Unumstößlicher, persönlicher Gottesbeweis?

Hallo.

Ich bin Atheist und ab und zu werde ich von Gläubigen gefragt, was mich von der Existenz Gottes überzeugen würde, welchen Beweis es bräuchte, damit ich kein Atheist mehr bin. Ich muss dann ehrlich zugeben, dass ich darauf keine Antwort weiß.
Es geht nicht unbedingt um einen Gottesbeweis, mit dem man jeden einzelnen Menschen überzeugen könnte, sondern nur um einen Beweis, der mich persönlich von der Existenz Gottes überzeugt.
Manche Gläubige meinen, sie hätten eine persönliche Gotteserfahrung gehabt. Gott hätte zu ihnen gesprochen oder ihre Gebete erhöhrt oder sie hätten einfach seine Liebe gespürt.

Würde Gott zu mir sprechen, wäre ich dann von seiner Existenz überzeugt? Ich würde wohl eher davon ausgehen, dass ich halluziniere, obwohl ich bisher noch nie eine Halluzination hatte. Das wäre jedenfalls die naheliegendste Erklärung für mich. Schließlich gehe ich ja auch davon aus, dass die Gläubigen, die behaupten ein Gespräch mit Gott gehabt zu haben, sich das nur einbilden. Genauso wird auch ein gläubiger Moslem sich nicht davon überzeugen lassen, wenn ein Christ behauptet mit Jesus geredet zu haben, und dass Jesus ihm gegenüber klargestellt hat, dass er Gott sei.

Auch abwegigere Erklärungen wären für mich noch naheliegender, als die Annahme, dass da tatsächlich der allmächtige Schöpfer des Universums zu mir gesprochen hat. Jedenfalls könnte ich nicht mit absoluter Sicherheit wissen, ob diese Stimme wirklich von Gott kommt. Es wäre denkbar, dass ich in einer Computersimulation lebe und der Programmierer sich einen Scherz mit mir erlaubt. Das heißt nicht, dass ich glaube in einer Art Matrix zu leben, oder dass ich gute Gründe hätte das anzunehmen, aber es wäre eine denkbare Möglichkeit.

Ich frage mich also, was ein absoluter, persönlicher Gottesbeweis wäre. Ein Beweis direkt von Gott, der die Möglichkeit einer Halluzination oder sonstiger Erklärungen vollkommen ausschließt.

Hat jemand eine Idee?
(Vielleicht könnte Gott mir etwas mitteilen, das nur Gott wissen kann. Dabei entstünde aber das Problem, dass ich nachprüfen können müsste, ob es sich dabei um eine wahre Aussage handelt, und dass sie niemand außer Gott machen kann.)

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Hallo,

ein logischer Beweis ist unmöglich. Ebenso wie die Nichtexistenz eines Gottes nicht bewiesen werden kann. Sorry, dumm gelaufen. Es lässt sich aber nicht ändern.

Was allerdings nicht heisst, dass ein Dir in jeder Hinsicht völlig überlegenes Wesen mit enormen Ressourcen Dich nicht schnell an der Nichtexistenz zweifeln lassen könnte.

Gruß
vdmaster

Hallo!
Ich fürchte,diese Frage kann niemand beantworten. Niemand außer dir selbst kann wissen, was dich letztendlich überzeugen würde. Eine Hilfe wäre vielleicht, wenn du andere Menschen befragst, was für sie persönlich überzeugend war. Dann kannst du dich dem anschließen oder eben auch nicht. Die Masse der Antworten verschafft dann am ehesten Orientierung.

Ich denke es gibt 2 Arten von Gott:

  1. Eine Erklärung für alles was wir nicht verstehen. Ist also sehr Bildungsabhängig. Bei Naturvölkern ist Gott schon für den Wind und den Regen zuständig…

  2. Einfach eine Instanz, welche für alles verantwortlich ist. Man muss dann für sein eigenes leben nicht wirklich die Verantwortung übernehmen, weil ja Gott für alles verantwortlich ist.

