Unterschied Katholisch Evangelisch

Hallo!

Wer kann mir kurz aber möglichst umfassend die wesentlichen theologischen Unterschiede zwischen katholischer und evangelischer Kirche aufzeigen?

Möchte überprüfen, wo ich mit meinen eigenen Auffassungen
tatsächlich am ehesten „zuhause“ bin…

VIELEN DANK!

Ciao,

Toni

kurz aber möglichst umfassend…

Ok, Weihnachten steht vor der Türe! In der Kürze liegt aber natürlich auch die ein oder andere krasse Vereinfachung und Schwarz-Weiß-Malerei der Darstellung. Die Realität ist vielschichtiger.

Die wesentlich Unterschiede liegen auf zwei Ebenen: Im Kirchen- (und damit Amts-) verständnis und in den äußeren Formen.

Die katholische Kirche sieht sich als „Kirche von oben“ : Gott hat den Papst als seinen Stellvertreter eingesetzt, der wieder die Bischöfe und die die Priester und Diakone. Nur wer oder was in dieser Hierarchie steht und geschieht, ist wirklich Kirche, das Amt hat das Sagen.
Die äußeren Formen sind folglich sehr einheitlich und stringent.

Die evangelische Kirche versteht sich als „Kirche von unten“ : Gott hat in Bibel und Jesus Zeichen gesetzt, und die Menschen, die nun im Glauben leben wollen, organisieren sich in Gemeinden. Auch da, wo es „Amts-“ und „Bischofskirchen“ gibt (also z.B. bei Lutheranern und Unierten) stehen Kirchenvorstand / Presbyterium an erster Stelle; die Amtskirche gibt nur den Rahmen vor, bei freien Gemeinden gibt es oft nur unverbindliche Arbeitsgemeinschaften. Dementsprechend vielfältig und uneinheitlich sind die äußeren Formen.

Alle anderen theologischen Unterschiede (Stellung der Heiligen, Maria, Formen des Gottesdienstes…) sind zwar augenfällig, aber nicht in kurzen Worten darzustellen. Hier wären konkrete Fragen sinnvoll.

Dann gibt es natürlich noch die Äußerungen der Kirchen zu Fragen des alltäglichen Lebens (Ehe, Wirtschaft, …). Hier ist, grob gesagt, die katholische Kirche eher konservativ (bis weltfremd), die evangelische eher aufgeschlossen (bis planlos).

Was nun davon Ihnen am ehesten zusagt , das finden Sie wohl am besten heraus, wenn Sie mal die eine oder andere Gemeinde besuchen, sich mit Gemeindegliedern und Pfarrer/-in unterhalten, im Internet surfen und sich schlau machen. Und wenn sich dann konkrete Fragen ergeben, können Sie die hier wieder stellen.

Martinus

Hallo Anton,

Wer kann mir kurz aber möglichst umfassend die wesentlichen
theologischen Unterschiede zwischen katholischer und
evangelischer Kirche aufzeigen?

Martinus hat Dir ja schon kurz (mehr geht hier nicht - „umfassend“
widerspricht kurz) Unterschiede aufgezeigt aber sich um die
theologische Frage herumgedrückt welche Dich beschäftigt.
Um es „kurz“ zu machen hier den wesentlichen Unterschied dazu.
Und damit auch erst mal definieren was hier „wesentlich“ ist.
Die Zielrichtung jeder Religion (der darin enthaltenen
Botschaft)ist letztendlich die Erlangung des „Heils“ für die
Menschen wie immer dies auch definiert wird.
Deshalb ist dies auch DAS Kriterium für Unterschiede innerhalb
einer Religion - hier des Christentums.
Die kath. Kirche lehrt, daß das „Heil“ des Menschen durch die Gnade
Gottes und das Mitwirken des Menschen durch Werke der Gerechtigkeit
erwirkt wird.
Die evang.Kirche (und die meisten Konfessionen aus der Reformation)
lehrt, daß das Heil des Menschen nur durch die Gnade Gottes bewirkt wird.
http://de.wikipedia.org/wiki/Sola_gratia
Daß diese Lehre im Gegensatz zur Botschaft Jesu steht wird dabei
leider ignoriert.(die Praxis sieht besser aus)
Eingeschlossen ist hier die Vorbestimmung jedes Menschen zum „Heil“
oder zur Verdammnis.Außerdem der eingeschränkte bzw.fehlende freie
Wille des Menschen (Verantwortung ?).
Ich möchte mich hier nicht über die „Qualität“ der Lehren auslassen
und über die Widersprüche welche die ref.Lehre beinhaltet.
(Was auch zu unzähligen weiteren Absplitterungen führte)
Was Deine „Suche“ nach einer Konfession für Dich betrifft, in
welcher Du Dich heimisch fühlen kannst - dazu kann und will ich
keine Empfehlung geben.
Hier sind prinzipiell alle geeignet, welche wenigsten praktisch die
Botschaft Jesu nicht aus den Augen verlieren.
Und dazu doch meine Empfehlung:
Mach Dich an der Quelle (den Evangelien) kundig nicht bei den
rivalisierenden Selbstdarstellungen der Konfessionen.
Gruß VIKTOR

