Unterschied Blasphemie und Beleidigung

Hallo,

Lt. Strafrecht gilt: Unwissenheit schützt nicht vor Strafe.

Das stimmt so nicht - wenn du etwas Religiöses(„unsachgerecht“) entsorgst, dann ist das maximal fahrlässig. Eine fahrlässige Herabwürdigung gibt es aber nicht - jedenfalls nicht in Deutschland (es gibt da in der Tat einige Staaten, wo dies anders ist). Und das ist auch gut so.

Gruß

Anwar

Hallo Carlos,

wenn jemand eine irgendwie geartete Gotteslästerung

äußert, will er keinen Gott kränken, sondern den Gläubigen.

Ja, kann ich nachvollziehen. Aber dann handelt es sich doch um eine normale Beleidigung, Blasphemiegesetze wären da also überflüssig.

In manchen Kulturen ist es üblich die Eltern oder Vorfahren zu
beleidigten Person zu beschimpfen. Wenn diese nun tot sind,
ändert das Nichst am Grad der Behinderung.

Ist dann auch noramle, strafbare Beleidigung und nicht irgendwas besonders Strafbares.

Gruß, Paran

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Hallo,

vielen Dank für den Hinweis. War mir so nicht klar und beruhigt doch sehr.

Da Du dich offenbar auskennst:
was ist, wenn mir jemand an der Außenwand meines Ladens das Wort „Jude“ hinschreibt??
Ist so geschehen. Ich habe dann, weil ich ja nun kein Jude bin und auch nicht dafür gehalten werden will, mit Edding „Jodeln“ daraus gemacht.
Bin ich als Atheist da beleidigt worden oder nicht?

Ich fühlte mich als Händlerin beleidigt, weil `Jude´ früher hierzulande für Händler stand, die andere übervorteilten. So war es verm. auch gemeint. Vielleicht von einem Kunden, dem ich seine „wertvollen Antiquitäten“ nicht zum vorgestellten (erträumten) Preis abkaufen wollte. Das kommt immer mal wieder vor und manche Leute sind da leicht beleidigt.

Persönlich hingegen fand ich es beleidigend, dass man mir Religiösität überhaupt unterstellte - das war mir deutlich unangenehmer.

Lag in diesem Fall eine Beleidigung vor und falls ja, worin bestand diese?

Gruß, Paran

Hallo paran

was ist, wenn mir jemand an der Außenwand meines Ladens das
Wort „Jude“ hinschreibt??

das würde vor Gericht vermutlich als Sachbeschädigung (§ 303 StGB) gewertet werden.

Bin ich als Atheist da beleidigt worden oder nicht?

Nein. „Jude“ ist keine Beleidigung, auch wenn es vermutlich als solche gemeint war. Dass es als solche empfunden wurde, ist allerdings auch bedenklich, lass Dir das mal etwas eingehender durch den Kopf gehen … Jedenfalls: kein objektiver Beleidigungstatbestand.

Persönlich hingegen fand ich es beleidigend, dass man mir
Religiösität überhaupt unterstellte - das war mir deutlich
unangenehmer.

Grundsätzlich : nach deutscher Rechtslage sind ‚Blasphemie‘ und Beleidigung zwei völlig verschiedene Paar Stiefel. ‚Blasphemie‘ (um diesen Ausdruck, den es im deutschen Strafrecht nicht gibt, zu benutzen) ist die Beschimpfung des Inhalts eines religiösen oder weltanschaulichen Bekenntnisses. Jemandem ein solches Bekenntnis zu unterstellen (etwa Hitler als „gläubigen Katholiken“ oder Stalin als „überzeugten Atheisten“ - meinetwegen auch umgekehrt - zu bezeichnen), ist noch keine Beschimpfung des Inhaltes dieser Bekenntnisse. Es ist auch keine Beschimpfung der Person ( das wäre nun eine Beleidigung) in Form eines Werturteils, weil die Unterstellung eines weltanschaulichen Bekenntnisses eben kein objektives Werturteil ist. Es ist allenfalls eine unwahre Tatsachenbehauptung, aber wiederum keine üble Nachrede, da diese nicht geeignet ist, den so fälschlich Bezeichneten verächtlich zu machen oder in der öffentlichen Meinung herabzuwürdigen. Mithin auch keine Verleumdung, wenn eine solche Tatsache wider besseres Wissen behauptet wird.

