Hallo KamikazeKatze,
Und wie sieht das bei anderen Völkern aus?
Ich finde es nicht korrekt, die Terroristen der Welt miteinander zu vergleichen. Denn genauso wie jeder Mörder ein Grund hat und unter anderen Umständen gestanden ist und nicht mit einem andern Mord verglichen werden kann, so sind bei Terroristen die Bewegsgründe noch unterschiedlicher.
Jeder Terroristenbande dieser Welt hat seine eigene Umständen, seine eigene Anschaung und seine eigene Ideale. Sie miteinander zu vergleichen hinkt gewaltig und geht nicht.
Aus diesem Grund gehe ich nicht weiter darauf ein. (Zumal es ganz schnell total OT wird und fürs Brett „Europa-Politik“ unpassend.)
Der kleine Artikel, den ich gerade darüber gefunden habe, sagt
aber, dass auch dies einen politischen Hintergrund hat (es ist
wohl kein Zufall, dass sich die Zerstörung gegen
öffentliches Eigentum richtet)
Keine Ahnung welche Artikel du hast und woher du ihn genommen hast. Auch aus diesem Grund kann ich mich dazu nicht äußern.
Aber zu Deiner Frage in diesem Paragraph: Wieso keinen Zufall? Was können junge Studenten, Gymnasiasten und Abiturienten für ernsthafte Gründe haben, um öffentliche Möbeln auf die Straße zu vernichten? Kann man all denen, in dem Alter schon einen solchen eigenständiges Bewußtsein zusprechen? REin rechtlich bis 18 sind sie eh nur jugendliche.
Was vermutetst Du denn, wenn Du den Angehörigen der ETA
politische Motivation absprichst?
Ich habe das nicht getan. Im Gegenteil ich habe sogar ein paar seine Motive bereits genannt! (z.B. daß das nördliche und das südliche Baskenland, zusammen mit dem benachbarten spanischen Bundesland Navarra zu einem eigenständigen Staat ernannt wird.) Ich weiß, daß sie politische Motive haben. Nur die sind -und das spreche ich jegliche Möglichkeit ab- völlig unrealistisch und werden es nie schaffen. Komme was wolle.
Interessant wäre die Sozialstruktur der Gegend - wie sieht es
mit Zukunftschancen, Jugendarbeitslosigkeit,
Wirtschaftsstrukur u.ä. aus?
So wie man das in Spanien liest und hört, spielt das eine untergeordnete Rolle. Baskenland war schon immer einem den reichsten und vermögendsten Bundesländern Spaniens. Und das vor, während und nach der Diktatur.
Im spanischen Vergleich ist Baskenland auch ein Einwanderungsland, wenn nicht DER Einwanderungsland schlechthin.
Wie wird die baskische Kultur und Identität gefördert?
Jetzt, ähnlich wie in Katalonien, wird diese Kultur (die übrigens älter ist als die Römer und das Latein) sehr gefördert. Es gibt Schulen wo man ausschließlich Baskisch unterrichtet wird (sog. „Ikastolas“) und was jetzt dort und Katalonien im Rückstand ist, ist eben die spanische Kultur. Ganz sicher nicht andersherum.
Wie war es um die Förderung der
baskischen Kultur und Identität im 20. Jht. bestellt?
Das spielt jetzt keine Rolle mehr, denn vor rund 70 Jahre gab es einen vernichtenden Krieg und dann 40 Jahre Diktatur. Dann kam die Demokratie und das Jahrhundertwechsel.
Aber ich bin mir ziemlich sicher, diesen Weg, den Terrorismus der ETA zu erklären liegt auf den Holzweg. Da brauchst Du keine Würzel zu suchen. Die Terroristen, die jetzt gefaßt werden, haben kaum je der Name Franco gehört, geschweige denn unter ihm gelitten. Und es würde mich sehr wundern wenn diese gerade aus der Schule entlassene Kinder Dir erklären könnten wo Gazstreifen sind, wo Libanon und was die IRA für Motive hatten.
Gibt es dazu belastbares Zahlenmaterial?
Und ob! Es ist eine Tatsache (sie haben das auch mehrmals zugegeben), daß diese Mörder, bevor sie aktenkündig würden, immer einen bestimmten Partei gewählt haben. Dieses Partei stich gerade deshalb hervor, weil nie diesen Mord verurteilen, wenn jemand hingerichtet wird. Komme was wolle. Sie bedauern das nicht einmal. Und sie sind die einzigen die zumindest teilweise die Ziele der ETA irgendwie auch unterstützen. Man sagt in Spanien, daß diese Partei (die schon öfters rechtliche Probleme gehabt hat) der politischen Zweig ETAs ist. Das hat auch bis dato keiner widersprochen, auch sie oder die gefassten Terroristen nicht. Also es ist naheliegend zu denken, daß die Leute, die diese Partei wählen, auch ähnliche Zielsetzung haben, wie ETA. Und anhand die Wahlstimmen wird geschätzt, wieviele Menschen gibt, die diese Ziele verfolgen. Und diesen sind keine 0,06% in Baskenland. (Beachte: Man muß diesbezüglich streng trennen zwischen nationalistischen Parteien, die ebenfalls einen selbstständigen Baskenland wollen aber Gewalt grundsätzlich ablehnen und die, die dafür zur Waffe greifen.)
Schöne Grüße,
Helena