Unterschichtenthema

Hallo politisch Interessierte,

die Nachricht, dass 8% der deutschen Bevölkerung der Unterschicht zugeordnet wird, habt ihr sicherlich mitbekommen.
Die Frage ist nun, was fängt man mit dieser Meldung an?

1.) Garnichts, eine Unterschicht wird es immer geben.

2.) Sowas muss mit einer Bildungsoffensive bekämpft und minimiert werden.

3.) Der Druck auf ALG2-Empfänger muss erhöht werden, damit sie zum sozialen Aufstieg motiviert werden.

4.) Mehr Geld für ALG2- und Sozialhilfe-Empfänger.

5.) Eure Vorschläge…

Ich persönlich würde zu 2.) tendieren.

Gruß
Carlos

‚Migrantenkinder‘

Hallo politisch Interessierte,

die Nachricht, dass 8% der deutschen Bevölkerung der
Unterschicht zugeordnet wird, habt ihr sicherlich mitbekommen.
Die Frage ist nun, was fängt man mit dieser Meldung an?

1.) Garnichts, eine Unterschicht wird es immer geben.

2.) Sowas muss mit einer Bildungsoffensive bekämpft und
minimiert werden.

3.) Der Druck auf ALG2-Empfänger muss erhöht werden, damit sie
zum sozialen Aufstieg motiviert werden.

4.) Mehr Geld für ALG2- und Sozialhilfe-Empfänger.

5.) Eure Vorschläge…

Ich persönlich würde zu 2.) tendieren.

Du hast was wichtiges vergessen:
Die Unterschicht setzt sich überproportional aus Ausländern (politisch korrekt: aus Migrantenkindern) zusammen. Die können kein Deutsch und wollen kein Deutsch, warum sollte man die zum Deutschlernen zwingen?

Karl

moin,

Du hast was wichtiges vergessen:
Die Unterschicht setzt sich überproportional aus Ausländern
(politisch korrekt: aus Migrantenkindern) zusammen. Die können
kein Deutsch und wollen kein Deutsch, warum sollte man die zum
Deutschlernen zwingen?

Im hessischem Dietzenbach soll jetzt im Kindergarten nur noch deutsch gesprochen werden. Dies hat schon zu diskusionen geführt (ok bestimmt auch wegen dem Bild vom Bundespräsidenten und der Fahne) aber die Ablehnung das deutsch als einzige sprache im Kika. gesprochen wird zeigt schon den Integrationswillen.
Die Leidtragenden sind die Kinder deren Zukunft durch ihre Eltern schon in der Kindheit verbaut wird.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,441…

Gruß
schnorz

Karl

nicht-Thema
Hallo,

die Nachricht, dass 8% der deutschen Bevölkerung der
Unterschicht zugeordnet wird, habt ihr sicherlich mitbekommen.
Die Frage ist nun, was fängt man mit dieser Meldung an?

nun, man überlegt sich zunächst einmal, wer die Studie angefertigt hat: Die Friedrich-Ebert-Stiftung. Über deren politischen Hintergrund soll sich jeder selbst informieren.

Des weiteren stellt die FES klar, daß das Wort Unterschicht in der Studie gar nicht vorkommt. Stattdessen werde in einem Abschnitt das Wort Prekariat verwendet, das sich auf die Menschen bezieht, die sich hinsichtlich des Arbeitsmarktes in einer prekären Lage befänden.

Nicht zuletzt plant man nicht, die Studie komplett zu veröffentlichen.

Kurzum: Das ganze ist eine nicht-Meldung erster Kajüte.

Gruß,
Christian

Hallo

2.) Sowas muss mit einer Bildungsoffensive bekämpft und
minimiert werden.

Das wäre sicherlich eine gute Sache.

Ich erinnere mich übrigens, dass es früher für kulturelle Verantstaltungen, Museen, Konzerte und auch Lernveranstaltungen immer auch sehr deutlich ermäßigte Eintrittspreise bzw. Kursgebühren für Geringverdiener, Schüler u.ä. gab. Das scheint es kaum noch zu geben. Wenn, dann erstens nur noch für sehr wenige Verantstaltungen, und zweitens nur noch speziell für Kinderreiche ab 3 Kindern, und drittens ist die Ermäßigung nicht mehr sehr deutlich.

