das Gespräch(durch Nachfragen) immer wieder auf die nachweisbare Sachebene zu zwingen.
Was hatte das ihrer Meinung nach für konkrete Auswirkungen…?
-Übertreibungen benennen: Das ist kein Grund, dies oder jenes zu befürchten…
-nicht mit Vergangenem wie „sowas ist mir früher nie passiert“, „eigentlich konnte ich das immer gut“ rechtfertigen. Dadurch merkt er, dass er dich verunsichern kann.
Besser deine Stärken in aktuellen Situationen benennen(auch wenn er dann drauf rumtrampelt), und auf das was aktuell gut läuft hinlenken.

Vor allem nicht die Fehler die dir jetzt u.U. passieren in gleicher Weise überbewerten, wie er dir das einzureden versucht. Sie sind eine Mücke, kein Elefant.

Ich habe Mobbing einmal ein einem eher „kollegialen“ Verhältnis erlebt und durch eine Freundin in ihrer Firma, mit ihr habe ich einiges genauer besprochen.
Wie du vielleicht aus meinem Artikel herausliest, habe ich diesbezgl. eine absolute 0-Toleranz, weil mir sowas unendlich auf den Seier geht.
Zu Hilfe per Betriebsrat kann ich nichts sagen, wenn die mangels Kompetenz nicht blicken was da passiert, kann das noch problematischer werden.
Vielleicht wäre externe Hilfe besser, Selbsthilfegruppe oder Seminare, Mobbing ist ja kein Einzelschicksal.
Ich weiß nicht wie schlecht es dir schon geht, aber ab einem gewissen Punkt ist es vermutlich schwierig das noch alleine zu bewältigen.

Wie du am besten reagierst, dafür gibt es kein Patentrezept. Dialoge laufen schnell ab und sind vielschichtig. Einzelbeispiele sind deshalb selten auf andere Situatonen anwendbar.
Du kannst die Dialoge gedanklich nachbearbeiten, genau feststellen was er bei dir erreichen will und lernen, diese Zielsetzungen möglichst ins Leere laufen zu lassen.

Viele Grüße
Heidi

@ Mod: wäre das nichts für FAQ?
Hallo!

Das, was Heidi schreibt, finde ich unglaublich.
Unglaublich gut!

Und viel zu schade, als dass es irgendwo in den Tiefen verschwindet.
Vielleicht etwas für die FAQ,

Angelika

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Betriebsrat und Gewerkschaft
Hallo Fogari,

bei der von Dir geschilderten Situation geht es keineswegs seitens der Mobber um ein Kavaliersdelikt - was die treiben hat durchaus auch arbeitsrechtliche Aspekte.

Ich rate Dir, jemand aus dem Betriebsrat anzusprechen und zu erfragen, wer sich in dem gremium mit dem Thema Mobbing beschäftigt oder ggf. dafür zuständig ist. Über den Weg sorgst Du dafür, dass Dein Fall „aktenkundig“ wird und in gewisser Weise protokolliert.

Sollte trotz der offenbar langjährigen Mobbing-Praxis an der Schule niemand im BR sich damit auskennen oder für zuständig halten, wende Dich mit Deinem Anliegen an Deine Gewerkschaft. M. W. gibt es auf DGB-Ebene spezielle Einrichtungen/Anlaufstellen zum Thema Mobbing.

Selbstverteidigung lernen
Selbstverteidigung lernen
leider müssen Lehrer heute auch Selbstverteidigung lernen, nicht nur Pädagogik

Der Hinweis auf Gewerkschaft ist schon mal ein guter. Das Problem liegt aber in der Beweisführung. Du musst unbedingt ein Mobbing Tagebuch führen.
Um die zu bekommen kannst du die Leute subtil einladen dich zu mobben, damit sich das für die als Bumerang später erweist. Gewinnen wäre die falsche Metapher, du brauchst eher Vernichtungswillen um der Schweinebacke hasta la vista zu geben. Zu den Gegner gehören auch die Vorgesetzten, denn die sind verpflichtet bei Strafandrohung und Schmerzensgeld wenn sie nicht funktionieren. Daher nochmal Beweisführung übers Tagebuch.
Es werden nicht alle Kollegen mit dem Mobbing einverstanden sein. Einigen ist das sicher zuwider, aber sie brauchen eine laute Aufforderung dir beizustehen. Das zeigen Attacken in der Öffentlichkeit und ist psychologisch begründet.
Victimologie ist ein Forschungsgebiet in Frankreich, nicht in Deutschland m.W. Herausragend ist hier Marie-France Hirigoyen Die Masken der Niedertracht. Das Buch: Wenn der Job zur Hölle wird ist nicht so dicht aber schnell gelesen, wenn man eine genügende Grundausbildung darin hat. Ich glaub bei Lehrern nicht unbedingt daran.
Weiterhin ein altes Buch: Thomas Gordon. Die Bücher enden mit -konferenz. Das kommt zwar aus der humanistischen Ecke. Eine notwendige, erstrebenswerte Utopie. 1973 erklärte John Lennon ja Flower Power für gescheitert. Doch irgendwann werden die Humanisten wiederkommen müssen meinte 1987 Skinner (Verhaltenstherapie und Lieblingserzrivale von Carl Rogers) zu Rogers. Aber ohne Begründung. Die müssen nachfolgende Generationen finden. Im Moment ist der Ansatz so gut wie tot.

