...und BILD wettert wieder 'objektiv'

Moin Marco,

Ich weiss jetzt natürlich nicht, worauf Du das beziehst, aber
es ist für mich schwerlich vorstellbar, dass „echte Linke“,
die sich ja eher für das Integrieren Ausgegrenzter einsetzen,
diesen Menschen ans Leder gehen.

Ds mag gut richtig sein, stimmt. Aber man sollte nicht vergessen, auch nicht jeder rechts denkende Mensch ist ein Schläger. Er ist in seiner Ideologie gefährlich, aber nicht minder sind es die intellektuellen Linken.

Um Himmels willen, bleibe mir bitte mit „schlachterfahren“ vom
Leib. Aber das war ja auch nicht das, was ich damit aussagen
wollte, denn es geht ja nicht um die Polizisten und jene
radikalen Randalierer seinerzeit, sondern um die Menschen, die
daneben standen und den Randalierern applaudierten. Wehe, wenn
die Masse losgelassen, so scheint’s.

Nicht falsch auffassen bitte. Ich nehme die Vorfälle von Rostock ja gar nicht in Schutz, aber Fakt ist nun mal, hier haben die Behörden versagt. Ein rechtzeitiges Einschreiten hätte dieses Drama damlas im Vorfeld verhindert. Dass wollte ich damit sagen. Ohne Gewaltausbruch hätte es keine Applaudierer gegeben. Es stimmt, diese Gaffer gehörten ebenso bestraft, leider ist das nicht passiert. Den Ruf, den Rostock und seine Bürger seitdem tragen müssen, den haben sie sich selber angehangen. (ich weiss das, ich hab immerhin in Rostock gelebt und noch immer Angehörige dort)

   Ich mag es eben einfach nicht einsehen, die Ausländer als
eine gesamte Gruppe zu sehen. Dass mir gewisse Menschen auf
den Geist gehen, mache ich nicht an deren Herkunft fest.
   Wenn es danach ginge, müsste ich meiner Freundin sehr
verhalten gegenüberstehen, denn sie kommt auch aus dem
Ausland, nämlich aus Österreich! ;o)

Prinzipiell ist jeder ein Ausländer, der keinen deutschen Pass hat. Ich bin in Austria ebenfalls ein Ausländer, weil keinen österr. Pass. Aber im Unterschied zu vielen, sehr vielen Ausländern in meiner Heimat füge ich mich hier den Gegebenheiten meines Gastlandes, seinen Sitten, seinen Traditionen (die ja durchaus anders sind als in Germany). Das ist meine Pflicht als Ausländer hier. Die Pflichten haben andere auch…in meiner Heimat…

Warum? Die anderen Parteien hatten die Nazis in ihren Reihen,
und bis auf Ausnahmen war die Aufregung darüber nicht sehr
gross. Solche Menschen wurden dann auch noch hofiert, indem
sie etwa das Grosse Bundesverdienstkreuz für ihr
„erstaunliches Lebenswerk“ erhielten. Ich vermag nicht
einzusehen, die roten Socken im Ofen zu verbrennen, während
die braunen Socken an der Leine im Wind wehen dürfen.

Siehe mein Artikel im Brett Innenpolitik (Titel „Noch schlimmer“). Ich warte auf den Tag, wo Gysi oder sonst wer, das BVK bekommt. Aber dann stept der Bär, glaub ich…

Viele Grüsse

Reiko

Hallo Mathias!

Sorry, ich maße mir auch an zu behaupten, daß an den meisten
Autos vier Räder montiert sind…

Menschen sind keine Autos, und nicht jeder versteht von jedem etwas.

Ginge es danach, müsste ich
einer der grössten Anti-Demokraten sein, weil ich unser System
gehörig in Zweifel ziehe. Wenn es genügend Ostdeutsche gibt,
die dieses System ebenfalls ablehnen und PDS wählen, kann dies
eine Aussage für den Sozialismus sein,

…und da haben wir die Begründung: wer den Sozialismus will,
ist defintiv gegen Demokratie.

Nein, denn es geht ja nicht umd das Entweder-oder, sondern um den demokratischen Sozialismus, den die PDS im Namen trägt. Falls Dir das nicht gefällt, dann frage Dich gleichzeitig, was zum Beispiel - ich hatte es in diesem Brett bereits erwähnt - sozial und demokratisch an der SPD oder christlich und demokratisch bzw. sozial an CDU/CSU ist. Wenn schon kritisieren, dann nicht nur auf einer Linie.

