Unterschichtenthema

Hallo politisch Interessierte,

Hallo auch!

Die Unterschicht setzt sich überproportional aus Ausländern
(politisch korrekt: aus Migrantenkindern) zusammen. Die können
kein Deutsch und wollen kein Deutsch, warum sollte man die zum
Deutschlernen zwingen?

Das sehe ich nicht so.
Soweit ich aus einer vernünftigen Zeitung entnehmen kann,
gehört ca. jeder 5. Ostdeutsche der „Unterschicht“ an.
Das wären also 20%, im Westen sollen es 4 oder 5 % sein.
So viele Ausländer/ Migranten gibt es aber im Osten garnicht.
Das soll wohl dort (oder hier bei mir) um die 5 % sein.

Oder man zählt halt die Ossi´s mit zu den Ausländern, könnte ja sein.
(Zumindest die, die noch dort leben)

Zur Info:
Zu den ostdeutschen Unterschichtlern gehören auch Leute, welche einen Volltags-Job haben, aber halt nicht viel verdienen.

Da ich gelegentlich hier mal mitlese, bin ich aber zu der Erkenntniss gekommen, dass es in D. keine Armut bzw. Unterklasse gib.
Es gibt schliesslich keine richtige Definition dafür.
Also verstehe ich nicht, warum über Probleme diskutiert wird, die es garnicht gibt…

Grüße, Steffen!

Hallo

Warum also drüber diskutieren?

2.) Sowas muss mit einer Bildungsoffensive bekämpft und
minimiert werden.

[…]

Ich persönlich würde zu 2.) tendieren.

Meine 1.These dazu:
Dummbeutel bleibt Dummbeutel, da kannst du
Bildungsmöglichkeiten ohne Ende anbieten.

  1. Man kann jeden fördern, absolut jeden.
    Auch geistig Behinderte werden ja mit Erfolg gefördert, (allerdings mit zunehmend weniger Erfolg, da ja auch hier schon lange die Gelder gekürzt werden).

  2. Dass zu der sogenannten Unterschicht nur Dummbeutel gehören, ist ein reines Vorurteil.

Da ja oft davon ausgegangen wird, dass diese Dummbeuteligkeit sich unabwendbar von einer Generation auf die nächste vererbt (also angeboren ist), kann man hier sogar schon von Rassismus sprechen.

Dieses - offensichtlich auch unter Politikern ziemlich verbreitete - Vorurteil schafft allerdings auch Tatsachen.

  1. Wer in seiner Kindheit und Jugend keine andere Freizeitbeschäftigung kennenlernt als Fernsehen (insbesondere diese Privatsender), wird fast automatisch zum Dummbeutel. Diese Art von Dummbeuteligkeit müsste nicht sein. Ich glaube aber, dass sie von einigen Teilen der Gesellschaft gewollt ist.

Viele Grüße
Th.

Hi Simsy

  1. Wer in seiner Kindheit und Jugend keine andere
    Freizeitbeschäftigung kennenlernt als Fernsehen (insbesondere
    diese Privatsender), wird fast automatisch zum Dummbeutel.
    Diese Art von Dummbeuteligkeit müsste nicht sein.

So isses - denn da könnte die Gesellschaft sich einsetzen, was tun. Das sollte schon im Kindergarten beginnen, denn Kinder sind von Natur aus neugierig, wissenshungrig - man muss es aber eben nur anbieten.

Ich glaube aber, dass sie von einigen Teilen der Gesellschaft gewollt
ist.

Ich glaube eher, die Gesellschaft und da speziell: die selbsternannte Elite, ist sich selbst gut genug - was sollen sie da die „Dummbeutel“ fördern?

Und wie schon gesagt: Dank HartzIV ist die „Unterschicht“ mittlerweile stark durchmischt mit arbeitslosen Akademikern etc.

Ein großes Problem ist auch, dass es HartzIV-Empfängern nicht möglich ist, sich kulturell weiterzubilden, auf dem Laufenden zu halten. Wenn ein Museumsbesuch schon bis zu 15 € Eintritt kostet - von Opernbesuchen etc. ganz zu schweigen, dann verkümmert die Kultur zwangsläufig.

Gruß,
Anja

Hi Anja

Das sollte schon im Kindergarten beginnen, denn Kinder
sind von Natur aus neugierig, wissenshungrig - man muss es
aber eben nur anbieten.