Da du bereits angeschlagen bist, empfehle ich dir einige Stunden bei einem Transaktionsanalytiker. Die beschäftigen sich mit Kommunikation und verbaler Transaktion.
Betrachte die Therapie als Muckibude für´s Gehirn zur Selbstverteidigung. Das kostet zwar, lohnt sich aber und du kannst es dir leisten.
Es besteht auch die Gefahr des Spieles: Hab ich dich du Schweinehund“ und meint selbstverschuldete unbewußte Einladung zum Mobbing. Näheres dazu im Buch von Eric Berne Spiele der Erwachsenen.
Viel Erfolg

Liebe Heidi!

Tausend Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, mir so ausführlich zu antworten.

Was mir grad total gut tut ist, dass ich mich verstanden fühle - und das macht mich jetzt schon stärker.

Du hast so recht mit vielen Dingen, die du schreibst. Es hilft mir bei der Analyse seiner Strategie.
Auch war ich schon soweit, dass ich lieber weniger sagte in dem Gespräch, weil er ja doch nichts hören will oder es gleich kritisiert.

Ich danke dir sehr für diese Unterstützung.
Wenn es neue Entwicklungen gibt werd ich mal berichten, wie es lief.

Danke nochmals und herzliche Grüße
Fo

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Frage
Hallo tumiart,

Die Dialektik verbaler Gewalt folgt immer gewissen Methodiken ,
diese Stilmittel lassen sich nach ihrem Wirkungsprinzip hin
durchschauen und analysieren.
Das hilft dahingehend, dass du hinterher genau weißt was
derjenige tut und warum er es tut.

Kann man diese Methodiken nachlesen? Kannst Du dazu Literatur empfehlen?

Verstehe ich das richtig: diese Methodiken werden sozusagen „rückwärts“ diagnostiziert-- je nachdem wie die Wirkung auf den Gemobbten aussieht, selbst wenn das möglicherweise jeder ein wenig anders interpretiert?
Was- ganz weit gedacht- für den einen dann verbale Gewalt ist und für den anderen überhaupt nicht??

lg kitty

Hi kitty,

Kann man diese Methodiken nachlesen? Kannst Du dazu Literatur
empfehlen?

Ja :smile:
Melanie Klein, Otto Kernberg, Karl König, Gregory Bateson,Eric Berne, Jürg Willi, Stavros Mentzos, Hurni/Stoll, Marie-France Hirigoyen, Paul Watzlawick, Christiane&Alexander Sautter(Wege aus der Zwickmühle), Wolf Ruede-Wissmann(Satanische Verhandlungskunst)…usw…

So ungefähr. Plus Gespräche und eigene Erfahrung.

Kann man diese Methodiken nachlesen? Kannst Du dazu Literatur empfehlen?

Nein.
Ich kenne leider kein gutes Buch das sich speziell mit Mobbing-Strategien befasst.
Sonst hätte ich das geschrieben, ich hoffe selber, dass hier vielleicht noch was kommt.

Verstehe ich das richtig: diese Methodiken werden sozusagen
„rückwärts“ diagnostiziert-- je nachdem wie die Wirkung auf
den Gemobbten aussieht, selbst wenn das möglicherweise jeder
ein wenig anders interpretiert?

Ja, in einer Therapie für den Schulleiter :smile:
Da ließen sich wohl Methodik, erzeugte Gefühle und Übertragungsmuster kombinieren und rückschließen.
Die weiteren Auswirkungen auf den Gemütszustand der Betroffenen(Burnout, Angst, Depressionen, psychosomatische Beschwerden…etc…) fließen da eher nicht hinein.
Aber weil wir den Schulleiter nicht kennen und uns sein spezifischer Seelenzustand gar nicht zu interessieren braucht, geht es ausschließlich um den Umgang damit.

Was- ganz weit gedacht- für den einen dann verbale Gewalt ist
und für den anderen überhaupt nicht??

Mobbing im geschilderten Fall ist eine Form von Externalisierung(Verlagerung eines innerpsychischen Problems in eine soziale Beziehung).
Als Beweis dafür reicht die Auswirkung auf die betroffene Person.
Und wie Externalisierungsmuster funktionieren, darüber gibt es einen Konsens, egal ob in der Literatur über Kommunikationsstörungen, Narzisstische Störungen, Konfliktverarbeitungsstörungen oder Beziehungskollusionen.

Sie existieren in Systemdynamiken(es gibt Firmenstrukturen die regelrecht auf Mitarbeiter-Mobbing ausgerichtet sind), Gruppendynamiken und Dialogdynamiken immer in ähnlicher Form.
Es gibt eine ganze Reihe dialogischer Methoden, die sich allerdings oft – besonders die subtilen Manipulationen – ohne geeignete Beispiele nur schwer verständlich darstellen lassen.
Die üblen Auswirkungen sind hinlänglich bekannt und haben mit „Interpretationen“ nur wenig zu tun.

Ich selber habe auch immer gerne zu dieser „der meint das nicht so“-Haltung tendiert, die ist aber typisch für Außenstehende, oder solange man nur am Rande konfrontiert ist und der Person ausweichen kann.
Es trifft oft die, die besonders gewissenhaft sind und alles richtig machen wollen, ein gewisses Harmoniebedürfnis haben und Wert darauf legen mit ihren Fähigkeiten anerkannt zu werden.

Das Kollusionskonzept (vereinfacht: Topf-Deckel-Prinzip) greift hier nicht , sonst hätte Fogari auch in privaten und sonstigen beruflichen Beziehungen ähnliche Schwierigkeiten.
Wenn sie einer von Hundert Hunden beißt, dann ist nicht sie das Problem.