Ich würde hier „begrenzt demokratriefähig aufgrund von
Protestverhalten“ als adäquate Beschreibung vorziehen.

Seltsam, dabei muss man doch davon ausgehen, dass sie wussten, was sie da wählen; die Aussagen eines Schönhubers und Freys und Wahlplakate waren eindeutig. Bei Hitler wussten die Leute ebenso, was sie da wählen, falls sie ihm zugehört hatten.

„nicht demokratiefähig“ hingegen sind m.E. die Stammwähler
solcher Parteien.

Tja, ein zweischneidiges Schwert, denn die Wähler müssen demokratisch gesinnt sein, denn schliesslich sind diese Parteien ebenso wie SPD, CDU usw. bei Wahlen zugelassen. Somit steht es jedem frei, sein Kreuzchen dort zu machen. Womöglich könnte man ja beim nächsten Nachdenken über Parteienverbote auch einmal vor allem die beiden „Volksparteien“ ins Auge fassen, denn was an diesen filzartigen Gebilden (noch) demokratisch sein soll, kann man mit der Lupe suche.

Die NSDAP trug „sozial“ in ihrem Namen…

Wie ich schon sagte: die SPD und die CSU ebenfalls.

Diese Begründung hinkt. Es ist weniger wichtig, welchen Namen
man dem Kind gibt. In diese Richtung habe ich auch nie
argumentiert.

Dann hättest Du es einen Absatz höher nicht erwähnen müssen.

Bei der PDS geht es mir darum, daß sie ohne jegliche Neugründung
die direkte Nachfogeorganisation des DDR-Mörderregimes ist.
Und solche Leute haben in der deutschen Politik m.E. nichts
verloren.

Naja, wir reden ja hier nicht davon, dass die SPD seit Jahrzehnten unter dem gleichen Namen firmiert, unter dem sie sich im Namen Eberts zu Beginn der Weimarer Zeit mit den Militärs zusammentat, um Protestaktionen - insbesondere ihrer Wähler - blutigst niederzuschlagen. Bei CDU/CSU und F.D.P. ging man in der Nachkriegszeit geschickter vor: Man integrierte die Nazis in den eigenen Reihen.
   Aber das ist „selbstverständlich“ verjährt, viel zu lange her, um sich damit auseinanderzusetzen. Oder wie Du sagtest: „Ich verachte das, nur ist es vorbei.“ Denn irgendwann reicht es, wegen des Dritten Reiches von allen Seiten ein schlechtes Gewissen eingeredet zu bekommen, nicht wahr? Das Verhalten hierzulande ist aber dabei interessanterweise nicht verjährt oder vorbei: Die Roten hängt man, bei den Braunen ist man grosszügiger. Oder anders gesagt: Nazi-Morde verjähren, die des DDR-Regimes nicht - wobei Mord doch eigentlich gar nicht verjährt.

Da ist mir sogar die NPD noch lieber, da diese wenigstens nicht
aus der NSDAP hervorgegangen ist.

Ohne Worte.

Strauß ist lange tot.
Ich hielt nicht viel von ihm als Mansch, jedoch als Politiker
war er ein Segen für Bayern und ich profitiere heute davon.
Er argumentierte nicht mehr auf der Nazi-Schiene, sondern hatte
sich offensichtlich zu seinem besseren verändert.

Der Saulus zum Paulus, und dass er nicht mehr auf der Nazi-Schiene argumentierte, machte ihn also zum aufrechten Demokraten. (Die etlichen Skandale und Gesetzesbrüche übersehen wir geflissentlich.) Aber solange man persönlich davon profitiert, ist so etwas selbstverständlich akzeptabel. Da ist es auch ebenso hinzunehmen, dass sich FJS persönlich bereichert hat. Wie demokratisch!

So verschieben sich die Wahrnehmungen.
Du sprichst von Grundrechten und deren Einschränkungen,
argumentierst aber genau für die Leute, die für solche
Schweinereien stehen!

Da liegt der Gedankenfehler: Ich argumentiere nicht für diese Leute um dieser Leute willen, sondern gegen die einseitige Ansicht der Dinge. Denn sprechen wir hier doch nach wie vor über so etwas, das sich Demokratie nennen möche, oder?

