UNESCO: Wann folgt Deutschland?

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#1

Man sieht, dass Donald Trump durchaus zu klaren Entscheidungen fähig ist: USA verlassen die Unesco. Ich glaube, Clinton wäre diesen Schritt nicht gegangen.

Wenn man sich anschaut, dass diese Organisation unter Verkennung der historischen Umstände die Altstadt von Hebron zum palästinensischen Weltkulturerbe ernannt hat und weitere zweifelhafte, weil einseitig der palästinensischen Interpretation folgende Entschlüsse getroffen hat, muss man sich fragen, warum Deutschland nicht längst ausgetreten ist oder zumindest jetzt nachfolgt. Oder haben Leute wie Gabriel, die ebenfalls für ihre israelfeindlichen Positionen bekannt sind („Apartheidregime“), dies bislang erfolgreich verhindert?

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#2

weil es dem Gutmenschen-Weltretter-Image widerspricht und mindestens die 8,9%-Partei dagegen Sturm laufen würde.
Ich frag mich immer wen wir mehr unterstützen sollten/müssten…die Juden, die von unseren Großeltern fast ausgerottet wurden, oder den ach so friedliebenden Palästinensern…

Gruß

#3

Insbesondere zu jeder Idiotie. Hat der Mann mit der eindrucksvollen Twitter-Nutzung und Frisur überhaupt schon irgendwas Sinnvolles zustande gebracht?

Wenn man zur Voraussetzung erklärt, in Verbindungen von der Ehe, über Parteien bis zu internationalen Vereinigungen nur mitzumachen, wenn man mit jedem Detail einverstanden ist, bleibt nur eine Existenz auf einsamer Insel ohne Mitbewohner als einzig akzeptable Lebensform übrig.

Dir ist der Unterschied von Kritik an einzelnen Positionen etwa der aktuellen Regierung Israels und Israelfeindlichkeit geläufig? Ist jemand ein Deutschlandfeind, der Handlungen der deutschen Regierung kritisiert?

Zur Überschrift: Hast Du Dir je die Mühe gemacht, Dich mit den Zielen der UNESCO zu beschäftigen? Zur Einführung: https://de.wikipedia.org/wiki/UNESCO

Donald Trump ist ein ungebildeter, einfach gestrickter Trampel, der sein Land mit dem Ausstieg aus der UNESCO ein weiteres Stück weit in die Isolation treibt. Ein Schritt, der zudem absehbar mit wirtschaftlichen Nachteilen für die USA einher gehen wird, war der kürzlich verkündete Ausstieg aus dem Klimaschutzabkommen. So kann er innenpolitisch gegenüber Anhängern punkten, die mit noch schlichterem Gemüt als er selbst geschlagen sind. Die Rezepte des Irren sind Machtpolitik und ansonsten kurzfristig orientiertes, asoziales Verhalten.

Wenn die Ära Trump nach 4 oder spätestens 8 Jahren vorbei ist, werden die USA deutlich längere Zeit brauchen, die angerichteten Schäden wieder zu reparieren. Soweit die Bundesstaaten nicht anders handeln, werden die USA den Anschluss an existentiell wichtige Technologien etwa auf dem Weg der Decarbonisierung der Energiewirtschaft verlieren, wenn jahrelang Milliarden für F&E für destruktiven Rüstungsmist statt für Zukunftssicherung ausgegeben würden. Hinterher hebt das Gejammer an, weil Technologie importiert werden muss und außer Handelsdefizit gar nichts steigt. Man kann zugücken, wie Ruf und Leistungsfähigkeit eines Landes ernsthaft beschädigt werden.

Gruß
Wolfgang

#4

Wenn man für einen Moment einfach mal hinnimmt, daß die Erhebung einer Landschaft, einer Region oder einer Ansammlung von Gebäuden zum Weltkulturerbe an sich mal etwas gutes ist und sich dazu noch von dem Gedanken löst, daß nicht jede Entscheidung, die Israel nicht gefällt, israelfeindlich ist, dann kommt man zu dem Ergebnis, daß die ganze Geschichte wieder mal der Ausfluß eines kindlichen Geistes ist und nicht das Ergebnis gründlich abgewogener rationaler Entscheidungen.

Aber was ganz anderes: wirft man den USA in Neonazikreisen nicht gerade vor, daß Regierung und Wirtschaft von Zionisten unterwandert sind? Wieso wird dann eine Entscheidung goutiert, die gerade diese Einschätzung untermauert?

Rätselhaft, das ganze.

#5

Noch ein Nachtrag: auch Obama, irgendwie genauso Demokrat wie Clinton, hat schon 2011 die Gelder für die UNESCO drastisch gestrichen. Wieso war Clinton noch gleich ein besserer Präsident der USA als Obama?