Viele Grüße
Heidi

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Hallo,

verstanden habe ich, dass Du - erschöpfungsbedingt - manchmal schlecht vorbereitet und
dann außer Stande bist, eine Klasse salopp gesagt „unter dem Deckel“ zu halten.

Wie soll man sich das konkret vorstellen können? Das Problem ist nicht wirklich definiert sondern lediglich umschrieben bzw. abstrahiert.

Es ist aber offenkundig ein gemeinsamer Eindruck, den Du und Deine Vorgesetzten mit einander teilen. Eine Sachkritik also, noch dazu zutreffend.

In Punkto Schuld jedoch findet ein unschönes hin- und hergeschiebe statt. Die Vorgesetzten sehen die Verantwortlichkeit hauptsächlich auf Deiner Seite. Das kränkt Dich. Du verbindest die, eigentlich BEGRÜNDETE Kritik über den Zustand der Klasse damit dass Du deine fachlichen Integrität und letztlich Deine Person in Frage gestellt siehst.

Mein Rat: Ringe Dich dazu durch, zu differenzieren zwischen deiner fachlichen Integrität und Deiner Person um das eigentliche Problem in ANGRIFF zu nehmen:

Die Klasse „unter dem Deckel“ zu halten. Ich würde es gerne passender formulieren. Ist aber mangels ‚ungenügender‘ Problembeschreibung nicht möglich.

Gruß _ mki _

Moin!

verstanden habe ich, dass Du - erschöpfungsbedingt - manchmal
schlecht vorbereitet und
dann außer Stande bist, eine Klasse salopp gesagt „unter dem
Deckel“ zu halten.

Das trifft auf eine Deutschklasse zu, ja.

Wie soll man sich das konkret vorstellen können? Das Problem
ist nicht wirklich definiert sondern lediglich umschrieben
bzw. abstrahiert.

Es ist eine BF1-Klasse, in der einfach kein Unterricht möglich ist, weil viele Schüler stören, mich ständig unterbrechen, mit dem Handy spielen usw.
Ich habe in dieser Klasse eine zeitlang nicht durchgegriffen, weil es mir zu anstrengend war. Auch habe ich nicht dauernd HÜs geschrieben, weil mir das zuviel war. Ohne diese Androhung arbeitet aber keiner in der Klasse.
Ein älterer Schüler hat mir dann mal unter 4 Augen gesagt, dass sie Frauen einfach nicht respektieren und der Klassenlehrer eben ein Mann UND Abteilungsleiter sei.

Es ist aber offenkundig ein gemeinsamer Eindruck, den Du und
Deine Vorgesetzten mit einander teilen. Eine Sachkritik also,
noch dazu zutreffend.

Nein, das hast du da hineininterpretiert.

Der stellvertretende Schulleiter und meine Abteilungsleiterin/Kollegin haben mit meinen Deutschklassen nichts zu tun.

Die Kritik von dieser Seite bezieht sich zum Einen auf Dinge, die von ihnen einfach behauptet werden: Bspw. ich hätte ja noch keine Arbeiten geschrieben und die Noten nicht rechtzeitig zum Halbjahr fertig - anstatt zu fragen, wie weit ich mit den Noten bin. Die Noten hatte ich, nur eben nicht allein aus Klassenarbeiten. Auf die Nachfrage, wann den Notenschluss sei, bekam ich keine konkrete Antwort, nur wieder den Vorwurf, ich hätte die Noten nicht rechtzeitig fertig. Das war Mitte Dezember, das Halbjahr endete am 31.Januar.

Zum Anderen bezieht die Kritik sich auf meine Person:
„Du bist ja hier nicht angekommen.“
„Deinem Lächeln hab ich eh noch nie getraut, wenn du gesagt hast, du kommst so gut mit den Klassen klar.“
„Wenn du so instabil bist können wir dir ja keine Referendare geben.“
und
„Ich beobachte ja ihren Unterricht und sehe, dass sie ständig überreagieren“
„Wenn sie sich aufregen, klingt ihre Stimme so hoch, dass man Sie schnell für hysterisch hält“.

Die Abteilungsleiterin hält mir vor, ich würde die Klassenbücher nicht korrekt führen.
Wenn meine Schüler aber ihre Entschuldigungen bei ihr abgeben, trägt sie diese nicht ein, heftet sie auch nicht ab, händigt sie mir nicht aus.
Ich finde sie dann manchmal lose hinten im Klassenbuch, wo sie verloren gehen können, weil sie nicht abgeheftet wurden.

In Punkto Schuld jedoch findet ein unschönes hin- und
hergeschiebe statt. Die Vorgesetzten sehen die
Verantwortlichkeit hauptsächlich auf Deiner Seite. Das kränkt
Dich. Du verbindest die, eigentlich BEGRÜNDETE Kritik über den
Zustand der Klasse damit dass Du deine fachlichen Integrität
und letztlich Deine Person in Frage gestellt siehst.

Unsinn. Sorry. In den Friseurklassen habe ich keinerlei Probleme (auch weil ich da aufgrund meiner Erfahrungen drei Jahre am Stück ohne jegliche Vorbereitung unterrichten könnte und weil die Schülerinnen einfach sehr ordentlich sind).

Mein Rat: Ringe Dich dazu durch, zu differenzieren zwischen
deiner fachlichen Integrität und Deiner Person um das
eigentliche Problem in ANGRIFF zu nehmen:

Die Klasse „unter dem Deckel“ zu halten. Ich würde es gerne
passender formulieren. Ist aber mangels ‚ungenügender‘
Problembeschreibung nicht möglich.

