Urteil des Kölner Landgerichtes

Hi,

Hier liegt selektive Wahrnehmung vor. Die Arbeitswilligen sind
da, aber die tauchen nicht bei euch auf, weil ihr sie nicht
haben wollt.

ja ne, ist klar.

In den letzten drei Jahrzehnten hat man den Menschen Folgendes
beigebracht, „Komme nur mit der passenden Ausbildung und der
passender Berufserfahrung und verschwende nicht unsere Zeit“.

Ich weiß nicht wo Du herkommst, aber in meiner Umgebung war es eher so, daß man 25jährige mit 30jähriger Berufserfahrung wollte.

Wenn eine Stelle für einen Energieelektroniker ausgeschrieben
wird, der Hauswasserwerke warten und reparieren soll, dann
werden sich nicht der Drucktechniker, die
Fleischfachverkäuferin oder der KFZ-Techniker bewerben und der
Ungelernte taucht erst recht nicht auf.

Wenn ich einen Facharbeiter für einen bestimmten Bereich (hier Spengler) suche, dann suche ich einen Facharbeiter, da nützt mir ein Hilfsarbeiter nun mal nichts. Wobei Facharbeiter in für uns passenden Bereichen, trotzdem genommen wurden.

Möglicherweise wären all diese Personen in der Lage den Job
auszuführen. Der Bedarf das Nötige dazuzulernen könnte
teilweise sehr gering sein, aber der besagte Personaler, gibt
ihnen keine Chance.

Das könnte Gründe haben. Manche Auftraggeber schreiben vor, daß eben nur ein für diesen Bereich ausgebildeter Facharbeiter diese Arbeiten ausführen darf. Die Qualifikation unserer Mitarbeiter müssen wir, gerade bei öffentlichen Bauvorhaben, per Unterschrift bestätigen.

Wenn nun vor Ort keine arbeitslosen Energieelektroniker mehr
da sind, fängt der Personaler an rumzuheulen, dass
Facharbeiter fehlen und die ganzen Arbeitslosen faul und
unflexibel sind.

Wenn ein Facharbeiter mit deutlicher Alkoholfahne vor einem sitzt oder sagt, daß er nur da ist, weil er sich bewerben muß, macht es wenig Sinn ihn einzustellen. Gerade aktuell haben wir einen Facharbeiter, der sich nur auf 120,00 € einstellen läßt, weil er genug Arbeitslosengeld bekommt und keine Lust hat Vollzeit zu arbeiten.

Die Jahrzehnte der hohen Arbeitslosigkeit haben den Personaler
träge und bequem gemacht. Er hat eine Anzeige geschaltet und
dann hunderte von Bewerbungen bekommen. Dann konnte er Rosinen
picken.

In manchen Bereichen mag das sehr wohl der Fall sein, beispielsweise im Büro, auf dem Bau sieht das schon anders aus.

Aktuell haben wir einen Azubi gesucht, beworben hat sich einer.

Nun schaltet er eine Anzeige und es kommen nur 5 Bewerbungen
und keine Rosine dabei, sondern nur noch Restposten.

Was mir dazu einfällt, ohne Personaler zu sein:

  • Wie wäre es wenn sich der Personaler in anderen Regionen des
    Landes umsieht und das Angebot macht den Umzug für die ganze
    Familie zu organisiern?

Wir sind eine kleine Firma, die sich soetwas nur vereinzelt aber nicht für alle Mitarbeiter leisten kann.

  • Wie wäre es Facharbeiter mit anderen Ausbildungen zu nehmen?

Das bringt nichts. Wenn ich einen Spengler brauche, nutzt mir ein Fassadenbauer nichts.

  • Wie wäre es mal einen 40jährigen auzubilden?

Dazu müsste erst einmal ein 40jähriger Interesse an einer Umschulung haben.

  • Wie wäre es, sich nach Studienabbrechern direkt an der Uni
    umzuschauen?

Glaubst Du die wollen auf den Bau?

  • Wie wäre es Leute aus der eigenen Stammbelegschaft
    weiterzubilden?

Wird regelmäßig gemacht. Wir haben sogar einen Zimmer als Metallbauer umgeschult und seinen Meister machen lassen. Aber auch das kann sich eine kleine Firma nicht für jeden Mitarbeiter leisten.

  • Wie wäre es, selber nach Polen oder Tschechien zu fahren und
    dort Kräfte anzuwerben?

Wir reden hier davon, vor Ort ansässigen Arbeitslosen eine Chance zu geben.

Gruß
Tina

[MOD] abgeschlossen, da oT (owt)
.

Moin!

Du bekommst sachlich schon gar nicht mehr mit, worum es
eigentlich geht bei dem Thema. Komm mal aus deiner Rolle raus.
Und wenn du das nicht alleine schaffst und der Leidensdruck zu
groß wird: Es gibt professionelle Hilfe!

Eine wirklich faktengeschwängerte Antwort. Das muss ich schon sagen…

Nix für Ungut und gute Besserung!

M.