Unterschichtenthema

Hallo Roger,

ich werde mal etwas kürzen und nur auf Teile eingehen, die mir wichtig sind, sonst wird das hier noch ein Buch. :smile:

ne, das gehört schon zum Versuch der Schlussfolgerung. Marx
war menschlich ein Arsch im Quadrat und weder in der Lage sein
Leben zu meistern noch war er in der Lage realpolitisch
sinnvoll zu agieren.

So viel über den privaten Marx weiß ich nicht, ich habe nur einige seiner Bücher gelesen. (Lesen müssen.)

Die Analyse war und ist stimmig und der Kapitalimus ist eine
Gesellschaftsform, die es nicht bringt… das steht fest und
nicht nur für mich. DAS der Sozialismus keine Alternative ist,
sehe ich auch so.

Gut, da sind wir uns einig.

Irgendwann vor Jahren habe ich mal einen
Diskurs gehabt, in dem dann eigentlich rauskam, dass der
Kapitalimus näher am Kommunismus ist als es der Sozialismus
jemals sein kann.

*gg* Die utopischen Sozialisten? Ja, das klingt logisch. Darauf würde ich mich auch noch einigen.

Kommunismus ist ja keine feststehende Gesellschaftsform
sondern die Utopie der perfekten Gesellschaft.

OK.

Was ist falsch daran ?

Nur die Vorstellung, das mit einer Revolution erreichen zu wollen. Bei Marx war das ja nicht eine Utopie für eine ferne Zeit, sondern ein Zeil, das er angeraten hat, möglichst bald mit Gewalt zu erreichen.

Allenfalls die Unterstellung, das der Weg dorthin über
den Sozialsmus laufen wird. Also, wie der Kommunismus aussehen
soll oder wird, wusste nicht mal Marx, er wusste aber -wie die
meisten ehrlichen-, dass der Kapitalismus es nicht ist.

Stimmt, er wußte scheinbar nicht so recht, wo er hin wollte, aber was er beseitigen wollte, wußte er und das sofort.

Die Wirtschaft funktioniert nur durch Egoismus.

mag sein. Löse Dich doch mal von diesem Gedanken.

Warum? Ich sehe das als ein Ergebnis der Evolution. Egoismus als Ausdruck des Bestrebens, die eigenen Gene der Nachwelt zu erhalten. Damit ist das schon ein recht starkes Motiv.

Versuche
doch mal einen Denkansatz, der Bildung (Wesensbildung,
Gesellschaftsbildung) und Prägephasen berücksichtigt.

Sorry, da ist die Evolution leider stärker.
Du kennst die Maslowsche Bedürfnispyramide? http://de.wikipedia.org/wiki/Bed%C3%BCrfnispyramide
Die Funktion der Marktwirtschaft setzt auf der untersten Ebene an.

Die DDR
war uns in vieler Hinsicht überlegen, auch in Bildung, Wissen
und Gesellschaft. Wir könnten lernen.
Mal so am Rande. Wenn ich den kalten Krieg so betrachte, dann
frage ich mich manchmal, wer gewonnen hat. Eine Kanzlerin die
Ossi ist, einen Vorsitzenden der stärksten Partei war Ossi und
in wesentlichen Ämtern sitzen Ossis.

*gg* Hab ich schon erzählt, daß ich Thüringer bin? Der Versuch ein Ingenieurstudium zu absolvieren ist eine der Ursachen, daß ich so viel Marx gelesen habe.

Ich fahre ein
Auto und habe ein Handy, weil Jemand zu Recht angenommen hat,
daß er damit eine Menge Geld verdienen kann.

ja, richtig aber was ist das wert ?

OK, das Handy war ein dummes Beispiel für eine Innovation, die in einer Planwirtschaft nie realisiert worden wäre. Das Auto aber schon. Hätte sich der Gedanke von Marx noch im 19. Jahrhundert weltweit durchgesetzt, gäbe es immer noch keine Autos, keine Automaten, keine Mikroelektronik … Wir würden immer noch 10 Stunden am Tag arbeiten und hungern. Ohne Marktwirtschaft gibt es keine Innovationen, weil niemand die Energie aufbringt, Ideen durchzusetzen. Planwirtschaften sind erstens zu träge und zweitens ist die Motivation zu schwach, Ideen durchzusetzen. Es ist einfach niemand persönlich interessiert.
Du hoffst auf Idealisten, gute Menschen. Die gelangen aber nicht in Positionen, in denen Entscheidungen getroffen werden. Ämter versprechen Provilegien, deshalb werden sie von Leuten besetzt, die sich am besten durchsetzen können. Das sind eben nicht die Idealisten, das sind immer genau die am schlechtesten geeigneten Kandidaten.

Ohne Markt, ohne
die Möglichkeit mit einem neuen Produkt Geld zu verdienen,
gibt es keine neuen Produkte, noch nicht einmal ausreichend
viele von den bereits bekannten.

Ich will sie nicht kennen. Ich brauche weder ein Handy noch
einen DVD-Player oder ein iPod.

Aber manchmal etwas zu Essen? Auch das funktioniert ohne Marktwirtschaft nicht zuverlässig. Oder einen Herd für die Küche, oder Möbel … Laß mich jetzt keine Liste über meine Erlebnisse mit dem Handel in der DDR schreiben, über den Versuch, eine Tapete zu kaufen, die mir gefallen hätte. :smile: Die auskunft bei der bestellung des Telefons war aber lustig, ‚Das dauert 25 bis 30 Jahre‘. :smile:
Nein, das waren nicht nur zufällige Fehler der DDR, das passiert zwangsläufig ohne Markt. Menschen sind so!

Marx ist von einem falschen Menschenbild ausgegangen.

möglicherweise hat er nicht bedacht, dass der Mensch keinen
Schalter hat sondern nicht von den vorhandenen Menschen
geprägt werden darf.

Er hat nicht bedacht, daß die Versorgung mit lebensnotwendigen gütern zusammenbrechen kann, wenn niemand persönlich interessiert ist, die Versorgung sicher zu stellen. Das funktioniert nur, wenn sich jemand einen persönlichen Vorteil davon verspricht. Unter Umständen einen Nachteil befürchten zu müssen, reicht da nicht.

Die
Menschen, die er sich vorgestellt hat gibt es nicht und wird
es wohl auch so bald nicht geben.

sehe ich völlig anders. Diese Menschen gibt es überall auf der
Welt, früher, heute und in Zukunft. Die meisten Menschen sind
so.

Die steuern aber nicht die Wirtschaft. Begründung: Siehe oben. Es sind die anderen, die sich durchsetzen.

Natürlich ist auch die ‚soziale Marktwirtschaft‘ nicht
perfekt, nichts ist so gut, daß man es nicht noch verbessern
könnte.

richtig. Wenn man es schaffen könnte eine solche
Marktwirtschaft zu schaffen, dann sähe ich im Moment Licht am
Horizont.

Das könnte man. Scheinbar ist der Gedanke aber nicht beliebt.

Aber von einer sozialen Marktwirtschaft sind wir
weiter weg als vom Kommunismus alla Lenin. Nicht nur die EU
sehen !
Globalisierung ist der absolute Feind der sozialen
Marktwirtschaft derweil Globalisierung nur was mit Wirtschaft
und nicht mit Ordnungspolitik am Hut hat. Wirtschaft ist
globalisiert, ansonsten leben wir noch als ewig gestrige in
Nationalstaaten.

Ja, weil es die Globalisierung nur in der Wirtschaft gibt.

Die Marktwirtschaft und die Demokratie abzuschaffen
ist der falsche Weg! es gibt keine vernünftige Alternative zur
sozialen Marktwirtschaft. Unser Problem sehe ich in der
zunehmenden Liberalisierung. :smile:

einverstanden. Warum führen wir sie nicht ein ?

Die Liberalisierung? Du willst, daß die Wirtschaft tun und lassen kann, was sie will? Heuern und feuern, 60-Stunden-Woche … ? Damit Marx doch noch gewinnt? :smile: Dann geht’s zurück in die Steinzeit, das halte ich für keine gute Idee.

Gruß, Rainer

Verteuern Produkte, ja. Aber ich würde eher sagen, sie
verhindern, dass Joe Sixpack wegen GiG-Mentalität
Billigprodukte kauft, die unter unwürdigen Bedingungen
hergestellt werden. (Eine schöne Lektüre dazu ist das
Schwarzbuch Markenfirmen)

Und statt unter unwürdigen Bedingungen sich wenigstens etwas Geld zu verdienen, schaffst du es dadurch, dass diese Menschen überhaupt keien Arbeit und überhaupt kein EInkommen haben. Man könnte meinen, das sei deutsche Mentalität: Lieber arbeitslos, als schlechte Arbeit machen.