Ich fürchte nur, dass Kindergarten schon sehr spät ist. Ein ganz großer Teil der Prägung findet ja in den ersten 3 Lebensjahren statt.

In manchen Ländern, z. B. in Schweden scheint es ja üblich zu sein, dass man der Geburt eines Kindes Besuch vom Jugendamt bekommt, und zwar absolut jeder bekommt diesen Besuch, auch die Königin. Was da genau besprochen wird, weiß ich nicht, aber für mich ist klar, dass so etwas sehr viel helfen und motivieren kann, wenn das gut gemacht wird.

Man kann ja einerseits davon ausgehen, dass Eltern, die ihre Kinder immer nur vor den Fernseher setzen, selbst auch nichts besseres kennengelernt haben*). Andererseits kann man davon ausgehen, dass die meisten Eltern es wünschen, „dass meine Kinder es mal besser haben als ich“. Ich denke schon, dass man die meisten Eltern motivieren kann, wenn sie ein wenig Unterstützung bekommen, und wenn diese Unterstützung nicht mit gnädiger Herablassung erfolgt, und wenn diese Unterstützung überzeugend ist. Sie müsste also sehr qualifiziert sein.

Es sollte auch Schulen für junge Eltern geben, oder angeleitete Krabbelgruppen (mit Eltern). Das gibt es natürlich auch alles, aber eben nur für Leute, die entweder die richtigen Leute kennen, oder zahlungskräftig sind.

Obwohl - eine Schule für junge Eltern, davon weiß ich jetzt gar nichts.
Es ist merkwürdig. Es ist doch seit langem bekannt, dass die frühkindlichen Erlebnisse auf das ganze Leben Einfluss hat. Und es gibt auch Forschung und wissenschaftliche Ergebnisse darüber. Wieso wird davon so gar nichts in die Praxis umgesetzt? Warum können ausschließlich Eltern (bzw. deren Kinder), die wissen, wo und wie man wissenschaftliche Erkenntnisse auswerten und umsetzen kann, von dieser Forschung profitieren?

Diese Schule für junge Eltern, die mir so vorschwebt, müsste natürlich mit Kindern stattfinden. Nicht, dass die Eltern ihre Kinder abgeben müssen und sich dann einen akademischen Vortrag anhören sollen - so stelle ich mir das nicht vor.

Ich glaube aber, dass sie von einigen Teilen der Gesellschaft gewollt
ist.

Ich glaube eher, die Gesellschaft und da speziell: die
selbsternannte Elite, ist sich selbst gut genug - was sollen
sie da die „Dummbeutel“ fördern?

Das kommt natürlich noch dazu.

Ich kann mir aber sehr leicht vorstellen, dass diese den ganzen Tag Privatfernsehn schauenden „Dummbeutel“, die ja sehr leicht durch die Medien gelenkt werden können, auch einen ganz guten Wirtschaftsfaktor ausmachen. - Nicht alle „Dummbeutel“ sind ja arm! Und auch die Armen kaufen irgendwo ein, oder dienen ansonsten als Motivator, sich durch bessere Marken von ihnen absetzen zu wollen, und als Wertsteigerungsfaktor, denn wertvoll (teuer) können ja nur Dinge sein, die sich nicht jeder leisten kann; sie dienen also sozusagen als schlechtes Beispiel.

Viele Grüße
Simsy

* Viele Eltern, die ihre Kinder verkommen lassen, sind allerdings auch schlicht und einfach krank (depressiv). Depressionen sollen ja besonders unter Alleinerziehenden und Arbeitslosen weit verbreitet sein.

Hi!

  1. Man kann jeden fördern, absolut jeden.

Ehrlich? Aus einem Menschen mit einem IQ von unter 100, der kaum in der Lage ist, einen zusammenhängenden Text von mehr als einer A4-Seite zu verstehen, dem die „Tagesschau“ zu intelektuell ist, der in der Tageszeitung zwar die Fußballergebnisse des letzten Spieltags liest, die Wirtschaftsmeldungen aber konsequent überblättert, der Adolf Hitler für den ersten Kanzler der Bundesrepublik Deutschland hält, der Probleme hat, den Kassenbon vom letzte ALDI-Einkauf nachzurechnen - den kann man zum Biotechniker, Flugzeugbauer oder DV-Fachmann ausbilden?

