hi
Dass eine Demokratie funktioniert. kann sie nur beweisen,
indem sie ALLE Ethnien
einbindet und Minderheiten per Verfassung respektiert.
einverstanden.
Ethnien abzutrennen und ethnisch einheitliche Länder zu bilden
ist so gesehen immer
falsch (und übrigens auch nie möglich, weil Ethnien, die durch
Familien hindurch gehen,
nicht territorial abgegrenzt werden können).
bedingt auch ok.
Bei Kosova ist jedoch ein anderes Problem entstanden: Kosova
gehörte zu Serbien,
wurde aber von den Machthabern unterdrückt (u. a.
Sprachverbot), und schliesslich
veranstalteten die Machthaber an ihren kosovarischen
Mitbürgern einen Völkermord.
Damit haben sie die Brücken für mindestens drei Generationen
selbst abgebrochen.
Diese Wunden sind zu tief.
Hier gehe ich allerdings nicht mit Dir konform. Der Kosovo gehörte wie Kroatien, Slowenien, ua zum Vielvölkerstaat Jugoslawien. Bis zum Bürgerkrieg hat sich auch niemand über (angebliche) Unterdrückungen aufgeregt. Man war vielmehr Jugoslawe, ob man nun zur Ethnie der Kroaten, Mazedonier oder Bosnier gehörte. Nachdem sich einige Teilrepubliken unabhängig erklärt haben und es durch das (wiedermal) schnelle Vorpreschen von Bundesaußenminister Genscher (Geschichte wiederholt sich. Damals war es Kroatien, heute ist es der Kosovo) zum Bürgerkrieg kam trennten sich die einzelnen Teilrepubliken. Dabei fiel der Kosovo aber nicht an Serbien oder gehörte zu Serbien sondern war Serbien. Das Amselfeld ist quasi eines der sinnstiftenden Momente in der serbischen Geschichte und Gegenwart.
Und jetzt kommt das Henne-Ei-Problem: Kam es zu den Unterdrückungen weil die UCK gewaltsam die Unabhängigkeit versuchte durchzusetzen oder versuchte die UCK gewaltsam die Unabhängigkeit durchzusetzen aufgrund der Unterdrückung? So einfach wie Du kann ich es mir da nicht machen und den Serben die (alleinige) Schuld geben.
Und dann hat wiedermal die Weltgemeinschaft versagt. Anstatt auf ein friedliches Miteinander zwischen Serben und Kosovaren hinzuwirken wurde durch massiven Militäreinsatz (das Wort „Kollateralschäden“ wurde in diesem Krieg geprägt) ein Region in Europa endgültig destabilisiert. Man hat Serbien das letzte Stück staatliche Autorität und Autonomie genommen und es nicht geschafft auch nur einen Deut auf Serbische Interessen Acht zu geben. Auch hier waren mal wieder deutsche Minister durch vorschnelle persönliche Meinungen und Äußerungen am Bürgerkriegsausbruch mit schuld (damals Genescher, zwischenzeitlich Fischer/Scharping heute die EU im Auftrag von Deutschland, Frankreich, GB).
DESHALB musste Kosova autonom werden.
DESHALB müssten dann auch das Baskenland, Tibet, Taiwan, Ossetien, Tschetschenien, Palästina, Kurdistan, Nordirland whatever autonom werden. Nur sind Separationsbewegungen in erster Linie terroristische Angriffe auf einen autonomen Staat und dürfen daher, falls sie mit Gewalt versucht werden durchgesetzt zu werden, nicht toleriert werden. Geschieht dies friedlich in gemeinsamen Einverständnis (zB Tschechien, Slowakei), ist das völlig in Ordnung und begrüßenswert. Wird aber Waffengewalt angewendet (wie im Kosovo geschehen) ist ein Einmischen der Weltgemeinschaft zwangsläufig ein Angriff auf die Souveränität eines autonomen Staats und von daher nicht zu dulden.
Dies ruft nun wieder die serbischen Nationalisten auf den Plan
…
fast wäre ich geneigt zu sagen:„zu recht…“
Gruss