Vanille-Krise

PS: André
Guten Tag,

  • André (der seinen Namen natürlich auch nicht französisch
    ausgesprochen haben will)

Sondern wie?
Bitte nicht falsch verstehen, ich stimme deinen Ausführungen zu.
Ich bin nur immer unsicher, wenn ich einem deutschsprachigen André begegne, wie ich den Namen nun aussprechen soll.
Nicht französisch. Meine englische Aussprache (Andräi) kommt auch nicht gut an.

Bitte klär mich auf.

MfG
GWS

Hallo,

  • André (der seinen Namen natürlich auch nicht französisch
    ausgesprochen haben will)

Sondern wie?
Bitte nicht falsch verstehen, ich stimme deinen Ausführungen
zu.
Ich bin nur immer unsicher, wenn ich einem deutschsprachigen
André begegne, wie ich den Namen nun aussprechen soll.
Nicht französisch. Meine englische Aussprache (Andräi) kommt
auch nicht gut an.

Kein Problem. Also die französische Aussprache ist ja in etwa [ɔ̃ˈdʀeː], also ungefähr „Ong-DREH“. Im Deutschen sagt man eher [ˈʔandʁeː] („AN-dreh“) oder [ʔanˈdʁeː] („an-DREH“), davon bevorzuge ich die 1. Variante, also genau wie im Satz: _„Wenn ich dir etwas andreh , …“
Wobei der Name hier in Sachsen eigentlich eher [ˈʔantʁe] gesprochen wird, also mit /t/ in der Mitte.

Also kurz gesagt, ich werde „Andreh“ ausgesprochen, nicht „Ong Dreh“. ^^

  • André_

Mit Verlaub, das ist Quatsch.

Jetzt mach dir nicht gleich einen Kopp.

Vanille kann sonstwo herkommen, es ist dennoch ein deutsches Wort

Nie und nimmer.

Aber ich korrigiere mich jetzt auch komplett (hinsichtlich französisch).
Linné hat im 18. Jahrhundert den Begriff „Vanilla planifolia“ geprägt. Höchstwahrscheinlich auf den lateinischen Begriff vaina und/oder die spanische Verkleinerungsform vainilla zurückzuführen. Wobei die Spanier das aztekische vaynilla = das Schötchen übernommen haben könnten. Herkunft der Vanille u.a. Mexico. Linné war übrigens Schwede.

Im übrigen haben sehr viele, eigentlich alle, das Wort in ähnlicher Form übernommen:
Bas­kisch bainila, pol­nisch wanilia, lettisch vaniļa, arabisch al-fanilya [الفانيليا], persisch vanil [وانیل], indo­nesisch panilli, kanto­nesisch wahn nei la [雲呢哪] Mandarin fan ni lan [梵尼蘭] und tamilisch vanikkodi [வனிக்கோடி], griechisch Vanillia (Βανίλλια), russisch Vanil (Ваниль), türkisch Vanilya.

Wenn du behauptest, jede Aussprache dieses Wortes, die von der französischen Normaussprache abweicht, sei Dialekt, dann solltest du dich vielleicht über die Bedeutung von „Dialekt“, „Lehnwort“ und „Fremdwort“ informieren… das ist dann nämlich sonst ziemlicher Humbug.

Yep, manche Dinge behandle ich etwas lasch.

Übrigens… was sagst du (deiner Logik zufolge) statt Anorak,
Tomate, Schokolade, Feng Shui, Sirup, Iglu, Gnu, Algebra usw.?
Ich frage, weil ich nicht davon ausgehe, dass du weißt, wie
diese Wörter in ihrer Herkunftssprache ausgesprochen werden.

Und wie geschrieben?

Die müsstest du ja dann eigentlich vermeiden.

Nöh.

Grüße,

  • André (der seinen Namen natürlich auch nicht französisch
    ausgesprochen haben will)

Als ob Sachsen dies könnten :smile:

Franz

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Hallo Pit,

was für eine amüsante Geschichte!:wink:
*-Dank.

Er trank noch einen Kamiljentee, schluckte zwei Schlafpiljen,
und es wurde ganz stilje in seinem Hirn.

Das Wasser für den Tee hatte er zuvor natürlich in einem Emailje -Kessel aufgesetzt.

P.S.: Zutschini und Zukschini sind auch nicht schlecht

Oder Gnotschi.

