Demokratische Senatskandidaten führen deutlich in Bundesstaaten, die Biden aktuell verlieren würde. Teilweise liegen hier 15% zwischen den Umfrageergebnissen und das sollte Biden (Joe oder Jill) zu denken geben.
Für Trump ist Biden der Wunschkandidat für die Präsidentenwahl.
Es wäre traurig mit ansehen zu müssen, dass ein Mann mit durchaus vorhandenen Verdiensten, am Ende seines Lebens alles wieder zunichte macht, nur weil er die Macht nicht aus den Händen geben will, weil er sich für den Besten hält.
Man sieht das immer wieder bei so alten Politikern (vorwiegend Diktatoren).
Macht ist halt doch die stärkste Droge.
Jedem halbwegs denkenden Demokraten ist klar, dass Biden eine zweite Amtszeit nach den mittlerweile regelmäßigen Aussetzern gesundheitlich wohl kaum durchhalten wird.
Ebenso ist jedem dieser Demokraten klar, dass bislang niemand vorsorglich aufgebaut wurde, um Biden kurzfristig zu ersetzen.
Und ebenso klar ist, dass auch Demokraten gerne einen Präsidenten haben würden, der führt und regiert!
Die Frage ist daher nicht, was die Bidens denken, sondern weshalb die Demokraten offensichtlich unfähig sind, die dringenden Angelegenheiten anzugehen.
Was die Bidens denken ist die einzige Frage. Joe Biden hat die demokratischen Primaries mit 14,5 Millionen Stimmen und über 3900 Delegierten haushoch gewonnen. Letztere könnte zwar beim Parteitag theoretisch auch jemand anderen wählen, aber gegen den Willen von Biden ist das hochgradig unwahrscheinlich.
Wenn Joe Biden nicht freiwillig verzichtet, wird er der demokratische Kandidat werden. Ein erzwungener Verzicht würde Chaos und eine noch größere Schlappe bedeuten. Und genau deswegen hängt eben alles von Biden ab und dem Vernehmen nach hat die Meinung seiner Frau großen Einfluss auf ihn. So lange die beiden denken, dass Joe eine Chance hat, ist es herzhaft wurscht, was die anderen denken.
Dem kann ich nur zustimmen und umso unverständlicher ist für mich deshalb, dass Biden nicht die Chance nutzt sich einen guten Abgang zu verschaffen, indem er im Interesse des Landes verzichtet und einen annehmbaren Ersatzkandidaten präsentiert.
Das wäre zum jetzigen Zeitpunkt der größte Schlag den Trump überhaupt bekommen kann.
Denn eins ist klar: er ist auch unbeliebt in Amerika und wird unter Umständen (aufgrund des Alters?) allenfalls als das kleinere Übel angesehen und gewählt.
In den Umfragen ist er ja nicht ganz chancenlos und angeblich ist er der Meinung, dass diese Umfragen nicht stimmen. Gemessen an so ziemlich jeder Kennzahl (geschaffene Arbeitsplätze, Arbeitslosigkeit, Inflation, Aktienkurse,…) war seine Präsidentschaft sehr erfolgreich, während sein Gegenüber ein verurteilter Straftäter und Vergewaltiger ist. Aufgrund dessen ist er wohl der Meinung, dass seine richtigen Werte besser sind und sein Umfeld, dessen Einfluss direkt an seiner Präsidentschaft hängt, bestärkt ihn darin. So gesehen ist sein Verhalten vielleicht nicht verständlich, aber immerhin nachvollziehbar.
Die Parteiführung der Demokraten in den USA will Präsident Joe Biden noch vor dem geplanten Parteitag im August als Präsidentschaftskandidaten nominieren. Entsprechende Pläne bestätigte der Parteivorstand vor Journalisten. Man wolle absolut sichergehen, dass Biden bei der Präsidentenwahl im November in allen Bundesstaaten auf den Wahlzetteln stehe, begründete der Vorstand die Pläne. Innerhalb der demokratischen Partei wird das Vorgehen kritisiert.
Anstatt Biden ordentlich auf einem Parteitag (19. bis 22. August) zu nominieren, will man das jetzt noch im Juli virtuell durchdrücken. Das riecht nicht nur nach Verzweiflung, das ist demokratiepolitisch auch höchst bedenklich. Außerdem ist die Begründung des DNC völliger Bullshit.
In Ohio sieht das Gesetz vor, dass Präsidentschaftskandidaten bis zum 7. August (= 90 tage vor der Wahl) bekannt sein müssen, andernfalls dürften sie nicht auf dem Wahlzettel stehen. Das ist aber schon länger so und bisher hat es noch jedes Mal eine gesetzliche Ausnahmeregelung gegeben. So auch dieses Jahr.
Jetzt wird gemeldet, dass Biden eine Corona-infektion hat. Ziemlich gleichzeitig kommt die Meldung, dass Biden geäußert hat, dass, wenn die Ärzte ihm raten würden nicht noch einmal zu kandidieren, das ein Grund sein könnte, auf die Kandidatur zu verzichten.
Das ist praktisch der einzige Weg, der ihm einen Rückzug ohne Gesichtsverlust ermöglicht.