  1. Dass zu der sogenannten Unterschicht nur Dummbeutel
    gehören, ist ein reines Vorurteil.

Von „nur“ war keine Rede. Sie stellen aber eindeutig die Mehrheit. Gesellschaftlich und wirtschaftlich aussortiert, weil andere Menschen woanders mit besserer Qualifikation deren Arbeit zu niedrigeren Preisen erledigen.

Zur Unterschicht gehören auch zunehmend Menschen, die aus der Mittelschicht herausfallen, selbst Akademiker zählen dazu, eben weil sie auf Jahre hin keinen Job kriegen und das Frustpotential so groß ist, dass sich diese Menschen aufgeben.

  1. Wer in seiner Kindheit und Jugend keine andere
    Freizeitbeschäftigung kennenlernt als Fernsehen (insbesondere
    diese Privatsender), wird fast automatisch zum Dummbeutel.
    Diese Art von Dummbeuteligkeit müsste nicht sein. Ich glaube
    aber, dass sie von einigen Teilen der Gesellschaft gewollt
    ist.

Letzteres glaube ich auch.

Grüße
Heinrich

Nicht jeder Arme gehört zur Unterschicht
Seit einigen Jahren verarme ich zusehends und muss in inzwischen auch bei Heizung und anderen Grundausgaben sparen. Trotzdem gehöre ich nicht zur Unterschicht, denn ich lese ja beispielsweise dieses Forum, den Spiegel usw., und keine Unterschichtenforen, wo es nur um große Ttten geht und ich gucke auch kein Unterschichtenfernsehen (ich gucke gar keines, weil es so viel zu lesen gibt)
Ich bin also nicht sediert, sondern mache mir sehr wohl Gedanken über die Zustände und wie sie zustande gekommen sind. (In meinem Fall die Globalisierung als einziger Grund).
Interessanterweise macht im Spiegelforum einer den Vorschlag, ähnlich wie nach dem Ende des 3. Reichs die Verantwortlichen zu bestrafen, jetzt alle, die auf höherer Ebene beim Zustandekommen der Globalisierung mitgewirkt haben, vor Gericht zu stellen und hinter Gittern zu stellen. Da sieht man, wohin der Hase läuft.

Und wenn Unterschicht = Armut wäre, könnte man ja immerhin die Transferzahlungen an die Schmarotzer unserer Gesellschaft verringern und Arme aus der Armut holen.

Das eigentliche Unterschichtenmerkmal ist meiner Meinung nach jedoch die geistige Verwahrlosung, ausgelöst zum nur kleinen Teil durch mangelnde Helligkeit im Kopf oder fehlende Schulbildung, hauptsächlich jedoch durch den unentrinnbaren Zwang, von morgens bis abends dem Betäubungsmittel TV zu frönen und keine Verantwortung für den Ablauf des eigenen Lebens mehr übernehmen zu können. Und der Irrglaube, das was sie dort sehen, sei das Leben.

Hi!

Da ich gelegentlich hier mal mitlese, bin ich aber zu der
Erkenntniss gekommen, dass es in D. keine Armut bzw.
Unterklasse gib.
Es gibt schliesslich keine richtige Definition dafür.

Es gibt eine Definition für Armut:

Je nach Staat gelten Menschen, deren Einkommen nur 50% oder 60% des durchschnittlichen Einkommens beträgt, als arm.

Das Statistische Bundesamt ermittelt ein durchschnittliches Nettomonatseinkommen. Wer unterhalb der o.g. Grenze liegt, gilt in Deutschland als arm. Aufgrund dieser Berechnungsmethode waren im Jahr 1998 etwa 12,1% der Bevölkerung arm, 2002 waren es 12,7%, 2003 bereits 13,5%. Tendenz zunehmend.

Österreich weist eine ähnliche Entwicklung auf. 1999 waren 11% arm, 2002 waren es 12%, 2003 bereits 13,2%.

Grüße
Heinrich

Hallo

  1. Man kann jeden fördern, absolut jeden.

Ehrlich? Aus einem Menschen mit einem IQ von unter 100, der
kaum in der Lage ist, einen zusammenhängenden Text von mehr
als einer A4-Seite zu verstehen, dem die „Tagesschau“ zu
intelektuell ist, der in der Tageszeitung zwar die
Fußballergebnisse des letzten Spieltags liest, die
Wirtschaftsmeldungen aber konsequent überblättert, der Adolf
Hitler für den ersten Kanzler der Bundesrepublik Deutschland
hält, der Probleme hat, den Kassenbon vom letzte ALDI-Einkauf
nachzurechnen - den kann man zum Biotechniker, Flugzeugbauer
oder DV-Fachmann ausbilden?