Das habe ich mit dem dafür zuständigen Abteilungsleiter bereits getan und das Programm läuft - und hat nach wie vor nichts mit den eigentlichen Vorgesetzten zu tun.

Interessanterweise wird ja doch immer wieder die Schuld beim Gemobbten gesucht.

Ich weiß, dass ich lediglich Anfängerfehler mache. Die sollten mir im ersten Jahr zugestanden werden. Mich ständig zu kritisieren ohne auch mal etwas Positives über meine Arbeit zu sagen lässt nicht den Eindruck entstehen, dass es wohlmeinende, konstruktive Kritik ist. Vor allem, wenn ständig meine Persönlichkeit abgewertet wird.

Sowohl die Abteilungsleiterin als auch der stellvertretende Direktor sprechen fast ausschließlich in Du-Botschaften mit mir. Ich finde aber, dass Motivation genauso zu ihren Aufgaben gehört wie konstruktive Kritik. Wie das geht, habe ich an meiner alten Schule gesehen.

Wie auch immer: Mit tumiarts Beitrag war mir mehr geholfen.

Gruß

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Hallo,

bislang schließt NICHTS aus, dass Du dir womöglich einen Bären aufbindest.

Versuch Abstand zu allem zu gewinnen, einschließlich zu Dir selbst.

Welche Leistungsnsprüche hat wer gegenüber wem , soweit die Ansprüche - Hand in Hand - offenkundig sind und terminlich anstehen? Frage, an wem es vorrangig liegt, dafür zu sorgen, dass die Lieferung a) im vollen Umfang und b) rechtzeitig erfolgt.

Was lässt die Umstände zu einer für dich scheinbar VÖLLIG ‚überraschenden‘ und ‚unvorhersehbaren‘ Tragweite anwachsen, dass sie Dich davon abhalten, den zusammen mit den Vorgesetzen gemeinsam gewählten Kurs, einzuhalten?

Gruß mki

4 Like

Hallo mki,

das muss ich nach dem Gelesenen einfach so sagen, Deine Anschuldigungen finde ich unverschämt. Die Schuld auf den Gemobbten zu schieben, was Mobber, Mitmobber und unbeteiligte Zuschauer eh schon tun, die von der Fragestellerin dargestellte Realität nicht anzuerkennen, finde ich ihr gegenüber nicht nur verantwortungslos.

VG Igel

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Guten Tag,

mir ist nicht ersichtlich, worin genau die Handlungen liegen, die als Mobbing empfunden werden.

Was ich von ihnen höre ist ausnahmslos Kritik, die sich nicht
nur auf mein Verhalten im Unterricht bezieht, sondern auch auf
meine Persönlichkeit, die ich ihrer Meinung nach ändern soll.

Welche Äußerungen sind in Bezug auf die Persönlichkeit gemacht worden.

An meiner alten Schule war ich 15 Jahre, hatte zu fast allen
Kollegen ein freundschaftliches, fast familiäres Verhältnis
und wurde gerade für meine Persönlichkeit gemocht und hoch
geachtet.

Im Dezember und Januar hatte ich extreme Erschöpfungszustände,
die meine Arbeit nicht gerade positiv beeinflusst haben. Ich
war bei manchen schweren Klassen schlecht vorbereitet, und
dann ist manchmal schwer, eine Klasse unter dem Deckel zu
behalten.
Ich kann mich seitdem auch kaum noch richtig konzentrieren und
organisieren, ich fühle mich so verunsichert.

Bis hierin ist das eine selbstkritische Zustandsbeschreibung, die auf ein Problem bei der eigenen Arbeit hindeutet. Diese scheint nicht optimal zu sein, der Grund liegt nach eigener Aussage in schlechter Vorbereitung. Außerdem haben Sie schwere Erschöpfungszustände genannt, deren Ursachen oder Auslöser bekannt sind?

Dabei war ich
von den sechs Kollegen an der alten Schule diejenige, die sie
an der anderen Schule haben wollten, weil sie mich für die
kompetenteste hielten…

Was in der Vergangenheit war, spielt für die Lösung des Problems der eigenen schlechten Vorbereitung keine Rolle.

Diese Situation macht mir zu schaffen.

Das ist ein gutes Zeichen, wenn sich darin die Bereitschaft ausdrückt, etwas ändern zu wollen. Die Fragen, die sich jetzt stellen müsste:

Warum sind Sie schlecht vorbereitet gewesen und warum gelingt es ihnen nicht (mehr) die Klasse im Griff zu haben?

Die Abteilungsleiterin wird zwar im Sommer in Rente gehen und
der stellvertretende Direktor im Januar 2016, aber ich finde
es ist sehr leicht zu sagen „Mach die Faust in der Tasche und
warte es ab“.  Ich kann mich nicht richtig gegen all die
Vorwürfe wehren, wenn ich mal wieder im Büro des stellv.
Direktors rundgelutscht werde. 

Wie kommen jetzt die Abteilungsleiter und der stellvertretende Direktor ins Spiel? Mit welchen Vorwürfen werden Sie konfrontiert? Betreffen die Vorwürfe andere Punkte als die schlechte Vorbereitung und die Probleme mit der Klasse?

Ich nehme mir immer vor, nächstes Mal etwas zu antworten und
mich zu wehren, aber wenn ich dann da sitze und mit absurden
Sachen konfrontiert werde, kann ich nichts mehr sagen - vor
allem, weil bislang alle Antworten von mir abgetan wurden
entweder mit „Sie sind ja nur in der Vergangenheit unterwegs“
oder „Sie verteidigen sich ja die ganz Zeit“ oder „Ich will
gar keine Erklärung von Ihnen hören“.

