Hi!
Sag´ mal, was habe ich einen Satz weiter oben geschrieben?
Die Ölkosten steigen seit Jahren, die Frachtkosten befinden
sich auf einem historischen Tiefstand.
Befasse Dich mal damit…
Ach, Ölkosten sind kein Bestandteil der Frachtkosten?
Doch, natürlich. Die Frage ist nur, wieviel davon auf den Kunden umlegbar ist und vor allem, wo getankt wird.
Da war jemand clever. Nur liegt es mit Sicherheit nicht an den
Kosten der Logistik. Verschiedene Qualitätsansprüche in
Es liegt an marktorientierter Produktion.
Also vor Ort für den lokalen Markt.
verschiedenen Zielmärkten haben bislang die Produktion jeweils
lokal erlaubt. Nun versucht man, den China-Kram zu
reimportieren und die mangelnde Produktqualität führt sehr
häufig zu teuren Rückrufen.
Deutsche Produkte, made in China sind nicht unbedingt
Billigprodukte. Befasse dich mal damit, welche
Semiconductor-Firmen in China produzieren und wie der Standard
ist.
Das habe ich zwangsläufig, da die Jungs in unseren Anlagen produzieren. Die Standards und Ausschußraten weichen stark ab.
Warum produziert z.B. AMD auch in Deutschland?
Noch.
Die Chinesen werden natürlich auch besser und irgendwann hat
man mit wehenden Fahnen alles Know-How nach China geschleppt
Das ist Quatsch. Die Chinesen werden selbstverständlich nicht
das Rad erneut erfinden. Sie werden sich selbstverständlich
Know-How aneignen.
Genau das meine ich.
Lies nochmal.
und wird sich wundern, wie wenig die guten Freunde dort drüben
noch auf uns geben. Auch wenn unsere verblödeten Politiker
aktuell noch die guten Kontakte zu China feiern, das böse
Erwachen kommt noch, wenn es nciht schon da ist…
Die Chinesen möchten gerne auch ihre Waren exportieren. Und
sie werden Käufer finden. China bedient in erster Linie den
asiatischen Markt. Für den europäischen Markt brauchen
wirnicht nach China schauen,
das stimmt nicht, s.o.
da haben wir Ungarn, Polen,
Rumänien.
Das stimmt.
m.W, LG, Candy, Jan Kolbe (mittlerweile pleite) und manchen
Serien von Siemens für bestimmte Zielmärkte wie Türkei.
Deutsche Firmen? Geht es nicht darum? Wie wäre es mit Bosch,
Siemens, Liebherr. Auch alles aus China?
Nannte ich nicht Siemens. Bei Bosch und Liebherr weiß ich es nicht.
Das heißt nicht, daß sie es nicht tun.
Oh doch.
Ich kenne die Verhältnisse dort ganz gut, hatte selbst eine
Firma dort als Niederlassung.
Beschreib es doch mal allen hier, damit sich jeder selber ein
Bild von der Kinderarbeit dort machen kann.
In den ländlichen Großproduktionsbetrieben und Fabriken sind zahlreiche Kinder ab ca. 12 / 13 Jahren in der Produktion eingesetzt. Die Arbeitsbedingungen hänge stark von der produzierten Ware ab. Sie sind nicht immer so schlecht, aber eben auch mit unseren Standards nicht vergleichbar. Dasselbe gilt für die Löhne. Von nichts kommt nichts, eben auch kein billiger Preis.
was der andere herausbringt". Länder wie Japan sind nicht
durch Kopieren und Machen groß geworden, sondern durch
Kopieren und Verbessern.
Das gilt für Japan ab 1990.
Das gilt für Japan und Korea ab 1945.
Mal ein japanisches Auto der 80er gesehen?
Mal ein beliebiges koreanisches Produkt bis 2005 gesehen?
China kopiert ausschließlich. Dort wird nun wirklich so gut
wie gar nichts entwickelt.