Ich sehe den Hauptunterschied zwischen Gut- und Geringverdienern hauptsächlich darin, dass die einen sich Kultur und Bildung und natürlich auch eine schöne Wohnumgebung mit frischer Luft sowie eine optimale ärztliche Versorgung leisten können, und die anderen nicht.

Dieser ganze Krempel, von dem immer die Rede ist (Markenklamotten, die neuesten technischen Errungenschaften usw.), den können sich auch oft arme Leute manchmal leisten, wenn sie ein bisschen geschickt sind. Aber der ist ja nicht wirklich wichtig.

Viele Grüße
Th.

zur Studie und begrifflichen Unsäglichkeiten
Hallo,

die Nachricht, dass 8% der deutschen Bevölkerung der
Unterschicht zugeordnet wird, habt ihr sicherlich mitbekommen.
Die Frage ist nun, was fängt man mit dieser Meldung an?

hier noch ein bißchen was zum Hintergrund:

http://www.frankenpost.de/nachrichten/regional/resya…

Gruß,
Christian

Hintergrund
Hallo,

hier noch ein bißchen was zum Hintergrund:

http://www.frankenpost.de/nachrichten/regional/resya…

und hier etwas mehr zum Hintergrund

http://www.marx-forum.de/marx-lexikon/lexikon_a/armu…

Gruß
RaRo

ich danke für die humoristische Einlage owT

Hallo,

und hier etwas mehr zum Hintergrund

http://www.marx-forum.de/marx-lexikon/lexikon_a/armu…

Buchenbergs Ideologenschmiede ist weissgott der denkbar schlechteste Referenzpunkt als Antwort.

Grüße

Bitte schön.

Hallo Christian,

aber leider habe ich den Witz darin nicht gefunden. Ebensowenig wie Deine ernsthafte Reaktion auf das eigentliche Problem (bzw. die gestellte Frage). Oder ist es ernsthaft damit gelöst, daß es gar nicht existieren kann, weil es die FES ist, die es benennt?
Oder löst es sich in Wohlgefallen auf, weil ein „falscher“ Begriff genutzt wird? Wie nanntest Du es? „Kurzum: Das ganze ist eine nicht-Meldung erster Kajüte.“ Nun ja, es sind ja nur (bezifferte) 8% …

Gruß
RaRo

überraschende Erkenntnisse
Hallo,

Oder löst es sich in Wohlgefallen auf, weil ein „falscher“
Begriff genutzt wird? Wie nanntest Du es? „Kurzum: Das ganze
ist eine nicht-Meldung erster Kajüte.“ Nun ja, es sind ja nur
(bezifferte) 8% …

es geht darum, daß das nichts neues ist. Daß in Deutschland 10% der Erwerbspersonen arbeitslos sind, ist nichts neues. Daß davon einige dauerhaft arbeitslos sind auch nicht. Daß die meisten davon Familienmitglieder haben, die entsprechend auch nicht wohlsituiert sind, kann auch nicht wirklich überraschen.

Wieso und über was zerreißt man sich also im Augenblick in der Politik, in den Medien und nicht zuletzt hier den Mund? Au Moment, auf die erste Frage weiß ich eine Antwort: Die Bild hat sich das Wort Unterschicht ausgedacht und darauf hin ist großflächig der political correctness-Virus ausgebrochen.

Die Diskussion an sich ist lächerlich und daß sich nun auf einmal alle Politiker bemüßigt fühlen, darüber zu sinnieren, daß es in Deutschland Menschen gibt, die dauerhaft arbeitslos sind, ist peinlich.

Zu Deinem verlinkten Text: Wer mir im Zusammenhang mit moderenen Wirtschaftsfragen mit Schriften von Marx ankommt, kann mir den Schritt schamponieren. Diese Texte stammen aus einer Zeit, als Arbeiter austauschbare und gesichtslose Gestalten waren, die außer Muskelkraft nichts zum Produktionsprozeß beitrugen. Das hat mit der heutigen Arbeitswelt in Deutschland so viel zu tun, wie die Peitschen auf der Galeere von Epidemais.

