meiner Meinung nach ist das eine Frage der Definition.
Ja, genau so ist es.
Ich kann
daher die Beobachtung nicht auf das reine 0 reduzieren,
sondern die Beobachtung enthält bereits etwas (mehr oder
weniger, aber nie gleich 0, je nach Definition) Theorie.
Doch, das kann man. Man kann willkürlich festlegen, was man als Beobachtung verwendet und somit als definitionsgemäß richtig ansieht. Die Theorie muss dieser Festlegung so angepasst werden, dass sie das gleiche Resultat liefert.
Daher mag die Aussage „der Fehler steckt in der Theorie“ mit
der Aussage „der Fehler steckt in der Beobachtung“
gleichbedeutend sein.
Das mag manchem so erscheinen, aber tatsächlich sägt sich ein Naturwissenschaftler mit dieser Sichtweise den Ast ab, auf dem er sitzt, weil er damit die Möglichkeit verliert, den Wahrheitsgehalt seiner Theorien zu prüfen. Die experimentelle Beobachtung ist per Definition das Wahrheitskriterium der Naturwissenschaft. Das unterscheidet sie beispielsweise von der Naturphilosophie oder Religionen. Wenn man das in Frage stellt, dann sind der Willkür Tür und Tor geöffnet. Jeder könnte dann ganz einfach behaupten, dass seine Theorie richtig und stattdessen ihr widersprechende Beobachtungen falsch sind. Wer der Meinung ist, das sei übertrieben, der möge mal versuchen, eine objektive Grenze zu ziehen, die sowas verhindert.