Rechtlich gesehen kann bei unrichtigen Tatsachenbehauptungen auch nicht beleidigenden Charakters ein Unterlassungsanspruch bestehen - das führt jetzt aber zu weit vom Thema Beleidigung / Blasphemie weg.

Die sog. Blasphemie (Beschimpfung des Inhalts eines religiösen oder weltanschaulichen Bekenntnisses) ist in Deutschland nur dann strafbar und nicht vom Recht auf freie Meinungsäußerung und/oder der Kunstfreiheit (Art. 6 Abs. 3 GG) gedeckt, wenn sie geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören. Das - die ganz profane Störung des öffentlichen Friedens und nicht die Verletzung religiöser Gefühle - ist der eigentliche Rechtsbruch.

Vor einer Weile wurde in einem buddhistischen Forum über Fußabtreter eines Herstellers diskutiert, die mit einem Bild Buddhas bedruckt waren und den angemessenen Umgang damit. Man stelle sich die öffentliche Reaktion vor, die Firma hätte stattdessen den Fußabtreter mit dem Bild des Gekreuzigten oder mit Koranversen geschmückt. Ich habe seinerzeit deutlich gemacht, dass eine Klage wg. Verstoß gegen § 166 StGB völlig aussichtslos wäre - da müssten sich deutsche Buddhisten erst einmal zusammenrotten, randalierend und wüste Drohungen ausstoßend durch die Straßen ziehen und zumindest ein paar Fahnen verbrennen. Dann wäre der öffentliche Friede gestört und die Firma hätte sich strafbar gemacht …

Übrigens handelte es sich um eine Weltfirma mit u.a. einer Filiale in Japan, die den ost- und südostasiatischen Markt beliefert (selbstverständlich nicht mit dem beanstandeten Produkt - so dumm waren nicht einmal die). Ein Wink auf auf eine mögliche Einschaltung des internationalen Dachverbandes WFB (World Fellowship of Buddhists) und die Aussicht eines daraus resultierenden Boykottaufrufs reichte aus, um die Entfernung des Fußabtreters aus dem Sortiment zu veranlassen. Hätte die Firma allerdings nur den österreichischen und deutschen Markt beliefert, wäre der Protest vermutlich ignoriert worden.

Hier existiert nach meiner Auffassung Diskussionsbedarf, da die Provokationsschwelle bei Angehörigen gewisser religiöser Gemeinschaften bekanntlich deutlich niedriger liegt als bei anderen. Es kann nun nicht angehen, dass man dann z.B. beim Islam andere Maßstäbe dafür, was geeignet ist den öffentlichen Frieden zu stören, anlegt als beim Christentum. Damit würde der Staat seine weltanschauliche Neutralität und den Grundsatz der Gleichbehandlung verletzen.

Lösung kann jedenfalls nicht sein (wie es manche Katholiken gerne hätten) die Empfindlichkeit fanatischer islamischer Fundamentalisten zum Standard dessen zu machen, was geeignet ist den öffentlichen Frieden zu stören. Da sollte man schon genauer hinschauen, wem man da den größeren Schuldanteil an einer solchen Störung zurechnet, bevor man das Recht auf freie Meinungsäußerung in religiösen Dingen auf den Stand Saudi-Arabiens bringt.

Freundliche Grüße,
Ralf

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Hallo,

Meines Wissen hat sich noch nie ein Gott wegen einer
Beleidigung durch Mensch oder Tier beschwert oder darauf
reagiert.

da bin ich überfordert, ich weiß nicht wie Götter
denken oder fühlen, genauer gesagt weiß ich noch
nicht einmal ob es welche/einen gibt. Meine
aussagen reduzieren sich auf die Sichtweise der
Menschen und selbst da muss ich immer wieder
mal feststellen, dass ich nicht genau weiß was in
meinen Artgenossen so vor sich geht! :wink:

Die große Empfindlichkeit gegenüber Blasphemie oder jeglicher
Kritik an Religionen hat menschliche Gründe, nicht göttliche.

Das meine ich auch! Meine Aussage, um das einfach
zu sagen hat die Vorstellung:

Wenn ich den Hund meines Nachbarn als hässlich und
blöde bezeichne, dann ist das eine geringere
Beleidigung, als wenn ich seine Frau so beschreibe.
Gott ist in den Augen von Gläubigen eben eine
höhere Instanz, in den von Nichtgläubigen dagegen
gar nicht existent. Deshalb scheint mir diese subjektive
Differenzierung notwendig.