„Fördern“ heißt doch nicht „zum Biotechniker, Flugzeugbauer oder DV-Fachmann ausbilden“. Fördern heißt für mich: Helfen, die optmale Leistung zu erreichen. Und wenn der IQ so niedrig ist, kann es auch durchaus daran liegen, dass eine eventuelle Förderung viel zu spät kommt. Wenn das Kind erst in der Schule ist, ist meistens nicht mehr viel zu machen, wenn vorher gar keine Förderung stattgefunden hat.

Ein Kind, das gefördert wird, fällt nicht aus der Gesellschaft heraus, es wird wesentlich fröhlicher, fühlt sich akzeptiert usw., kann sich ein Leben aufbauen und ist wahrscheinlich bereit, an der Gesellschaft mitzuarbeiten.

Ein Kind das nicht gefördert wird, hat vielleicht gar nicht das Gefühl, irgendeinen Vertrag mit dem Rest der Gesellschaft zu haben. Außer Angst vor Strafe gäbe es für ein solches Kind doch gar keinen Grund, nicht kriminell zu werden. Geächtet ist es ja schon vorher.

Gesellschaftlich und wirtschaftlich aussortiert,
weil andere Menschen woanders mit besserer Qualifikation deren
Arbeit zu niedrigeren Preisen erledigen.

Na ja, ist ja toll.
Ist aber wohl so.

Und, was sollen wir daraus schließen?

Entweder lassen wir es so, und dann muss man diesen Teil der Gesellschaft aber weiterhin unbedingt ruhig halten, z. B. durch (gerade eben) ausreichendes Geld, wenig Bildung, insbesondere keine politische Bildung, ständige Ablenkung (fernsehen), und Kleinhalten durch eindeutige Schuldzuweisung.

Oder? Hm, das führt jetzt ein bisschen zu weit.

Viele Grüße
Sismy

Also die anderen Nachrichten hab ich (noch) nicht gelesen.
Deswegen mein unbeeinflusster Senf dazu:

1.) Garnichts, eine Unterschicht wird es immer geben.

Die wird es IMMER geben, das ist so.

2.) Sowas muss mit einer Bildungsoffensive bekämpft und
minimiert werden.

‚Bekämpfen‘ ? Nein, das geht so nicht,
das erzeugt nur Widerstand.
Anreize geben, Müll ausblenden.

3.) Der Druck auf ALG2-Empfänger muss erhöht werden, damit sie
zum sozialen Aufstieg motiviert werden.

Wer IST denn wirklich Sozialhilfe-Empfänger?
Wo sollte/könnte man da den Hebel ansetzen?
Keine Chance.
Druck ergibt Gegendruck - und Solidarität auf der gedrückten Seite,
es geht also so nach hinten los.

4.) Mehr Geld für ALG2- und Sozialhilfe-Empfänger.

Nein; eigentlich nicht.
Ich kenne Situationen, in denen es besser mit Stütze geht
als bei einem der Arbeit und Verdienst hat.

5.) Eure Vorschläge…
Ich persönlich würde zu 2.) tendieren.

Da mach ich mit, Carlos.

Groet uit Gelderland - digi
(geht jetzt die anderen Beiträge lesen)

off topic
Hi!

Ehrlich? Aus einem Menschen mit einem IQ von unter 100, der
kaum in der Lage ist, einen zusammenhängenden Text von mehr
als einer A4-Seite zu verstehen…

Sag das nicht! In den USA wird man so Präsident!

*scnr*

Gruß
Guido

Na, so ganz kann ich Dir nicht zustimmen, exc
Die Burschen Marx, Lenin und Konsorten haben sich diese Sachen
bestimmt nicht nur zum Zeitvertreib aus den Rippen geschnitzt.
Ich denke eher, daß sie sich jahrhunderte/jahrtausende?-alte Erfahrungen, Beobachtungen
zur Brust genommen haben, und diese lediglich schriftlich spezifiziert haben.
Sie haben also eigentlich nur postuliert,
wie die Welt seit tausenden Jahren de facto lief (und läuft).
Also alter Wein in neuen Schläuchen.