Soll man aber deshalb die PDS wählen, die uns ganz offen
verspricht, hier den Sozialismus einzuführen und all unsere
Werte abzuschaffen? Die würden ihr Versprechen vermutlich
einhalten.
Dann lieber ein paar Lügen von Schröder.

Womit alles beim alten bliebe und die „Undemokraten“ fortfahren dürften. Das sind also unsere Werte, den Parteienfilz weiter zu hegen und zu pflegen. Aber diesen sieht man nicht offen ersichtlich, denn wie heisst es doch so schön: „Wer sich nicht bewegt, der spürt auch seine Fesseln nicht.“
   Wenn es um das Wählen der PDS geht, möchte ich an obige Zeilen von Dir erinnern: "Ich würde hier ‚begrenzt demokratriefähig aufgrund von Protestverhalten‘ als adäquate Beschreibung vorziehen. Gut, die Leute ziehen es vor, statt NPD die PDS zu wählen, weil sie den Versprechungen der etablierten Parteien - zu Recht - keinen Glauben schenken. Dagegen würde ich auch protestieren.

Ich will nur nicht dafür beschimpft werden, daß ich den Aufbau
Ost bezahle.
Und dazu stehe ich.

Hast Du Dich nicht schon einmal gefragt und gewundert, weshalb es mit dem Aufbau Ost nicht so recht vorangeht, Du den Soli-Beitrag jedoch noch Jahre weiter bezahlen sollst? Ich habe vielmehr den Eindruck, dass die Argumentation des ‚Aufbau Ost‘ für die Politik nur ein willkommenes Argument war, den Bürgern einmal mehr in die Taschen zu greifen, wie es zum Beispiel auch beim grünen Punkt und der Ökosteuer praktizieren: Vordergründig gute Ideen, doch die Umsetzung ist mehr als mangelhaft.

Marco

Hi!

Sorry, ich maße mir auch an zu behaupten, daß an den meisten
Autos vier Räder montiert sind…

Menschen sind keine Autos, und nicht jeder versteht von jedem
etwas.

Richtig.
Darum geht es auch gar nicht, denn ich wollte hier lediglich die offensichtliche Absurdität Deiner Aussage/Frage verdeutlichen.

Ginge es danach, müsste ich
einer der grössten Anti-Demokraten sein, weil ich unser System
gehörig in Zweifel ziehe. Wenn es genügend Ostdeutsche gibt,
die dieses System ebenfalls ablehnen und PDS wählen, kann dies
eine Aussage für den Sozialismus sein,

…und da haben wir die Begründung: wer den Sozialismus will,
ist defintiv gegen Demokratie.

Nein, denn es geht ja nicht umd das Entweder-oder, sondern um
den demokratischen Sozialismus, den die PDS im Namen trägt.

Den gibt es nicht. Das ist ein Widerspruch in sich, denn die Demokratie basiert (u.a.) auf den Grundrechten, so auch auf dem Recht zur freien Entfaltung der Persönlichkeit. Allein hier klemmt es schon.

Falls Dir das nicht gefällt, dann frage Dich gleichzeitig, was
zum Beispiel - ich hatte es in diesem Brett bereits erwähnt -
sozial und demokratisch an der SPD oder christlich und
demokratisch bzw. sozial an CDU/CSU ist. Wenn schon
kritisieren, dann nicht nur auf einer Linie.

Die von den Gründern dieser Parteien vertretenen Werte sind es, die hier in allen Fällen genannt werden.
Christlich, sozial, demokratisch. Alles Verfassungskonform
Sozialistisch hingegen halte ich für unserer Verfassung entgegenstehend, womit die Begründung geliefert wäre.
Die Geschichte der Parteien tut ihr übriges.

Ich würde hier „begrenzt demokratriefähig aufgrund von
Protestverhalten“ als adäquate Beschreibung vorziehen.

Seltsam, dabei muss man doch davon ausgehen, dass sie wussten,
was sie da wählen; die Aussagen eines Schönhubers und Freys
und Wahlplakate waren eindeutig. Bei Hitler wussten die Leute
ebenso, was sie da wählen, falls sie ihm zugehört hatten.

…und bei der PDS wählen sie nichts anders als „Ostalgie“.
Wir sprechen hier von nicht demokratiefähigen Leuten, mit deren Ängsten und Enttäuschung seitens der PDS gespielt wird.