Gruß
Schwärzel

Hallo

Es ist nicht so, dass Christen frei wären von Arroganz und der :Beleidigung Anderers- oder Ungläubiger.

stimmt, ist so, anders wären sie ja vollkommen…wie die in Eden…bis 1.Mo.2,17…was eben ihr Fehler war…

Mal davon abgesehen, dass die Christen mit Hexenverfolgung und :Kreuzzügen schon reichlich Schuld auf ihren Gott geladen haben. …

Wenn tausend Bürger eines Landes straffällig werden und im Gefängnis sitzen sind dann alle im selben Land „Häfenbrüder“?
Andere wissen inzwischen schon etwas mehr darüber, es ist da von einem Weg die Rede, der durch so mancherlei Schwierigkeiten wie u.a. auch mit allerlei „Beleidigungen“ gepflastert sein kann… warum auch immer…
Matthäus 7,14 Denn die Pforte ist eng und der Weg ist schmal, der zum Leben führt; und wenige sind es, die ihn finden…Schlachter Bibel 2000

Eine kleine Geschichte aus dem Spiel der Götter:
ein Wesen aus einer anderen Welt, froschartig, erzäht seinem irdischen Freund von der Geschichte seines :Gottes.
Dieser wurde lange Zeit sehr angebeetet, es wurden ihm Opfer :dargebracht, Kriege in seinem Namen geführt, Blasphemiker in seinem :Namen bestraft.
Irgendwann machten sich einige seines Volkes auf den Gott zu suchen.
Sie fanden ihn, seit Jahrhunderten tot - er war mit dem ersten :Tropfen Blut, das in senem Namen vergossen worden war, gestorben. …

Die Bibel bietet Freiwilligen da etwas Genaueres über einen echten Bericht an… Joh.17,3…man muss da ein wenig unterscheiden können speedytwo

Hallo,

Das Gegenteil zu dem was
du meinst ist wohl als „Ungläubiger“ mit abwertender Bedeutung
bedacht zu werden. Das Drama als ich aus der katholischen
Jungschar ausstieg mag ich gar nicht mehr in meine Erinnerung
rufen.

Matthäus 5:44 _ Doch ich sage euch: Fahrt fort, eure Feinde zu lieben und für die zu beten, die euch verfolgen, _
Das mit den christlichen Werten saß wohl bei der katholischen Jungschar noch nicht richtig?

btw.: Was meinst du mit Behinderung?

Autsch! Da gab es einen gedanklichen Übersprung. Ich meinte natürlichen den Grad der Beleidigung.

Gruß
Carlos

Hallo,

vielen Dank für die ausführliche, gut erklärte und sehr interessante Antwort - so genau bekommt man die Zusammenhänge und Einzelheiten selten erläutert.

Dass nicht jede kritische Äußerung gegen irgendeine Religion gleich Blasphemie darstellt, finde ich tröstlich - wobei es mir fern liegt, jemanden wegen seines Glaubens zu beleidigen.
Aber sachliche Kritik an den Resultaten jedweder Weltanschauung sollte immerhin erlaubt sein.

Gruß, Paran

Hallo,

Bin ich als Atheist da beleidigt worden oder nicht?

Nein. „Jude“ ist keine Beleidigung, auch wenn es vermutlich
als solche gemeint war
.

Das reicht völlig aus. Es kommt nämlich nur auf die „Kundgabe der Missachtung“ an - nicht darauf, was das benutzte Wort im Allgemeinen bedeutet: Eine Flachzange ist, im Allgemeinen, ein durchaus nützliches Werkzeug. Bezeichnet man Menschen so, wird dies durchaus als Beleidigung gewertet.

Auch dieses Beispiel aus wikipedia trifft es gut:
„Aus Verärgerung über die Verspätung eines Fluges nennt ein Fluggast den Piloten „Busfahrer“ und meint dies ehrverletzend. Obwohl der Begriff „Busfahrer“ an sich keinen ehrverletzenden Inhalt hat, lässt sich eine Ehrverletzung möglicherweise aus dem Zusammenhang entnehmen.“

Gruß

Anwar

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Hallo Schwärzel,

das Beispiel mit Hund, Frau und Gott fand ich nett.