Der Konsument zahlt am Ende alles, logisch. Da ich nicht unter
political correctness leide, gebe ich hier offen zu, daß mir
das Hemd näher als die Hose ist.

Und für was dieenn die Zölle? Zölle sind Steuern, in diesem Fall eine Subvention. Einerseits unerwünscht, andererseits gewünscht, je nachdem, wohin man die Fahne dreht.

Ob der ausländische Produzent seine Waren hier absetzen kann,
ist mir recht egal. Ich fühle mich aber nicht dafür
verantwortlich, dass in China Vollbeschäftigung herrscht,
besonders zu den Bedingungen, die schon mehrfach angesprochen
wurden. Dass Länder der 3. Welt kein soziales Netz haben, ist
ebenfalls nicht mein Problem.

Tja, du denkst sehr einseitig, eben nicht global. Schon mal daran gedacht, dass Deutschland keine Insel ist? Wohin sollen wir denn exportieren, wenn diese Länder unsere Waren nicht mehr abnehmen können? Wie willst du duie Arbeitslosen dann in Deutschland beschäftigen?

Zeit. Wenn andere Länder noch nicht soweit sind, dann müssen
sie daran arbeiten. Wir sollten jedoch dafür sorgen, dass wir

Wie sollen sie daran arbeiten, wenn du ihnen die Kunden wegnehmen willst? Wir sind deren Kunden. Stell dir vor, wie Deutschland dastehen würde, würden alle Länder so denken. Unser Wohlstand beruht auf Export.

unsere Errungenschaften bewahren und nicht irgendwelchen
Blödsinn von der grenzenlosen Freiheit nachplappern und dann
hinterher - oder bereits jetzt - die Konfrontation mit der
Realität nicht mehr ertragen.

Dann höre mal genau hin, wer da jammert. Meist am Stammtisch von Menschen, die globale Zusammenhänge nicht begreifen können.

Ich bezweifle, dass es Menschen in der 3. Welt besser geht,
weil sie unter den dortigen Bedingungen Plastikwegwerfartikel
für uns herstellen dürfen. Subjektiv würde dem sicher viele

Bitte Vorschläge, von was sie leben sollen, wenn sie gar keien Arbeit haben.

widersprechen, aber nur weil sie das als eine
Durchgangsstation auf dem Weg ins Schlaraffenland (D) sehen,
oder als eine Durchgangsstation ihres Landes zu dem Wohlstand
wie bei uns, der ihnen in ihrem Fernseher vorgegaukelt wird.

Was glaubst du, warum China ein derartiges Wirtschaftswachstum hat. Auch dort steigen dadurch die Löhne, breitet sich Wohlstand aus, können die Menschen mehr konsumieren. U.a. sind sie dann in der Lage, mit deutschen Maschienn ihre Produkte herzustellen. Dadurch geben sie UNS Arbeit, dadurch sinkt bei uns die Arbeitslosigkeit.

Ich schlafe tatsächlich ruhiger, wenn Zölle hier den Menschen
die Existenz sichern, als wenn fehlende Zölle in 3W-Ländern
fragwürdige Sklavenexistenzen sichern und hier alles vor die
Hunde geht.

Ach, du bist also für höhere Steuern? Dann könnte wir auch gleich die MwSt auf 25% heben und dieses Geld den Firmen an Subvention zukommen lassen. Ist kein Unterschied dabei.

Ganz abgesehen vom Thema kann ich die Gutmenschen gar nicht

http://de.wikipedia.org/wiki/Gutmensch

kannst du dich selber nicht leiden?

zugestehen. Als Menschenfreund würde ich mir natürlich
wünschen, daß es weltweit allen so gut ginge wie uns in Europa
und dem USA. Als Besitzer eines Taschenrechners habe ich
jedoch mit ein paar Tastendrücken errechnet, dass ein

Ich nehme an, ein deutsches Fabrikat, hergestellt in Deutschland.

westlicher Lebensstil in allen Entwicklungsländern in
kürzester Zeit das Ende der Menschheit bedeuten würde. Da ist
es mir doch lieber, wenn die Chinesen weiterhin Fahrrad fahren
und ich Auto.

Na, die Rechnung präsentierst du doch hoffentlich hier. Ich möchte diesen Witz auch gerne hören.Wäre nett, wenn du darlegst, wie sich alle Ökonomen dieser Welt irren und nur du recht hast.

Tach!

Welche deutschen Produkte werden denn in China hergestellt und
nach Deutschland importiert? Bitte Produkte, die
volkswirtschaftlich bedeutend sind aufzählen.

http://www.abendblatt.de/daten/2006/02/18/535076.html

Grüße
Heinrich

Zwischenstand
Danke für eure Antworten.
Man lernt hier einiges.

1.) Unterschicht ist nicht gleich Unterschicht
a.) Herkömmliche Proleten
b.) Menschen in Dauerarbeitslosigkeit, auch hochgebildete
c.) Migranten mit mangelnden Ehrgeiz
d.) Chronisch Kranke
e.) Zu geringe Gehälter
Dementsprechend gibt es keinen Königsweg.

Vielleicht so:
a.) Bildungsmaßnahmen und Sozialarbeit
b.) Arbeit oder sinnvolle Beschäftigung
c.) Bildungs- und Integrationsmaßnahmen
d.) Integrationsmaßnahmen
e.) Lohnzuschüsse oder staatliche Unterstützung

2.) Unterschichten gab es schon immer. In frühren Zeiten oder in Entwicklungsländern ist dies die Mehrheit der Bevölkerung. Insofern sind die angeblichen 8% ein moderater Wert. Andererseits heißt es, dass jeder 8te Bundesbürger von Trasferleistungen lebt, was nicht mehr so gesund ist.

3.) Weiterhin muss man zwischen materiellem und sozialem Mangel. unterscheiden. Diese treten traditionell gemeinsam auf, aber die Fälle häufen sich, wo dies getrennt auftritt.

Gruß
Carlos

Hi,

Insofern sind die angeblichen 8% ein moderater Wert.
Andererseits heißt es, dass jeder 8te Bundesbürger von
Trasferleistungen lebt, was nicht mehr so gesund ist.

Wie rechnest du das?

Viele Grüße
WoDi

Hallo,

http://www.abendblatt.de/daten/2006/02/18/535076.html

Auch richtig durchgelesen?

„Zwar ist die Qualität der Plagiate nicht vergleichbar mit den deutschen Originalen…“
„Wir müssen unsere Maschinen immer weiterentwickeln, auf Premiumprodukte setzen, die nicht so einfach nachgebaut werden können.“

Der letzte Absatz der ersten Seite dient nur der Stimmungsmache.

Aber eigentlich wollte ioch wissen, welche volkswirtschftlich bedeutenden Güter aus China kommen. Und nein, China ist nicht das einzige Land auf diesem Planeten, in das wir exportieren.

Das kopiert wird, ist nichts neues. Das macht jedes Land, jede Konkurrenz so, nennt sich schlicht und einfach Competitor Analysis (In Deutschland bei manchen Firmen sogar Pflicht für die TS). Dabei schaut man sich ab, was die Konkurrenz macht und versucht es zu verbessern. Mit Nachbauten spielt man IMMER die zweite Geige, da das Gerät schon auf dem Markt existiert und sich etabliert hat.

Ich doch auch nicht. Da steht Privateigentum an
Produktionsmitteln. Das ist etwas anderes. Ich soll doch
jetzt nicht ernsthaft Marx lesen, um Dir eine Textstelle zu
zeigen?

Das wäre nett, denn DAS habe ich in der Tat bei dem nie
gelesen.

eigentlich ist das ein wesentlicher Kern bei Marx. Zu lesen z.B. im Wörterbuch der marxistischen Philosophie, Dietz Verlag 1985 und eigentlich in jeder seiner Schriften.

Einer kommunistischen Arbeiterpartei, wie von Marx gefordert.

Auch das hat er nie gefordert. Er grenzte „Partei“ deutlich
von „politischer Partei“ ab. „Partei der Arbeiterklasse“ im
Sinne einer Gruppe, welche für diese Arbeiterklasse aus
ureigensten egoistischen Motiven Partei ergreift.

Bei ihm ist die Arbeiterklasse die revolutionärste Klasse in der Geschichte der Menschheit, welche eine historische Mission in der Beseitigung der kapitalistischen Gesellschaftsordnung und der Beendigung der Jahrtausend währenden Ausbeutung des Menschen durch den Menschen hat. Siehe da auch MEW 4 Seite 470ff … je nach Auflage.

Arbeiterklasse ist auch keine Gruppe sondern definiert sich durch das Fehlen von Eigentum an Produktionsmitteln. Somit ist da auch nicht nur der arme mit Körperkraft tätige Mensch gemeint, sondern auch der Bankangestellte und der Computerfachmann.

