Ventilschmierung bei LPG Betrieb?

Hallo Fachleute

In letzter Zeit taucht in meiner Umgebung immer wieder ein Hinweis zur Ventilschmierung bei Gasbetrieb auf.
Angeblich soll „flash lube“ die Lösung aller Probleme sein.
Die Wirkung verstehe ich so, dass dem Gas eine Art Petroleum zugemischt wird, um mit dem Verbrennungsprodukt die Ventilsitze zu „polstern“.
Das fragliche Fahrzeug ist ein Vierzylinder Trajet von Hyundai Bj 2001, die Gasanlage ist von Diego LPG Systems.
Der Einbau erfolgte durch eine Hyundai Vertretung.

Ich habe mittlerweile mit dem Auto ca.20 000 km zurückgelegt und der musste manchmal ordentlich ran.

Will man m ich künstlich verrückt machen, oder was ist an der Sache dran?
Klärt mich doch mal auf.

Gruß
Rochus

Hallo Rochus,

zuerst: Erkundige Dich, ob Dein Motor gasfest ist oder nicht. Mehrere Gasanlagenhersteller haben entsprechende Listen, oder in der französichen Borel-Liste (www.borel.fr). Ich meine aber mal gelesen zu haben, dass kein Hyundaimotor gasfest ist.

FlashLube ist das Zeug, das man bei alten Autos als Bleiersatz nimmt.
Der Effekt, den das Zeug haben soll, ist im Prinzip der selbe: Die Ventile sollen nicht so hart auf die Ventilsitze aufschlagen, weil sich dazwischen ein hauchdünner Film absetzen soll.
Es gibt zwei Dosierungssysteme: Das ältere basiert auf Unterdruck, mit dem Nachteil, dass bei niedrigen Drehzahlen schön FlashLube dem Motor zugeführt wird, bei höheren Drehzahlen (also wenn man es wirklich braucht) leider nicht, weil dann kein Unterdruck mehr an der Drosselklappe vorhanden ist. Inzwischen gibt es ein System mit einer elektrischen Pumpe, das entsprechend besser funktioniert.

Aber ob das Zeug überhaupt etwas bringt konnte meines Wissens nach bis heute nicht eindeutig bewiesen werden. Daher streitet sich die Fachwelt bis heute darüber. Aber es beruhigt zumindest das Gewissen, falls der Motor nicht gasfest ist - oder man es nicht mit Sicherheit weiß. Wobei ich bei solchen Motoren empfehlen würde, die Drehzahl unter ca. 3500 U/min zu halten - gelegentliche, kurzzeitige Beschleunigungen mal ausgenommen.

Falls Dein Motor keine Hydrostößel hat würde ich empfehlen, das Ventilspiel deutlich öfter als vom Hersteller vorgeschrieben zu kontrollieren und möglichst exakt zu protokollieren. So kann man erkennen, wenn ein Ventil zu eng wird, bevor es weg brennt - denn das ist das eigentliche Problem im Gasbetrieb. Einfach aus dem Grund, weil Gas zu rein ist, also keine Additive hat, wie Benzin.

Frohes Gasen
Guido

Ich hab mal was rausgekramt, speziell wg. dem Fahrzeugtyp.
Ich glaub im Trajet ist Mitzubishi-Motor-Technik drin, ohne gehärtete Ventilsitze. Mein Dad hatte einen mit LPG, hab auch mal was dazu geschrieben:

/t/wer-hat-erfahrung-mit-autos-mit-lpg-gas-anlage/68…

Die (angebliche ? umstritten) Wirkungsweise von flash Lube ist die Kühlung der Ventile/Ventilsitze, da Autogas bei höheren Temperaturen verbrennt als Benzin. Sind diese nicht gehärtet (was ich bei dir stark annehme, weil Flash Lube verbaut wurde) sind sie empfindlicher gegen diese hohen Temperaturen. Sollte irgendwann bei dir ein Motorschaden wg. verbrannter Ventile auftreten, dann lass dir unbedingt gehärtete Ventilsitze nachrüsten.
MFG
Sparmeier

Hallo SparMeier,

Die (angebliche ? umstritten) Wirkungsweise von flash Lube ist
die Kühlung der Ventile/Ventilsitze, da Autogas bei höheren
Temperaturen verbrennt als Benzin.

Kannst Du belegen, dass die Verbrennungstemperatur höher ist?
Bevor Du es versuchst: Die Temperatur ist sogar etwas geringer, liegt aber wegen der trägeren Verbrennung von LPG länger an.

Gehärtete Ventilsitze nachzurüsten wäre eine Methode, wobei sich das finanziell meist nicht lohnt. Sofern möglich würde ich lieber das Ventilspiel regelmäßg prüfen (lassen). Dumm nur wenn der Motor Hydrostößel hat und man zu spät merkt, wenn deren Verstellbereich irgendwann am Ende ist.

Beste Grüße
Guido

Ja, ok, nicht ganz richtig ausgedrückt…

Autogas verbrennt trockener als Benzin, somit hats an den Ventilen weniger Kühlung.

MFG
Sparmeier

Danke owt
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