Gruß G

Hallo,

sprechen wir auch „Bonbon“ oder „Croissant“ nicht so aus wie
ein Franzose, zumindest solange wir deutsch sprechen.

Im Ernst? Du sprichst Croissant mit o-i ? So ähnlich wie
Streusand?

nicht wie ein Franzose aussprechen bedeutet ja nicht, die
französische Schreibweise deutsch aussprechen, sondern die
französische Aussprache deutsch aussprechen. Also eben nicht
Streusand, sondern Kross ong statt Kroassoon.

wie kommst Du bei Endung -ant auf Aussprache [ong]?
Hast Du das so schonmal in der Bäckerei ausprobiert?

Und Pendant würdest Du demzufolge [Pangdong] aussprechen, ja?

Gruß G.

Hallo Kreszenz,

Krossong statt Kroassoon.

… und Balkong, Pangsiong, Lamäng, Sässong, Krehm fre(s)ch:slight_smile:

… und Schangse

Im Ohr habe ich auch noch Schißlaweng
aber sowohl Schreibweise als auch Bedeutung vergessen.

Gruß G. *grutschtelt im Hirn*

Im Ohr habe ich auch noch Schißlaweng

http://de.wikipedia.org/wiki/Schisslaweng
Entgegen Wikipedia oder ergänzend zu kann ich diesen Begriff auch dem fränkischen Wortschatz zuordnen.

Franz

Hallo, Gudrun,

… und Schangse

… und am Bassäng verlor er nicht nur die Bal-, sondern auch die Kontenangse.

Das Portmonee steht immerhin schon im Duden - ob da demnächst auch Böfflamott, Kockowää, Boscherlää, Fölletong und Trottwaa zu finden sind? :wink:

Gruß
Kreszenz

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Mit Verlaub, das ist Quatsch.

Jetzt mach dir nicht gleich einen Kopp.

Vanille kann sonstwo herkommen, es ist dennoch ein deutsches Wort

Nie und nimmer.

Vanille ist ein deutsches Wort, das kannst du nicht bestreiten. Ein Blick in den Duden sagt dir, dass es zum deutschen Wortschatz gehört (auch wenn dort längst nicht alle deutschen Wörter drinstehen). Das Wort stammt zwar aus einer anderen Sprache, es ist dennoch deutsch, bzw. eingedeutscht. Dass Vanille nun ursprünglich aus dem Aztekischen (Nahuatl) komm(en könn)t(e), wusste ich bisher nicht. Interessant. Aber deiner Logik zufolge wäre auch deine französische Aussprache falsch, oder zumindest „Dialekt“. Du müsstest die Originalaussprache aus dem Nahuatl übernehmen, oder nicht?

Im übrigen haben sehr viele, eigentlich alle, das Wort in
ähnlicher Form übernommen:
Bas­kisch bainila, pol­nisch wanilia, lettisch vaniļa,
arabisch al-fanilya [الفانيليا], persisch vanil [وانیل],
indo­nesisch panilli, kanto­nesisch wahn nei la [雲呢哪] Mandarin
fan ni lan [梵尼蘭] und tamilisch vanikkodi [வனிக்கோடி],
griechisch Vanillia (Βανίλλια), russisch Vanil (Ваниль),
türkisch Vanilya.

Naja, ich würde bei den paar Sprachen nicht von „alle“ sprechen, aber natürlich viele. Was willst du damit aber sagen? Ваниль ist trotzdem ein russisches Wort, auch wenn es ursprünglich aus einer anderen Sprache stammte.

Übrigens. Im Chinesischen kenne ich eigentlich nur 香草 (xiangcao) als Vanilla. Vielleicht ist das, was du gefunden hast, schon älter oder eher der wissenschaftliche Name der Pflanze.

Übrigens… was sagst du (deiner Logik zufolge) statt Anorak,
Tomate, Schokolade, Feng Shui, Sirup, Iglu, Gnu, Algebra usw.?
Ich frage, weil ich nicht davon ausgehe, dass du weißt, wie
diese Wörter in ihrer Herkunftssprache ausgesprochen werden.

Und wie geschrieben?

Die müsstest du ja dann eigentlich vermeiden.

Nöh.