Das ist Unsinn. Besuche Messen und du wirst eines besseren
belehrt (z.B. die AES).
Die Messen, die ich dort besuche, haben abgeriegelte Stände und Chinesen ohne Einladung kommen gar nicht mehr auf den Stand. Warum wohl?
Natürlich werde ich dir keien
Produkte aufzählen, denn dann wirst du mit Sicherheit sagen
„Das ist hja nur eins, ich möchte mindestens 100 wissen.“ mach
dir die Mühe selber, ich bin nicht dein Lehrer.
Das gebe ich gerne zurück. Du fragst doch mich nach konkreten Beispielen. Ich liefere sie Dir, Du meckerst daran rum und selber kannst Du Deine Argumentation nicht im Ansatz untermauern. Was soll der Unsinn?
Ja, denn die Innovatoren in Europa müssen aufgrund der regen
Kopiertätigkeit immer wieder etwas neues bringen, denn das
alte Produkt ist 1 Jahr später bereits in Kopie auf dem Markt.
Insofern hast Du recht…
Es wird immer kopiert werden. Ich weiß nicht, warum du es
geistig nicht begreifen willst, dass niemand das Rad 2x
erfindet. Wichtig ist nur, dass man diese Ideen
weiterentwickelt. Die meisten neuen Prdukte basieren auf
Weiterentwicklungen. Niemand hat ein Handy mit Kamera
erfunden, sondern die Idee eines Mobiltelfons mit einer
digitalen Kamera kombiniert.
Es stört mich nicht, dass jemand Ideen aufgreift und weiterentwickelt.
Wo ich das Problem sehe ist, dass Produkte, die in Europa mit Milliarden Euro an F&E-Aufwand entwickelt wurden 1 zu 1 kopiert und für einen Dumpingpreis auf den markt geworfen werden.
HIer wird der Wettbewerbsfaktor Arbeit klar ausgespielt und sich die E-Kosten gespart.
Das ist nichts anderes als unseriös und zudem zerstört das ganz klar deutsche Arbeitsplätze.
Das hat m.E. auch wenig mit deutschem Marktprotektionismus zu tun. Wir müssen natürlich wettbewerbsfähiger werden, aber auch im F&E-Bereich kann ein deutscher Arbeitnehmer mit indischen, chinesischen oder teilweise auch noch koreanischen und osteuropäischen Preisen nicht mithalten.
Siemens hat ja beispielsweise einen Großteil der internen Ingenieursdienstleistungen nach Osteuropa transferiert.
Auf der anderen Seite wollen diese Unternehmen ja ihre Produkte in D verkaufen.
Das wird dann irgendwann zum Widerspruch.
Dass wir uns nicht ausschließlich auf High-Tech und F&E-Arbeitsplätze zurückziehen können, wird somit auch klar.
Somit sollte sich zumindest die alte EU gegen solcherlei Verhalten wehren und schon gar nicht neue Konkurrenz in Osteuropa mit Transferzahlungen auch noch heranzüchten, sowie asiatischen Ländern, deren Wirtschaft auf Dumping berugt, mit den entsprechenden Einfuhrauflagen bedenken.
Die Chinesen machen nichts anderes, was jedes Land auch macht.
Glaubst du, BMW kauft keine Mercedese, um sie gründlich zu
zerlegen und zu schauen, was die Konkurrenz macht?
Das ist kein Vergleich. Benchmarking ist wichtig und BMW entwickelt viel selbst. Hier geht es nicht ums Kopieren, sondern um die Bewertung der Konkurrenzfähigkeit eines selbst entwickelten Produktes.
Ich sagte
es bereits schon, es ist in Deutschland Pflicht für die
TS-Norm. Nochmals: Competitor Analysis.
Das ist kein Grund, s.o.
Das wird man Dir gerade erzählen. Du hättest natürlich gerne
Sicherlich, ich habe letztens gelesen, wie 3-jährige die
Innenwände von 12-Zylindern poliert haben. Den Link dazu
verrate ich natürlich nicht.