Hallo Anton,

der wesentliche Unterschied:

Die Katholiken glauben in Gemeinschaft mit dem Papst. D. h. Du kannst im Grossen und Ganzen die Inhalte teilen, die er glaubt, und hältst es nicht für nötig, Dich in Glaubens- oder Sittenfragen beharrlich gegen ihn zu stellen; die Evangelischen haben diese Gemeinschaft nicht.

Mehr lässt sich praktisch nicht sagen. Die Hinweise meiner Vorposter zeigen zwar die häufigsten Divergenzen, aber es gibt so viele verschiedene Haltungen zwischen den reformatorischen Gemeinschaften, dass es eben darauf ankommt, wo Du denn dabeiwärst. Wie gesagt, der Glaube des Papstes bzw. das Lehramt müsste Dir die entsprechenden Themen liefern; inhaltlich kannst Du Dich damit wohl am ehesten damit auseinandersetzen, wenn Du den katholischen Katechismus einem evangelischen gegenüberstellst und Dich in beide hineinliest oder wenn Du Dir generelle Gedanken über die Gemeinschaft mit dem Papst bzw. der katholischen Amtskirche machst.

Gruss,
Mike

Hallo Mike

Die Katholiken glauben in Gemeinschaft mit dem Papst. D. h. Du
kannst im Grossen und Ganzen die Inhalte teilen, die er
glaubt, und hältst es nicht für nötig, Dich in Glaubens- oder
Sittenfragen beharrlich gegen ihn zu stellen; die
Evangelischen haben diese Gemeinschaft nicht.

und das sollen die wesentlichen theologischen Unterschiede
zwischen den beiden Konfessionen sein ? (die Frage !)

Mehr lässt sich praktisch nicht sagen.

Hättest Du hier nicht besser ganz geschwiegen ?
Gruß VIKTOR

Es wurde zwar schon Alles gesagt, aber …

Hättest Du hier nicht besser ganz geschwiegen ?

… noch nicht von Jedem. (Karl Valentin)

Gruß

Stefan

1 Like

Und es geht wieder mal innerkatholisch weiter …
Hallo VIKTOR,

geschwiegen

Mehr lässt sich nicht nur aus meiner Warte nicht sagen.
Es war eine leichte aber klare Kritik an Dir und Martinus, dass Ihr Euch auf Inhalte konzentriert habt, ohne gleichzeitig darauf hinzuweisen, dass anhand reiner Inhalte kein einziger „theologischer“ (wie Du selber umschreibst) Unterschied generell auszumachen ist.

Womit wir wieder einmal gleichweit wären wie schon so oft: dass mögliche Leser nämlich die Nase rümpfen ob dem (schlussendlich meistens innerkatholischen) „Theologengezänk“, das sich ja gar nicht um Inhalt, sondern zunächst um rein Formales dreht: die Tatsache, dass es überhaupt einen generellen Unterschied zwischen „römisch Katholischen“ und „Reformierten“/„Evangelischen“/„Protestantischen“ gibt, welche Begriffe ja bekanntlich inhaltlich Ecken und Kanten haben; jeder anständige Protestant wird sich auch „weltumspannend“ (also katholisch) nennen, weil die Lehre Christi über die ganze Welt gehen soll, und jeder aufrechte „Päpstliche“ wird sich zu 100% evangelisch nennen, in dem Sinn, als „evangelisch“ „evangeliumsgetreu“ heisst.