Keinesfalls. Weshalb hat er sonst die Marktmechanismen
detailliert analysiert und den darin enthaltenen Fehler
aufgezeigt? Marktwirtschaft funktioniert wunderbar, wenn sie
nicht kapitalistisch ist.

:smile: alle reden da von Planwirtschaft und das ist was völlig anderes. Aufgezeigt und analysiert hat er, weil er die Fehler der Marktwirtschaft aufzeigen wollte. Du wirfst da einiges durcheinander.

Auch Privateigentum an Produktionsmitteln wird es in einer
freien Assoziation selbstbewusster Individuen geben.
Privatisierungen sind ein Schritt dahin.

mag ja sein, aber mit Marx hat das nix zum tun.

Bei Marx muß JEDES Wort auf die Goldwaage gelegt und in seiner
etymologisch korrekten Weise glesen werden.

nee, bei Marx ist erstmal die Begrifflichkeit zu erlernen. Viele wesentliche Begriffe haben bei ihm einen anderen Inhalt, deshalb macht es auch keinen Sinn einfach mal ein Buch zu nehmen um drin rumzublättern und sich dann eine Meinung zu bilden.

Informier dich
mal, wasd „privat“ bedeutet und was der Unterschied zu
individuell ist.

also. MEW „Unter persönlichem Eigentum im Sozialismus versteht man E. an Arbeitsprodukten, die für den persönlichen Bedarf bestimmt sind: Arbeitseinkünfte, Ersparnisse, Eigenheime … Eine besondere Art des persönlichen Eigentums im Sozialismus ist die Hauswirtschaft. Die quelle des persönlichen Eigentums im Sozialismus ist die individuelle Arbeit innerhalb der gesellschaftlichen Produktion, die nach dem SOZIALISTISCHEN LEISTUNGSPRINZIP vergütet wird.“

Ein Freund von mir ist Anwalt und staunte nicht schlecht, als
ich ihm das erklärt habe. Auf einmal hatten einige
Gesetzestexte für ihn eine völlig andere Bedeutung.

tja, Anwälte ist eine besondere Form von Beruf, die man im Sozialismus nicht braucht… aber nicht erst seit Marx. Die verstehe eh die Welt nicht.

Marxisten haben eine völlig andere Terminologie und sowas kann man nicht „eben mal“ erklären.

Gruss

Danke für eure Antworten.
Man lernt hier einiges.

1.) Unterschicht ist nicht gleich Unterschicht

Ich frage mich immer noch, wieso an diesem Begriff festgehalten wird, der - wie ich beiläufig erwähnte - in der Studie gar nicht vorkommt, und ich frage mich auch, warum hier so getan wird, als sei das Problem, nämlich daß es Menschen gibt, die am Arbeitsmarkt Probleme haben, neu.

Und ich frage mich auch, warum eigentlich niemand merkt, was hinter der Sache eigentlich steckt:
Beck ist in der Vergangenheit von der SPD-Linken mehrfach angezählt worden. Mit dem Aufbauschen der Studie (bzw. eines kleinen Auschnitts davon) dachte er wohl, die Linken mit ins Boot holen zu können, mit dem er in absehbarer Zeit den trägen CDU-Dampfer rammen wollte.

Stattdessen bekommt Beck von der SPD-Linken noch einen über den Deckel, weil er seinerzeit einer der Vorkämpfer für die Agenda 2010 war, die nun als Wurzel allen Unterschichtenübels ausgemacht wurde. Hinzu Das ganze Ding ist also voll nach hinten losgegangen.

Gruß,
Christian

Moin,

Wusstich nich - siehste, heute wieder was gelernt.
Der arme ‚owT‘ _g_ _scnr_
Und wth is ‚pi‘ - die Nummer aus dem Witzebrett?

http://www.bruhaha.de/laws.html

Gruß,
Christian

Hallo

1.) Unterschicht ist nicht gleich Unterschicht

Ich frage mich immer noch, wieso an diesem Begriff
festgehalten wird, der - wie ich beiläufig erwähnte - in der
Studie gar nicht vorkommt, …

Es ist doch egal, welcher Begriff hier genommen wird, wenn man weiß, was damit gemeint ist. Wieso nicht dieser?

und ich frage mich auch, warum hier
so getan wird, als sei das Problem, nämlich daß es Menschen
gibt, die am Arbeitsmarkt Probleme haben, neu.

In wiefern wird so getan, als sei das Problem neu? Indem darüber diskutiert wird? Ich finde, es ist höchste Zeit, dass darüber diskutiert wird.

Und ich frage mich auch, warum eigentlich niemand merkt, was
hinter der Sache eigentlich steckt: …

Dass da irgendwelche Leute Machtspiele spielen, indem sie die Studie vorzeitig veröffentlichen o. ä., das kann ja sein. Ich sehe aber nicht, wieso das ein Grund sein sollte, nicht über die Ergebnisse der Studie oder auch nur einen kleinen Teil dieser Ergebnisse zu diskutieren, denn das ändert doch nichts an der Richtigkeit der Studie.

Viele Grüße
Th.

Kallo

Was ist falsch daran ?

Nur die Vorstellung, das mit einer Revolution erreichen zu
wollen.

einverstanden. Hat aber mit der Analyse nichts zu tun, seine Gesellschaftsform will ich auch nicht.

Bei Marx war das ja nicht eine Utopie für eine ferne
Zeit, sondern ein Zeil, das er angeraten hat, möglichst bald
mit Gewalt zu erreichen.

1848 war nunmal ein Revolutionsjahr und insgesamt nach Napoleon usw.(Du kennst die Geschichte ja) schien die Gelegenheit günstig.
Aber wie gesagt, Marx war menschlich oberfaul.

Stimmt, er wußte scheinbar nicht so recht, wo er hin wollte,
aber was er beseitigen wollte, wußte er und das sofort.

richtig und ist ja auch beseitigt worden oder ? Oder bist Du er Ansicht, dass Du noch im Kapitalismus der damaligen Zeit lebst ? Stellt sich allenfalls die Frage, warum man für die Gesellschaftsform, die man heute lebt nicht einen anderen Namen gefunden hat…
oder hat man ? Ellebogen-, Schweinigel oder so Gesellschaft :smile:.

Die Wirtschaft funktioniert nur durch Egoismus.

mag sein. Löse Dich doch mal von diesem Gedanken.

Warum? Ich sehe das als ein Ergebnis der Evolution.
Egoismus als Ausdruck des Bestrebens, die eigenen Gene der
Nachwelt zu erhalten. Damit ist das schon ein recht starkes
Motiv.

Vielleicht gibts da eine stärker Triebfeder. Machtwillen, Versorgungswillen, Herdenführer der Weibchen…

Versuche
doch mal einen Denkansatz, der Bildung (Wesensbildung,
Gesellschaftsbildung) und Prägephasen berücksichtigt.

Sorry, da ist die Evolution leider stärker.
Du kennst die Maslowsche Bedürfnispyramide?
http://de.wikipedia.org/wiki/Bed%C3%BCrfnispyramide
Die Funktion der Marktwirtschaft setzt auf der untersten Ebene
an.

wieso ? Sind doch alles Dinge, die man auch anders erreichen kann.

Aber wie gesagt, ich bin nicht gegen Marktwirtschaft, ich habe nur was gegen Globalisierung in der heutigen ungezügelten Form. Ich vergleiche diese Entwicklung mit dem Frühkapitalismus (ach, doch ein anderer Name).

*gg* Hab ich schon erzählt, daß ich Thüringer bin? Der Versuch
ein Ingenieurstudium zu absolvieren ist eine der Ursachen, daß
ich so viel Marx gelesen habe.

Thüringer ist ja nicht schlecht. Ich hatte vor längerer Zeit heftige Diskussionen im Fido und einiges gelernt ---- denke ich mal. Davor war mein Zugang halt wir überall im Westen wenn man Wirtschaftswissenschaften studiert. Was ich aber gelernt habe ich, dass es im Verständnis von Marx wesentliche Unterschiede zwischen Ossi und Wessi gelernt gibt und dass es heftige Unterschiede zwischen
Wessi-Marxisten und Ossi-Marxisten (nicht alle Ossie waren ja Marxisiten) gibt.

OK, das Handy war ein dummes Beispiel für eine Innovation, die
in einer Planwirtschaft nie realisiert worden wäre. Das Auto
aber schon.

hmm, eigentlich gehe ich davon aus, dass auch in einer Planwirtschaft wichtige Errungenschaften realisiert werden und dazu gehört auch das Handy. Planwirtschaft soll sich ja von der Marktwirtschaft dadurch abheben, dass hier Bedürfnisse besser befriedigt werden können.

