Unerklärliche Vertippsel

Hallo zusammen,

ich hoffe mal, dass das wirklich ein psychologisch zu erklärendes Phänomen ist, sonst wäre ich nämlich voll im falschen Brettchen :wink:

Und zwar tippe ich ziemlich flink und blind, beobachte aber immer wieder, dass ich Tippfehler mache, weil meine Gedanken weiter sind als die Finger. Ganz klassische Beispiele sind:
ich**t> nicht
eigentlicht nicht
Strudelteil

Wobei bei ersteren beiden wohl die Gedanken vorauseilen - solange ich das „ich“ tippe denke ich schon ans „nicht“ schon steht da hinter dem ich ein t :wink:
Beim anderen ist’s glaub ich ein anderer Effekt. Das ist wohl eher eine Gewohnheit, da ich bei weitem öfters das Wort „Teil“ als „Teig“ tippe und eventuell das „l“ vom Strudel zum „Teil“ überleitet.

Nun meine Fragen: gibt es dafür irgendwelche Erklärungen? Hat das schon mal jemand untersucht? Und - wegen meinem Seelenfrieden - geht Euch das auch manchmal so? Wie gesagt, wir reden hier nicht von den Vertippseln, weil man die Hände falsch aufgelegt hatte oder nicht weiss wie das Wort geschrieben wird sondern von echten „zu-schnell-denk“ Fehlern.

*wink*

Petzi**

Hallo Petzi,

Fehlleistungen aller Art, wie Versprechen, Verschreiben, Verlesen und andere Fehlhandlungen, hat vor circa 100 Jahren Freud untersucht. Es gibt ein Taschenbuch im S. Fischer-Verlag: zur Psychopathologie des Alltagslebens.

Ob solche Phänomene auch unter anderem Hintergrund als dem der Psychoanalyse untersucht wurden, weiß ich nicht.

Liebe Grüße,

I.

Ich überspringe immer Buchstaben oder baue aus zwei Wörtern die die gleiche Bedeutung haben ein Wort. Leider fällt mir grad kein Beispiel ein. Auch vergesse ich ab und zu mal ein Wort.
Du bist also nicht alleine.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

och, Petzi, das ist gar nicht unerklärlich, und schon gar nicht ungewöhnlich. Es ist auch eher nicht psychologisch zu erklären, sondern liegt einfach daran, dass die Tipparbeit Deiner Hände sozusagen teils von Deinem Bewusstsein unabhängig stattfindet.

(ähnlich wie bei einer Vorlesung *g* - einem Vorgang ‚bei dem die Notizen des Lehrers zu den Notizen des Schülers werden, ohne dass sie den Geist der beiden passieren.‘)

Wenn ich tippe (und ich bin ja nicht nur das denken, sondern auch das tippen auf Englisch gewohnt), tippen meine Finger immer die meist gebräuchliche Buchstabenkombination - sie sind dann sozusagen auf auto pilot. Ich schreibe also Endungen mit -ing, -ion, etc, und vor allem bei Verben immer das -ed. Weil meine Finger das halt so kennen.
Aber sie schreiben das halt auch dann, wenn es gar nicht gewollt ist. Solange die davor erscheinenden Buchstaben es irgendwie plausibel erscheinen lassen, dass da jetzt eben diese Buchstabenkombination kommt, dann machen die Finger das halt so.

(wie eben mit teig -> teil, was Deine Finger sicher viel öfters tippen müssen. Und …ich… gehört halt zu NichT - klar, dass die Finger sich auch da wieder selbständig machen).

Gruss, isabel

PS: Hab ich schon erzählt, dass Du wohl zu verkaufen bist?
http://www.petzishop.de

Hi,

also nur um dich zu beruhigen, ich schreibe auch mit zehn Fingern blind bei ca. 160 Anschlägen in der Minute (nicht die Welt aber ich bin stolz ohne Ende) und mir kommt es so vor als hätten meine Finger ihren eigenen Willen. Bestimmte Fehler tauchen immer wieder auf und je mehr schneller ich denke um so eher habe ich das Gefühl das meine Finger manchmal nicht nachkommen und so die Fehler entstehen.

Ein ähnliches Phänomen begleitet mich bei Telefonnummern und Pins. Mein Kopf scheint die Nummer nicht zu wissen, meine Finger beginnen ihr Eigenleben und schups, ist es passiert und ich habe mich mal wieder verwählt.

Alles im Allem ist die Fehlerquote aber so, dass ich damit gut leben kann.

