Umweltzonenverstoß in der Probezeit?

Nun habe ich endlich mein erstes eigenes Auto, einen VW Polo 9N; meinem Wunsch entsprechend sogar ein Diesel. Einziger Nachteil dabei ist, dass das Fahrzeug nur eine gelbe Plakette hat.
Allgemein gilt ja, dass das Befahren einer Umweltzone, in der nur noch EURO 4-Fahrzeuge zugelassen sind, mit einem Fahrzeug mit gelber Plakette €40 kostet und einen Punkt in Flensburg bringt.
Als Fahranfänger gilt dies für mich natürlich auch, aber für mich werden die Verstöße zusätzlich noch in die Kategorien A & B eingeteilt. Nun würde mich natürlich interessieren, ob es ein A- oder B-Verstoß wäre, mit meinem Auto in eine EURO 4-Zone einzufahren, d.h. ob ich Konsequenzen wie die Verlängerung der Probezeit und Teilnahme an einem Aufbauseminar fürchten muss.
Ich halte mich nämlich immer sehr genau an alle Verkehrsregeln, nur die Umweltzonen erscheinen (nicht nur mir) so sinnlos, dass ich sie nicht beachten möchte.

hi,

etwas Lesestoff: FAQ:1129, Google:Fahrerlaubniss auf Probe

grüße
lipi

Hallo,

Allgemein gilt ja, dass das Befahren einer Umweltzone, in der nur noch EURO 4-Fahrzeuge zugelassen sind, mit einem Fahrzeug mit gelber Plakette €40 kostet und einen Punkt in Flensburg bringt.
Als Fahranfänger gilt dies für mich natürlich auch, aber für mich werden die Verstöße zusätzlich noch in die Kategorien A & B eingeteilt. Nun würde mich natürlich interessieren, ob es ein A- oder B-Verstoß wäre, mit meinem Auto in eine EURO 4-Zone einzufahren, d.h. ob ich Konsequenzen wie die Verlängerung der Probezeit und Teilnahme an einem Aufbauseminar fürchten muss.
Ich halte mich nämlich immer sehr genau an alle Verkehrsregeln, nur die Umweltzonen erscheinen (nicht nur mir) so sinnlos, dass ich sie nicht beachten möchte.

Bei dieser Einstellung ist es im Grunde Bockwurst, ob das ein A- oder B-Verstoß wäre, da ja 2 B-Verstöße genausogut wie ein A-Verstoß sind. Wenn man dann auch noch großartig erzählt, dass man sich nicht dranhalten will, steht auch gleich noch Vorsatz im Raum, was den Preis erhöhen kann. Permanentes Verstoßen gegen die StVO kann auch so den Führerschein kosten und die Behörde dazu motivieren mal ganz grundsätzlich die Eignung zum Führen eines Kraftfahrzeuges zu überprüfen.

Grüße

Hallo!

Wenn man sich nicht an Vorschriften oder Schilder halten will,weil man glaubt,man müsste oder könnte jedesmal den Sinn/die Berechtigung der Aufstellung anzweifeln oder für sich nicht zutreffend halten,der ist m.E. zum Führen eines Kraftfahrzeugs nicht geeignet.

Typisch : „sonst fahre ich immer vorschriftsmäßig“,auf die Nachfrage des Polizisten bei Verkehrskontrolle,warum man so schnell war.
„Sonst parke ich ja nie auf Behinderten-Parkplatz,aber …“

Übrigens,es ist ein Verstoß der Stufe B.

mfG
duck313

Hallo,
ich darf darauf verweisen, dass zwischen dem Wunsch bzw. Plan einer Handlung („möchte“) und der tatsächlichen Ausführung („werde“) ein Unterschied besteht.
Abgesehen davon werden die wenigsten Autofahrer alle Umweltzonen auswendig kennen, es könnte also passieren, dass sie versehentlich in Umweltzonen geraten, was sich, trotz Beschilderung, vermutlich nicht immer vermeiden lässt, insbesondere z.B. als ortsunkundige Person.
Abgesehen davon wird der Nutzen der Umweltzonen stark angezweifelt, und namhafte Organisationen wie z.B. der ADAC haben (Zitat:smile: „Bedenken hinsichtlich der Geeignetheit und Erforderlichkeit der bereits bestehenden Umweltzonen.“ (http://www.adac.de/infotestrat/umwelt-und-innovation…, 09.02.13)
MfG

Hallo,

Abgesehen davon werden die wenigsten Autofahrer alle Umweltzonen auswendig kennen,

Ich und viele anderen müssen auch gar keine kennen ;o)

es könnte also passieren, dass sie versehentlich in Umweltzonen geraten, was sich, trotz Beschilderung, vermutlich nicht immer vermeiden lässt,

Genau. Und dafür gibt es dann eben 40€ und einen Punkt.

insbesondere z.B. als ortsunkundige Person.
Abgesehen davon wird der Nutzen der Umweltzonen stark angezweifelt,