Sie haben aber gerade deswegen nicht unrecht,
und sie liegen auch nicht daneben in der heutigen Zeit -
wir erleben gerade wieder die (absteigende) Schweinekurve.
Ob wir wollen oder nicht. Marx & Co hin&her. Fakt ist Fakt.

Haben wir heute die Situation, wie Wolfgang sie beschreibt,
dass es hier austauschbare Marionetten nicht mehr gibt?
Abgesehen von einigen, dürfte die Mehrzahl an Leuten durchaus
(auch) heute noch beliebig austauschbar sein.
Nur die Höhe, der Umfang der Bildung, der Voraussetzungen ist gestiegen - fuer alle.
Damit hat sich lediglich der Pegel angehoben,
aber austauschbar sind die Leute dennoch.

Nicht jeder kann einen Microprozessor programmieren,
den es vor 100 Jahren noch nicht mal ideenweise gab.
Dennoch stehen heute ‚einige‘ Informatiker auf der Straße oder/und fahren Taxi -
maw sie sind austauschbar geworden (aber nicht total verallgemeinern jetzt).
Sichtbar auch gerade an Hire&Fire und an Abwanderungen ins Ausland -
wo die Arbeit(er) halt weniger kosten - und wo auch noch mehr hängen bleibt.

Sichtlich wird also, daß ich ein ausgemachter Befürworter
der Abwanderungen, der Globalisierung bin.
Der Gründe dafür gibt es viele, die aber nicht das Thema hier sind.

Ich denke, die Situation hat sich also nur auf einen anderen Pegel (wertfrei) verschoben.
Vor hundert Jahren fuhren Postkutschen - heute die 747 & Co.
Vor hundert Jahren gingen Uhrmacher aus dem Schwarzwald mit der Kiepe auf Reise -
heute gehen Leute ins Ausland, um dort noch ein paar mehr Kröten in der Tasche zu behalten.
Wo ist da der Unterschied zu ‚früher‘?
So ganz unrecht können also Marx & Co nicht haben.

Vielleicht verschließen auch einige (Politiker) bewußt die Augen vor heutigen Tatsachen.
Aber das ändert an der Lage garnichts.

Wie bekannt, habe ich den für mich ersten relevanten Schritt getan,
eben genau weil ich die Situation auf mich persönlich zukommen sah,
abgeschrieben zu werden und damit zur ‚Unterschicht‘ verdammt! zu sein.
Nachsatz: Nein, ich habe seit über 20 Jahren keine TV.
Weil ich diese Glotze als elektronischen Einkommensvernichter betrachte;
und dieses Medium soll wohl Leute ‚ruhigstellen/betäuben/von-der-Wirklickeit-ablenken‘.

Bis sie doch mal ausrasten, die 2 Stunden jeden Tag in gezielte Ausbildung stecken -
und in drei Jahren ihren Ing nachbauen.
‚Man‘ könnte schon - wer hindert einen? Jeder sich selber.
Aus purer Bequemlichkeit, Faulheit, Gleichgültigkeit, läuft ja alles (noch) …

Wer einmal in die ‚Unterschicht abgesackt‘ ist, der kommt so schnell nicht wieder raus.
Wer Hilfe vom Staat erhalten möchte, der muss sich logischerweise an Regeln halten;
an Regeln, die unsinnig sind und nichts zu einem echten (neuen) Erfolg für den jenigen beitragen.
Auch ne Art der ‚Arbeitsbeschaffung‘. Schüppe geht auch.
Wen Sarkasmus stört, der gebe ihn zurück.

Schon seit 30 Jahren denke und beobachte ich,
dass D sich die Situation selbst eingebrockt hat.
Heuer geht’s halt daran, auch die Suppe auszulöffeln.
Das wird bitter - aber hoffentlich! bezahlbar/machbar noch?

Groet uit Gelderland - digi (aEg)

Hallo,

Ich bin also nicht sediert, sondern mache mir sehr wohl
Gedanken über die Zustände und wie sie zustande gekommen sind.
(In meinem Fall die Globalisierung als einziger Grund).

Man sollte also meinen, dass es uns ohne Globalisierung besser gehen würde? Nun, Globalisierung bedeutet nicht nur, dass Produkte im Ausland produziert werden, es bedeutet auch globalen Handel.