In diesem Sinne ein schönes Wochenende

Me

Hallo Petzi
Ich denke, alle Möglichkeiten (die von meinen Vor-Postern genannt oder auch noch nicht genannt wurden) kommen in Frage.
Ein Verschreiber oder Vertipper kann im einen Fall auf eine Freud’sche Fehlleistung zurückzuführen sein, im anderen Fall auf das nicht ganz gelungene Miteinander von Kopf, Fingern und Maschinen-Tastatur.
Ich habe auch bei mir häufige Tippfehler beobachtet. Zum Beispiel fehlt oft der erste Buchstabe eines Wortes, was sicherlich keinerlei psychologischen Hintergrund hat, sondern mit dem zu schnellen Anschlag, oft in Verbindung mit einem Großbuchstaben am Anfang, zu tun hat.
Gruß,
Branden

hi petzi-bär!

hm…also beim tippen kenn ich das auch. wirkt sich meist so aus, dass der erste buchstabe vom folgewort als letzter buchstabe am vorhergehenden wort landet.
handschriftlich wirds noch schöner. da meine geschwindigkeit da wirklich nicht schnell ist (bei jedem aufsatz wünsch ich mir ne tastatur!), meine gedanken dafür umso mehr, hör ich manchmal mitten im wort auf, weil ich schon viel weiter bin im kopf. „es ist eine notwendig, dass…“ *G*

gruß
yvi

Hallo Petzi,

ich hoffe mal, dass das wirklich ein psychologisch zu
erklärendes Phänomen ist, sonst wäre ich nämlich voll im
falschen Brettchen :wink:

keine Angst, bist Du nicht.

statt einer Antwort, gebe ich Dir ein paar eigene Beispiele:

gerade habe ich im Philosophie-Board ein Posting verfasst und statt „geschichtlich“ "geschichtli sch geschrieben; wer weiß: vielleicht weil ich bereits daran gedacht habe, Michel Foucault als Quelle anzugeben und deshalb zum Franz-osen geworden bin.
(die Passage habe ich übrigens nachher wieder gelöscht)

Vorher habe ich ein Buch zu lesen angefangen, dessen Vorwort Anna Freud verfasst hat; und prompt habe ich mich dabei ein bißchen so gefühlt, als würde mir meine Mutter sagen, wie ich dieses Buch zu lesen hätte (in der Tat denke ich bei Anna Freud immer irgendwie an meine Mutter).

Generall schreibe ich am PC das Wort „gesellschaftlich“ meistens zuerst versehentlich „gesellschaftlcih“, tippe also das „c“ vor dem „i“ also wollte ich vielleicht sagen: „die Gesellschaft löscht mein ganzes Ich aus“, etc.

Wenn ich in diesem Board „Sam“ ein Antwort gebe, dann schreibe ich oft „Hallo Oliver“; als würde es mir schwer fallen, die beinen auseinander zu halten.

Als ich früher in München-Forstenried gewohnt habe, bin ich immer ca. 500 Meter zu Fuß vom Bus zu meiner Wohnung gegangen;
nach dem Wohnungswechsel habe ich oft Nachbarn besucht, bin aber dabei immer mit dem Fahrrad gefahren.
Vor kurzem aber bin ich zufällig (Fahrrad kaputt) wieder mit Bus und dann zu Fuß hingegangen und siehe da:
mir sind auf dem Weg die ganzen alten Erinnerungen wieder eingefallen, die ich schon vergessen glaubte.

Da frage ich mich: Liegt nicht unser Gedächtnis auch in den Füßen? Also warum sollte es nicht auch in den Händen liegen, mit denen ich meinen Text tippe?

Vielleicht ist das ja der Grund, weshalb viele Schriftsteller so darauf beharrt haben und noch darauf beharren, der technischen Entwicklung zum Trotz, darauf zu verzichten, ihre Texte am PC zu verfassen.

Vielleicht liegt deren „Gedächtnis“ (Assoziationsfähigkeit, Kreativität) eben im Handgelenk, weniger in den Fingern?

Viele Grüße
franz

P.S.: Die Sache mit dem „Gedächtnis“ habe ich natürlich metaphorisch gemeint.

Hallo Petzi,

Bessere als die genannten Erklärungen habe ich nicht, aber hier einige gesammelte Werke von mir und meinen Kollegen mit Ad-hoc-Saätzen, ursprünglicher Kontext: Softwarehandbücher

Die Daten können nach benutzerdefinierten Kriterien gefoltert werden.
Klicken Sie mit der rechten Maustaste und wühlen Sie im Kontextmenü…
Standardmüßig ist xyz eingestellt.
In dieser Abwendung haben Sie die Möglichkeit…
Wiederholen Sie Schrott 1-3 für die übrigen Einträge.
Um den Vorgang abzuschießen, klicken Sie auf OK.
Das Breitwandkabel ist viel leistungsfähiger als…
Bringen Sie den Saufstutzen des Abzugs direkt über xyz an.
Klicken Sie auf Sucht, um den Suchvorgang zu starten.
Mit dieser Schaltfläche erzeugen Sie einen radikalen Farbverlauf (soll heißen: radial.

Und was glaubt hier, wie oft ich mich allein in diesem Posting vertippt habe…

Schönes Wochenende!

Beate

Schon wieder so ein Vertippsel
:wink:

Hi,

das muß man glaube ich so sehen:

Beim Tippen findet im Kopf ein unglaublich komplizierter Vorgang statt: Ein
gedachtes Wort wird erst in seine Buchstaben zerlegt, welche wiederum in
entsprechende Fingerzuckungen umgewandelt werden müssen. Es dauert ja auch
ziemlich lange, bis man zum einen seine Muttersprache beherrscht und zum anderen
im Zehnfingersystem tippen kann. Weil dieser Vorgang so grauenhaft kompliziert
ist, passieren halt auch immer wieder mal Fehler.