Wie sich nach Fall der Mauer gezeigt hat, waren wesentliche Fehler des Versuchs u.a. das Schliessen der Grenzen.

Hätte sich der Gedanke von Marx noch im 19.
Jahrhundert weltweit durchgesetzt, gäbe es immer noch keine
Autos, keine Automaten, keine Mikroelektronik … Wir würden
immer noch 10 Stunden am Tag arbeiten und hungern.

:smile:) wohl kaum.

Ohne
Marktwirtschaft gibt es keine Innovationen, weil niemand die
Energie aufbringt, Ideen durchzusetzen.

Ich finde nicht, dass ein Q7 oder Tamagotschies oder iPods Innovationen sind. Ansonsten geb ich Dir ja recht, so wie die Planwirtschaft verwirktlich worden ist, macht es keinen Sinn; die Idee war aber anders.

Planwirtschaften sind
erstens zu träge und zweitens ist die Motivation zu schwach,
Ideen durchzusetzen. Es ist einfach niemand persönlich
interessiert.

dafür haben die Menschen mehr gelebt ---- wie ich finde.

Ich verteidige hier aber nichts :smile:), nur geht mir die Gesellschaftsordnung hier erheblich auf den Senkel. Einige viele sind überversorgt ohne dafür etwas zu leisten, andere müssen auf „Errungenschaften“ der Gesellschaft gänzlich verzichten und schön ist immer wieder anzusehen, dass die gut- überversorgten genau wissen das alles richtig ist.

Du hoffst auf Idealisten, gute Menschen. Die gelangen aber
nicht in Positionen, in denen Entscheidungen getroffen werden.

richtig. Und nun kommt die revolutionäre Arbeiterklasse :smile:) ins Spiel. Wie soll eine Gesellschaftsordnung der Lobbiesten überwunden werden ? Wie sollen sich Menschen wehren, die keinen Ausweg haben ? Richtig, mit Gewalt … und die werden wir erleben müssen; und weil das so ist, müssten wird „denkenden“ Menschen eigentlich alles dran setzen, dass Ackermänner überwunden werden.

(sieht man doch an dem was heute als Terrorismus bezeichnet wird. Glaubst Du wirklich, dass die Selbstmordattentäter sich wegen 50 Jungfrauen umbringen ? Dahinter steckt Verzweiflung, Ausweglosigkeit, die Unmacht sich gegen irgenwas wehren zu können.)

Ich will sie nicht kennen. Ich brauche weder ein Handy noch
einen DVD-Player oder ein iPod.

Aber manchmal etwas zu Essen? Auch das funktioniert ohne
Marktwirtschaft nicht zuverlässig.

ups. Also mal ehrlich, magst Du diese blöden Wessibrötchen ?

Oder einen Herd für die
Küche, oder Möbel … Laß mich jetzt keine Liste über meine
Erlebnisse mit dem Handel in der DDR schreiben, über den
Versuch, eine Tapete zu kaufen, die mir gefallen hätte. :smile:
Die auskunft bei der bestellung des Telefons war aber lustig,
‚Das dauert 25 bis 30 Jahre‘. :smile:

ja, aber das ist doch wie in den Unternehmen. Manche verdienen sich einen Wolf, andere machen in der gleichen Branchen pleite.

Aber nochmal. Keine Planwirtschaft aber die DDR fürs Scheitern von Sozialimus oder Planwirtschaft als Beispiel zu nehmen halte ich für
falsch.

möglicherweise hat er nicht bedacht, dass der Mensch keinen
Schalter hat sondern nicht von den vorhandenen Menschen
geprägt werden darf.

Er hat nicht bedacht, daß die Versorgung mit lebensnotwendigen
gütern zusammenbrechen kann, wenn niemand persönlich
interessiert ist, die Versorgung sicher zu stellen.

oder wenn man versucht sich auszugrenzen und denkt man schafft es alleine.

sehe ich völlig anders. Diese Menschen gibt es überall auf der
Welt, früher, heute und in Zukunft. Die meisten Menschen sind
so.

Die steuern aber nicht die Wirtschaft. Begründung: Siehe oben.
Es sind die anderen, die sich durchsetzen.

welche Wirtschaft meinst Du ? Ich rede von Indien oder China oder oder und eben auch von der kleinsten wirtschaftlichen Organisation, dem Haushalt mit Frau und Kindern. Natürlich steuern die.

Aber ich weiss was Du meinst. Glaubst Du wirklich, dass der Chef von Aldi die Wirtschaft steuert und nicht mit einer Marktlücke, Ellebogen Menschen ausbeutet ?

einverstanden. Warum führen wir sie nicht ein ?

Die Liberalisierung?

ne, die soziale Marktwirtschaft.

Du willst, daß die Wirtschaft tun und
lassen kann, was sie will?

ICH ? Never, genau das Gegentum.

Heuern und feuern, 60-Stunden-Woche

um Gottes Willen.

Wir haben 4,5 Millionen Arbeitslose, sollen doch die arbeiten, die das mögen und die, die nicht wollen, bleiben daheim… DASS ist doch das Ziel des Kapitalismus. Müssten wir nur noch über die Verteilung von Einkommen reden … dabei meine ich nicht die Verteilung der kleinen Gehälter.

… ? Damit Marx doch noch gewinnt? :smile: Dann geht’s zurück in
die Steinzeit, das halte ich für keine gute Idee.

ich auch nicht.

Gruss

Gruß, Rainer

Hallo

Ich bezweifle, dass es Menschen in der 3. Welt besser geht,
weil sie unter den dortigen Bedingungen Plastikwegwerfartikel
für uns herstellen dürfen. Subjektiv würde dem sicher viele

Bitte Vorschläge, von was sie leben sollen, wenn sie gar keien
Arbeit haben.

Wenn die dort z. B., anstatt zu einem Hungerlohn für Tschibo Kaffee anzubauen, für sich selbst Obst und Gemüse anbauen würden, müssten die doch eigentlich wesentlich besser leben können. Oder wenn sie, anstatt Plastik herzustellen und die Chemieabfälle in ihre Flüsse zu leiten, von der Fischerei leben würden. Soviel essen muss der Mensch ja gar nicht, und wenn die Umwelt stimmt, braucht er auch nicht so viel Geld, um sich von einer unerträglichen Umwelt abzulenken.

Ich kenn mich in Afrika nicht wirklich aus, aber ich hab schon öfters von Leuten, die sich dort wirklich gut auskennen und dort auch gelebt haben, berichten gehört, wie es den Menschen in bestimmten Gegenden dort eigentlich gut ging, bis sich dort der westliche Kapitalismus breitgemacht hat. Richtige Armut gab es dort erst danach.

Ich hab auch mal einen Film gesehen über ein afrikanisches Mädchen, das einen 2-stündigen Fußweg durch den Wald bis zur Schule hat. Ich muss ehrlich sagen, dass ich die irgendwie beneidet habe. Das ist schon schöner, als auf so langweiligen Straßen, die eine aussieht wie die andere, mit dem Auto rumzurasen. Das Mädchen machte auch einen fröhlichen, zufriedenen Eindruck.

Die Schule selber war allerdings nicht sehr schön. Die Klassenräume waren kleiner und die Klassen noch viel größer als bei uns.

Was glaubst du, warum China ein derartiges Wirtschaftswachstum
hat. Auch dort steigen dadurch die Löhne, breitet sich
Wohlstand aus, können die Menschen mehr konsumieren.

Ich habe mal gehört, dass der chinesische Umweltminister gesagt haben soll, dass die Kosten der Umweltschäden in China das Wirtschaftswachstum bei weitem übersteigen. (Ich glaube, Franz Alt, der häufig in China ist und dort Vorträge hält, hat das berichtet).

Das Wirtschaftswachstum in China würde ich also nicht nur positiv sehen, auch für die Chinesen nicht.

Da ist
es mir doch lieber, wenn die Chinesen weiterhin Fahrrad fahren
und ich Auto.

Mir wäre es am liebsten, wenn die Chinesen weiterhin Fahrrad fahren und wir auch aufs Fahrrad umsteigen, jedenfalls für Strecken unter 15 km. Das ist doch viel gesünder für alle direkt und indirekt Beteiligten und macht auch mehr Spaß, und keiner muss mehr im Fitnesscenter auf einem langweiligen Fahrradsimulator rumtreten. Dadurch spart man sogar Zeit, wenn man mit dem Fahrrad zur Arbeit fährt.

Viele Grüße
Th.

