kurz aber möglichst umfassend…
Ok, Weihnachten steht vor der Türe! In der Kürze liegt aber natürlich auch die ein oder andere krasse Vereinfachung und Schwarz-Weiß-Malerei der Darstellung. Die Realität ist vielschichtiger.
Die wesentlich Unterschiede liegen auf zwei Ebenen: Im Kirchen- (und damit Amts-) verständnis und in den äußeren Formen.
Die katholische Kirche sieht sich als „Kirche von oben“ : Gott hat den Papst als seinen Stellvertreter eingesetzt, der wieder die Bischöfe und die die Priester und Diakone. Nur wer oder was in dieser Hierarchie steht und geschieht, ist wirklich Kirche, das Amt hat das Sagen.
Die äußeren Formen sind folglich sehr einheitlich und stringent.
Die evangelische Kirche versteht sich als „Kirche von unten“ : Gott hat in Bibel und Jesus Zeichen gesetzt, und die Menschen, die nun im Glauben leben wollen, organisieren sich in Gemeinden. Auch da, wo es „Amts-“ und „Bischofskirchen“ gibt (also z.B. bei Lutheranern und Unierten) stehen Kirchenvorstand / Presbyterium an erster Stelle; die Amtskirche gibt nur den Rahmen vor, bei freien Gemeinden gibt es oft nur unverbindliche Arbeitsgemeinschaften. Dementsprechend vielfältig und uneinheitlich sind die äußeren Formen.
Alle anderen theologischen Unterschiede (Stellung der Heiligen, Maria, Formen des Gottesdienstes…) sind zwar augenfällig, aber nicht in kurzen Worten darzustellen. Hier wären konkrete Fragen sinnvoll.
Dann gibt es natürlich noch die Äußerungen der Kirchen zu Fragen des alltäglichen Lebens (Ehe, Wirtschaft, …). Hier ist, grob gesagt, die katholische Kirche eher konservativ (bis weltfremd), die evangelische eher aufgeschlossen (bis planlos).
Was nun davon Ihnen am ehesten zusagt , das finden Sie wohl am besten heraus, wenn Sie mal die eine oder andere Gemeinde besuchen, sich mit Gemeindegliedern und Pfarrer/-in unterhalten, im Internet surfen und sich schlau machen. Und wenn sich dann konkrete Fragen ergeben, können Sie die hier wieder stellen.
Martinus