Wenn Du Dich hier mal im Forum umsiehst, wirst Du feststellen, dass auch der Sinn und Nutzen von Parkverboten und Geschwindigkeitsbeschränkungen stark angeweifelt werden. Und nun?

und namhafte Organisationen wie z.B. der ADAC haben (Zitat:smile: „Bedenken hinsichtlich der Geeignetheit und Erforderlichkeit der bereits bestehenden Umweltzonen.“

Der ADAC ist eine Lobbyorganisation von Autofahrern. Die müssen sowas schreiben. Davon abgesehen haben sie hier wahrscheinlich recht, rufen aber noch lange nicht dazu auf, deswegen diese Vorschrift zu ignorieren. Sie wird sich irgendwann auch so überleben, wenn genug Fahrzeuge diese Norm erfüllen. Somit ist es fraglich, ob sich da jemand dauerhaft gegen einsetzen wird. Und sie sind immer noch besser als generelle Fahrverbote für alle Fahrzeuge oder exorbitante Steuern für „ungewollte“.

Grüße

Ich denke weder, das es das stoische Befolgen von Vorschriften ist, was uns irgendwie voranbringt, noch, das jeder Vorschrift tatsächlich ein Sinn innewohnt. Ich halte es für ein Privileg des mündigen Bürgers, auch irgendwann zu sagen: „So Freunde, jetzt reicht es aber!“ Euch möchte ich sehen, wenn der Bundestag morgen mit breiter Mehrheit beschliesst, das künftig beim Auto fahren eine Nasenklammer zu tragen sei, weil die durch die Unterbindung des Geruchssinnes hinzugewonnene Schärfung des Sehsinnes die Verkehrssicherheit erhöhe. Diese ausschliesslich durch den Fachhandel zu beziehenden Klammern müssen ein Prüfzeichen tragen, herkömmliche Klammern sind ungeeignet, sie dennoch zu benutzen, ist ein Verstoss.
Na? Ihr würdet euch alle brav eure Klammern aufsetzen, oder? Nein, die breite Masse (das hoffe ich jedenfalls) würde sagen: „Habt ihr 'ne Macke, diesen Blödsinn machen wir nicht mit!“ Und schon bei Dosenpfand, E10, Umweltzone, Glühlampenverbot und unzähligen anderen idiotischen Regelungen wäre eine prima Gelegenheit gewesen, das zu sagen.

Alles gut und schön…
…aber dann musst Du auch die Konsequenzen der Regelverstösse tragen.

Es gibt in einer Demokratie geeignetere Wege, seine Interessen zu vertreten als sich über geltende Gesetze hinwegzusetzen.

Grüße
kernig

hi,

Abgesehen davon werden die wenigsten Autofahrer alle
Umweltzonen auswendig kennen, es könnte also passieren, dass
sie versehentlich in Umweltzonen geraten, was sich, trotz
Beschilderung, vermutlich nicht immer vermeiden lässt,
insbesondere z.B. als ortsunkundige Person.

Das stimmt, in deiner eigenen kleinen Welt.

Darum gibt es ja auch einen Punkt, damit blinde, unaufmerksame und/oder unbelehrbare Verkehrsteilnehmer mit der Zeit ausgemustert werden.

grüße
lipi

Manchmal gibt es diese besseren Wege leider nicht.

http://de.wikipedia.org/wiki/Ziviler_Ungehorsam

2 Like

Hallo,
in der Tat müssen sich die meisten Autofahrer nicht die Umweltzonen merken, denn jeder Benziner mit geregeltem Kat bekommt ja schon eine grüne Plakette. Zwar ist der CO2-Ausstoß eines benzinbetriebenen Fahrzeugs deutlich höher als jener eines Diesels des Selben Modells, aber das berücksichtigt die Plakette nicht, denn CO2 ist ja kein Feinstaub.
Und natürlich ist der ADAC eine Lobbyorganisation, die die Interessen der Autofahrer trifft. Das ändert aber nichts an den Tatsachen, dass

  1. Der Straßenverkehr mit PKWs nur einen einstelligen Prozentsatz des gesamten Feinstaubausstoßes in Deutschland ausmacht, und niemand auf die Idee kommt, eine Plakettenpflicht für Fabriken einzuführen und
  2. Die Einrichtung der Umweltzonen sich in der großen Mehrheit der Fälle als wirkungslos herausgestellt hat. Und da meiner Kenntnis nach bereits in allen Umweltzonen rote Plaketten verboten sind, wie gesagt ohne positiven Effekt, wird es wohl auch nicht wirklich viel bringen, jene Fahrzeuge mit gelber Plakette zu verbieten, denn auch davon gibt es nicht viele.

Es gibt in einer Demokratie geeignetere Wege, seine Interessen
zu vertreten als sich über geltende Gesetze hinwegzusetzen.

Das sehe ich auch so, dazu ist es allerdings auch notwendig, sich mit den bestehenden Vorschriften kritisch Auseinadnerzusetzen. Und das hat, im Bezug auf die Feinstaubverordnung, beispielsweise der ADAC getan.