Hallöchen,

Ich frage mich immer noch, wieso an diesem Begriff
festgehalten wird, der - wie ich beiläufig erwähnte - in der
Studie gar nicht vorkommt, …

Es ist doch egal, welcher Begriff hier genommen wird, wenn man
weiß, was damit gemeint ist. Wieso nicht dieser?

weil dieser Begriff die ganze Veranstaltung unzulässig vereinfacht, was aber möglicherweise notwendig ist, um bei wer-weiss-was diskussionstauglich zu werden.

und ich frage mich auch, warum hier
so getan wird, als sei das Problem, nämlich daß es Menschen
gibt, die am Arbeitsmarkt Probleme haben, neu.

In wiefern wird so getan, als sei das Problem neu? Indem
darüber diskutiert wird? Ich finde, es ist höchste Zeit, dass
darüber diskutiert wird.

Worüber muß denn diskutiert werden? Daß es Arbeitslose gibt? Daß es Menschen gibt, die arbeiten und trotzdem nicht auf den sprichwörtlichen Grünen Zweig kommen? Daß es Menschen gibt, die nicht arbeiten wollen? Daß es Menschen gibt, die so unqualifiziert sind, daß sie für praktisch keine Tätigkeit einsetzbar sind?

Darüber wird hier und in der Öffentlichkeit seit grob gepeilt zehn Jahren diskutiert.

Und ich frage mich auch, warum eigentlich niemand merkt, was
hinter der Sache eigentlich steckt: …

Dass da irgendwelche Leute Machtspiele spielen, indem sie die
Studie vorzeitig veröffentlichen o. ä., das kann ja sein. Ich
sehe aber nicht, wieso das ein Grund sein sollte, nicht über
die Ergebnisse der Studie oder auch nur einen kleinen Teil
dieser Ergebnisse zu diskutieren, denn das ändert doch nichts
an der Richtigkeit der Studie.

Du scheinst ja über die Studie viel zu wissen. Worum ging es denn dabei?

Interessiert,

Christian

Das erstaunliche an deiner Aussage ist, das die Realität
anders aussieht.

eher doch nicht. Sicher brauchts den einen oder anderen Fachmann, aber das gros der Bankangestellten sind durch Automaten ersetzbar.
Ebenso Einkäufer und Verkäufer z.B. durch ERP-Systeme, die den Handel durch qualifizierte Menschen obsolet machen.

Hochqualifizierte Arbeitskräfte sind nach wie vor eher rar.

was ist hochqualifiziert ? Ärzte an sich sicher nicht.

Was wir brauchen sind Eliten, richtig. Aber dafür müssen unsere Bildungssysteme erst geschaffen werden und die politischen Wege bereitet werden.

Wenn die „Politiker“ über „wir brauchen Bildung reden“, dann wissen die wenigsten was sie eigentlich meinen.
Sicherlich ist eine breite Allgemeinbildung sinnvoll, aber dazu muss man nicht die 3.Ableitung von irgenwas rechnen können müssen.
Sagen wir mal, 8 Jahre Grundschule/Gesellschaftsschule und dann für einige geeignete Spezialisierungen … oder so.

Wenn ich heute so oft höre, „boa ehy, mich machste nix vor, ich hat Deutsch Leistungskuurs“, dann zweifle ich an vielem.

Jobs bleiben teilweise über lange Zeit unbesetzt weil keiner
die notwendige Qualifikation mit bringt. Trotz 4,5 Mio
Arbeitslosen.

das meinst Du nicht wirklich oder ? Lass ich mir auf der Zunge zergehen. „Jobs bleiben teilweise über lange Zeit unbesetzt“ weisst Du was das für ein Job ist ? Richtig, den braucht kein Arbeitgeber.

Und selbst in exc´s und meiner Branche. - In Deutschland!
Von der Schweiz will ich gar nichts schreiben, denn wir suchen
händeringend nach gutem Personal.

findest Du in Deutschland. Aktuelle entlässt der Gerlingkonzern einige Tausend, die Deutsche Bank auch oder die Dresdner… alles von denen selbst ausgebildetes Fachpersonal.

Gruss
Roger

Hi!

Der Handel ist seit dem Markteintritt von China, Indien und
Osteuropa weltweit frei, aber er ist nicht so friedlich, wie
es die Bilder von den bunten Containerschiffen glauben machen.

Ich rede von Transportkosten.

…welche stetig sinken. Die Frachtanbieter wollen schon das ganze Jahr den niedrigen Preisstand wieder auffangen, schaffen es aber nicht.
Somit werden die Transportkosten immer unwichtiger in der Gesamtkalkulation (re-)importierter Produkte aus Asien.

Wer sich für den Kühlschrank aus China entscheidet, der
akzeptiert damit auch die sozialen Bedingungen seines
Zustandekommens. Wer die Pharmaprodukte aus Indien in die

Welche Kühlschränke kommen denn aus China?

die Kühlagregate für die meisten Kühlschränke kommen dorther. Das Blech dürfen die Polen biegen.

Patiententests seine Absolution. Wer Spielzeug aus Taiwan
ordert, signalisiert sein Einverständnis mit den dortigen
Produktionsverhältnissen.

Wie sind denn so die Arbeitsbedingungen? Mit Peitsche, einer
Schüssel reis und 14h lang arbeiten? Du solltest andere
Lektüre konsumieren.

Kinderarbeit, keine Versicherung, Hire & Fire.

Das funktioniert aber nur so lange, bis die
„Zusammenschrauber-Staaten“ die gelieferten Ideen kopieren.

Sie werden nur das herstellen, worin sie gut sind. Warum
sollen sie alles herstellen können? Alleine durch Kopieren
wird man es nicht verstehen können.

Das hofften Siemens, VW &T Co. auch immer.
Ich empfehle Dir, einmal einen Blick auf chinesische und koreanische Produkte zu werfen.

Marktwirtschaften zu reden wäre, herrscht kein Mangel: Vom
milliardenteuren Ideenklau über systematische Umweltzerstörung

Ideen kann man nicht klauen. Wer Ideen kopiert, spielt immer
die zweite Geige (siehe die Kopieraktionen von Liux gegen
Windows).

LINUX wird schon von Fujitsu-Siemens vorinstalliert…
Zudem stimmt Deine Aussage sowieso nicht, denn wer kopiert, ist zwar nicht 1st-to-market, spart aber einen Haufen Entwicklungskosten. Gerade in den bereichen Elektronik und KfZ ist der zweite Platz oft der lukrativere.

bis hin zu Kinderarbeit und der offen zur Schau gestellten

Diese stellen garantiert keine High-Tech-Produkte her und mit
was anderem kann man nur kurzfrsitig Geld verdienen.

Mit der Endmontage von Vakuumgebläsen, das nur als ein kleines Beispiel von hunderttausend anderen, kann man auch 12-jährige betrauen. Was ist schon High-Tech? Wenn es gut gemacht ist, werden in der Endmontage nur noch Module zusammengesteckt.

Unterdrückung freier Gewerkschaften reicht die Liste dessen,
was wir heute akzeptieren und in dieser Bedingungslosigkeit
nicht akzeptieren müßten.

Auch die Gehälter in den betroffenen Ländern steigen ständig.
Das geht nicht von heute auf morgen.

Leider nicht.
Allerdings steigen die Gehälter auf einem Niveau, auf dem hier noch nciht mal ein Langzeitarbeitsloser verharren muss.

Weil „Produktion in China = Konsum in China“ so nicht stimmt.

Natürlich stimmt das. Die Audis, die in China produziert
werden, werden von Chinesen gefahren und nicht von Deutschen.
Welche deutschen Produkte werden denn in China hergestellt und
nach Deutschland importiert? Bitte Produkte, die
volkswirtschaftlich bedeutend sind aufzählen.

Gasentladungslampen (in fast jedem neuen Auto), klassische Glühbirnen, Batterien (LiIon u.a.), DVD-Player, Hydraulikteile u.s.w.
Quasi alles, was in D hergestellt wird, gibt es auch in China.
Warum nur…?

Der wichtigste Rohstoff des einundzwanzigsten Jahrhunderts,
sagen die Politiker, sei die Bildung. Welch ein Irrtum: Die
wichtigste, da knappste Ressource unserer Tage ist die
Willenskraft. Ausgerechnet in jenem Land, das nach verlorenem
Weltkrieg mit einem ökonomischen Wunder überraschte, kam es zu
einer Entladung der mentalen Antriebskräfte. Seit Jahren wird
auf Halten gespielt, nicht auf Sieg.

Wichtigste Ressource ist nun mal Humankapital und das sollte
gut ausgebildet sein. Dumme Schwerarbeiter werden wohl kaum
bioelektronische Implantate entwickeln.

…aber wir haben nun mal nicht nur INgenieure im Land. Das Heer von 10 Mio. Ungebildeten muss sich auch irgendwie füttern. Und bei der Herstellung von technischen Produkten im Mittelstand sieht man ja, dass es auch noch viele einfache Arbeitsplätze in D gibt. Nur die großen Unternehmen nehmen die Subventionen und bauen damit Werke im Ausland. Die Kleinen können das nicht, also müssen sie hier klarkommen oder zumachen.
Was ja auch immer häufiger passiert.

