Hi,
ich gebe zu, daß das schwierig zu verstehen ist. Die „Ausdehnung“ des Raumes mit „schnell“ zu bezeichnen, trifft es eben nicht ganz. „Schnell“ impliziert, daß sich etwas von A nach B bewegt. Das ist hier nicht der Fall. Was der Raum „ist“, wissen wir ja gar nicht.
Die Menge an Raum, die entstanden ist (ich weiß keinen besseren Ausdruck), ließ zunächst „nahe“ zusammenstehende Punkte plötzlich „weit“ auseinander liegen. Dennoch bewegte sich nichts.
Die „Inhaltsstoffe“ wurden auch stark verdünnt, mit leichten Fluktuationen, die wir heute exakt in der kosmischen Hintergrundstrahlung wiederfinden können. Diese ballten sich dann zusammen zu den fraktalen Strukturen und Filamenten, die unser All auf allen Skalen durchziehen.
Die allermeisten Dinge in unserem Universum liegen jenseits des Horizonts, und das Licht von dort kann uns niemals erreichen. Nur deshalb kann auch die kosmische Hintergrundstrahlung inhomogen sein.
Etwas zur Philosophie:
Bei der Rekonstruktion dessen, was vor etlichen Milliarden Jahren geschehen ist, muß man sich an das halten, was man weiß und was man beobachten kann. Was auch sonst ?
Dies vorausgesetzt, kommt man heutzutage zu dem logischen Schluß, daß es einen „Urknall“ gegeben hat, und daß es eine Phase der „Inflation“ gegeben hat. Daß wir uns das nicht vorstellen können, tut der Sache keinen Abbruch. Wir können uns eigentlich verdammt wenig vorstellen, was dennoch „wahr“ ist.
Was ist schon „wahr“ ?
Wahr ist doch, was wir logisch schlussfolgern können aufgrund von „Gesetzen“, oder was wir direkt beobachten. In unserem Sinne „wahr“ ist, daß 1+1 gleich 2 ergibt.
Vielleicht herrschten tatsächlich andere Gesetze, oder es war alles ganz anders, aber dann ist ein Nachdenken ohnehin müßig, denn ohne eine Ausgangsbasis verliert der Begriff der „Wahrheit“ jedewede Bedeutung. Sogar der Begriff „gewesen“ verliert seinen Sinn. Wir „sind“ aber nun einmal, als Konsequenz einer Reihe von Dingen, die wir als Naturgesetze bezeichnen.
My 2 cents
Gruß
Moriarty