Unsere Energie aus ÖL ---

Was mich an der ganzen Diskussion um die Endlichkeit des Erdöls und den nötigen Ausstieg und die Umstellung auf andere Energieträger stört, ist, dass das Öl nur als Energieträger gesehen wird. Wir brauchen es aber noch viel nötiger als Chemierohstoff , vor allem für Kunststoffe.
Woher kommt die Plastikfolie, wenn das Öl zu Ende ist?
Auch zu sprechen ist darüber, ob wir nicht schon deshalb auch JETZT weniger Plastik „verbrauchen“ müssen. Von der Verschmutzung durch Plastikmüll brauche ich ja kaum noch zu reden.

hallo,

das erschreckende daran ist, dass obwohl fast alles mit plastik verpackt wird ein großteil des erdöls rein für den betrieb von fahrzeugen verbraucht wird und zum verheizen verbraucht wird. also angenommen wir könnten von heute auf morgen auf alternative antriebskonzepte umsteigen, dann reicht das erdöl locker für die nächsten 500+x jahre um plastiksackerln zu machen.

es gibt verschiedene entwicklungen um verpackungen aus dem grundprodukt erdöl zu ersetzen. zb. biologisch abbaubare verpackungen aus mais/kartoffelstärke( beispielhaft http://www.spar.at/spar/spar_marken/naturpur/sortime… )

kritischer sehe ich aber den bedarf an erdöl als grundprodukt in der pharma-industrie. viele medikamente, die heute sehr wichtig sind brauchen erdöl als zutat. und dann könnte es eng werden wenn diverse medikamente nicht mehr hergestellt werden können weil es einfach kein öl mehr gibt (bzw. unerschwinglich teuer).

Sind diese plastiksackerln aus Mais auch so haltbar wie normale Sackerln?

Woher kommt die Plastikfolie, wenn das Öl zu Ende ist?

Hallo,
das Oel wird nie zu Ende sein.
Gegen Ende wird es nur teurer. So teuer, dass niemand mehr damit heizen will oder kann. Dann reicht der Rest noch ewig, fuer die Plastikherstellung, bei einem Tuetenpreis beim Karstadt von 2 EUR.
Gruss Helmut

Sind diese plastiksackerln aus Mais auch so haltbar wie
normale Sackerln?

Sackerl sind Tüten.
Udo Becker

Woher kommt die Plastikfolie, wenn das Öl zu Ende
ist?

Viele Kunststoffe kann man auch aus Erdgas und aus Kohle herstellen. Stichwort Synthesegas. Kohle ist auf der Erde in nahezu unerschöpflichen Mengen vorhanden. Auch aus organischen Stoffen wie Holz und Stroh kann man (diese Techniken werden gerade großtechnisch entwickelt) Treibstoffe und Kunststoffe herstellen.
Wie schon gesagt ist es eher eine Frage des Aufwands.
Udo Becker

‚grüne‘ Kunststoffe
Moin Grußlose/r,

Woher kommt die Plastikfolie, wenn das Öl zu Ende
ist?

es gibt eine ganze Reihe von Polymeren, die aus anderen Quellen als Erdöl/Erdgas/Kohle gewonnen wurden.

Zu nennen seien hier die Polymilchsäure und die Polyhydroxybuttersäure.

Diese Polymere sind mittlerweile kommerziell, aber nur Nischenprodukte, weil sie deutlich teurer sind als Produkte auf Basis Erdöl.
Diese Produkte sind zudem auch weit besser (biologisch) abbaubar.

Daneben gibt es einige Polymere, die aus ‚grünen‘ Rohstoffen hergestellt werden, von der Abbaubarkeit aber nicht anders/besser sind als konventionelle Kunststoffe. Hier ist speziell Polyamid 11 zu nennen, daß aus Rizinussöl hergestellt wird.

Gandalf

Sind diese plastiksackerln aus Mais auch so haltbar wie
normale Sackerln?

hallo,

ich habe mich das auch gefragt und hab mir so ein sackerl (dt. tüte :wink: ) ausprobiert. ergebnis: hält was es verspricht. ich schleppe es schon über 2 monate mit mir herum; knüllen, zusammenlegen, schwere sachen: alles kein problem.

ich kann es nur empfehlen als halb-ökologische alternative zum plastiksackerl/tüte. warum halb? naja, eine tasche aus jutte oder zumindest ein tragetasche aus langlebigen material ist ökologisch sinnvoller.

lg

Sind diese plastiksackerln aus Mais auch so haltbar wie
normale Sackerln?

Sackerl sind Tüten.
Udo Becker

oh nein, jetzt ist das geheimnis meiner herkunft gelüftet :wink:

Kohle ist auf der Erde in nahezu unerschöpflichen Mengen vorhanden.

…das bezweifle ich stark…

Hallo

Es gibt auch Zellulosederivate, die sich z.B. thermoplastisch verarbeiten lassen.
Außerdem wird bei Erdölmangel die Gentechnologie mit allen Vor- und Nachteilen stark durchschlagen, um spezielle Rohstoffe nicht nur für die Polymerchemie zu erzeugen.
Treibstoffe, Medikamente, Chemie allgemein aus „programmierten“ Pflanzen.

MfG
Matthias

Kohle ist auf der Erde in nahezu unerschöpflichen Mengen vorhanden.