Du sagst jetzt, du musst sehr sparen. Würde es dich denn freuen, wenn deinen ehemals ausländischen Produkte noch teurer wären, weil diese In Deutschalnd hergestellt werden? Würdest du denn Bananen aus Deuitschalnd kaufen?

Jedes Land sollte sich auf seine Stärken konzentrieren. Ich habe gar nicht gewusst, dass unsere Stärken im zusammenschrauben von geräten und anderen meinfachen Massentätigkeiten bestehen? Ich dachte immer, unsere Stärken liegen z.B. Im Maschinenbau. Wir entwickeln Maschinen und bauen sie vor Ort zusammen. Das ist auch Globalisierung. Warum in Deutschland zusammenbauen und dann die teuren Transportwege in Kauf nehmen?

Warum kommen nur wenige auf die Idee, dass z.B. Werke in China in erster Lina den chinesischen Markt bedienen? Dürfen diese Menschen nichts konsumieren? Und was liegt dann näher, als eine deutsche Firma dort zu errichten. Und wenn dann noch die Binnenfrage in Deutschland aus selten idiotischem Kaufboykott zurückgeht, bleibt ja wohl nur noch die Firma in China übrig.

Hallo Digi,

Die Burschen Marx, Lenin und Konsorten haben sich diese Sachen
bestimmt nicht nur zum Zeitvertreib aus den Rippen geschnitzt.
Ich denke eher, daß sie sich jahrhunderte/jahrtausende?-alte
Erfahrungen, Beobachtungen
zur Brust genommen haben, und diese lediglich schriftlich
spezifiziert haben.
Sie haben also eigentlich nur postuliert,
wie die Welt seit tausenden Jahren de facto lief (und läuft).
Also alter Wein in neuen Schläuchen.

Sie haben aber gerade deswegen nicht unrecht,
und sie liegen auch nicht daneben in der heutigen Zeit -
wir erleben gerade wieder die (absteigende) Schweinekurve.
Ob wir wollen oder nicht. Marx & Co hin&her. Fakt ist Fakt.

natürlich stimmt das bis zu der Stelle. Das ist aber bei den Brüdern nur der Unterbau. Aus den Binsenweisheiten, die da festgestellt werden wird am Ende der Schluß gezogen, daß die Marktwirtschaft an allem Übel der Welt schuld ist und mit Gewalt (Revolution) abgeschafft werden muß. Alles andere wurde vor Marx schon einmal gesagt. Marx meinte, Wirtschaft funktioniert ohne Markt ebensogut. Daß das nicht so ist, wissen wir inzwischen. Das einzig Neue, das Marx aufgeschreiben hat ist also falsch. Deshalb bleibe ich dabei, Marx ist Murks. :smile:

Gruß, Rainer

das Marx´sche Universum

Die Burschen Marx, Lenin und Konsorten haben sich diese Sachen
bestimmt nicht nur zum Zeitvertreib aus den Rippen geschnitzt.
Ich denke eher, daß sie sich jahrhunderte/jahrtausende?-alte
Erfahrungen, Beobachtungen
zur Brust genommen haben, und diese lediglich schriftlich
spezifiziert haben.

Sie konnten logischerweise nur das beobachten, was bereits geschehen war. Seit Ende des 18 Jh. hatte die industrielle Revolution um sich gegriffen. Millionen von Menschen waren aufgrund der Einführung von Maschinen arbeitslos geworden und konkurrierten um die entstehenden Fabrikarbeitsplätze. Hinzu kamen abermals Millionen, die als frühere Feld- und Waldarbeiter durch die ersten landwirtschaftlichen ersetzt worden waren.

Zur Sicherung der eigenen Existenz waren die Menschen bereit, zu jedem Lohn und unter beliebigen Bedingungen zu arbeiten, weil es keine sozialen Sicherungssysteme gab. Die Arbeitgeber nutzen diese Lage weidlich aus und bezahlten den Leuten für Arbeit unter den abenteuerlichsten Bedingungen Hungerlöhne. Dies war der Hintergrund, vor dem Marx seine Ideen entwickelte.

Also alter Wein in neuen Schläuchen.

Das Sprichwort geht eigentlich genau andersherum…

Damit hat sich lediglich der Pegel angehoben,
aber austauschbar sind die Leute dennoch.