Du hast die Frage nicht beantwortet. Wie sprichst du diese Wörter aus? Sicherlich alle „falsch“ bzw. in deinem eigenen Dialekt (also nicht in arabischer, aztekischer, grönländischer, chinesicsher Aussprache usw.), nehme ich mal an. Mit anderen Worten: in deutscher Aussprache, denn es sind alles (mittlerweile) deutsche Wörter.

Gruß,

  • [ˈʔandʁeː]
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P.S.: Zutschini und Zukschini sind auch nicht schlecht

Oder Gnotschi.

Nicht zu vergessen: Schtratzjatella ^^

  • André

Krossong statt Kroassoon.

… sagen hierzulande nur Dippelschisser. Das heisst Krasseng.

… und Balkong, Pangsiong, Lamäng, Sässong, Krehm fre(s)ch:slight_smile:

… warum auch nicht. Wer sagt denn, man müsse Französisch so sprechen, dass man jederzeit einer Berufung unter die immortels der Académie würdig ist? Die wenigsten Franzosen tun dies und reagieren auf ihre Weise auf die Hochnäsigkeit der selbsternannten kulturellen Elite. Wie etwa Roger Siffer, der Elsässer mit fanzösischem Pass, mit sanfter Ironie:
D’Parisser hannt die schönschd Kültür
Bretone, Elsasser, du bisch nuere Büür …

Oder der Bretone Glenmor: laissons Paris ses poubelles - womit der treffend das Symbol französischer Hochkultur herausgriff; die geniale Erfindung des préfet Eugène Poubelle, die aus Paris erst den Hort abendländischer Zivilisation machte.

In der Pfalz weiss man die Wackes von jenseits der Grenze (die nun einmal eine politische und keine scharfe Sprachgrenze ist) passend zu persiflieren: Schass mer d’Lapengle aus’m Schardeng, se frasset mir d’Legümeli weg … Und auch diesseits der Grenze ist bis weit ins Binnenland der Bürgersteig unbekannt (zumindest in der gesprochenen Sprache) - man prommenerd auf dem Trottwah, hat statt des Geldbeutels ein Pottmanneh in der Tasche und absolviert seinen Mittagsschlaf nicht auf dem Sofa, sondern auf der Schesslong.

Launige Grüße,
Ralf

Wer sagt denn, man müsse Französisch so
sprechen, dass man jederzeit einer Berufung unter die
immortels der Académie würdig ist?

ich ganz sicher nicht - im Gegenteil, die Vielfalt von Aussprache-Varianten fasziniert mich seit meiner Kindheit.

Ein (nicht-französisches) Beispiel: Die Nachbarin, die als Einzige im Viertel schon ein Fernsehgerät hatte und bei ihren Besuchen den Inhalt der gezeigten Krimis en dé­tail nachzuerzählen pflegte, sprach immer von „Degatiefen“. Als frühreifer Krimi-Leserin war mir die korrekte Schreibweise damals durchaus geläufig - aber den Degatief fand ich unwiderstehlich.
Ich muss heute noch aufpassen, wenn ich in der „Öffentlichkeit“ Detektiv sagen will …

Launige Grüße,

Ebenso!

Kreszenz

wie kommst Du bei Endung -ant auf Aussprache [ong]?
Hast Du das so schonmal in der Bäckerei ausprobiert?

Ähm… sagst du etwa „Krossant“ an der Bäckerstheke? Und bist du sicher, dass du da das Richtige erhältst? :wink:
Das „ong“ und „ang“ ist eine deutsche Annäherung an die französischen Nasallaute, und ich würde mich sehr wundern, wenn du es nicht zumindest bei deinen Mitmenschen schon gehört hast…

Und Pendant würdest Du demzufolge [Pangdong] aussprechen, ja?

Pongdong, um genau zu sein, ja. Sagst du buchstäblich „Pendant“? :smile: Kling nach einem pendelnden Pedanten.

Gruß,
Kronf

Nicht zu vergessen: Schtratzjatella ^^

Jetzt hast du mich ertappt :wink:

Gruß,
Kronf

Spanische Croissants
Buenos días,

in einer Pangsion in Spanien wurde ich gefragt, ob ich Kuras o nes zum Frühstück haben wollte.
Ich habe lange gestutzt bis ich begriff, was man mich frug.

