Jetzt muss man das Zeug nur noch zusammensetzen, was Energie
kostet, und das ist der eigentliche Knackpunkt.
Nee, das ist eben nur EINER der Knackpunkte. Energie ist ja genug da. Da ist zum einen die gigantische Erdwärme und zum anderen die unermessliche Sonnenenergie. Energie im überfluß. Unser Problem ist, dass wir das eben nicht so einfach rankommen. Also: Nicht das Vorhandensein ist ein Problem, sondern die Gewinnung/Nutzung dessen, was vorhanden ist.
Und genau so ist es auch mit dem Kohlenstoff und dem Wasserstoff. Selbst, wenn wir beliebig viel nutzbare Energie hätten, bliebe immer noch das Problem, dass wir die zweifelsfrei riesigen vorhandenen Mengen auch nutzbar machen können.
Für das CO2 in der Atmosphäre ist mir das unvorstellbar: Die Maschinen müßten schon so groß sein wie Kontinente, um genug Luft umzusetzen, aus denen sie ausreichende Mengen CO2 gewinnen. Also besser aus Biomasse, damit macht man sich die effizientere biologische Assimilaton zunutze, was aber auch Platz braucht. Alleine das Gesetz über die Beimischung von Bioethanol zu unserem Benzin hatte umfangreiche Urwaldrodungen zur Folge und hat neben den großen ökologischen Problemen auch große soziale Probleme verursacht. Und das ist nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Ein nachhaltiger Anbau liefert wieder bei weitem nicht genug für den Bedarf. Und hier konkurrierendie Anbauflächen für Wertstoff- und Lebensmittelerzeugung. Die Landnutzung ist derzeit schon alleine von der Lebensmittelproduktion überbeansprucht; Böden werden ausgelaugt und zunehmend unfruchtbar; ohne Düngung geht nichts mehr und die immer teurer abgebauten Phosphate versickern im Boden (Nitrate lassen sich wieder erzeugen bzw. aus der Luft gewinnen).
Die Lösung des Problems der Energiegewinnung funktioniert nur zusammen mit der Lösung nachhaltigen Anbaus von Rohstoffen und das funktioniert nur bei drastisch verringertem Verbrauch und besserer bzw. obligatorischer Rohstoff- bzw. Produktkreisläufe. Dabei muss auch klar sein, dass ein Anstieg der Weltbevölkerung auch bedeutet, dass die Ressourcen auf noch mehr Menschen verteilt werden müssen (oder umgekehrt eine Bevölkerungsreduktion bei gleichem Resourcenverbrauch bzw. -umsatz den erreichbaren „Prokopf-Umsatz“ erhöht).
Wir haben hier eine Kombination aus einem technischen, einem (volks-)wirtschaftlichen und einem sozialen Problem. Ich denke nicht, dass die Konzentration auf einen dieser Aspekte eine brauchbare Lösung für die gestaltung unserer Zukunft liefert.
VG
Jochen