Gruß,
Christian

Hallo,

OK, dann hilft sicher der neutrale Nachschlage-Boden.

http://www.mlwerke.de/me/me_mew.htm

Verwiesen wird auf:

MEW 23, 741f
MEW 4, 141
MEW 3, 183
MEW 23, 673
MEW 23, 673f
MEW 23, 674f
MEW 23, 675
MEW 3, 349
MEW 42

Gruß
RaRo

Marx ist Murks
Hi RaRo,

hast Du nicht etwas, von dem noch nicht bewiesen ist, daß es Unfug ist?

Gruß, Rainer

Hallo,

es geht darum, daß das nichts neues ist. Daß in Deutschland
10% der Erwerbspersonen arbeitslos sind, ist nichts neues. Daß
davon einige dauerhaft arbeitslos sind auch nicht. Daß die
meisten davon Familienmitglieder haben, die entsprechend auch
nicht wohlsituiert sind, kann auch nicht wirklich überraschen.

Darin sind wir uns einig.

Wieso und über was zerreißt man sich also im Augenblick in der
Politik, in den Medien und nicht zuletzt hier den Mund? Au
Moment, auf die erste Frage weiß ich eine Antwort: Die Bild
hat sich das Wort Unterschicht ausgedacht und darauf
hin ist großflächig der political correctness-Virus
ausgebrochen.

Hier sind wir uns ebenso einig, daß es lächerlich oder traurig ist (wie man sich gerade so fühlt), daß man sich an Begriffen profiliert und nicht am eigentlichen Problem.

Die Diskussion an sich ist lächerlich und daß sich nun auf
einmal alle Politiker bemüßigt fühlen, darüber zu sinnieren,
daß es in Deutschland Menschen gibt, die dauerhaft arbeitslos
sind, ist peinlich.

dto.

Zu Deinem verlinkten Text: Wer mir im Zusammenhang mit
moderenen Wirtschaftsfragen mit Schriften von Marx ankommt,
kann mir den Schritt schamponieren. Diese Texte stammen aus
einer Zeit, als Arbeiter austauschbare und gesichtslose
Gestalten waren, die außer Muskelkraft nichts zum
Produktionsprozeß beitrugen. Das hat mit der heutigen
Arbeitswelt in Deutschland so viel zu tun, wie die Peitschen
auf der Galeere von Epidemais.

Hier kann ich nun leider nicht folgen. Was hat sich heute an dem austauschbaren, gesichtlosen Arbeiter geändert? Was hat sich an den Gesetzmäßigkeiten der Wirtschaft geändert? Wäre schön, wenn Du mir das näher erklären könntest, sonst komme ich vielleicht in die Versuchung, die Erde als Scheibe anzusehen, da der Gegenbeweis schon zu alt ist.

Gruß,
RaRo

Hi Rainer,

hast Du nicht etwas, von dem noch nicht bewiesen ist, daß es
Unfug ist?

jou, ich habe was, was darlegt, daß immer noch nicht bewiesen ist, daß es sich hier um Unfug handelt.

http://www.amazon.de/Aufstand-Vernunft-Alan-Woods/dp…

Von der (korrekten) aktuellen Analyse her kann ich auch folgendes empfehlen. Die Schlußfolgerungen … mit Vorsicht zu genießen.

http://www.amazon.de/Weltkrieg-Wohlstand-Reichtum-ve…

Gruß
RaRo

Hallo,

OK, dann hilft sicher der neutrale Nachschlage-Boden.

http://www.mlwerke.de/me/me_mew.htm

…daß man wissen sollte, wie das interpretiert werden muß, was da steht. Und wenn Leute wie Wal Buchenberg sich tatsächlich zu Kommunisten entwickeln sollten, hat sich Marx damit zumindest aus soziologischer Sicht erledigt, weil: http://www.mlwerke.de/me/me21/me21_291.htm (allerletzter Satz)

Fazit: wenn man sich über Ökonomie schlau machen möchte und Marx (noch?) nicht versteht, lohnt zumindest ein Blick zu den Liberalen als geistige Ahnen der klassischen deutschen Philosophie (und deren Theorien sind in der Tat entsprechend denen von Marx, nur aus idealistischer Sicht!).