„nicht demokratiefähig“ hingegen sind m.E. die Stammwähler
solcher Parteien.

Tja, ein zweischneidiges Schwert, denn die Wähler müssen
demokratisch gesinnt sein, denn schliesslich sind diese
Parteien ebenso wie SPD, CDU usw. bei Wahlen zugelassen.

Dafür kann ich nichts.
Das ist ein eindeutiger Mißstand, den unsere Demokratie anscheinend nicht ohne weiteres auffangen kann.
Erschreckend.

Somit
steht es jedem frei, sein Kreuzchen dort zu machen. Womöglich
könnte man ja beim nächsten Nachdenken über Parteienverbote
auch einmal vor allem die beiden „Volksparteien“ ins Auge
fassen, denn was an diesen filzartigen Gebilden (noch)
demokratisch sein soll, kann man mit der Lupe suche.

Eine Überprüfung dahingehend halte ich für unproblematisch.

Die NSDAP trug „sozial“ in ihrem Namen…

Wie ich schon sagte: die SPD und die CSU ebenfalls.

Damit wollte ich sagen, daß es mr weniger um den namen geht als um das, was die Leute jeweils vertreten.

Diese Begründung hinkt. Es ist weniger wichtig, welchen Namen
man dem Kind gibt. In diese Richtung habe ich auch nie
argumentiert.

Dann hättest Du es einen Absatz höher nicht erwähnen müssen.

Du begannst damit, die Namen zu sezieren und Fragen bzgl. der demokratatische Legitimierung der anderen Parteien zu stellen, nicht ich.

Bei der PDS geht es mir darum, daß sie ohne jegliche Neugründung
die direkte Nachfogeorganisation des DDR-Mörderregimes ist.
Und solche Leute haben in der deutschen Politik m.E. nichts
verloren.

Naja, wir reden ja hier nicht davon, dass die SPD seit
Jahrzehnten unter dem gleichen Namen firmiert, unter dem sie
sich im Namen Eberts zu Beginn der Weimarer Zeit mit den
Militärs zusammentat, um Protestaktionen - insbesondere ihrer
Wähler - blutigst niederzuschlagen. Bei CDU/CSU und F.D.P.
ging man in der Nachkriegszeit geschickter vor: Man
integrierte die Nazis in den eigenen Reihen.

Dazu habe ich weiter oben genug geschrieben.

   Aber das ist „selbstverständlich“ verjährt, viel zu lange
her, um sich damit auseinanderzusetzen. Oder wie Du sagtest:
„Ich verachte das, nur ist es vorbei.“ Denn irgendwann reicht
es, wegen des Dritten Reiches von allen Seiten ein schlechtes
Gewissen eingeredet zu bekommen, nicht wahr? Das Verhalten
hierzulande ist aber dabei interessanterweise nicht verjährt
oder vorbei: Die Roten hängt man, bei den Braunen ist man
grosszügiger. Oder anders gesagt: Nazi-Morde verjähren, die
des DDR-Regimes nicht - wobei Mord doch eigentlich gar nicht
verjährt.

Wie gesagt, siehe weiter oben.
Diese Art Argumentation habe ich schon vor Tagen widerlegt.

Da ist mir sogar die NPD noch lieber, da diese wenigstens nicht
aus der NSDAP hervorgegangen ist.

Ohne Worte.

Das dachte ich mir.

Strauß ist lange tot.
Ich hielt nicht viel von ihm als Mansch, jedoch als Politiker
war er ein Segen für Bayern und ich profitiere heute davon.
Er argumentierte nicht mehr auf der Nazi-Schiene, sondern hatte
sich offensichtlich zu seinem besseren verändert.

Der Saulus zum Paulus, und dass er nicht mehr auf der
Nazi-Schiene argumentierte, machte ihn also zum aufrechten
Demokraten. (Die etlichen Skandale und Gesetzesbrüche
übersehen wir geflissentlich.) Aber solange man persönlich
davon profitiert, ist so etwas selbstverständlich akzeptabel.
Da ist es auch ebenso hinzunehmen, dass sich FJS persönlich
bereichert hat. Wie demokratisch!

Er hat sich persönlich bereichert, klar. Aber nicht auf osten der Bevölkerung. Somit ist das noch eher akzeptabel, denn im Kleinen sieht jeder Mensch ab und an anch seinem Vorteil und niemand sagt etwas dagegen.