Sonnijen Sonntach!
Pit

Oh, die Wackesen!
Tach Ralf,

als ich noch in Saarbrücken wohnte, bin ich oft zum Markt nach Forbach gefahren.
Dort gab es an einem Stand einmal Brombeeren zu kaufen. Auf dem Warenschild stand aber nicht auf Französisch m û res, sondern auf Wackessisch m ü res.
Und bei dem Namen Roger Siffer krieg ich doch glatt Heimweh. Jetzt frag ich mich, ob ich eine Schallplatte von ihm auflegen soll (zwecks Erinnerung), oder doch besser nicht (damit ich nicht das heulende Elend kriege).

Ich lass es, glaub ich.
Pit

Hallo,
…und wer vom Schiffen was versteht, kennt auch noch le pontong.
Gruß
Nastaly

Hallo Kronf,
Ich denke, es ging eher darum, dass „-ang“ näher am französischen „-ant“ sei als „-ong“. Ich würde sagen: najaaaa… ja, mag sein.

pendant = [pɑ̃ˈdɑ̃]
Pangdang = [pʰaŋˈdaŋ]
Pangdong = [pʰaŋˈdɔŋ]

Da kann man sich drum streiten ob jetzt das deutsche [aŋ] oder das deutsche [ɔŋ] näher am französischen Nasalvokal [ɑ̃] ist. Ich denke auch, [aŋ] liegt da etwas näher, wenn man die Eigenschaften all dieser Vokale betrachtet.

Allerdings würde ich auf Deutsch auch eher „Krossong“ sagen als „Krossang“. Das Wort Pendant sprech ich in etwa [ˈɡeːɡŋ̩ʃtʏk] aus.

Gruß,

  • André
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Ich hatte zwar Nils H. gefragt, aber gut, wenn Du Dir diesen Schuh auch anziehen willst, bitteschön! :wink:

wie kommst Du bei Endung -ant auf Aussprache [ong]?
Hast Du das so schonmal in der Bäckerei ausprobiert?

Ähm… sagst du etwa „Krossant“ an der Bäckerstheke?

Nein.

Und bist du sicher, dass du da das Richtige erhältst? :wink:

Ja.

Das „ong“ und „ang“ ist eine deutsche Annäherung an die
französischen Nasallaute,

Das bestreitet keiner.
Aber „ong“ ist für die Buchstabenfolge -on(wie in Balkon oder Saison) reserviert und „ang“ für die Buchstabenfolge -en (wie in Pension).

Meine Frage (wieso Aussprache „ong“ bei Buchstabenfolge -ant) ist somit nicht beantwortet.

und ich würde mich sehr wundern,
wenn du es nicht zumindest bei deinen Mitmenschen schon gehört
hast…

*pruuuuuuust*
Stell Dir vor, ich kann Nasallaute sogar sprechen. Das ist eine meiner leichtesten Übungen, weil bereits in die Wiege gelegt.

Und Pendant würdest Du demzufolge [Pangdong] aussprechen, ja?

Pongdong, um genau zu sein, ja.

Das deutet - so hart es auch klingen mag - auf völlige Ahnungslosigkeit hin.

Sagst du buchstäblich „Pendant“? :smile:

Natürlich nicht, ich kann ja Nasallaute. :wink:

Nach der Logik wäre „Pangdeng“ die eingedeutschte Aussprache,
komischerweise habe ich das so aber noch nie gehört.
Es scheint mir, als ob alle - bis auf eine/n oder zwei - dieses Wort auch auf Deutsch halbwegs korrekt aussprechen.

Kling nach einem pendelnden Pedanten.

Wenn Du meinst … ! :wink:

Gruß G.

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Hallo Kreszenz,

… und Schangse

… und am Bassäng verlor er nicht nur die Bal-, sondern auch
die Kontenangse.

Das Portmonee steht immerhin schon im Duden - ob da demnächst
auch Böfflamott, Kockowää, Boscherlää, Fölletong und
Trottwaa
zu finden sind? :wink:

ich hoffe nicht, daß es soweit kommt, traue denen aber mittlerweile allen Blödsinn zu. :-[

Danke für das schöne Wort Böfflamott, was ich bisher nicht kannte (weder das Wort noch den Braten), aber dennoch sofort verstanden hatte.
Im Netz kursieren recht abenteuerliche Schreibweisen! :wink:

Lt. wiki zählt das zur Bayerischen Küche, ich bin nicht sicher, ob es das Gericht auch im Schwäbischen gibt, werde aber mal nachfragen.

Gruß G.