So, wie Sie das Problem hier geschildert haben, tun Sie aber genau das. Sie ziehen die guten Leistungen in der Vergangenheit heran, obwohl ein Problem heute vorliegt, dessen Ursachen Sie selbst bereits benannt haben: die eigene schlechte Vorbereitung, die Unsicherheit, deren Ursache nicht begründet wurde, aber die durchaus mit der schlechten Vorbereitung in Zusammenhang stehen könnte. Es sind keine Anzeichen zu lesen, dass Sie sich mit der Lösung dieses Problems bisher auseinander gesetzt haben und gezeigt haben, ob Sie bereits am Problem schlechter Vorbereitung und Erschöpfung etwas in Angriff genommen haben.

Stattdessen fokussieren Sie sich auf die Vorgesetzten und beschreiben Mobbing, verlagern also das Problem und dessen Ursache nach außen. Für Mobbing fehlen aber nach der eigenen Beschreibung die Anhaltspunkte.

Ich bin grad total erholt aus den Osterferien heimgekommen,
aber mich holt die Erschöpfung jetzt am zweiten Tag schon
wieder ein.

Da ich neu bin, weiß ich nicht, wem ich vertrauen kann, wem
ich mich anvertrauen kann. Von der Kollegin aus der Lehrerband
hab ich schon gehört, dass sie genauso gemobbt wird, seit
Jahren schon.

Steht der Gedanke, selbst gemobbt zu werden, in Zusammenhang mit der Schilderung dieser Kollegin?

(Übrigens sind momentan 4 von 82 Kollegen
krankgeschrieben wg. Burnout).

Es gibt Studien, die gehen von 25-30 % „Burn-out“ oder dem, was unter dieser Beschreibung läuft, aus. 4 von 82 ist keine besonders hohe Quote, die sofort Anzeichen für eklatante Missstände in einer Schule wären.

Auch weiß ich nicht, wem aus dem
Betriebsrat ich vertrauen könnte und ob der überhaupt etwas
ausrichten kann. NIcht alle werden ernstgenommen, manchmal
kann so etwas nach hinten losgehen.

Ihre Gedanken kreisen sehr stark um die Rolle als vermeintliches Mobbingopfer. Was haben Sie bisher unternommen, um den nach ihrer eigenen Schilderung sachlich vorhandenen Problemen bei Ihrer Arbeit unternommen?

Auch die in Ihrer zweiten Beschreibung geschilderten Probleme mit den Noten sind zunächst keine, aus denen man Mobbing schließen könnte. Zwar sollte in einem guten Betrieb Neue auch gut eingeführt werden. Aber es gibt bestimmte Abläufe, die originär zu den eigenen Verpflichtungen eines Lehrers gehören und allenfalls in Detailfragen abweichen. Hier hat aber der Lehrer eine Holschuld, was das Einholen nötiger Informationen angeht und eine Bringschuld für bestimmte Aufgaben. Dazu gehört, dass zum Halbjahresende die Noten abgegeben werden müssen.

Es ist Aufgabe des Neuen, sich über den Usus zu erkundigen und sich dem anzupassen. Kommt es hier offensichtlich zu Unstimmigkeiten, ist es unklug, herumzulamentieren. Wenn man sich anschaut, wie Sie selbst die Situation beschreiben, kann man schon zu dem Eindruck kommen, dass Sie genau das tun. So schreiben Sie zur Notenproblematik zum Beispiel nicht, dass die Notenabgabe für alle anderen eigentlich erst am x. Januar gewesen sei und man das nur von Ihnen so früh gefordert habe. So etwas könnte Zeichen von Mobbing sein. Stattdessen verweisen Sie auf das Schulhalbjahresende, das nichts sagend ist. Es zählt der Usus der Schule. Das betrifft auch den Umgang mit den Klassenbüchern. Wenn es hier zu Unklarheiten kommt, dann sollte man zunächst sachlich nachfragen, wie denn der Usus ist und sich dem Anpassen. Ihre Reaktion ist stattdessen, dass sie das auf persönlicher Ebene empfangen und die Sachlichkeit aus dem Auge verlieren.
Dazu kann durchaus gehören, dass Sie das beschreiben, was Sie zum Thema Klassenbuch und Entschuldigungszetteln hier beschrieben haben. Es stellt sich allerdings die Frage, warum Sie selbst nicht sachorientiert die losen Blätter im Klassenbuch zum Anlass genommen haben, zur Lösung des Problems ein Gespräch mit der Abteilungsleiterin zu suchen. Gerade als Neuer ist es unklug, solche Initiative nicht zu zeigen.

Sie beschreiben ebenfalls Äußerungen, die Sie als Kritik an Ihrer Persönlichkeit empfinden.

„„Du bist ja hier nicht angekommen.“
„Deinem Lächeln hab ich eh noch nie getraut, wenn du gesagt hast, du kommst so gut mit den Klassen klar.““
„Wenn du so instabil bist können wir dir ja keine Referendare geben.“
und
„Ich beobachte ja ihren Unterricht und sehe, dass sie ständig überreagieren“
„Wenn sie sich aufregen, klingt ihre Stimme so hoch, dass man Sie schnell für hysterisch hält“."
Keine dieser Äußerungen sind Kritik an der Persönlichkeit. Es handelt sich zunächst um Zustands- oder Wahrnehmungsbeschreibungen, die sich durchaus mit Ihrer eigenen Beschreibung decken: Sie beschreiben sich selbst als erschöpft und überfordert.