#6

Das sehen aber Experten anders: Was den Vorwurf der Israelfeindschaft anbelangt, so kann man den Regierungen beider Staaten schwerlich widersprechen. Denn die Unesco ist, ähnlich etwa wie der UN-Menschenrechtsrat und andere UN-Unterorganisationen, zu einem Spielfeld für autokratische und diktatorische Regime geworden und zeigt eine klare Voreingenommenheit gegenüber und Obsession mit Israel. Dazu gehören etwa dubiose antiwissenschaftliche und antihistorische Resolutionen der internationalen Wissenschaftsorganisation, die allen ernsthaften Wissenschaftlern die Schamesröte ins Gesicht treiben müssten. So erklärte die Organisation im vergangenen Jahr etwa, dass das Judentum keinerlei historische Verbindung zum Tempelberg in Jerusalem hätte. Das widerspricht nicht nur der seit Jahrtausenden überlieferten jüdischen Tradition und Geschichtsschreibung, sondern auch archäologischen Funden, die den heiligen Hügel, auf dem heute die Al-Aksa-Moschee und der islamische Felsendom stehen, als Standorte der zentralen Tempel des Judentums belegen, dessen letzter im Jahr 70 n. Chr. von den Römern zerstört worden war.

Offenbar bist du der Meinung, man könne beliebig an geschichtlichen Umständen herumbasteln, wenn es nur der vermeintlich richtigen Seite hilft.

Ja, und? Warum soll man sich deiner Meinung nach an den Ansichten aus Neonazikreisen orientieren?

Welche Neonazikreise haben Trumps positive Einstellung zu Israel denn goutiert?

Hillary…!?

#9

Das stimmt so nicht ganz. Das Streichen der Gelder erfolgte quasi automatisch aufgrund bestehender US-Gesetze bezüglich eines Finanzierungsverbots der PLO. Obama wollte eigentlich diese Gesetze aufheben, um eine Weiterzahlung der Gelder zu ermöglichen, konnte sich aber gegen den Kongress nicht durchsetzen. Deshalb haben die USA inzwischen eine Menge Schulden angehäuft - Schulden, die Trump, wie ich stark vermute, ungern begleichen möchte.

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#10

Sorry, wenn ich das so deutlich sage, aber der von dir zitierte „Experte“ verbreitet nur gequirlten Quark.

Die UNESCO hat keineswegs, wie behauptet, verlauten lassen, dass das Judentum keine Verbindung zum Tempelberg habe. Das einzige „Schlimme“, was die Organisation letztes Jahr getan hat, war, den Tempelberg in der Resolution nur mit dem arabischen Namen zu benennen. Gleichzeitig wurde aber bereits in dem Vorwort dieser Resolution die Wichtigkeit der Altstadt von Jerusalem und ihrer Mauern für die drei monotheistischen Religionen betont.

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#11

Du solltest dich bei Gelegenheit einmal damit beschäftigen, was die UNESCO eigentlich so tut.

:paw_prints:

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#12

Welche historischen Umstände wurden denn verkannt? Ich empfinde es als im höchsten Maße infantil-quengelig von der israelischen Regierung, wenn sie reflexhaft und instrumentalisierend die Antisemitismuskeule wegen jeder Kleinigkeit auspackt. Die UNESCO hat sich spezifisch auf eine Bauphase bezogen, in der in dieser Gegend die Juden nicht bestimmend waren.

Der völkerrechtswidrig agierenden (Siedlungspolitik) und friedensunwilligen, derzeitigen Falkenregierung Israels geht es einzig darum, dass sich niemand unter keinen Umständen gegen die fortwährende, schleichende Verfestigung jüdischen Besitzes zum (Boden)Eigentum hin entgegenstellt.

Das relativiert übrigens in keinster Weise die Terrorpolitik der Hamas oder die Agitation der Fatah.

#13

Ultra wird sich nicht auf Bill, sondern auf Hillary bezogen haben.

#14

Bist Du so verblendet, dass es sich auf das Leseverständnis auswirkt?

C-Punkt: … dass nicht jede Entscheidung …
Ultra: Das sehen Experten anders …

Nee, in dem Artikel des Journalisten, dem der Stempel Experte nun wirklich nicht gebührt, steht kein Wort darüber, dass jede Entscheidung israelfeindlich wäre.

Insoweit hättest Du vielleicht Dein UP daran aufziehen sollen, dass in der UNESCO (wie auch anderen UN-Orgas) aufgrund des Proporzsystems immer wieder von Hass zerfressene Antisemiten Politik für verbohrte Ideologen betreiben.

Aber eben nicht daran, dass auch diese Entscheidung unbedingt (vermeintlich) antisemitisch sein muss.

