Es geht hier nicht um Schreibweisen, sondern um die Kombination eines aus dem Lateinischen übernommenen Wortes mit einer Endung, die dafür nicht vorgesehen ist, wobei es - wie von @Metapher dargelegt, gleich zwei ganz regelmäßige Wege gibt, ein lateinisches Adjektiv einzudeutschen.
Nicht um „Aufregen“, sondern um das Erfassen und Definieren einer einheitlichen deutschen Sprache ging es den Philologen des 18. und 19. Jahrhunderts - jeder kann in Christoph Martin Wielands Werken nachlesen, dass dieser eben nicht in seiner angestammten oberschwäbischen Mundart schrieb - und ihm, der der deutschen Sprache viel mehr Aufmerksamkeit widmete als kurze Zeit später Goethe, passierte es im Gegensatz zu jenem nicht, dass er falsches Deutsch geschrieben hätte.
Das Titanenwerk von Leuten wie Klopstock, Wieland und natürlich den Brüdern Grimm mal eben mit der Behauptung abzutun, es gäbe im Deutschen sowieso keine Regeln und jeder sollte es möglichst nach Gefühl schreiben und sprechen, geht schon etwas weiter als das Hohelied auf die Schlamperei.
Schöne Grüße
MM