MfG Peter(TOO)

Wie schon gesagt wurde, ist ein formaler, logischer Gottesbeweis nicht möglich. Du kannst nur innerlich zu der Überzeugung der Existenz eines Gottes kommen. Denn jeder „Beweis“ kann auch naturwissenschaftlich, Gott-agnostisch interpretiert werden.

Allerdings finde ich es sehr interessant, sehr ermutigend, dass du zwar die Existenz Gottes derzeit ablehnst, aber nicht, dass es Beweise für Gott geben könnte. Indirekt schließt du somit nicht aus, dass es Gott geben könnte, auch wenn du selber nicht daran glaubst.

Nein, deine Frage kann auch ich dir nicht beantworten. Aber ich finde es schön, dass du selber versuchst, dir die Antwort zu geben - denn du bist der einzige, der es machen könnte.

Paulus (der Apostel, gelle) hatte das so genannte Damaskus-Erlebnis, bei dem Jesus ihm erschien. (So steht es in der Apostelgeschichte.) Viele Christen haben ihr eigenes Damaskus-Erlebnis. Meins war, wenn ich mal aus dem Nähkästchen plaudern darf, ein Bericht über Nahtoderfahrungen, der mit ziemlich stark erschütterte als Jugendlicher. Und auch wenn ich inzwischen weiß, dass Nahtoderfahrungen durchaus auch durch das Abschalten oder Herunterfahren des Gehirns hervorgerufen werden können und somit biologisch sehr interessante neuronale Vorgänge sind - der Glaube ist geblieben.

Glaube, wenn er denn nicht fundamentalistisch ist, ist immer verbunden mit Zweifel, mit Nachdenken, mit Verzweifeln, mit Infragestellen. Glaube ist irgendwie auch ein Kampf um die Gewissheit. Ich habe den Eindruck, dass du es dir nicht leicht machen willst, sondern bereit bist, den Kampf durchaus in Erwägung zu ziehen.

Vielleicht lernst du den Glauben erst einmal kennen - so wie ein Biologe Insekten beobachtet, ohne selber ein Insekt zu werden. Dann denkst du nach. Dann bildest du dir deine Meinung. Dann hinterfragst du. Und dann - das wirst du dann sehen :wink:

Wichtig ist, dich auch auszutauschen - mit jemanden, der sich in der Materie auskennt. Der nicht versucht, dir seine Meinung aufzudrücken, sondern der seine Meinung als solches vertritt. Der auf deine Meinung eingeht. Und dem du vertraust.

Gruß
Bombadil

Ha, Du unterschlägst in Punkt 2 also einfach mal die Theorie vom „freien Willen“ :wink:.

Wobei man zugeben muss, dass der unter Neurobiologen mehr als umstritten ist.

Gruß
vdmaster

Für dich müsste er vermutlich materialistischer Natur sein.

Die Alternativen wären im Sinne einer Überzeugung
a) Kreationismus oder
b) Teleologie (als Vermittler) der beiden
zugeordnet.

Franz

Die beste Erklärung zum logischen Gottesbeweis gibt es imho hier: http://www.oli-it.com/Sites/TopLabSite.aspx?tguid=a3149eac-f19f-4312-a042

Heute etwas albernd grüßend,
Little.

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Hallo Little,

War jetzt:
"Not found
Sorry the resource could not be found. "
Die Antwort oder sollte was anderes zu sehen sein?

MfG Peter(TOO)

Ja, da sollte etwas anderes zu sehen sein.
Nächster Versuch mit einem Wikipedia-Link:

Gruss,
Little.

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Hätte aber gut gepaßt. :smiley:

Gruß K

Ich denke, das hängt auch viel davon ab, welche Art von Gott dir da vorschwebt.

Wenn wir an einen persönlichen Gott im Sinne einer handelnden und denkenden Entität denken, so wäre ich vermutlich recht einfach zu überzeugen, dass es ihn gibt. Es gibt halt Grenzen für das, was man noch mit „Halluzination“ erklären kann.

Reden wir über einen metaphysischen Gott im Sinne eines „Er hat die Naturgesetze geschaffen“ wird es keinen Beweis geben, er ist aber auch nicht nötig, denn so ein Gott stellt ja auch keine Ansprüche im Sinne einer Religion an dich. Ich glaube, eine ganze Reihe von Menschen glauben an so einen Organisator im Hintergrund - selbst Harald Lesch hat mal sowas geäussert.