Dieser Eindruck zementiert sich in Ihren weiteren Äußerungen. In der Frisörklasse haben Sie keine Probleme und nennen selbst als Ursache, weil Sie dort so sattelfest sind, dass Sie sich nicht vorbereiten brauchen. Das Kernproblem scheint also tatsächlich ihre schlechte Vorbereitung zu sein, die Sie derart verunsichert, dass daran alles weitere hängt. Nur für die schlechte Vorbereitung sind sie alleine verantwortlich. Auf diese Bringschuld hat die Schule und haben die Schüler einen Anspruch.
Wenn Sie gesundheitliche Probleme haben, darauf könnte die Erschöpfung hindeuten, dann müssen Sie diese angehen.

Sie bemängeln die ausschließlichen Du-Botschaften bei den Vorgesetzten, tun hier aber nichts anderes. Sie haben keinerlei Ansatz gezeigt dafür, wie Sie selbst die Probleme angehen wollen, deren Ursache zunächst bei Ihnen liegt. Stattdessen überwerfen Sie Ihre Vorgesetzten mit Schuldzuweisungen und sei es sogar darin eine Schuld zu sehen, Sie nicht ausreichend motiviert zu haben.

Es hilft Ihnen nicht, das Problem in vermeintlichem Mobbing zu suchen.

VG

Andreas

Hallo.

Also erstens du solltest nicht einmal im Traum dran denken,
dass du mit deiner Person in irgend einer Weise negativ zu
dieser Entwicklung beiträgst.

Das ist (noch) die derzeit gängige pc- Meinung. Eine Art General-EntschuIdigung für jedes bedauernswerte Opfer. Ich glaube nicht recht daran und bin eigentlich der Meinung, dass zumindest in manchen (Wiederholungs-)fällen das Opfer wesentlich dazu beiträgt. Man müsste also tatsächlich auch hier ansetzen, wenn man Mobbing wirksam bekämpfen möchte.

Dass Mobbing auch bei anderen Tieren vorkommt und somit innerhalb gewisser Grenzen ein normales Verhalten sein dürfte, ist bekannt.

Mehr möchte ich dazu nicht sagen.

Gruß, Nemo.

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Hallo,

ich halte es für müßig, hier darüber zu diskutieren, ob das Mobbing ist oder nicht. Aus dem, was Fogari geschrieben hat, lässt sich letzten Endes herausdeuten, was man möchte. Das ist das Perfide am Mobbing: Es verschleiert sich gern als „ganz normale Kritik“, „Warum sind Sie denn so dünnhäutig?“ und lädt Außenstehende dazu ein, die „Schuld“ beim Gemobbten zu finden. Funktioniert super.

Ich weiß nicht, ob das, was Fogari erlebt, Mobbing ist oder nicht. Ich kenne sie aber als durchaus selbstreflektierte Schreiberin, die keine Schwierigkeiten hat, eigene Schwächen zu benennen. Und wenn ich die Möglichkeit ernst nehme, dass sie beruflich gemobbt wird, finde ich es ziemlich unerträglich, wenn hier im Brett - auf einer Basis, die keine sicheren Urteile erlaubt! - die Zuschreibungen „liegt alles an Dir“ weitergehen.

Zumal nicht ihre Frage war „Ist das Mobbing?“, sondern „Wo kann ich mir Hilfe holen?“ Diese Hilfsadresse wäre die Stelle, an der sie genau klären kann, was da geschieht.

Viele Grüße,

Jule

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Hallo Asteiner,
natürlich wissen wir alle nicht, was wirklich in der betreffenden Schule passierte, aber
in jedem Fall empfinde ich dein Posting empfinde ich als sehr unfair und einseitig!

Bis hierin ist das eine selbstkritische Zustandsbeschreibung,
die auf ein Problem bei der eigenen Arbeit hindeutet.

Nein, das stimmt nicht, das Ausgangs-Posting beginnt mit einer klaren Bennenung der Mobbing-Situation, die wir natürlich nicht verifizieren können, daher sollte man zunächst davon ausgehen, dass die Schreiberin recht hat.

Was in der Vergangenheit war, spielt für die Lösung des
Problems der eigenen schlechten Vorbereitung keine Rolle.

Falsch! Natürlich spielt es eine Rolle, wie es der Schreiberin an der vorherigen Schule gegangen ist!

Die Abteilungsleiterin wird zwar im Sommer in Rente gehen und
der stellvertretende Direktor im Januar 2016, aber ich finde
es ist sehr leicht zu sagen „Mach die Faust in der Tasche und
warte es ab“.  Ich kann mich nicht richtig gegen all die
Vorwürfe wehren, wenn ich mal wieder im Büro des stellv.
Direktors rundgelutscht werde. 

Wie kommen jetzt die Abteilungsleiter und der stellvertretende
Direktor ins Spiel?

Die müssen nicht ins Spiel kommen, als Lehrerin ist man mit der Schulleitung automatisch im ständigen Kontakt.

So, wie Sie das Problem hier geschildert haben, tun Sie aber
genau das. Sie ziehen die guten Leistungen in der
Vergangenheit heran, obwohl ein Problem heute vorliegt, dessen
Ursachen Sie selbst bereits benannt haben: die eigene
schlechte Vorbereitung,

Das hat man davon, wenn man wie die Schreiberin selbstkritisch ist: Es wird einem ein Strick daraus gedreht: Sie macht schlechten Unterreicht, ist daher unsicher, macht große Probleme und redet sich heraus, dass früher alles besser war. So funktioniert Mobbing!

