Hallo Anja,
da dieses allmählich in eine Diskussion ausartet, wird es wohl bald gesperrt werden.
Dennoch möchte ich dir gern noch mal antworten.
ich glaube, wir beide haben völlig unterschiedliche
Vorstellungen von
a) den zulässigen Grenzen des Umwerbens,
b) dem Respekt gegenüber dem Anderen und
c) den möglichen Arten der Beziehung (im ursprünglichen sinne
diese Wortes, also eine Freundschaft mit eingeschlossen)
zwischen Mann und Frau.
Ja, Anja, die haben wir wohl und obwohl ich mich eigentlich nicht gern darauf berufe, möchte ich dir hier vorhalten, dass ich fast dreimal so alt wie du bin und dir wahrscheinlich einiges an Erfahrungen voraus habe. Darunter leider auch Erfahrungen mit Frauen wie Doris.
zu a) Das Umwerben bedeutet für mich, dem anderen zu zeigen
und zu sagen, was man für ihn empfindet, aber nicht,
Besitzanspruch zu erheben.
Leider sehe ich in deinem Ursprungsartikel keine Stelle, an der „Paul“ irgendwelche Besitzansprüche erhoben hat.
zu b) Respekt beinhaltet es, die Worte des Gegenübers
ernstzunehmen. Ein Nein ist ein Nein. Das hat sich leider noch
nicht bei allen herumgesprochen.
Ein Nein ist ein Nein, stimmt. Allerdings sollte man dieses Nein dann nicht gleich wieder durch eigenes Handeln negieren.
Das hat Doris nämlich mehrfach getan.
Wenn ich diese Art von „Neins“ immer ernst genommen hätte, wäre ich heute noch „Jungfrau“.
zu c) Wenn mir jemand sagt, er sei in mich verliebt, ich ihm
klarmache, dass das definitiv für mich nicht gilt und er
weiterhin Kontakt zu mir halten möchte, dann gehe ich davon
aus, dass er nun eben eine Freundschaft anstrebt. Es ist nicht
MEINE Pflicht, den Kontakt abzubrechen, weil ER in mich
verliebt ist. Ich weiß, dass eine Freundschaft mit der Person,
in die man verliebt ist, nicht für jeden eine Option
darstellt, aber es stand Paul ja frei, von sich aus den
Kontakt abzubrechen.
Nein, deine Pflicht ist es nicht, den Kontakt abzubrechen, es wär halt nur anständig. Ansonsten darfst du dich nicht wundern, wenn du immer wieder beworben wirst.
Kein Mann wird so schnell aufgeben, wenn er verliebt ist. Das zu wissen ist für Frauen eigentlich selbstverständlich.
Selbst Frauen sollten so anständig sein, einem Verliebten ihr Desinteresse unmissverständlich klar zu machen und nicht das Trostpflästerchen Freundschaft anbieten, denn natürlich wird der Verliebte danach schnappen.
Freundschaft zwischen Mann und Frau ist sowieso ein heikles Ding, wenn einer der beiden verliebt ist, geht es gar nicht.
Umgekehrt gilt natürlich für Männer das Gleiche.
Doris hat Paul, mal hart gesagt, behandelt wie einen Hund, dem man immer wieder ein Häppchen hinschmeißt und ihm dann einen Tritt gibt.
Das ist eindeutig Falschspielerei und die gilt in unserer Gesellschaft als unanständig.
Völlig unverständlich ist für mich aber, dass du Paul für psychisch gestört hältst. Bis jetzt ist der völlig normal.
Sicher könnte er zum Stalker werden, aber so etwas weiß man vorher nie.
Wenn, dann könnte man Doris eine gewisse Mitschuld vielleicht nicht ganz absprechen.
Ansonsten könnte man vielleicht Doris mal raten, ihr Verhalten zu überprüfen.
Sendet ihr Körper, Tonfall, Verhalten die gleichen Botschaften wie ihre Worte?
Gruß, Nemo.