Möchtest Du mich noch weiter an Begrifflichkeiten aufhängen oder siehst Du ein, dass mein obiger Post evtl. doch seine Berechtigung hatte?

Und nun wünsche ich Dir trotzdem eine besinnliche Adventszeit mit gewinnbringender Beschauung des Kommens Christi,

Mike

3 Like

Kirche von unten
Hallo Martinus,

und wer und wann hat bitte festgelegt, was in der Bibel steht?
Waren das nicht zufällig Repräsentanten einer Kirche / Bischöfe und andere „Obere“?
Dein Posting ist im allgemeinen zwar richtig, aber hat (wie meine Postings wohl auch) die Tendenz zur Einseitigkeit, für diesmal mit dem „Kirche von Unten“-Etikett . Immerhin möchte ich Deinem Bemühen um Toleranz und Vermeidung vorschneller Urteile meinen Respekt ausdrücken. Ich kann aber Kritik nicht verkneifen, solange der Anschein von „Neutralität“ erweckt werden könnte, die gibt es nirgends.

Gruss,
Mike

Kanon und Theologie
Für die „großen“ evangelischen Kirchen hat hier natürlich die geschichtliche Kanonbildung einen absoluten Maßstab gesetzt. Nichts desto trotz gibt es im Raum der Freikirchen auch Bewegungen, die z.B. den Fokus so stark auf die Evangelien legen, daß das AT kaum mehr eine Rolle spielt. Auch wenn „die Bibel“ inhaltlich ziemlich festgelegt ist, ist damit die Wertung der Schriften zueinander immer noch in Bewegung. So gesehen findet auch hier bis heute „Kirche von unten“ statt.

Aber natürlich kann man fragen, ob es wirklich schon „unten“ ist, wenn z.B. der Prediger der Gemeinde (und nicht jedes Gemeindeglied selber) solche Entscheidungen trifft.

Der gewichtigere (und dämlicher Weise von mir nicht erwähnte) Unterschied zwischen evangelisch und katholisch in Bezug auf die Bibel liegt aber eher im (zumindest theoretisch) absoluten Stellenwert bei den Evangelischen. Im Gegensatz dazu kennt die katholische Kirche noch die Lehrtradition, die der biblischen Überlieferung gleichgestellt ist.

Und zur Frage, was nun „theologisch“ sei: Der Begriff " Theologie" dreht sich, eng gefaßt, um die Frage nach Gott. Und zwar nur nach ihm. Da gibt es kaum Unterschiede zwischen katholisch und evangelisch. Weiter gefaßt fallen hier alle Fragen, die sich aus dem Glauben an Gott (konkret den Dreieinigen Gott, wenn es um die christliche Theologie geht) ergeben. Dazu gehört unter anderem die von Viktor angesprochene Rechtfertigungslehre (in der sich allen Unkenrufen zum Trotz Katholiken und Protestanten mittlerweile zumindest offiziell ziemlich angenähert haben). Aber auch Überlegungen zum Amts- oder Kirchenverständnis fallen darunter.

1 Like

Hallo Martinus,

natürlich kann man fragen, ob es wirklich schon „unten“ ist

jawohl, danke.

Gruss,
Mike

ich fasse mal die gewagte These, dass die meisten theologischen Divergenzen längst ausgeräumt sind. Die vorhandenen Unterschiede sind meines Erachtens vor allem das Hierarchie-Verständnis sowie die Haltung zu Frauenordination und Zölibat.

Ganz grob
Hallo Toni,

die Trennlinie verläuft zwischen Trinität (weiter Konsens) und Abendmahl. Bei letzterem die Transsubstantiation der Katholiken auf der einen Seite, über alle Facetten bis hin zum profanen Stück Brot auf der anderen Seite.

Wenn Du lange genug suchst, wirst Du eine evangelische Gruppe finden, die Deine Ansicht teilt. In den Hauptströmungen (Landeskirche, Katholisch) sind Theologische Fragen eher nebensächlich. Es geht um Gemeinschaft, Heimat, Rituale und frühe sozialisation (eher kath.) oder individuelle Gottsuche und Bestätigung (eher ev.). Solange DU DEINE Theologie nicht als Wahrheit verbreiten möchtest, bist Du überall als Bereicherung Willkommen.

