Hallo!
aber ich wüßte nicht, daß seuxaldelikte aus aussichtslosigkeit
und geldmangel begangen werden.
Die beiden Punkte sind wohl Dinge (Aussichtslosigkeit & Geldmangel), welche den psychischen Druck in einer Person immens erhöhen. So paradox es klingt, aber die Aussicht auf Erfolg in der Therapie von Sexualstraftätern stellt sich doch am ehesten dann ein, wenn er möglichst WENIG unter Druck gerät bzw. sein Selbstwertgefühl NICHT angegriffen wird. Die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls wird durch diese Kartei mit Sicherheit erhöht.
Einen weiteren Punkt würde ich noch anbringen: Sollte ein Straftäter durch ein erschüttertes Selbstwertgefühl nun auf der „Suche“ nach negativ-Publicity sein, so fände er in der Datei eine optimale Möglichkeit, zumindest durch negative Schlagzeilen gesellschaftlich aufzufallen bzw. wahrgenommen zu werden.
Die Diskussion, welche zu führen wäre, ist die, ob man einen einmal auffälligen Sexualstraftäter jemals rehabilitieren kann.
Diese Kartei indes ist so kontraproduktiv wie nur was; es ist eine emotionale Handlung, welche sich „größter“ Beliebtheit unter emotional aufgewühlten Menschen erfreut - nur wie so oft macht dies noch alles schlimmer.
Für mich ist dies ein Beispiel mehr für das, was Amerikawie so oft repräsentiert: aus den richtigen Motiven heraus auf emotionaler Grundlage genau das Falsche machen. Die Frage ist, warum - sind die Menschen einfach so dumm? Es wäre so einfach, sinnvolle Konzepte zum Versuch der Rehabilitation zu entwickeln, wenn man das denn wollen würde.
Und politisch ist diese Kartei in sich eine Bankrotterklärung sondergleichen: Sie sagt doch aus, dass die Autoren NICHT von einem Erfolg einer Rehabilitation ausgehen. Dies ist für mich fahrlässig, den Straftäter dann denoch zu entlassen und die Prognose für die Rehabilitation in die vermutete Richtung zu lenken.
Lieben Gruß
Patrick