Hallo,

Eben!
Und dann noch der Hinweis auf die alberne Veranlagung.

MfG Peter(TOO)

Kannst du dafür ein Beispiel geben?

Hallo,

ich finde es interessanter, der Frage nachzugehen, warum Menschen (und nur Menschen!) Religionen hilfreich/nötig/unverzichtbar/wahr finden?

Es muss für Gruppen/Verbände von Menschen evolutionär sinnvoll sein, an höhere Mächte zu glauben - aber in welchen Hinsichten ist wohl vielfältig (wie die Funktionen der Religionen auch) und m.W. nicht grundlegend erforscht.
Macht- und Hierachiebildung und -erhaltung sind sicher ein wichtiger Faktor. Die Manifestierung von Regeln und Gesetzen ein anderer, aber auch Heilung und Hilfe sind Bestandteil (siehe Placebo-Effekte).

Wenn es Gott/Götter/innen tatsächlich gäbe, wäre die nächste Frage wohl: welche sind echt und welche nur erfunden? Schließlich hatten schon viele Kulturen vor unseren derzeitigen Götter/innen in div. Varianten und nachfolgende Kulturen werden neue Götter haben.
Was in unseren monotheistischen Kulturkreisen heute Gott heisst, steht in ein paar hundert Jahren verm. nur noch in Geschichtsbüchern und wird nicht ernster genommen als heute Freia oder Jupiter.
Wir Menschen haben ca. 2.000.000 Jahre Entwicklung hinter uns in unterschiedlichen Kulturen, alle verm. mit eigenen Göttern und ständiger Entwicklung. Da dürften einige tausend Götter/innen zusammen kommen, die mal sehr ernst genommen wurden und durchaus unterschiedlich waren.

Gruß, Paran

Hallo,

die Antwort hat er dir doch schon gegeben :smile:

Wenn wir an einen persönlichen Gott im Sinne einer handelnden und
denkenden Entität denken, so wäre ich vermutlich recht einfach zu
überzeugen, dass es ihn gibt.

eigentlich sogar recht viele Götter (bzw. besser gesagt Menschen, die die Urängste aller Menschen für ihren persönlichen Vorteil ausnutzen.

Siehe aktuell die Anschläge der IS,eigentlich ganz entegegen dem Grundsatz des (nicht nur moslemischen) Glaubens Liebe deinen nächsten.
Wobei wir Europäer uns da ja auch nicht mit Ruhm bekleckert haben,was Kriege im Namen des Glaubens betrifft…wohlgemerkt alle gegen die Generaldirektive eines jeden Glaubens.

Ne, das war der Beweis für die Nichtexistenz.

Moin

Also mich könnte Gott von seiner Existenz überzeugen wenn er z. B. von heut auf morgen auf der ganzen Welt keine Kriminalität mehr zulässt.

Ich weiß schon: „Freier Willen“. Deshalb schreibe ich auch extra ‚nicht mehr zulässt‘. D. h. die Leute können immer noch anderen Menschen schaden wollen aber Gott ließe sie immer scheitern. Noch besser wäre wenn er von den vergeblichen Versuchen Videos machen und bei Youtube einstellen würde. Die könnte man sich dann unter dem Nutzernamen ‚Gott‘ anschauen. Solche Videos gibt es zwar schon aber es scheitern bisher viel zu wenige.

Es gäbe so einiges was ein ‚allmächtiges‘ Wesen tun könnte um die Welt zu verbessern. Es müsste es allerdings auch wollen.

Gruß
Grin

hier sollte ich vielleicht etwas vorsichtiger formulieren. Gegen ein Menschen gemachtes Gesetz zu verstoßen muss nicht unbedingt heißen etwas schlechtes zu tun, wie z. B. homosexuell zu sein oder als Frau Auto fahren zu wollen oder schlechte Witze über Politiker und Anwälte zu machen. Aber ein gütiger Gott wird das sicherlich auseinander halten können.

Gruß
Grin

Wer denn sonst?

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