Das sehe ich völlig anders.

Nicht jeder kann einen Microprozessor programmieren,
den es vor 100 Jahren noch nicht mal ideenweise gab.
Dennoch stehen heute ‚einige‘ Informatiker auf der Straße
oder/und fahren Taxi -
maw sie sind austauschbar geworden (aber nicht total
verallgemeinern jetzt).

Was Du schreibst, ist ein Einzelfall, den Du im Prinzip verallgemeinern willst. Was soll ich mit der Aussagem, daß Informatiker als Taxifahrer arbeiten, anfangen? Vielleicht haben die noch BASIC als Schwerpunktfach belegt und alle Websprachen als neumodischen Quatsch abgetan. Vielleicht sind sie im zwischenmenschlichen Bereich totale Nieten, was ja bei Informatikern schon mal vorkommen kann. Vielleicht haben sie auch außer Schule und Universität noch nichts von der Welt gesehen und sind allen Informatikern, die wenigstens wissen, daß es Bilanzen und so ein Zeug gibt, unterlegen.

Das kann niemand beurteilen und deswegen lasse ich mich auf die Diskussion gar nicht erst ein.

Sichtbar auch gerade an Hire&Fire und an Abwanderungen ins
Ausland -
wo die Arbeit(er) halt weniger kosten - und wo auch noch mehr
hängen bleibt.

Seltsamerweise werden vor allem genau die Tätigkeiten verlagert, die von „hirnlosen Marionetten“ ausgeführt werden könnten: Handwerklich anspruchslose Massen- bzw. Fließbandarbeit.

Vor hundert Jahren fuhren Postkutschen - heute die 747 & Co.
Vor hundert Jahren gingen Uhrmacher aus dem Schwarzwald mit
der Kiepe auf Reise -
heute gehen Leute ins Ausland, um dort noch ein paar mehr
Kröten in der Tasche zu behalten.
Wo ist da der Unterschied zu ‚früher‘?

Der Unterschied ist, daß Uhrmacher nicht zu den Arbeitskräften gehörten, über die Marx geschrieben hat. Marx schrieb über den Bau-, Hilfs- oder Lagerarbeiter, der nicht mehr brauchte, als bloße Muskelkraft aufzuwenden. Derartige Stellen gibt es heute nur noch in geringem und weiter schwindenden Maße, was sich an der stark steigenden Arbeitslosigkeit der ungelernten Arbeitslosen zeigt.

Wenn man einen beliebigen Bekloppten von der Straße an den Arbeitsplatz holen kann, der dann für einen beliebig geringeren Lohn bereit ist zu arbeiten, ist Marx für diesen Fall zuständig, ansonsten nicht. Die Zahl dieser Stellen ist inzwischen verschwindend gering und aus diesem Grunde ist das Heranziehen von Marx zur Erklärung der Probleme auf dem deutschen Arbeitsmarkt völlig fehl am Platze.

Im übrigen gehört der Name eines Diskussionsteilnehmers nicht in die Betreffzeile (pi´s law).

Gruß,
Christian

Hi Simsy,

* Viele Eltern, die ihre Kinder verkommen lassen, sind
allerdings auch schlicht und einfach krank (depressiv).
Depressionen sollen ja besonders unter Alleinerziehenden und
Arbeitslosen weit verbreitet sein.

Du denkst weiter - schade, dass das unsere Politiker nicht können.

Gruß,

Anja

Hi,

  1. Man kann jeden fördern, absolut jeden.

Ehrlich? Aus einem Menschen mit einem IQ von unter 100, der
kaum in der Lage ist, einen zusammenhängenden Text von mehr
als einer A4-Seite zu verstehen, (…)

Ich habe mit Alzheimer-Patienten gearbeitet - und selbst da sieht man so etwas wie Entwicklung, wenn sie gefordert und damit gefördert werden.

Gruß,

Anja

OffTopic

Im übrigen gehört der Name eines Diskussionsteilnehmers nicht
in die Betreffzeile (pi´s law).

Hallo exc …
Wusstich nich - siehste, heute wieder was gelernt.
Der arme ‚owT‘ _g_ _scnr_
Und wth is ‚pi‘ - die Nummer aus dem Witzebrett?