#15

Du missbrauchst das Forum, um Meinungen, Lügen und Propaganda zu verbreiten.
Dass irgendwo im Text eine Frage vorkommt bedeutet ganz offensichtlich nicht, dass Du wirklich eine Frage hast.
Hier ist die Frage sogar offenkundig eine Meinung.
Wie lange will man sich hier noch verarschen lassen?

Zahira, (die jetzt nicht alle Verbrechen Israels an den Palästinensern aufzählen wird, die ihr bekannt sind, weil es darum eigentlich hier gar nicht geht.)

#16

Da nun die AfD in der Opposition ist, die laut Netanjahu ja eindeutig antisemitisch ist, wird das auch nicht passieren. Vielleicht solltest auch du dich schleunigst den Blauen oder Alpha anschliessen, wenn du, wie du nicht mude wirst zu behaupten, kein Antisemit bist.

#17

Wenn er einen Angriff auf Nordkorea befiehlt ist das durchaus auch eine klare Entscheidung. Man nehme zur Kenntnis daß „klar“ nicht automatisch das selbe ist wie „intelligent“

#18

Hallo Ultra,

religiöser Zwist sollte niemals den Regierungskurs unserer Bundesregierung bestimmen auch nicht beeinflussen. Warum? Darum.

Was hältst Du davon Israel zu raten, gleiches zu tun?

Grüße mki

#19

Die Frage ist m.E. schon berechtigt.

Deutschland gehört zu den wenigen Staaten, die vor ein paar Jahren mit den USA und Israel gegen die Aufnahme Palästinas in die UNESCO gestimmt haben. Wer vor so vergleichsweise kurzer Zeit A sagt, muss sich zumindest fragen lassen, ob er nun nicht auch B sagen soll.

Es ist ja völlig klar, dass es Israel und den USA hier nicht ursächlich um irgendwelche Gebäude in Hebron geht, sondern um Generelles, und es ist auch klar, dass die UNESCO kein unpolitischer Kulturbewahrungsclub ist.

Die Aufnahme Palästinas damals war ein machtpolitischer Akt, der als gewollter Affront gegenüber Israel, um den Preis der (voraussehbaren, weil angekündigten) Entfremdung der UNESCO von den (damals keineswegs so radikalen) USA und gegen den Willen vieler anderer Mitgliedsstaaten durchgesetzt wurde.

Trump hin, Netanjahu her, darauf ist diese Frage definitiv nicht reduzierbar.
Deutschland wird bald Mitglied in einer wichtigen Institution sein, die Palästina drin hat und Israel draußen hat.
Man muss nicht gleich austreten, aber einfach so weitermachen kanns ja wohl nicht sein.

Und wie, gesagt, die UNESCO ist kein lockerer Mittwochabend-Kulturclub, sondern ein (Sonder)Teil der Vereinten Nationen.

Gruß
F.

#20

das weiss ich schon…darum ging es mir aber nicht mit meinem Kommentar.
Gruß

#21

Klasse Beschwichtigung. Wenn die UNESO irgendwas zu Potupatepekl publiziert, und das nichts Israelfeindliches beinhaltet, dann ist das deiner Meinung nach geeignet, um die israelfeindliche Resolution wettzumachen?

Die UNESCO hätte auch die eine historisch einseitige Resolution nicht beschließen dürfen. Einige, speziell arabische Länder haben die Chance gewittert, in der UNESCO Mehrheiten zu bilden und auf diese Weise Resolutionen zustande kommen zu lassen, die durch Umdeutung der Geschichte heutige Ansprüche untermauern sollen. Dass dies nicht auf jede sonstige Resolution zutrifft, macht es nicht besser.

#22

Das sehen offensichtlich nur verblendete Israelgegner so. Selbst die taz sieht es anders:

Manch einer mag in der Schule nicht gut aufgepasst haben. Wer dem Judenstaat eine Verbindung zum Tempelberg und der Klagemauer abstreitet, der hat vermutlich auch von Jesus noch nie etwas gehört. Ausgerechnet die weltweit für das Kulturerbe zuständige Unesco bekleckert sich nun nicht mit Ruhm, indem sie die von mehreren arabischen Ländern eingereichte Resolution zum Schutz palästinensischen Kulturguts nicht auf die korrekte Wortwahl prüfte, bevor sie sie billigte.

Die Entscheidung in Paris ist kontraproduktiv. Nicht nur dass die Kritik an Israel schlampig daherkommt – auch an welcher Stelle die Unesco ansetzt, ist unsinnig. Erst seit Israel die Kontrolle über die Altstadt hat, steht Anhängern der drei Religionen der Zugang zu ihren heiligen Stätten grundsätzlich offen.