Gruß
wilbert

Hallo Martinus,

Die wesentlich Unterschiede liegen auf zwei Ebenen: Im
Kirchen- (und damit Amts-) verständnis und in den äußeren
Formen.

es ist immer wieder interessant wie hier Antwortende Fragestellungen
ignorieren und ihre eigenen Fragen einbringen indem sie auf
etwas ganz anders Antworten.
Du sprichst „Unterschiede“ an welche es so sehr viele gibt mit
gleicher oder sonstiger Wertigkeit.
Meinst Du der UP weiß das nicht ?
Er hat nach wesentlichen theologischen Unterschieden gefragt.
Da sollte man schon sorgfältiger sein wenn man antwortet, vor
allem wenn man Theologie studiert hat und sich darauf was einbildet.
Den Kirchen (Theologen u .a) ist das Wesentliche sehr wohl bewußt
sie haben genau dort auch versucht Konsens herzustellen - ohne
Erfolg - auch wenn dies so von vielen anders gesehen wird.
Es ist genau das Thema der „Rechtfertigung“ welches ich in meinem
ersten Beitrag zu diesem Thread angesprochen habe.
http://www.theology.de/religionen/oekumene/evangelis…
In dieser gemeinsamer Erklärung der Kirchen geht es nur um diese
Problematik.
Meist Du (und die anderen welche hier Unterschiede forcierten) daß
die Kirchen sich hier geirrt haben und solche „läppischen“
Unterschiede hätten ausräumen sollen wie sie hier im Thread und
von Dir gepostet wurden ?
Denk da mal drüber nach.
Gruß VIKTOR
PS.
Die Behauptung,wie hier in einer Antwort eingebracht, daß mit der
Erklärung der Kirchen zur Rechtfertigsungslehre dieser Unterschied
ausgeräumt wurde ist voll daneben.
Auch wenn in Art.5 dieser Erklärung steht:
(40) Das in dieser Erklärung dargelegte Verständnis der Rechtfertigungslehre zeigt, daß zwischen Lutheranern und Katholiken ein Konsens in Grundwahrheiten der Rechtfertigungslehre besteht
Dies wurde allgemein weder von von der kath. Theologie und noch
weniger von der evangelischen Seite so akzeptiert egal wer da
unterzeichnet hat.
Die Erklärung ist auch nach meiner Ansicht ein vergeblicher Versuch
„Feuer und Wasser“ zu vereinigen.

2 Like

Anekdote

Wer kann mir kurz aber möglichst umfassend die wesentlichen theologischen Unterschiede zwischen katholischer und evangelischer Kirche aufzeigen?

Hallöchen,
als Anekdote:
Als in den 80’er Jahren der Papst nach Deutschland kam, sagte eine katholische Nachbarin zu meiner (pietistischen) Großmutter: „Jetzt können wir ja endlich die Ökumene vollziehen!“

Darauf meinte diese: „Aber was machen wir mit dem Papst? Ich will ihn nicht!“

Das kann zum Nachdenken anregen.

Vieles läuft auf einen einzelnen Punkt hinaus:

Wer meint, Menschen benötigen „Mittelsmänner“, welche Vorgaben machen, wie Gottes Heil zu erreichen ist, der ist definitiv mit der katholischen Kirche besser bedient.

Wer daran glaubt, dass es weder richtig noch sinnvoll ist, für sein Seelenheil den Lehren irgendeiner Person außer Jesus zu folgen, wird an der katholischen Lehre irgendwann anecken und sollte es mit einer evangelischen Gruppierung versuchen.

Bezieht man aber auch das ganze religiöse Kroppzeug (kein Angriff gegen die durchaus existierenden legitimen Freikirchen) mit ein, was sich „evangelisch“ schimpft, aber in Wirklichkeit sektierierisch organisiert ist, gibt es allerdings auch in der evangelischen Ausrichtung jede Menge Grüppchen, in denen die jeweilige Führungsebene den Heilsweg vorgibt.

Gruß,
Michael

Hi,

Wer meint, Menschen benötigen „Mittelsmänner“, welche Vorgaben machen, wie Gottes Heil zu erreichen ist, der ist definitiv mit der katholischen Kirche besser bedient.