Grüße vom T.

Vielleicht liegt deren „Gedächtnis“ (Assoziationsfähigkeit,
Kreativität) eben im Handgelenk, weniger in den Fingern?

Wobei mir was einfällt, über das ich gestern mit meiner Nachbarin und ihrer Tochter geredet habe:

Ich hab Klara (der Tochter) Spiegelschrift beigebracht. Eigentlich fing es damit an, dass ich Linkshänderin bin, aber mit Mühe auch mit rechts schreiben kann:

Schreibt man mit der falschen Hand, ‚fliessen‘ die Gedanken nicht mehr. Erstens betätigst du die falsche Gehirnhälfte, und zweitens verwendest du viel zu viel Anstrengung auf das Schreiben an sich.

Früher hab ich auch Referate etc immer erst handgeschrieben, weil das 10fingertippen noch recht neu für mich war, und somit die Gedanken auch nicht flossen. Aber mittlerweile schreibe ich schneller mit Tastatur. Dh beim handschreiben komme ich jetzt manchmal nciht mit den Gedanken mit! (ähnlcih wie Stiefelkatzi eben).

Gruss, isabel

Hallo Ben

Wenn ich in diesem Board „Sam“ ein Antwort gebe, dann schreibe
ich oft „Hallo Oliver“; als würde es mir schwer fallen, die
beinen auseinander zu halten.

Und was machen wir jetzt mit den „beinen“ ? Laufen wir damit - vor irgendwas davon? :wink:
Es grüßt Dich
Branden

1 Like

Hallo Branden,

Wenn ich in diesem Board „Sam“ ein Antwort gebe, dann schreibe
ich oft „Hallo Oliver“; als würde es mir schwer fallen, die
beinen auseinander zu halten.

Und was machen wir jetzt mit den „beinen“ ? Laufen wir damit -
vor irgendwas davon? :wink:

davor sollten wir uns fragen: In welchen Situationen wird es zum Problem, wenn es schwer fällt, die Beine auseinander zu halten? :wink:

Viel Spaß am Wochenende wünscht

Oliver

1 Like

Hallo Branden,

Wenn ich in diesem Board „Sam“ ein Antwort gebe, dann schreibe
ich oft „Hallo Oliver“; als würde es mir schwer fallen, die
beinen auseinander zu halten.

Und was machen wir jetzt mit den „beinen“ ? Laufen wir damit -
vor irgendwas davon? :wink:

Ach ja, an die „Beine“ habe ich bei meiner Korrektur noch gar nicht gedacht; ich wollte wohl „beide“ schreiben, aber da ich eben immer nur „einen“ sehe, ist es wohl „beine“ geworden.

Dass ich aber auch um „beide“ einen großen Bogen mit den „Beinen“ mache, trifft auch die Sache.

Viele Grüße
franz

1 Like

@Ben & @Oliver
Auf jeden Fall wünsch ich Euch BEIDEN auch ein schönes Wochenende!
Hier in Berlin sind etwa 36 Grad Hitze…unglaublich…Da kann man die BEINE eh BEIDE nicht stillhalten :wink:
Gruß,
Branden


freut sich
Franz

Auf jeden Fall wünsch ich Euch BEIDEN auch ein schönes
Wochenende!

Dankeschön. Bei der Steilvorlage, die Franzl geliefert hat, habe ich ein hervorragendes Wochenende. :wink:

Hier in Berlin sind etwa 36 Grad Hitze…unglaublich…Da
kann man die BEINE eh BEIDE nicht stillhalten :wink:

Bei uns ist es auch so dermaßen heiß … puuuh.

Grüße,

Oliver

1 Like

Dass ich aber auch um „beide“ einen großen Bogen mit den
„Beinen“ mache, trifft auch die Sache.

*lol*

Offensichtlich kriegst Du außer den Beinen auch andere Sachen nicht auseinander: Gib mal „Oliver und Franz“ in die w-w-w-Suche ein. Dann findest Du eine Reine Deiner Postings. :wink:

Na ja, jedem das Seine.

Oliver

PS: Kriegst auch noch ein Sternchen von mir für Dein Posting.

2 Like

Hallo Oliver,

Dass ich aber auch um „beide“ einen großen Bogen mit den
„Beinen“ mache, trifft auch die Sache.

Offensichtlich kriegst Du außer den Beinen auch andere Sachen
nicht auseinander:

na wenn ich doch schon einen Bogen mache :wink:
außerdem: was heißt da „Beine auseinander“? Ich heiße Franz, nicht Franziska!

PS: Kriegst auch noch ein Sternchen von mir für Dein Posting.

Achso für meine Sammlung? da drück ich Dir dann gerne auch eins rein.

Ein schönes Wochenende wünscht Dir
franz