Grüße,

Mathias

Hallo,

Wenn die dort z. B., anstatt zu einem Hungerlohn für Tschibo
Kaffee anzubauen, für sich selbst Obst und Gemüse anbauen
würden, müssten die doch eigentlich wesentlich besser leben
können. Oder wenn sie, anstatt Plastik herzustellen und die
Chemieabfälle in ihre Flüsse zu leiten, von der Fischerei
leben würden. Soviel essen muss der Mensch ja gar nicht, und
wenn die Umwelt stimmt, braucht er auch nicht so viel Geld, um
sich von einer unerträglichen Umwelt abzulenken.

Nein, eben nicht. Um ihre Nahrungsmittel nicht mit Hacke und Schaufel anzubauen, benötigen sie Maschinen. Diese wiederum können sie importieren, wenn sie Waren exportieren und damit eine akzeptierte Währung erhalten. Das Wirtschaftswachstum in China beruht nicht auf Eigenversorgung, sondern zum größten Teil auf Export.

Ich kenn mich in Afrika nicht wirklich aus, aber ich hab schon
öfters von Leuten, die sich dort wirklich gut auskennen und
dort auch gelebt haben, berichten gehört, wie es den Menschen
in bestimmten Gegenden dort eigentlich gut ging, bis sich dort
der westliche Kapitalismus breitgemacht hat. Richtige Armut
gab es dort erst danach.

Gut gehen ist relativ. Den Menschen in der DDR ging es auch gut. Afrika war aber schon immer ein Kontinent, zerissen von Bürgerkriegen. Warum auf dem Lande arbeiten, für Tausch von Gütern, wenn in der Stadt der große Luxus wartet. Also zieht es viele in die Stadt.

Die Schule selber war allerdings nicht sehr schön. Die
Klassenräume waren kleiner und die Klassen noch viel größer
als bei uns.

Aber sie haben Schule.

Das Wirtschaftswachstum in China würde ich also nicht nur
positiv sehen, auch für die Chinesen nicht.

Und warum nicht?

Mir wäre es am liebsten, wenn die Chinesen weiterhin Fahrrad
fahren und wir auch aufs Fahrrad umsteigen, jedenfalls für
Strecken unter 15 km. Das ist doch viel gesünder für alle
direkt und indirekt Beteiligten und macht auch mehr Spaß, und
keiner muss mehr im Fitnesscenter auf einem langweiligen
Fahrradsimulator rumtreten. Dadurch spart man sogar Zeit, wenn
man mit dem Fahrrad zur Arbeit fährt.

Auf jeden Fall. Deshalb verstehe ich nicht, wie es manche schaffen, die 100m bis zum Bäcker zu fahren. In der Zeit, wo die das Auto aus der Garage haben, bin ich schon wieder zu Hause.

Hallo

Es ist doch egal, welcher Begriff hier genommen wird, wenn man
weiß, was damit gemeint ist. Wieso nicht dieser?

weil dieser Begriff die ganze Veranstaltung unzulässig
vereinfacht, was aber möglicherweise notwendig ist, um bei
wer-weiss-was diskussionstauglich zu werden.

Ich gehe davon aus, dass mit „Unterschicht“ hauptsächlich Leute mit geringem Einkommen gemeint sind, und das ist eine einfach Sache.

Welche Veranstaltung wird hier unzulässig vereinfacht? Findest du, dass der Begriff „Prekariat“ (oder welcher auch immer) besser diffenziert?

Ich finde, es ist höchste Zeit, dass
darüber diskutiert wird.

Worüber muß denn diskutiert werden?

Dass z. B. nicht alle Leute mit geringem Einkommen auch ungebildet sind, scheint mir für viele Leute - insbesondere Politiker - neu zu sein. Dass diese Tatsache im Zuge dieser Diskussion (ich meine jetzt nicht nur diese hier bei www) endlich mal ins öffentliche Bewusstsein gerückt wurde, könnte ja evtl. dazu führen, dass die Fortbildungen oder Wiedereinstiegsmaßnahmen der Arbeitsagenturen ein wenig diffenzierter ausgesucht werden, so dass die fähigen Leute darunter wenigstens eine Chance kriegen, auch wenn es nicht allzu viele betreffen sollte.

Außerdem finde ich es ziemlich wichtig darüber nachzudenken, wie man es erreichen kann, dass möglichst alle Kinder eine gute Förderung - besonders eine gute frühkindliche Förderung - bekommen.

Oder man muss sich mal Gedanken machen, was man mit den Unterschichtlern auf die Dauer vorhat. Es werden ja schließlich immer mehr.

Darüber wird hier und in der Öffentlichkeit seit grob gepeilt
zehn Jahren diskutiert.

Ich weiß, na und? In einer Demokratie muss halt öffentlich diskutiert werden.

Und ich frage mich auch, warum eigentlich niemand merkt, was
hinter der Sache eigentlich steckt: …

Dass da irgendwelche Leute Machtspiele spielen, indem sie die
Studie vorzeitig veröffentlichen o. ä., das kann ja sein. Ich
sehe aber nicht, wieso das ein Grund sein sollte, nicht über
die Ergebnisse der Studie oder auch nur einen kleinen Teil
dieser Ergebnisse zu diskutieren, denn das ändert doch nichts
an der Richtigkeit der Studie.

Du scheinst ja über die Studie viel zu wissen. Worum ging es
denn dabei?

Inwiefern scheine ich über die Studie viel zu wissen? Welchem Teil meines Textes entnimmst du das?

Oder meinst du meine Behauptung, die Studie sei richtig? Damit meine ich natürlich nur den Teil, der allgemein bekannt wurde. Dass der zumindestens vom Prinzip her nicht falsch sein kann, kann ich natürlich nicht beweisen, aber das ist für mich klar.

Th.

Zweck und Inhalt der Studie
Hallöchen,

nachdem sich nun alle die Köppe heißdiskutiert haben, ohne überhaupt zu wissen, worum es eigentlich geht (zumindest muß man das aus einigen Beiträgen schließen), habe ich mich entschlossen, noch ein bißchen Inhalt beizusteuern.

Die Studie wurde im Auftrag der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung von der TNS Infratest Sozialforschung Berlin erstellt. Ihr Titel lautet „Gesellschaft im Reformprozeß“ und sie diente letztlich dazu, gesellschaftliche Gruppen und damit Wählergruppen zu identifizieren, die für die SPD als potentielle Wähler in Frage kommen. Darunter war auch die Wählergruppe des „abgehängten Prekariats“, über die nun seit Tagen aus zweifelhaften Motiven diskutiert wird.

Inzwischen sind Auszüge der Studie veröffentlicht worden:
http://www.rp-online.de/layout/fotos/HBiODGXT.pdf

Viel Spaß bei der Lektüre.

Gruß,
Christian

Hallo,

…welche stetig sinken. Die Frachtanbieter wollen schon das
ganze Jahr den niedrigen Preisstand wieder auffangen, schaffen
es aber nicht.
Somit werden die Transportkosten immer unwichtiger in der
Gesamtkalkulation (re-)importierter Produkte aus Asien.

Wohl kaum. Sie werden wohl kaum bei steigenden Ölkosten sinken. Befasse dich mal damit. Meine alte Firma hat ein Werk in China und in Polen. Nun liegt es nahe, die Produktion komplett nach China zu verlagern und dann zu importieren. Der logistische Aufwand macht das ganze so unrentabel, dass die Fabrik in Polen bleibt und die chinesische Fabrik für den chinesischen Markt produziert.

Welche Kühlschränke kommen denn aus China?

die Kühlagregate für die meisten Kühlschränke kommen dorther.
Das Blech dürfen die Polen biegen.

Marken bitte.

Wie sind denn so die Arbeitsbedingungen? Mit Peitsche, einer
Schüssel reis und 14h lang arbeiten? Du solltest andere
Lektüre konsumieren.

Kinderarbeit, keine Versicherung, Hire & Fire.

Du redest bestimmt nicht von China.

Das hofften Siemens, VW &T Co. auch immer.
Ich empfehle Dir, einmal einen Blick auf chinesische und
koreanische Produkte zu werfen.

Ich kenne die chinesische Produktion, da wir dort unsere Produkte für den chinesischen Markt herstellen ließen… Du musst dir nicht die Fernsehreportagen anschauen, fliege selber rüber. Ich bin 1x pro Jahr drüben.

LINUX wird schon von Fujitsu-Siemens vorinstalliert…
Zudem stimmt Deine Aussage sowieso nicht, denn wer kopiert,
ist zwar nicht 1st-to-market, spart aber einen Haufen
Entwicklungskosten. Gerade in den bereichen Elektronik und KfZ
ist der zweite Platz oft der lukrativere.