Die Antwort kommt später, muss was im Bergwerk loskloppen.
Met Groeten - digi

Ich habe mir nochmal die Mühe gemacht nachzurechnen. Seit 2000 sind meine Einnahmen um 25 % gefallen, die festen Ausgaben um 25 % gestiegen. Dass ich nun eine billige Jeans kaufen kann, die in Südostasien von Kindersklaven hergestellt wurde, oder einen billigen PC, hilft mir nicht viel weiter. Ich habe auch vorher nicht mehr als ein Hose pro Jahr und einen PC alle drei Jahre gekauft.

Du sagst, es bedeutet auch globalen Handel. Da sollten wir auch nicht drauf verzichten, da stimme ich zu.

Was aber problematisch ist, sind die Verzerrungen. Da keiner die Zusatzkosten für Sozialleistungen über den Preis zahlen will, wird unter menschenunwürdigen Bedingungen in 3W-Ländern produziert. Schön billig für uns, leider müssen wir dann aber die gesparten Sozialleistungen über Steuern und H4-Unterstützung zahlen. There is no free lunch, heißt es so schön. Einsparungen sind Illusion.

Früher (jaja ich weiß früher war alles besser) wurde sowas durch Schutzzölle verhindert, und auch heute könnte durch knallharte Zölle dafür gesorgt werden, dass nicht jeder Sklavenhalter hier seine Billigprodukte verramscht.

Unsere Stärken bestehen AUCH im Zusammenschrauben von Geräten, warum nicht. Gerade jetzt bei der Unterschichtendiskussion wird ja deutlich, dass hier nicht nur Nachfahren von Albert Einstein wohnen, sondern auch jede Menge Unterbelichtete. Deren Stärke ist nun mal das Zusammenschrauben und ähnliches.

Dass deutsche Werke in China hauptsächlich den chinesischen Markt versorgen sollen, ist mir neu. Dort gibt es gar nicht die Kaufkraft.

Zweck ist es, dort billig und unter Umgehen sämtlicher sozialer Errungenschaften bei uns in den letzten 100 Jahren zu produzieren und es dann hier billig zu verkaufen. An Leute, die immer weniger Arbeit und Einkommen haben, und denen dann vorgehalten wird, sich müssten sich dem Weltmarkt anpassen, sprich in Richtung chinesische Arbeitsverhältnisse orientieren.

Ich bin nicht in der Lage, auch nur einen einzigen Gewinner der sogenannten Globalisierung zu sehen. Früher war man wenigstens noch so ehrlich, zu sagen, wir brauchen Zollgrenzen, um unsere Produkte und unseren Wohlstand zu schützen. Heute ist es verpönt, sowas zu sagen, es ist verpönt, durch Grenzen künstlich Unterschiede aufrecht zu erhalten. Alles soll offen und durchgängig sein.

Leider wird dabei nicht gesehen, daß sich die Niveaus in einem offenen System früher oder später angleichen, und da wir vorher auf einem hohen Niveau waren, bedeutet dies für uns zwangsläufig einen Abstieg, was wir auch gerade in der Praxis feststellen.

Tach!

Wenn das Kind erst in der Schule
ist, ist meistens nicht mehr viel zu machen, wenn vorher gar
keine Förderung stattgefunden hat.

Die Diskussion dreht sich um 6,x Millionen Menschen im Jetzt, nicht um x Millionen Kleinkinder, die da kommen könnten.

Grüße
Heinrich

Hallo,
sich mit Liebe und Kreativität einen schönen Wohnraum zu schaffen
kostet nicht viel Geld, krankenversichert ist jeder (es sei denn man
ist selbständig und entscheidet sich dagegen, von den Leuten ist hier
aber nicht die rede), ermässigungen sowohl für Kinder als auch für
Erwerbslose Erwachsene gibt es beim Theater uv anderen kulturellen
Veranstaltungen immer noch. Ich denke das ist nicht das Problem. Das
Problem ist tatsächlich dass diese Leute, die jetzt „Unterschicht“
genannt werden, nicht die Energie haben sich für kulurelle Dinge zu
begeistern - dazu gehört auch Bildung und Ernährung. Vollwertessen
ist nicht teuerer als Fertigprodukte, ganz im Gegenteil, man muss nur
wissen wie man damit umgeht, sprich wie man kocht. Einen
Waldspaziergang oder im Park Fussballspielen können zu den
wunderbarsten Kindheitserinnerungen zählen und kosten kein Geld.

Viele Grüße