„„Du bist ja hier nicht angekommen.“
„Deinem Lächeln hab ich eh noch nie getraut, wenn du gesagt
hast, du kommst so gut mit den Klassen klar.““
„Wenn du so instabil bist können wir dir ja keine Referendare
geben.“
und
„Ich beobachte ja ihren Unterricht und sehe, dass sie ständig
überreagieren“
„Wenn sie sich aufregen, klingt ihre Stimme so hoch, dass man
Sie schnell für hysterisch hält“."
Keine dieser Äußerungen sind Kritik an der Persönlichkeit. Es
handelt sich zunächst um Zustands- oder
Wahrnehmungsbeschreibungen

Eine ziemlich zynische Interpretation!

Wie gesagt, wir wissen nicht, wie es wirklich ist, dazu müssten wir mindestens andere Personen hören, aber sollte es auch nur teilweise so sein, wie die Schreiberin es darstellt, ist dein Posting ein weitere unfaire Ohrfeige für jemanden, der Unterstützung braucht!
Gruß!
Karl

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Guten Tag Karl,

Nein, das stimmt nicht, das Ausgangs-Posting beginnt mit einer
klaren Bennenung der Mobbing-Situation,

Auch nach nochmaligem Nachlesen erkenne ich keine klare Benennung, worin das Mobbing gesehen wird und schon gar keine Mobbingsituation. Es wird das Empfinden geschildert, dass sich jemand auf „eingeschossen“ habe. Eine konkrete Beschreibung einer Situation fehlt.

Was in der Vergangenheit war, spielt für die Lösung des
Problems der eigenen schlechten Vorbereitung keine Rolle.

Falsch! Natürlich spielt es eine Rolle, wie es der Schreiberin
an der vorherigen Schule gegangen ist!

Das Problem, auf das sich meine Aussage bezieht, ist das Problem des schlecht vorbereitet Seins. Dieses Problem hat Fogari als solches angebracht. Für dieses Problem spielt zunächst keine Rolle, wie es ihr vorher an einer anderen Schule gegangen ist. Etwas anderes wäre es, wenn es eine konkrete Kausalität gäbe. Die fehlt jedoch in ihrer eigenen Beschreibung.

Wie kommen jetzt die Abteilungsleiter und der stellvertretende
Direktor ins Spiel?

Die müssen nicht ins Spiel kommen, als Lehrerin ist man mit
der Schulleitung automatisch im ständigen Kontakt.

Die Formulierung „ins Spiel kommen“ weist auf den Sprung in der Darstellung Fogaris hin. Sie schildert zunächst ein Verhalten, die schlechte eigene Vorbereitung, die Unsicherheit, die Erschöpfung. Dies ist ein Problem, das sie mitbringt.
Dann schildert sie das Verhalten der Vorgesetzten. Wenn Fogari sich an der Schule so gibt, wie sie es selbst beschreibt, haben die Vorgesetzten einen sehr sachlichen Grund für Kritik. Eine solche Kritik ist kein Mobbing!

Es ist für den Frieden und die gute Zusammenarbeit in einem Team sehr wichtig, dass Mobbing erkannt und behoben wird, genauso wichtig ist aber auch, dass als Mobbing nur das bezeichnet wird, was Mobbing ist. Für ein Team sind auch die Mitarbeiter schädlich, die sich hinter dem Begriff Mobbing verstecken. So etwas ist nicht nur für das Team wichtig. Auch der Betroffene hat nichts davon, wenn er sich hinter der Bezeichnung Mobbing versteckt, denn das löst die offenbar vorhandenen Probleme nicht.

Hier gibt es bisher ausser der Wertung der Betroffenen, die ohne zu hinterfragen übernommen wurde, bisher keinen konkreten Anhaltspunkt für Mobbing, der geschildert wurde. Möglicherweise gibt es tatsächlich Mobbinghandlungen, dann wäre es möglich, Beispiele zu nennen.

Die genannten Beispiele sind keine.

So, wie Sie das Problem hier geschildert haben, tun Sie aber
genau das. Sie ziehen die guten Leistungen in der
Vergangenheit heran, obwohl ein Problem heute vorliegt, dessen
Ursachen Sie selbst bereits benannt haben: die eigene
schlechte Vorbereitung,

Das hat man davon, wenn man wie die Schreiberin selbstkritisch
ist: Es wird einem ein Strick daraus gedreht: Sie macht
schlechten Unterreicht, ist daher unsicher, macht große
Probleme und redet sich heraus, dass früher alles besser war.
So funktioniert Mobbing!

Was ist daran Mobbing? Mobbing muss eine Handlung oder Interaktion bedeuten. Mobbing wäre es, wenn der Vorgesetzte in einem ganzen Geflecht anderer Handlungen behaupten würde, dass sie sich herausredet und erzählt, früher sei alles besser - sie es tatsächlich aber nicht tut. Nur genau das hat Fogari hier getan. Das Bild hat sie selbst gemalt.

„„Du bist ja hier nicht angekommen.“
„Deinem Lächeln hab ich eh noch nie getraut, wenn du gesagt
hast, du kommst so gut mit den Klassen klar.““
„Wenn du so instabil bist können wir dir ja keine Referendare
geben.“
und
„Ich beobachte ja ihren Unterricht und sehe, dass sie ständig
überreagieren“
„Wenn sie sich aufregen, klingt ihre Stimme so hoch, dass man
Sie schnell für hysterisch hält“."
Keine dieser Äußerungen sind Kritik an der Persönlichkeit. Es
handelt sich zunächst um Zustands- oder
Wahrnehmungsbeschreibungen

Eine ziemlich zynische Interpretation!