Es zeigt sehr gut, dass es in der Natur des Menschen liegt, das zu verteidigen, was ihm grad wichtig ist.
Der engagierte Hundezüchter wird Dich mit Gebell erfreuen, wenn Du seine Hunde kritisierst, der Frischverliebte wird nie wieder mit Dir reden, wenn Du seine Frau kritisierst und der Heftiggläubige wird Dich auch irgendwie strafen, wenn Du seinen Gott daneben findest.

Alles sind aber Formen und Auswüchse von schon leicht extremer Natur. Ich kenne religiöse Leute, die versuchten, mich zu bekehren, den Misserfolg aber gut weggesteckt haben - O.K., ich habe nicht gesagt, dieser oder jener Gott sei Quatsch, häßlich oder blöd etc.
In Hundebeisppiel übersetzt habe ich nur gesagt, Hunde seien halt nicht mein Ding.
Ich will ja an sich nette Leute nicht ärgern. Solange mich niemand richtig nervt mit Bekehrung oder religiösen Erklärungen von Zufällen, kann ich das ruhig hinnehmen.

Gruß, Paran

Hallo wiederum :wink:

Matthäus 5:44 _ Doch ich sage euch: Fahrt fort, eure Feinde zu
lieben und für die zu beten, die euch verfolgen, _

Ziemlich nah am Original lautet das Zitat: [Mt 5,44] Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die euch Verfolgenden,

und ich muss ehrlich sagen, das mit der Feindesliebe hab’ ich nicht grad drauf. Aber auch da greife ich nicht zu Beleidigungen oder Spott, ich gehe ganz anders damit um.

Das mit den christlichen Werten saß wohl bei der katholischen
Jungschar noch nicht richtig?

Ich hätte das doch nicht erwähnen sollen. Die Gründe für das „Drama“ waren jedenfalls vielschichtig.

Freundlichen Gruß
fliegerbaer

Hallo Paran,

wenn Deine Verärgerung über Christen Dein Anliegen war, hättest Du das doch direkt schreiben können und nicht allgemein unter Blasphemie verstecken müssen.

Allerdings frage ich mich, nicht nur bei Dir, ob Christen für Dich höhere Ansprüche erfüllen sollen, oder ob irgend eine Art von Neid, Überheblichkeit, einseitiger Wahrnehmung oder einseitigem Geschichtsbewusstsein dazu verleiten, Leute mit fremdem Hobby zu bewerten.

Gruß
achim

Hallo,

Leute mit fremdem Hobby zu bewerten.

Ich sag’s mal so: Wenn diese „Hobbyisten“ endlich mal damit aufhören würden zu alles und jedem, was sie nix angeht ihre Klappe aufzureißen, dann, ja dann könnte man sicher auch darüber reden sie etwas weniger kritisch zu sehen.

Aber eh das geschieht friert eher die Hölle zu.

Gruß

Anwar

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Hallo,

hast Du verm. gesehen, falls nicht emphehle ich die sehr informativen Beiträge von Anwar.

Schade nur, dass etliche Menschen unter weniger freien Bedingungen leben müssen.
Wir paar Millionen Europäer, plus verm. Kanadier und ein paar Inseln fallen bei 7 Milliarden Menschen kaum ins Gewicht.
Die meisten Menschen leben schon unter religiös beherrschten Bedingungen - das ist zumindest mein Eindruck nach diversen Büchern und Fernsehberichten.

Ich habe nicht die ganze Welt bereist - mag das Reisen in ferne Länder auch nicht mehr, weil mich die vielen Armen, die teils üblen Polizeimethoden und die geringe Erkenntniss, die solche Reisen letztlich bieten nur noch frustiert.
Wenn der Tourismus in armen Länder dazu führt, dass Kinder betteln oder stadtführen statt zur Schule geschickt werden, fühle ich mich als Tourist als Unterstützer dieser Unart.

Gruß,Paran

Hallo,

Und was, wenn ein Atheist wegen seines Unglaubens beschimpft
wird - ist das Blasphemie oder Beleidigung?

Weder noch:smile: Hilfslosigkeit.

Naja, das ist eine Beleidigung wohl immer.

Für wen und das warum?

Mein besonderes Problem bei Blasphemie: wenn meine Katze auf
ein heiliges Buch pinkelt oder ich bei einer
Wohnungsentrümpelung eines dem Altpapier zukommen lasse, ist
das teils, je nach Religion und Religiösität, auch Blasphemie,

Und wen soll das interessiert so lange bis „jemand“ das nur so mir nix dir nix fühlt???

obwohl es keine Beleidigung beinhaltet sondern eine rein
geschäftliche Entscheidung ist (Katze: hier lässt sich
pinkeln, Entrümpelung: lässt sich nicht verkaufen).