Grüße

Hallo!

Was hat sich an den Gesetzmäßigkeiten der Wirtschaft geändert?

Ich erinnere mich an Zeiten, als das Arbeitsamt fast täglich im Radio durchsagen ließ, Hafenarbeiter mögen sich morgen früh an Schuppen sowieso einfinden. Ähnliche Tätigkeiten gibt es immer noch, aber inzwischen ist es eher selten geworden, daß jemand gesucht wird, um sackweise 100 Zentner Koks in die Keller der Kunden zu buckeln. Statt dessen wird fast jeder Betrag für Wissen, für Know-how bezahlt. Nichts ist daran ohne weiteres austauschbar.

K. Marx lebte in einer Zeit, als Millionen Menschen ohne Bildung und ohne Zugang zu Bildung Steine schleppen und Stroh aufschichten mußten. Arbeiter waren beliebig austauschbar, eine kurze Einweisung reichte. Diese Tätigkeiten für beliebig austauschbare Arbeiter sind im Aussterben begriffen und u. a. das konnte Herr Marx nicht ahnen.

Gruß
Wolfgang

Hi,

jou, ich habe was, was darlegt, daß immer noch nicht bewiesen
ist, daß es sich hier um Unfug handelt.

daß eine falsche Hypothese immer noch Anhänger hat ist kein Argument. Anhänger wirst Du zu jeder noch so Haarsträubenden Theorie finden und auch Leute, die Bücher darüber schreiben. Ich erinnere da nur an den Kreationismus. http://de.wikipedia.org/wiki/Kreationismus
Unfug bleibt Unfug, auch wenn er im Zusammenhang mit Binsenweisheiten wiedergegeben wird. Wenn die Schlußfolgerungen falsch sind helfen auch die wahren Details nicht.

Gruß, Rainer

Allein schon aus der Überschrift wird ersichtlich, dass es Armut in Deutschland nicht gibt, denn bekanntlich sorgt der Staat dafür, dass der Lebensunterhalt bestriten werden kann.

Tach!

2.) Sowas muss mit einer Bildungsoffensive bekämpft und
minimiert werden.

[…]

Ich persönlich würde zu 2.) tendieren.

Meine 1.These dazu:
Dummbeutel bleibt Dummbeutel, da kannst du Bildungsmöglichkeiten ohne Ende anbieten. Wer intelligenzmäßig nicht in der Lage ist, den „Erweiterten Dreisatz“ zu beherrschen, der wird ihn auch nicht lernen, wenn man ihn auf zehn Kurse zum „Erweiterten Dreisatz“ schickt.

Meine 2.These zu dem Thema:
Bildung ist kein Freifahrtschein, um aus der „Unterschicht“ herauszukommen. Es gibt genug Uni-Absolventen (und bei denen sollte man ein Mindestmaß an „Bildung“ erwarten - was aber auch nicht immer gegeben ist), die auf Monate und Jahre hin keine Anstellung finden, sondern sich von einem - gehaltsfreien - Praktikum zum nächsten hangeln, immer in der Hoffnung, dass daraus eine Festanstellung mit regelmäßiger Lohnzahlung entsteht. Fehlendes Einkommen ist der erste Schritt in Richtung „Unterschicht“.

Meine 3.These zu dem Thema:
Über kurz oder lang werden die Menschen in dieser Gesellschaftsschicht rebellieren. Zunächst durch Verweigerung gegenüber der Gesellschaft (Stichwort Parallelgesellschaft), später durch Stärkung von antidemokratischen radikalen Kräften, am Ende durch Gewalttaten.

Die Politiker tun betroffen, in Wahrheit juckt es sie nicht (siehe Müntefering: „Eine Unterschicht gibt es nicht“). Und gesellschaftliche Probleme interessieren die Wirtschaftsbosse ungefähr so viel wie eine Sch***hausfliege (notfalls wird das Unternehmen ins Ausland verlagert).

Warum also drüber diskutieren?

Grüße
Heinrich