Die Frage nach irgendwelchen „Links“ ist ja bei Internetdiskussionen gang und gäbe.
Ich schicke Dir gerne einen Link zu meiner Homepage, auf die ich meine Aussagen hier kopieren kann.
Der Aussagewert entspricht dann auch den „Links“, die hier so oft, auch in den Politikbrettern, gepostet werden.
Bis dahin empfehle ich, sich die Erfahrungen von Leuten, die viel in Asien gearbeitet haben, zumindest anzuhören. Auf nichts anderem basieren nämlich auch seriöse Publikationen. Wenn wir schon dabei sind: im „manager magazin“ sowie im „harward business manager“ gibt es aus den Jahren 2005 und 2006 stapelweise Artikel zu dem thema, die sich oftmals mit meinen Erfahrungen decken.
Man muss eben auch die entsprechenden Publikationen lesen, um auf Augenhöhe mitdiskutieren zu können. Ich und auch kein anderer kann Dir nicht stapelweise „Links“ liefern. Was würde das auch bringen?
Wenn Du das nicht glaubst, ist mir das auch egal. mein
Arbeitsplatz wird durch die Chinesen nicht verloren gehen.
Wer glaubt, möchte nichts wissen.
Schrieb ich nicht, dass ich so einiges über das Wirtschaftsgebahren in einigen asiatischen Ländern „weiss“…?
Und wenn dein Arbeitsplatz
durch die Chinesen weggefallen ist, solltest du mal über die
Fehler nachdenken.
Das ist er nicht und wird er auch nicht.
Meine Firma entwickelt Produkte, die ganz leicht zu kopieren sind, die aber immer einen Schritt voraus sind. Bei rein internetbasierten Produkten geht es sowieso nicht anders.
Nur sind unsere F&E-Kosten vergleichsweise gering und wir können ggf. morgen irgendwo auf der Welt weitermachen.
Das gilt nur leider nicht für die Firmen, welche den Großteil der Arbeitsplätze in D schaffen.
Diese können nur die horrenden Steuern und Lohnnebenkosten in D aufbringen, wenn sie eine Chance haben, kostenmässig konkurrenzfähige Produkte zu produzieren.
Da hilft auch der Verweis auf eine faire Produktion in China nichts, um den Leuten auf unsere Kosten den Lebensstandard zu sichern. Erzähle das in 15 Jahren mal einem deutschen Rentner. Der schiesst Dich vom Stuhl…
- ich wollte unbedingt in China produzieren, da es dort
billiger ist
…was ja viele Leute mittlerweile als Trugschluß teuer entlarven mussten. Billige Produktion i.V.m. Know-How Verlust = Problem.
- ich habe meine Produkte nicht geschützt
…was oft auch gar nciht möglich ist. Mal selbst ein Patent angemeldet?
- ich habe mir ausschließlich den chinesischen Markt
ausgesucht
Das macht wohl kaum jemand.
Es gibt noch über 100 weitere Länder neben China. Man kann
sich mit High-Techprodukten auch westlich orientieren. Wer
nach China geht, muss damit rechnen, dass die Produkte
auseinandergenommen werden, um sie zu analysieren. Das weiß
man nicht erst seit heute.
Das macht auch nichts. Spannend wird es erst dann, wenn knallhart kopiert und zu Dumpingpreisen wieder zu uns exportiert wird.
Markenpiraterie, die in China nur marginal verfolgt wird, tut dann ihr übriges.
Erforsche doch mal selbst, wo Firmen wie Leybold, BOC Edwards,
Maico u.s.w. ihre Produkte herstellen. Wirf dabei auch ein
Auge auf die Einzelkomponenten.
Sind das deutsche Firmen?
Ja.
Wobei, bei Maico bin ich mir nicht ganz sicher.
Aber Du findest auch noch 500 deutsche High-Tech-Firmen, die in dieses Raster passen.