Sicherlich spart man Enwticklungskosten. Wie üblich starten Firmen ihre Opportunities. Nun bewerben sich die Firmen daraufhin mit ihren A-Mustern. Welche Chance wird wohl eine Firma haben, die nicht up-to-date ist? „Ich muss erst warten, was der andere herausbringt“. Länder wie Japan sind nicht durch Kopieren und Machen groß geworden, sondern durch Kopieren und Verbessern.

Und wer Entwickler ist, geht auch auf Messen, um zu schauen, was die Konkurrenz macht. Ich bin immer auf der Systems und electronica. U.a. auch, um zu schauen, was die Konkurrenz mach bzw. was Konkurrenten interessiert. Wer auf dem kurzlebigen Markt nicht agiert, wird wohl überrollt werden.

Mit der Endmontage von Vakuumgebläsen, das nur als ein kleines
Beispiel von hunderttausend anderen, kann man auch 12-jährige
betrauen. Was ist schon High-Tech? Wenn es gut gemacht ist,
werden in der Endmontage nur noch Module zusammengesteckt.

Link bitte dazu. Ich möchte mich selber davon überzeugen.

Leider nicht.
Allerdings steigen die Gehälter auf einem Niveau, auf dem hier
noch nciht mal ein Langzeitarbeitsloser verharren muss.

Aber sie steigen und das ist das wichtigste. Diese Länder an die Marktwirtschaft heranzuführen, ist das Ziel und wenn diese Länder dadurch unseren Wohlstand haben, können sich auch mehr Menschen dort unsere Produkte leisten.

Gasentladungslampen (in fast jedem neuen Auto), klassische
Glühbirnen, Batterien (LiIon u.a.), DVD-Player, Hydraulikteile
u.s.w.
Quasi alles, was in D hergestellt wird, gibt es auch in China.
Warum nur…?

das stimmt so nicht. Autoteilezulioeferer haben Verträge mit dem Autohersteller. Der greift nicht einfach in die Baumarktkiste und sucht sich die billigste Lampe raus.

Mich wundert nur, dass du als Bayer die Werke in Augsburg und Schwabmünchen nicht kennst. Die dortigen Lampen kommen in fast allen deutschen Autofabrikaten zum Einsatz. So ist zum Beispiel die XENARC im Audi verbaut.

Osrams größter Konkurrentg ist nicht irgendeine chinesische Billigklitsche sondern Philips Lighting.

…aber wir haben nun mal nicht nur INgenieure im Land. Das
Heer von 10 Mio. Ungebildeten muss sich auch irgendwie
füttern. Und bei der Herstellung von technischen Produkten im

Diese menschen leben doch sehr gut im Schlepptau der Wohltätigkeit. Unser Ziel muss es sein, noch mehr Menschen an die Uni zu bekommen.

Mittelstand sieht man ja, dass es auch noch viele einfache
Arbeitsplätze in D gibt. Nur die großen Unternehmen nehmen die
Subventionen und bauen damit Werke im Ausland. Die Kleinen
können das nicht, also müssen sie hier klarkommen oder
zumachen.
Was ja auch immer häufiger passiert.

Das stimm ebenfalls nicht. Du Subventionen werden nicht genommen, um Werke im Ausland zu errichten. Da kann man besser von Ort abgreifen. Wenn eine Firma trotz Subventionen ins Ausland geht, dann ist sie hier im Lande sowieso nicht mehr zu halten und lieber lässt man so eine Firma ziehen, als wenn sie den ganzen Konzern mitreißt.

Während früher jeder Dödel bei z.B. BMW schrauben konnte, werden heute vorzugsweise Menschen mit Berufsausbildung genommen, eben qualifizierte. Firmen, die aus sozialen Gründen den Wettberbsanschluss verpassen, müssen subventioniert werden. Was bringt das aber?

Hallo Roger,

Stimmt, er wußte scheinbar nicht so recht, wo er hin wollte,
aber was er beseitigen wollte, wußte er und das sofort.

richtig und ist ja auch beseitigt worden oder ? Oder bist Du
er Ansicht, dass Du noch im Kapitalismus der damaligen Zeit
lebst ?

OK, das stimmt nun auch wieder.

Warum? Ich sehe das als ein Ergebnis der Evolution.
Egoismus als Ausdruck des Bestrebens, die eigenen Gene der
Nachwelt zu erhalten. Damit ist das schon ein recht starkes
Motiv.

Vielleicht gibts da eine stärker Triebfeder. Machtwillen,
Versorgungswillen, Herdenführer der Weibchen…

Ja, das meine ich doch. Darum geht es. Du beschreibst verschiedene Teilaspekte des Bestrebens, die eigenen Gene zu erhalten.

Aber wie gesagt, ich bin nicht gegen Marktwirtschaft, ich habe
nur was gegen Globalisierung in der heutigen ungezügelten
Form. Ich vergleiche diese Entwicklung mit dem
Frühkapitalismus (ach, doch ein anderer Name).

Die Globalisierung ist Folge des technischen Fortschritts. Die kann man nicht aufhalten oder beeinflussen.

*gg* Hab ich schon erzählt, daß ich Thüringer bin? Der Versuch
ein Ingenieurstudium zu absolvieren ist eine der Ursachen, daß
ich so viel Marx gelesen habe.

Thüringer ist ja nicht schlecht. Ich hatte vor längerer Zeit
heftige Diskussionen im Fido und einiges gelernt ---- denke
ich mal. Davor war mein Zugang halt wir überall im Westen wenn
man Wirtschaftswissenschaften studiert. Was ich aber gelernt
habe ich, dass es im Verständnis von Marx wesentliche
Unterschiede zwischen Ossi und Wessi gelernt gibt und dass es
heftige Unterschiede zwischen
Wessi-Marxisten und Ossi-Marxisten (nicht alle Ossie waren ja
Marxisiten) gibt.

Natürlich nicht. Ich würde sogar annehmen, die Wenigsten. Ich habe aber in den letzten Jahren einsehen müssen, daß es doch sehr viel mehr waren, als ich zu DDR-Zeiten vermutet habe. Da dachte ich noch, es wäre nur eine Hand voll und war nach der Wende überrascht, daß es doch so viele sind. Die SED PDS hat ja mal über 20% erreicht, das hätte ich nie für möglich gehalten.

OK, das Handy war ein dummes Beispiel für eine Innovation, die
in einer Planwirtschaft nie realisiert worden wäre. Das Auto
aber schon.

hmm, eigentlich gehe ich davon aus, dass auch in einer
Planwirtschaft wichtige Errungenschaften realisiert werden und
dazu gehört auch das Handy. Planwirtschaft soll sich ja von
der Marktwirtschaft dadurch abheben, dass hier Bedürfnisse
besser befriedigt werden können.

Das ist die Theorie und der Denkfehler. Es funktioniert in der Praxis eben nicht. Entscheidungen werden von Karrieristen getroffen, die sich für den eigenen Vorteil in die Ämter geschgleimt und intrigiert haben. Wenn es keinen Markt gibt, bei dem Warenproduktion die Folge von Egoismaus ist, dann sorgen die selben Leute anders für ihren Vorteil und alle anderen haben das Nachsehen. Planwirtschaft funktioniert nicht durch Markt und Konkurrenzkampf sondern durch Seilschaften und Korruption. Für die Leute in Führungspositionen machen die beiden Systeme kaum einen Unterschied, für die Arbeiter und Angestellten schon.

Wie sich nach Fall der Mauer gezeigt hat, waren wesentliche
Fehler des Versuchs u.a. das Schliessen der Grenzen.

Ohhh, nein. :smile:
Stell Dir vor, Du hättest in der DDR Medizin studiert und könntest Dich danach entscheiden, ob Du für DM 500,- pro Monat in einem DDR Krankenhaus arbeitest oder für DM 8000,- den selben Job irgendwo anders in der Welt machst. Wie würdest Du Dich entscheiden?
Alle guten Leute wären weg gewesen, die DDR wäre noch sehr viel früher zusammengebrochen.
Alternativ hätte man eine leistungsfähige Wirtschaft gebraucht um vergleichbare Einkommen zahlen zu können und die gibt es in einer Planwirtschaft nun mal nicht.
Es gab praktisch keine andere Möglichkeit, als die Grenzen zu schließen. Was passiert, wenn man die Grenzen öffnet, hast Du '89 gesehen. Das wäre zu jedem anderen Zeitpunkt auch so gelaufen.

Hätte sich der Gedanke von Marx noch im 19.
Jahrhundert weltweit durchgesetzt, gäbe es immer noch keine
Autos, keine Automaten, keine Mikroelektronik … Wir würden
immer noch 10 Stunden am Tag arbeiten und hungern.