…das bezweifle ich stark…

In der Literatur findet man Reichweiten von 200 bis 300 Jahren. Dazu kommen aber Lagerstätten, die heute als nicht abbaubar gelten, weil sie zu tief liegen. Aber das ist eine Frage der Förderkosten.
Udo Becker

hallo,
ja, 200-300 jahre ist ein realistischer ansatz. dabei aber von unerschöpflich zu reden ist ein bisschen wagemutig.

nichts für ungut, lg

1 Like

Hi,

die hunderte von Jahren gelten aber nur bei heutigem Verbrauch. Würde man in zunehmendem Maße das knapper werdende Erdöl durch Kohle ersetzen (Kohlevergasung, -verflüssigung etc.), wären das auch eher 30-50 Jahre als 200-300.

Hinzu kommt, dass viele Kohlegruben mit Dieselmaschinen abgebaut werden, die Umstellung auf elektrischen Betrieb wäre also auch erstmal eine Herausforderung (in dem Sinne, dass es keine Probleme, sondern nur Herausforderungen gibt.)

Und bei den schwer abbaubaren Vorkommen gibt es genauso wie bei Öl eine Energieschwelle. Nach dieser taugen diese Vorkommen nicht mehr als Energiequelle, sondern nur noch als Vorkommen hochkonzentrierten Kohlenstoffes.

Gruß Lutz

Woher kommt die Plastikfolie, wenn das Öl zu Ende
ist?

Hallo,

Kunststoffe sind, verglichen mit anderen organischen Stoffen wie Arzneimittel, relativ einfach aufgebaut und lassen sich auch aus Pflanzenstoffen und notfalls aus den Elementen C,H usw. synthetisieren, nur ist das viel teurer. Aber irgendwann wird der Ölpreis den Preis für die Synthese überholen, und schwupp wird die Produktion auf Vollsynthese umgestellt. Naja das Schwupp könnte auch etwas länger dauern und etwas teurer werden, aber das sind wir ja gewohnt, prinzipiell ist das kein Problem.

Gruss Reinhard

Sind diese plastiksackerln aus Mais auch so haltbar wie
normale Sackerln?

Hallo,

ich habe mir vor langer Zeit aus Kenia eine Umhängetasche aus geflochtenem Schilf mitgebracht, gut geeignet zum Einkaufen doer für’s Schwimmbad. Die hat in Malindi 50 Pfennig gekostet und ungefähr 15 Jahre gehalten. Um wieviel die einer PVC-Tüte ökologisch überlegen war, kann man wahrscheinlich bloss in Grössenordnungen ausdrücken.

Der Riesennachteil: sie war werbefrei. Also ohne Chancen bei uns. Aber ich habe mich noch nie geschämt, mit sowas rumzulaufen anstatt den bei uns hier in dichten Schwärmen auftretenden Hugo-Boss-Tüten.

Gruss Reinhard

ich habe mir vor langer Zeit aus Kenia eine Umhängetasche aus
geflochtenem Schilf mitgebracht … 15 Jahre gehalten.

Ich habe mir vor ca. 20 Jahren eine Baumwolleinkaufstasche im einer westdeutschen Großstadt gekauft. Inzwischen sind die Griffe etwas ausgefranst, in 5 oder 10 Jahren muss ich wohl die Nähnadel zücken.

Der Riesennachteil: sie war werbefrei.

Ich trage nur einen Beutel mit etwas Stolz, zufällig gefunden und dann noch von meinem Lieblingssender Fritzrbb.
Plastiktüten benutze ich zur Not auch, wenn ich ungeplant einkaufe. Dann hab’ ich teure Mülltüten.

Wobei ich auch generell zum Thema was anzumerken habe: Die Chemie ist kein Problem, sondern die Primärenergie.
Früher basierte alles auf dem Steinkohleteer, heute auf dem Erdöl. Und wenn’s nur H2 und CO2 sind - 3 Wochen bei 300°C und man hat alles, was man braucht.

Gruß, Zoelomat

1 Like

Nachtrag an alle
Ich möcht jetzt eigentlich nicht nur über Platiktüten reden und deren Un- bzw. Sinn.
kunstoffe sind vielfältig und begegnen uns andauernd. eine Welt ohne Plastik ist gar nicht mehr möglich, eine Welt mit weniger Plastik vermutlich schon. Und wahrscheinlich kommt die auf uns zu, wenn wir keinen ersatz für den Chemierohstoff Öl finden.

Kann man PE, PP oder PVC, ABS, PC und wie sie alle heießne, auch aus anderen rohstoffen als aus ÖL und KOHLE herstellen?

Gentechnik
ist aber nicht die Lösung, sondern ein neues Problem.

Moin Grußlose/r,

Gute Nacht (um 2345 haste geschrieben) :smile:

Zu nennen seien hier die Polymilchsäure und die
Polyhydroxybuttersäure.

Diese Polymere sind mittlerweile kommerziell, aber nur
Nischenprodukte, weil sie deutlich teurer sind als Produkte
auf Basis Erdöl.
Diese Produkte sind zudem auch weit besser (biologisch)
abbaubar.

das ist aber nicht unbedingt erwünscht.

n der Abbaubarkeit aber nicht
anders/besser sind als konventionelle Kunststoffe. Hier ist
speziell Polyamid 11 zu nennen, daß aus Rizinussöl hergestellt
wird.

Reicht die Welternte zur kompletten Umstellung?

Können ABS, PE, PP, PVC, PC und wie sie alle heißen, aus anderen Rohstoffen als aus Kohle und Öl hergestellt werden?