Es tut sich was. Schauen wir mal!
Trump zieht aktuell in den Umfragen davon und hat teilweise schon den Schwankungsbereich verlassen. Und das sollte eigentlich die einfachste Wahl für die Demokraten seit Clintons Wiederwahl sein…
Das ist eine normale Umfragenreaktion nach Attentaten. Normalerweise hält das 3-4 Monate an. Also ich würde mich an Trumps Stelle nicht darauf verlassen, dass das dauerhaft so bleibt. Aber Biden sollte das noch viel weniger.
Das letzte Attentat, das man mit diesem vergleichen kann, war das Attentat auf Reagen. Da hat sich das so mit Anstieg und wieder Abschwung abgespielt.
Aber klar, das war vor 40 Jahren und die Situation in den USA ist heute völlig anders.
Welche Attentate ziehst Du denn als Referenz für Deine Einschätzung heran? Wie Du richtig schreibst, ist das letzte Attentat auf einen US-Präsidenten 40 Jahre her und ein Attentat auf einen Präsidentschaftskandidaten hat es m.W. seitdem auch nicht gegeben. Frau Giffords, die mir als Attentatsopfer noch einfällt, hatte kam bei Prominenz und Bedeutung bei weitem nicht an Trump oder Reagan heran.
Hier sind einige Beispiele von US-Politikern, gegen die Attentate verübt wurden, sowie das Ergebnis dieser Attentate:
James Brady (US-amerikanischer Pressesprecher des Weißen Hauses) wurde bei einem Attentat auf Präsident Ronald Reagan 1981 schwer verletzt.
Gabrielle Giffords (ehemalige Abgeordnete des US-Repräsentantenhauses) wurde 2011 in Arizona bei einem Attentat schwer verletzt.
Steve Scalise (US-amerikanischer Kongressabgeordneter) wurde 2017 bei einem Angriff während einer Baseball-Übung in Virginia schwer verletzt.
Robert F. Kennedy (ehemaliger US-Justizminister und Senator) wurde 1968 nach einer Wahlkampfveranstaltung in Kalifornien tödlich verwundet.
George Wallace (ehemaliger Gouverneur von Alabama) wurde 1972 bei einem Attentat während eines Wahlkampfauftritts schwer verletzt und war fortan teilweise gelähmt.
Und natürlich schnellten nach solchen Attentaten die Sympathiewerte hoch, normalisierten sich dann aber auch wieder. Der Wähler ist realistisch oder gnadenlos, je nachdem, wie man es einordnen will.
Da fehlen mir jetzt die Neuigkeiten. Der Anschlag auf Reagan ist 40 Jahre her und fand in einer völlig anderen Welt statt. Giffords hatte ich erwähnt und ist mit einem Anschlag auf einen Präsidenten bzw. Kandidaten nicht vergleichbar. Allein schon deshalb, weil für Kongressabgeordnete nicht ständig Umfragen aufgelegt werden. Der Anschlag auf Scalise, den ich in der Tat nicht mitbekommen habe, fällt in die gleiche Kategorie.
Insofern ist die Aussage
eher eine Vermutung bzw. Ausdruck einer Hoffnung. Gerade die Umstände des Attentats und dass sich Trump seit zehn Jahren ständig als Opfer der Medien, „feindlicher“ Politiker usw. inszeniert, lassen mich daran zweifeln, dass das ein Strohfeuer ist. Nun ist er nämlich ein echtes Opfer, das auch noch überlebt hat und das mit einer triumphalen Geste demonstrieren konnte.
Es würde mich nicht wundern, wenn bald irgendjemand aus Trumps Umfeld lanciert, dass das FBI den Schützen vielleicht absichtlich zu weiteren Schüssen kommen ließ, um Trumps Inthronisierung zu verhindern (nachdem die Wahl ja schon manipuliert werden musste, um diese zu verhindern, wie ja viele Trump-Wähler zu wissen glauben).
Nicht zuletzt angesichts der Verfassung und der - aus Sicht eines Trump-Wählers - schwachen Reaktion Bidens glaube ich insofern nicht, dass die Wirkung des Attentats nur eine vorübergehende Wirkung entfaltet.
Zumal übrigens die von Dir genannten
ohnehin schon bis zur Wahl Anfang November reichen würden.
Ok, der Drops ist gelutscht. Aber traurig anzusehen, wie so eine großartige Karriere so unrühmlich zu Ende geht. Schlimmer wäre eigentlich nur noch, wenn Biden nicht freiwillig ginge.
Pamela Harris ist sich offensichtlich sicher auf dem kommenden Parteitag zur Präsidentschaftskandidatur gewählt zu werden (aus mehreren Kandidaten).
Zur Zeit sucht sie einen geeigneten Kandidaten für die Vizepräsidentschaft.
Jetzt hat sich auch Obama für eine Rückzug Bidens ausgesprochen.
Der Drops ist noch nicht gelutscht, die offensichtliche Hyperstimmung bei den Republikanern wird den Demokraten helfen ihr Lager stärker zu mobilisieren, denn die haben echt Angst vor einer Präsidentschaft Trumps.