Klaro.

Oder pure Unwissenheit, weil ich z.B. einen in arabisch
geschriebenen Koran oder eine hebräische Torarolle nicht als
solche erkennen könnte

Nein das stimmt so ja nicht. Das erkennst du wohl als „solche“ wie denn sonst?

und das Papier ev. zum Einwickeln von
Porzellan verwenden würde.

Praktisch halt.

Sicher alles ganz furchtbar blasphemische Taten.

Gaaaaaanz sicher:smile:))

Verm. sind etliche Mitarbeiter von Altpapierentsorgern und
Wohnungsentrümplern schon der sträflichsten Blasphemie
schuldig geworden ohne es zu ahnen.

Denn sie wissen nicht was sie tun:smile:))

Lt. Strafrecht gilt: Unwissenheit schützt nicht vor Strafe.

Tja, das ist ein Problem. Dieses blöde Recht verlangt nach wissen, so was überforderndes.
Wo Glaube ausreichend wäre, beklagenswert wörklisch.

Dementsprechend muss jeder wissen, welche Gegenstände
irgendwem heilig sind und was demnach als Blasphemie gilt.

Hmm. und da reicht nicht nur zu glauben? Finde ich irgendwie echt ungerecht.

Und
das gilt ja sicher nicht nur für die drei nahoststämmigen
Religionen, sondern wenn schon, dann auch für alle anderen.

Und welche sind diese alle anderen???

Ich habe schon einige Wohnungen aufgelöst und die seltsamsten
Sachen gefunden. Bin heilfroh, dass kein religiöser Aufpasser
dabei war.

Mir hätte das kein Problem bereitet, womöglich aber dem „Aufpasser“:smile:
Ich bin keiner unbedingte Pazifist.

M.E. sind Blasphemiegesetze etwas für religiöse Staaten. Dort
wird auch klar erklärt, was alles unter diesen Begriff fällt.

Hmm. Aufzählung und Erklärung sind bei denen demnach Synonyme???

Da weiß man zumindest, woran man ist.

Nicht was neues.

Hier scheint sich jede Religion in die Gesetze einmischen zu
können

Geht ja nicht anders, man bedenke, was taugt eine Reli ohne Wunschdenken?

das ja(siehe Beschneidung: das machen wir schon xxx Jahre so,
ergo haben wir ein Recht darauf -

Nun Gewohnheitsrecht ist ja klar sinnvoll.
Gewohnheiten ändern sich aber bekanntlich. Daran werden sie sich dann halt gewöhnen.

hat ja auch dass man mit dem gleichen
Argument z.B. die Prügelstrafe wieder einführen und die
Ökosteuer abschaffen könnte, fällt nicht weiter auf).

Na ne. Also so simpel geht ja nicht (zumindest bei dem Gesetzgeber:smile: Vergleiche, Analogien, Parallele, Isomorphie, Kongruenz; da sind ja unterschiedliche Begriffe:smile:.

Was Blasphemie ist, kann der Staat als Gesetzgeber letzlich
nicht souverän entscheiden, weil dafür die Kompetenz fehlt.

Wörklisch Witzig:smile: Mann weiss genau was „Blasphemie“ ist.
Wer nicht so weit ist hat nichts zu melden dafür kann er als Ausgleich seine Portion „Blasphemie“ weiterhin regelmäßig bekommen.
Er bekommt den Stoff nicht ungesetzlich vom Dialer sondern von den eigenen somatisches System gratis.
Nicht so verhält sich aber mir der Rache. Das wird streng untersagt Endorfinhunger hin oder her.

Folge dessen kann jede Religion selbst entscheiden, was sie
dafür hält und was nicht.

Ja, sicher, und da ist genau das Ende der Fahnenstange.

Religionsfreiheit sollte nicht heißen, dass Religionen
Freiheiten und Rechte über das Grundgesetz hinaus genießen.

Nicht sollte. Sie haben das def. nicht.

Ein Grundrecht für alle wäre einfacher und fairer.