Die Interpretation wäre nur dann zynisch, wenn es keinen sachlichen Grund gäbe oder Versuche torpediert würden, diesen sachlichen Grund zu beheben.

Fogari sagt aber selbst, dass sie nicht vorbereitet ist. Sie schreibt selbst, dass sie aus Überforderung die Klasse nicht im Zaum hat und aus Übermüdung nicht die Dinge tut, die sie tun müsste. Sie beschreibt auch, dass sie diese ganzen Probleme nicht in einer Klasse hat, in der sie sich fachlich sicher fühlt.

Die anderen nehmen offenbar diese Unsicherheit wahr und reagieren darauf. Wenn Fogari dann darauf reagiert, wie sie hier geschrieben hat, dann ist die Reaktion der Anderen kein Wunder. Ihr Beschreibung der Situation mit dem Klassenbuch ist dafür ein gutes Beispiel.

Sie bemerkt, dass im Klassenbuch lose Zettel liegen, nimmt dies aber nicht als Anlass, nachzufragen, wie die Regelung ist. Dass man als Klassenlehrer zuständig ist für die Fehlzeiten, ist nichts Ungewöhnliches, das gehört zur Aufgabe. Sie lässt die Situation aber laufen, bis sie angesprochen wird. Anstatt dann aber sachlich und lösungsorientiert zu antworten, hadert sie damit, dass andere etwas falsch gemacht hätten und macht keine konstruktiven Vorschläge.

Das ist eine Reaktion, die abseits einer sachlichen Ebene ist.

VG

Andreas

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Guten Tag,

ich halte es für müßig, hier darüber zu diskutieren, ob das
Mobbing ist oder nicht.

Es ist keinesfalls müßig anzusprechen, ob etwas Mobbing ist oder nicht. Der Begriff Mobbing ist stark besetzt. Wenn von Mobbing die Rede ist, gibt es immer Täter und Opfer. Auch wenn man daraufhin zielen würde, das Opfer aus der Opferrolle zu holen, wären da immer noch die Täter.

Nur was, wenn die ganze Situation gar kein Mobbing ist, sondern ganz andere Prozesse ablaufen? Die Empfehlungen, die man dann jemandem gibt, wären unter Umständen kontraproduktiv. Das wären sie mit Sicherheit dann, wenn sie nur auf die Möglichkeit abzielen, dass es Mobbing sei.

:Aus dem, was Fogari geschrieben hat,

lässt sich letzten Endes herausdeuten, was man möchte. Das ist
das Perfide am Mobbing: Es verschleiert sich gern als „ganz
normale Kritik“, „Warum sind Sie denn so dünnhäutig?“ und lädt
Außenstehende dazu ein, die „Schuld“ beim Gemobbten zu finden.
Funktioniert super.

Natürlich funktioniert das super. Aber genauso super funktioniert es, wenn man bereits im Vorfeld festlegt, dass etwas Mobbing sei. In diesem Fall kann man auch Handlungen plötzlich als Mobbing werten, die nichts damit z tun haben.

Ich kenne sie aber als durchaus selbstreflektierte
Schreiberin, die keine Schwierigkeiten hat, eigene Schwächen
zu benennen.

Ich kenne Fogari zwar nicht, aber sie hat in ihrer Frage eigene Schwächen benannt. Darin liegt gar nicht das Problem. Das Problem liegt eher darin, wie sie damit umgeht.

Diese Hilfsadresse wäre die Stelle,
an der sie genau klären kann, was da geschieht.

Die meisten Antworten haben ohne die Situation auch nur zu hinterfragen die Wertung Mobbing übernommen. Das ist keine Hilfe.

Es wäre tatsächlich eine Hilfe, sich frei vom Begriff Mobbing und den damit schon festgesetzten Rollen klar zu werden, was überhaupt geschieht. Hierzu kann man zum Beispiel eine Supervision nutzen.

VG

Andreas

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Hallo,

ich halte es für müßig, hier darüber zu diskutieren, ob das Mobbing ist oder nicht.

Es ist keinesfalls müßig anzusprechen, ob etwas Mobbing ist oder nicht.

Das ist aber hier nicht der richtige Rahmen! Das braucht ein vertrauliches und ausführliches Gespräch.

Aus dem, was Fogari geschrieben hat,
lässt sich letzten Endes herausdeuten, was man möchte. Das ist
das Perfide am Mobbing: Es verschleiert sich gern als „ganz
normale Kritik“, „Warum sind Sie denn so dünnhäutig?“ und lädt
Außenstehende dazu ein, die „Schuld“ beim Gemobbten zu finden.
Funktioniert super.

Natürlich funktioniert das super. Aber genauso super
funktioniert es, wenn man bereits im Vorfeld festlegt, dass
etwas Mobbing sei. In diesem Fall kann man auch Handlungen
plötzlich als Mobbing werten, die nichts damit z tun haben.

Deswegen schrieb ich: „müßig, hier darüber zu diskutieren“.

Ich kenne Fogari zwar nicht, aber sie hat in ihrer Frage
eigene Schwächen benannt. Darin liegt gar nicht das Problem.
Das Problem liegt eher darin, wie sie damit umgeht.

Wie kannst Du das beurteilen? Wie kannst Du hier eine Problemzuschreibung machen, ohne die Lage wirklich zu kennen?

Hierzu kann man zum Beispiel eine Supervision nutzen.

Ja, und das ist ein sinnvoller Rat. Dort kann die Situation geklärt und können passende Strategien erarbeitet werden.

Jule

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