Bis man in China soweit ist, gibt es in Deutschland keine
nennenswerte Wirtschaft mehr.
Das ist wiedermal der typische Unsinn.
Überspitzt vielleicht, aber Unsinn…?
Warum ausgerechnet nur
in Deutschland? Wenn das passieren sollte, kann man getrost
sagen, die Deutschen waren zu blöd dafür. Wie sieht es mit den
restlichen europäischen Ländern aus?
Die haben ähnliche Probleme. Allerdings passiert in F, GB, I, NL viel mehr lokal. Dort sieht man kaum ein koreanisches Auto auf der Straße und einen derart innovativen, starken Mittelstand gibt es dort auch nicht. Generell ist das Problem jedoch in Europa dasselbe, zumal ohne Deutschland in EU sowieso nichts geht.
Autoteilezulioeferer haben Verträge mit
dem Autohersteller. Der greift nicht einfach in die
Baumarktkiste und sucht sich die billigste Lampe raus.
Der Autohersteller weiß nicht, wo die Lampe her kommt. Die
Du solltest die Hersteller nicht für doof verkaufen.
Das meinte ich nicht. Bitte weiterlesen!
Selbstverständlich kennen die Hersteller ihre Zulieferer.
Nichts anderes habe ich behauptet.
Zulieferer betreiben oftmals verschiedene Werke für dieselben
Produkte.
ich sehe schon, du hast keine Ahnung in derAutomobilbranche.
Gut, dass ich den Allwissenden hiermit getroffen habe…
Sagt dir die TS-16949 was? Sagen die Audits was, um diese zu
bekommen? Da werden auch Zulieferer qualifiziert und wer da
den Hersteller wissentlich belügt, kann einpacken.
Ich kenne das Thema Audits.
Lügen ist auch gar nicht nötig.
Da ist die chinesische Produktion für Lampen, Bremsbeläge
u.s.w. gerade recht.
Bremsbeläge aus China? Bitte nenne uns doch mal ein paar
Produkte, wenn dui so gut Bescheid weißt. Denke mal an die
TS16949.
Habe ich.
Ich kenne diese Werke.
Mal den Output mit dem Jahresbedarf an Lampen verglichen…?
So, du kennst die Werke? Wohl kaum. Ich glaube nicht, dass du
die Produktepalette von Osram kennst.
Osram produziert Gasentlasungslampen mit Maschinen, die meine frühere Firma geliefert hat.
Zudem habe ich davor Kennzeichnungssysteme an Osram für alle Produktpaletten geliefert.
Osrams größter Konkurrentg ist nicht irgendeine chinesische
Billigklitsche sondern Philips Lighting.
Wo produzieren die…?
Was glaubst du? Schau auf der Webseite nach. Steht dort. Was
hat das aber mit dem deutschen Markt zu tun?
s.o.
Ach ne.
Nur wie bekommst Du das „abgehängte Prekariat“ überhaupt erst
mal in die Hauptschule…?
Durch Überzeugung. Und durch Druck.
Ich bin gespannt…
…was man an den beispielen Siemens und VW ja sehr gut sehen
kann…
Fällt Dir was auf?
Was sollte mir auffallen. Gibt es VW und Siemens nicht mehr?
Siemens gibt es in der Form von vor 10 Jahren nicht mehr. Es wurden massenweise Leute entlassen, v.a. in der Produktion. Diese findet nun im Ausland statt.
Dasselbe gilt für VW. Und der Prozess hält an.
Nichts. Darum geht es mir.
Also Subventionen fallen und ziehen lassen.
Ja.
Laßt sie gehen, sie werden in China ihr Waterloo erleben.
Wieso in China. Osteuropa ist näher und es gibt keine
Zollbeschränkungen.
Das Thema wird sehr bald vom Tisch sein.
Das kann sich eine deutsche Regierung nicht bieten lassen.
Wenn schon Konkurrenz, dann nicht von D finanziert. Das kann jeder.
Grüße,
Mathias