:smile:) wohl kaum.

*gg* In dem Punkt werden wir uns wohl nicht einigen können. Ich bin mir da sicher. Ohne äußere Impulse gibt es in einer Planwirtschaft kaum Innovationen.

Ohne
Marktwirtschaft gibt es keine Innovationen, weil niemand die
Energie aufbringt, Ideen durchzusetzen.

Ich finde nicht, dass ein Q7 oder Tamagotschies oder iPods
Innovationen sind.

CNC-Maschinen, Industrieroboter, Bürocomputer … aber schon.

Ansonsten geb ich Dir ja recht, so wie die
Planwirtschaft verwirktlich worden ist, macht es keinen Sinn;
die Idee war aber anders.

Ja, natürlich. Die Idee war anders. Die Idee ist aber praxisfremd, funktioniert nicht. Nicht mit ‚Menschen‘.

Planwirtschaften sind
erstens zu träge und zweitens ist die Motivation zu schwach,
Ideen durchzusetzen. Es ist einfach niemand persönlich
interessiert.

dafür haben die Menschen mehr gelebt ---- wie ich finde.

Ja, aber von der Sustanz. Ich habe in den 80ern noch mit Maschinen aus den 30ern gearbeitet. Völlig ineffektiv. Das gesamte System war darauf ausgelegt, den Stand möglichst zu halten.
Zurück zum Auto. Der Trabbi hatte auch Sicherheitsgurte, aber warum? Weil Mercedes die erfunden hat, sich die hier als nützlich erwiesen haben und man sie leicht nachbauen konnte. Ohne den äußeren Impuls wäre das nicht passiert. Stell Dir weltweite Planwirtschaft vor, dann gibt es keine äußeren Impulse. Die Folge wäre ein sofortiger Stillstand in der Entwicklung. Innovationen wären eher die Ausnahme. Dazu käme Mißwirtschaft der unfähigen Funktionäre und Korruption …

Ich verteidige hier aber nichts :smile:), nur geht mir die
Gesellschaftsordnung hier erheblich auf den Senkel. Einige
viele sind überversorgt ohne dafür etwas zu leisten, andere
müssen auf „Errungenschaften“ der Gesellschaft gänzlich
verzichten und schön ist immer wieder anzusehen, dass die gut-
überversorgten genau wissen das alles richtig ist.

*gg* Ich sage ja auch nicht, daß alles perfekt ist, nur daß es funktionieren kann. Planwirtschaft kann nicht fuktionieren.

Du hoffst auf Idealisten, gute Menschen. Die gelangen aber
nicht in Positionen, in denen Entscheidungen getroffen werden.

richtig. Und nun kommt die revolutionäre Arbeiterklasse :smile:)
ins Spiel.

*gg* Die gibt es doch gar nicht. Sieh Dir doch die Realität an, wie die Führungspositionen besetzt wurden. Stalin, Mao, Castro … kein Zufall! Es sind immer die am schlechtesten geeigneten Kandidaten, die sich durchsetzen! :smile:

Wie soll eine Gesellschaftsordnung der Lobbiesten
überwunden werden ? Wie sollen sich Menschen wehren, die
keinen Ausweg haben ? Richtig, mit Gewalt … und die werden
wir erleben müssen; und weil das so ist, müssten wird
„denkenden“ Menschen eigentlich alles dran setzen, dass
Ackermänner überwunden werden.

(sieht man doch an dem was heute als Terrorismus bezeichnet
wird. Glaubst Du wirklich, dass die Selbstmordattentäter sich
wegen 50 Jungfrauen umbringen ? Dahinter steckt Verzweiflung,
Ausweglosigkeit, die Unmacht sich gegen irgenwas wehren zu
können.)

Ich will sie nicht kennen. Ich brauche weder ein Handy noch
einen DVD-Player oder ein iPod.

Aber manchmal etwas zu Essen? Auch das funktioniert ohne
Marktwirtschaft nicht zuverlässig.

ups. Also mal ehrlich, magst Du diese blöden Wessibrötchen ?

*gg* Ehrlich? Nein. :smile:

Oder einen Herd für die
Küche, oder Möbel … Laß mich jetzt keine Liste über meine
Erlebnisse mit dem Handel in der DDR schreiben, über den
Versuch, eine Tapete zu kaufen, die mir gefallen hätte. :smile:
Die auskunft bei der bestellung des Telefons war aber lustig,
‚Das dauert 25 bis 30 Jahre‘. :smile:

ja, aber das ist doch wie in den Unternehmen. Manche verdienen
sich einen Wolf, andere machen in der gleichen Branchen
pleite.

Aber nochmal. Keine Planwirtschaft aber die DDR fürs Scheitern
von Sozialimus oder Planwirtschaft als Beispiel zu nehmen
halte ich für falsch.

Das merke ich. Ich habe mich 20 Jahre lang über die Folgen der Planwirtschaft geärgert und beobachtet, warum das so ist. Es geht einfach nicht anders, Menschen sind so. Menschen haben Schwächen und wenn die Schwächen der Allgemeinheit schaden, hat das Nachteile für alle. Es gibt nur einen Weg, die Schwächen der Menschen für eonen Vorteil zu nutzen und der Weg heißt Marktwirtschaft.
Natürlich gibt es auch da negative Auswirkungen, aber die kann die Demokratie kompensieren. Wenn das nicht passiert, bedeutet das nicht, daß das System falsch ist.

möglicherweise hat er nicht bedacht, dass der Mensch keinen
Schalter hat sondern nicht von den vorhandenen Menschen
geprägt werden darf.

Er hat nicht bedacht, daß die Versorgung mit lebensnotwendigen
gütern zusammenbrechen kann, wenn niemand persönlich
interessiert ist, die Versorgung sicher zu stellen.

oder wenn man versucht sich auszugrenzen und denkt man schafft
es alleine.

sehe ich völlig anders. Diese Menschen gibt es überall auf der
Welt, früher, heute und in Zukunft. Die meisten Menschen sind
so.

Die steuern aber nicht die Wirtschaft. Begründung: Siehe oben.
Es sind die anderen, die sich durchsetzen.

welche Wirtschaft meinst Du ? Ich rede von Indien oder China
oder oder und eben auch von der kleinsten wirtschaftlichen
Organisation, dem Haushalt mit Frau und Kindern. Natürlich
steuern die.

Wie eine indische Familie organisiert ist hat auf uns keinen Einfluß. Die Arbeits und Lebensbedingungen in Indien und China haben dagegen schon einen erheblichen Einfluß.

Aber ich weiss was Du meinst. Glaubst Du wirklich, dass der
Chef von Aldi die Wirtschaft steuert und nicht mit einer
Marktlücke, Ellebogen Menschen ausbeutet ?

Das ist doch eine Steuerung der Wirtschaft. Als Folge davon kann ich günstig einkaufen und bekomme mehr als notwendig wäre. In einer Planwirtschaft würde er vertuschen, daß ein anderer einen Fehler gemacht hat und sich dafür ein Haus schenken lassen. Als Folge würden mal wieder irgendwelche Produkte im Handel fehlen. Die Leute, die Du nicht magst, kommen auch mit der Planwirtschaft gut zurecht, nur mit anderen Folgen.

einverstanden. Warum führen wir sie nicht ein ?

Die Liberalisierung?

ne, die soziale Marktwirtschaft.

Ach so … fehlende Mehrheiten. :smile: Schröder wurde ja für seinen liberalen Kurs gewählt. Nun fällt allen auf, daß das falsch war. Dafür haben wir jetzt Frau Merkel … :smile: Es geht schon anders, aber wenn die Leute das mehrheitlich nicht wollen, wird es auch nichts.

Du willst, daß die Wirtschaft tun und
lassen kann, was sie will?

ICH ? Never, genau das Gegentum.

Heuern und feuern, 60-Stunden-Woche

um Gottes Willen.

Wir haben 4,5 Millionen Arbeitslose, sollen doch die arbeiten,
die das mögen und die, die nicht wollen, bleiben daheim…
DASS ist doch das Ziel des Kapitalismus. Müssten wir nur noch
über die Verteilung von Einkommen reden … dabei meine ich
nicht die Verteilung der kleinen Gehälter.

… ? Damit Marx doch noch gewinnt? :smile: Dann geht’s zurück in
die Steinzeit, das halte ich für keine gute Idee.

ich auch nicht.

Ich seh’s schon, wir wollen eigentlich an’s selbe Ziel. Nur bei der Beurteilung der Planwirtschft sehe ich ein paar Differenzen. :smile: Hättest Du auch 35 Jahre in der DDR gelebt, würdest Du das auch anders sehen, glaub’s mir.

Gruß, Rainer