Auf Träume, Wünsche, Angst, Hoffen, usw. gibt es natürlich auch ein Grundrecht keine Frage:smile:

::

Gruß, Paran

Balázs

Hallo Anwar,

Ich sag’s mal so: Wenn diese „Hobbyisten“ endlich mal damit
aufhören würden zu alles und jedem, was sie nix angeht ihre
Klappe aufzureißen, dann, ja dann könnte man sicher auch
darüber reden sie etwas weniger kritisch zu sehen.

Mir ist nicht klar, was oder wen Du wo meinst. Also konkret: Meinst Du „Christen“ in diesem Brett, bei www, im Internet oder in der Gesellschaft? Meinst Du, dass Gläubige den Ungläubigen ihr „Hobby“ aufdrücken, oder zuviel Respekt vor ihrem Hobby einfordern, oder meinst Du einfach nur, dass ich jetzt total daneben war?

Ich finde die in diesem Brett oft zusammenhanglos eingestreuten „Phrasen“ a la „die Christen haben ja die Hexen verbrannt“ oder „Katholische Priester missbrauchen ja die Kinder“ wenig sinnvoll. Sie beschreiben ein manifestiertes Bild und tragen nicht zur Diskussion bei. Und wenn sie diskutiert werden, dann hoch emotional und wenig sachlich.

Mir ist auch nicht ganz klar, wo die Neigung zu dieser m.E. übermäßigen und undifferenzierten Kritik herkommt. Wird auf alle (Un-)Glaubensrichtung gleichmäßig eingedroschen, oder wird unterstellt, dass einige weniger Dresche verdient haben?

Ich weiss, dass Du viele gute und sachliche Artikel geschrieben hast. Vielleicht kannst Du mir die Fronten einmal genauer erklären.

Gruß
achim

???

Na ja:smile:))))
Gefühle kriegst du halt nur durch profaner Chemie.
Dahinter steckt aber eine sehr komplexe „Fabrik“ wovon man zwar noch langen nicht alles aber schon sehr vieles und nachweisbares kennt.
.

Details eines hypothetischen Tatbestandes
Hallo Ralf,

Deinen interessanten Ausführungen ist hinzuzufügen,
dass der „öffentliche Friede“ bzw. die Eigenschaft der Tat, „geeignet zu sein, den öffentlichen Frieden zu stören“ auch erst noch definiert werden muss.

Du hast insofern Recht, als dies beim heutigen Stand der Diskussion die wahrscheinlichste Variante eines solchen Tatbestandes wäre. Nur ist die ganze Debatte ohnehin noch sehr weit von einer Verwirklichung entfernt.

Ich schlage demgegenüber eine viel einfachere, simplere Variante vor.

Sofern diese Gesellschaft ernsthaft daran festhalten will, in der Bezeichnung eines zweibeinigen Esels als „Esel“ und ähnlichen Tatbeständen eine Strafwürdigkeit zu erblicken, könnte sie doch ganz bestimmte Verhaltensweisen sanktionieren, etwa
„wer das Andenken Christi und der Apostel schmäht wird bestraft“.

Gruss,
Mike

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Hallo.

Ist Unglaube eben so schützenswert, wie Glaube?

Die Frage legt nahe, dass Glaube schützenswert sei. Ich zumindest sehe das nicht so und euch in der BRD wird dieses so nicht gesehen, noch in irgend einem Kontext wo es um Menschenrechte geht, wo fast alle Experten sich einig sind, dass Gesetze gegen Blasphemie selbigen widersprechen.

In diesem Sinne wäre es angebracht, wenn du erst einmal auslegst, wie du zu obiger Aussage überhaupt kommst.

Ist das nicht alles ein und das selbe: miese Beleidigung aus
persönlichem Frust?

Ohne Kontext ist alles irgendwei das selbe… vielleicht sollte man endlich wieder einmal anfangen, hier seine Fragen zu bedenken, bevor man irgend etwas hier postet?

Gruss,
Eli

Hallo,

Sofern diese Gesellschaft ernsthaft daran festhalten will, in
der Bezeichnung eines zweibeinigen Esels als „Esel“ und
ähnlichen Tatbeständen eine Strafwürdigkeit zu erblicken,
könnte sie doch ganz bestimmte Verhaltensweisen sanktionieren,
etwa
„wer das Andenken Christi und der Apostel schmäht wird
bestraft“.

Problem ist dabei allerdings, dass so ein Gesetz sofort vom BVG niedergeschlagen werden würde.

Gruß

Anwar

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