Das hat wenig bis nichts mit Blindheit, Unaufmerksamkeit oder Unbelehrbarkeit zu tun. Bei der Betrachtung der amtlichen Karten des Bundesamtes für Kartographie und Geodäsie ist zu erkennen, dass als Grenzen der Umweltzonen nicht nur (große) Straßen dienen, sondern beispielsweise auch Bahntrassen. Und wenn das Hinweisschild auf den Beginn der Umweltzone erst in der Unterführung der Straße unter der Bahnlinie steht, soll man vermutlich anhalten, darauf warten, dass kein Gegenverkehr kommt und mal eben wenden? Das halte ich nicht für praktikabel.

MfG

hi,

du kannst auf Karten erkennen, wo die ersten Hinweisschilder stehen?

Meine bisherigen Beobachtungen lassen jedoch eine gute Beschilderung erkennen.

Und wenn das Hinweisschild auf den Beginn der Umweltzone erst in der Unterführung der Straße unter der Bahnlinie steht, soll man vermutlich anhalten, darauf warten, dass kein Gegenverkehr kommt und mal eben wenden?

An einem Hinweisschild darf vorbeigefahren werden. Erst am Beginn der Zone ist für Fahrzeuge ohne Plakette Schluss. Zwischen beiden Schildern befinden sich üblicherweise Möglichkeiten der Umweltzone auszuweichen.

Das von dir beschriebene Problem tritt weitaus häufiger auf, als du es dir vorstellen kannst.
Begrenzung der Durchfahrtshöhe, Schneekettenpflicht an Bergen, Gewichtsbegrenzungen bei Brücken.

Darf man diese Schilder jederzeit ignorieren, nur weil ein Wenden unpraktikabel erscheint?

Eine genaue Angabe wo sich die Örtlichkeit befindet würde helfen.

grüße
lipi

Ich bitte um Verzeihung, denn ich habe mich unpräzise ausgedrückt. Mit dem „Hinweisschild“ meinte ich keine Vorankündigung, sondern jenes Schild, das tatsächlich nur noch Fahrzeugen mit grüner (und ggf. auch noch mit gelber) Plakette das Weiterfahren ab dem Punkt, an dem es steht, erlaubt. Und es kommt vor, dass es, je nach dem, auf welchem Weg man sich der Umweltzone nähert, keine Vorankündigung gibt.
Leider dürfen hier ja nur hypothetische Annahmen und keine konkreten Beispiele verwandt werden, aber es gibt da z.B. die Stadt D. im Kreis W. …
MfG

Manchmal gibt es diese besseren Wege leider nicht.

http://de.wikipedia.org/wiki/Ziviler_Ungehorsam

Sag Mal, liest Du die Texte auch, die Du verlinkst?

„Demjenigen, der zivilen Ungehorsam übt, geht es damit um die Durchsetzung von Bürger- und Menschenrechten innerhalb der bestehenden Ordnung […]“

Die Umweltzone - Ein Eingriff in die Menschenrechte!

Erstaunt

osmodius

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Menschrecht ist vielleicht etwas hoch gegriffen, ich bin aber überzeugt, das es ein Bürgerrecht ist, von weitgehend sinnfreien Regelungen und der damit einhergehenden Schikane verschont zu werden. Ich will hier auch keineswegs zur Anarchie aufrufen. Ich möchte nur dazu anregen, Gesetze und Verordnungen, so der Gewinn für die Gesellschaft nicht offensichtlich ist, auch mal zu hinterfragen.

1 Like

Hi.

Also wenn es wirklich so kommt, dass du in eine Umweltzone gerätst, die nicht vorher an einer Wende- bzw. Umgehungsmöglichkeit angekündigt wurde, kannst du sicherlich in die Zone einfahren und sie auf kürzestem Wege wieder verlassen, am besten durch Wenden an einer Stelle, an der du niemanden gefährdest. Sollte man an solch einer Stelle trotzdem ein Knöllchen kassieren, schätze ich eine Klage als Erfolgsversprechend ein wenn man zeigen kann, dass die Zone nicht vorher angekündigt und keine sichere Wendemöglichkeit vorhanden war. In der Praxis dürfte solch ein Fall aber nahezu nie vorkommen.

MfG,
TheSedated

Ich möchte nur dazu anregen, Gesetze und
Verordnungen, so der Gewinn für die Gesellschaft nicht
offensichtlich ist, auch mal zu hinterfragen.

Sowas klappt hier nicht, dann ist man ein Verschwörungstheoretiker.

Gruss
pue

Am Ende dieser lebhaften Diskussion steht also, dass genau eine (!) Person meine eigentliche Frage beantwortet hat, nämlich dass es sich um einen Klasse-B-Verstoß handelt. Herzlichen Dank.
Im übrigen stelle ich hiermit fest, dass es mir, entgegen indirekter Anschuldigungen an dieser Stelle, fern liegt, eine Umweltzone absichtlich oder unabsichtlich zu verletzen, so sinnlos sie auch sein mag. Ich äußerte lediglich meinen Unmut zu diesem Konzept.