Als aufrechten Demokraten hatte ich Strauß übrigens nicht bezeichnet.

So verschieben sich die Wahrnehmungen.
Du sprichst von Grundrechten und deren Einschränkungen,
argumentierst aber genau für die Leute, die für solche
Schweinereien stehen!

Da liegt der Gedankenfehler: Ich argumentiere nicht für diese
Leute um dieser Leute willen, sondern gegen die einseitige
Ansicht der Dinge. Denn sprechen wir hier doch nach wie vor
über so etwas, das sich Demokratie nennen möche, oder?

Sicher.
Nur warum schreibst Du das alles hier, wenn Du dann wiederum behauptest, nicht für die PDS eintreten zu wollen.?

Natürlich trottst Du hier für sie ein. Und das in einer Weise, die ich schon fast erschreckend finde.

Soll man aber deshalb die PDS wählen, die uns ganz offen
verspricht, hier den Sozialismus einzuführen und all unsere
Werte abzuschaffen? Die würden ihr Versprechen vermutlich
einhalten.
Dann lieber ein paar Lügen von Schröder.

Womit alles beim alten bliebe und die „Undemokraten“
fortfahren dürften.

Wie gesagt, für mich sind die „Undemokraten“ v.a. in den Reihen der extremen Parteien wie der PDS oder der NPD zu suchen.

Das sind also unsere Werte, den
Parteienfilz weiter zu hegen und zu pflegen. Aber diesen sieht
man nicht offen ersichtlich, denn wie heisst es doch so schön:
„Wer sich nicht bewegt, der spürt auch seine Fesseln nicht.“

Und die PDS zu wählen hältst Du für Bewegung??

Ich denke, daß, entgegen Deiner Unterstellung, unsere Werte nicht etwa der Parteienfilz sind, sie jedoch durch denselben noch eher gesichert werden, als durch die Kommunisten.
Der abgedroschene Spruch von der „Wahl des kleineren Übels“ bekommt hier eine neue Bedeutung, da die Wahrnehmeung des kleinsten Übels mittlerweile offenbar im Volk verschieden ist. Der Konsens hierzu ist nicht mehr da.

   Wenn es um das Wählen der PDS geht, möchte ich an obige
Zeilen von Dir erinnern: "Ich würde hier ‚begrenzt
demokratriefähig aufgrund von Protestverhalten‘ als adäquate
Beschreibung vorziehen. Gut, die Leute ziehen es vor, statt
NPD die PDS zu wählen, weil sie den Versprechungen der
etablierten Parteien - zu Recht - keinen Glauben schenken.
Dagegen würde ich auch protestieren.

Bei der PDS sehe ich hingegen wie gesagt eher Leute, die bisher noch keine politsche Meinung hatten und, ungebildet wie sie sind, eben dem hinterherlaufen, der ihnen das beste verspricht. Und anscheinend ist das in den Augen vieler Leute, warum auch immer, die PDS.

Ich will nur nicht dafür beschimpft werden, daß ich den Aufbau
Ost bezahle.
Und dazu stehe ich.

Hast Du Dich nicht schon einmal gefragt und gewundert, weshalb
es mit dem Aufbau Ost nicht so recht vorangeht, Du den
Soli-Beitrag jedoch noch Jahre weiter bezahlen sollst? Ich
habe vielmehr den Eindruck, dass die Argumentation des ‚Aufbau
Ost‘ für die Politik nur ein willkommenes Argument war, den
Bürgern einmal mehr in die Taschen zu greifen, wie es zum
Beispiel auch beim grünen Punkt und der Ökosteuer
praktizieren: Vordergründig gute Ideen, doch die Umsetzung ist
mehr als mangelhaft.

Das mag sein.
Es geht mir hier aber nicht um den grünen Punkt oder den Soli, sondern darum, daß ich effektiv, wie auch immer das Kind heißt, mit einem gewissen Anteil meines Gehalters Leute unterstütze, die mich durch ihr Wahlverhalten dokumentiert offensichtlich als Person mißachten.
Nicht nur meine Ansichten, meine ganze Person, mein ganzes Tun, einfach alles, was mich ausmacht, steht diametral entgegen den Werten von Leuten, die der PDS nahe stehen.
Und für diese Typen soll ich auch noch den Kopf hinhalten?

Nein danke.

Grüße,

Mathias