Dazu gibt es auch in der katholischen Kirche mehr als eine Meinung.

Dazu Eugen Drewermann:
„Traut ihr Gott so wenig zu, daß ihr meint, er brauche einen Vertreter?“
Zitat Ende

Von Hans Küng ganz zu schweigen.

Marginaler Gruß
Cassius

Äh, ja, und?

Er hat nach wesentlichen theologischen Unterschieden gefragt.

Ja, und?

Martinus

Er hat nach wesentlichen theologischen Unterschieden gefragt.

Ja, und?

Deine Einlassungen hierzu
Die wesentlich Unterschiede liegen auf zwei Ebenen: Im Kirchen- (und damit Amts-) verständnis und in den äußeren Formen.
sind und beinhalten keine wesentlichen theologischen Unterschiede
sondern teils wesentliche Unterschiede in der Darstellung dem
Selbstverständnis und der Erscheinungsform.
Als theologisch wesentlich kann man nur Unterschiede in der
Heilslehre ansehen weil es im Christentum nur auf die Erlangung des
Heils ankommt.
Mag sein daß die reformatorische Lehre dies nicht so berührt, weil
da ja gelehrt wird, daß das persönliche Heil sowieso vorherbestimmt
ist.
Aber genau dies macht ja den wesentlichen Unterschied aus.
Die kath.Kirche hat zu anderen Kirchen teils auch die von Dir
benannten Unterschiede aber praktisch keine wesentlich
theologischen.(z.Bsp.zu orthodoxen Kirchen und zu Teilen der
anglikanischen Kirche)
Gruß VIKTOR

2 Like

Als theologisch wesentlich kann man nur Unterschiede in der
Heilslehre ansehen…

So, wie Sie die Betonung setzen, deuten Sie an, die Fragen nach Amt und Kirche seine keine theologischen Fragen. Dazu siehe „Kanon und Theologie“, drei Zeilen weiter unten. Sollten Sie auf das „wesentlich“ abheben, sollten Sie akzeptieren, daß andere Menschen andere Schwerpunkte setzen.

Martinus

1 Like

Hallo

Wer kann mir kurz aber möglichst umfassend die wesentlichen
theologischen Unterschiede zwischen katholischer und
evangelischer Kirche aufzeigen?

Als evangelischer Christ (Landeskirche, Freikirchen etc.) bist du für dein Tun und Handeln selbst verantwortlich und bist direkt mit Gott, seiner Vergebung, seiner Barmherzigkeit und Güte verbunden. Im Falle einer Verfehlung ist es allein an Dir vor Gott zu treten, zu bekennen und Vergebung zu erbitten, im Namen Christi. Mittler ist hier allein der heilige Geist und Wegweisung die heilige Schrift.

Als katholischer Christ gibst du diese Verantwortung einem irdischen Mittler, einem geweihten Priester in die Hände, ohne dich selbst von der Güte Gottes überzeugen zu können. Im Grunde ist man der Praxis und Geschichte folgend (nicht unbedingt der Lehre nach) immer durch einen Mittler von Gott getrennt. (durch den Papst auf Kirchenebene, durch Heilige im Alltag und in der Bedrängnis durch den Beichtvater.) Mittler und Wegweisung ist hier der geweihte Geistliche.

Gruß

Mittelsmänner
Hallo Michael

Wer meint, Menschen benötigen „Mittelsmänner“, welche Vorgaben
machen, wie Gottes Heil zu erreichen ist, der ist definitiv
mit der katholischen Kirche besser bedient.

ich glaube, dass ist irgendwie eine Aussensicht. Der Papst ist für mich nicht mehr „Mittelsmann“ wie der Vorsitzende bei den „Evangelen“. Wir sind natürlich größer, straffer organisiert und die Regeln strenger. Aber der private Glaube benötigt keinen Mittelsmann und keine Grenzen.

Es ist m.E. immer schwer, den Spagat zur Beliebigkeit zu vermeiden. Darf ein landeskirchlicher Würdenträger die Trinität (oder zentrale Glaubenssätze) anzweifeln, nur weil er das NT anders interpretiert? Und wem erschließt sich andererseits die Trinität wirklich zwingend aus dem NT?

Gruß
achim

1 Like