Ein weites Feld, unübersichtlich
Guten Morgen!
- Nachhaltige Entwicklung
Es gibt keine griffigere Massnahme zur Reduktion der
Luftimmissionen als hohe Treibstoffpreise; so
gesehen wären 5 Euro pro Liter Benzin ideal.
Schadet wahrscheinlich den falschen. Mir fehlt da ein wenig die Alternative, der Umbau der nötig wäre ist umfassender als gedacht.
Über Jahre wurde Autofahren gefördert, ja gefordert. Mit Eigenheimzulage, Pendlerpauschale, Einkaufszentren ausserhalb der Städte, Arbeitsvermittlung durch das Arbeitsamt, Straßenbau, Parkplätze in Massen überall etc. Jetzt hat sich jeder darauf eingestellt und jetzt steigen die Spritpreise. In meinen Augen ist das nicht besonders fair. Was sollen die Menschen machen? Kündigen? Umziehen? Haus verkaufen?
Wobei, wenn ich meine Umgebung so anschaue: Alle jammern über die hohen Spritpreise, aber nicht einer fährt auch nur einen km weniger. Da fahren 5 Mütter 8 km ins Schwimmbad, mit 5 Autos. Jede hat einen eigenen (wichtigen) Grund. Sie muss noch Brot kaufen oder irgendwas anderes besorgen. Zur Elternbeiratsitzung im 2km entfernten Ort erscheinen alle - mit dem eigenen Pkw. Es wäre schon interessant zu sehen, ab welchem Literpreis da ein Umdenken einsetzt.
Dem Gutverdiener mit dem VW Touareg (oder ähnlichen Spritschluckern) ist das, denke ich herzlich egal. Der fährt nicht einen km weniger.
Wenn es eine funktionierende Alternative zum Autofahren gäbe (ich wohne hier auf dem Land mit mangelhafter Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel) wäre ich sofort dabei, dann könnte das Benzin gerne 5 Euro pro Liter kosten. In den Städten mag das anders aussehen, wir hatten auch schon Phasen, in denen wir das Auto abgeschafft hatten. Klar, den Vorwurf, wir hätten einfach in der Stadt bleiben sollen, müssen wir uns gefallen lassen. Es gab viele Gründe, dies nicht zu tun.
Ein weitere Punkt sind die Transportkosten auf Güter, die rings um die Welt transportiert werden. Solange z.B. die Müller Milch im Allgäu das selbe kostet wie in Rostock, kann sich da ja kein Bewusstsein beim Verbraucher entwickeln für den Energieverbrauch beim Transport derselben.
Bei einer Firma heisst weniger Energieverbrauch weniger
Automatisation, also mehr Arbeitsplätze. Die
Erstattung fliesst in die Lohnnebenkosten.
Das glaube ich nicht ernsthaft, dass die Automatisation wirklich wieder zurückgenommen werden wird.
Verstehe ich das richtig, dass die Einnahmen aus der Mineralölsteuer ja mit den höheren Benzinpreisen ebenfalls steigen? Dieses Geld sollte man mindestens in den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs stecken.
Außerdem die Entwicklung und die Nutzung von Pkws mit niedrigem Spritverbrauch fördern, wo es nur geht.
Bleibt noch, euch zu fragen, ob Umweltschutz, auch solcher,
etwas mit Religion zu tun hat.
Für mich, ganz klar: Nein, weil ich nicht religiös bin. Auf die Umwelt Rücksicht zu nehmen entspricht einfach meinen moralischen Vorstellungen, nach denen man geliehene Dinge pfleglich behandelt und in möglichst gutem Zustand zurückgibt. Der Spruch „Wir haben die Erde nur von unseren Kindern geborgt“ klingt zwar abgedroschen, trifft aber in meinen Augen zu.
Ist das
‚Bewahrung der Schöpfung‘, welche die christlichen Kirchen
propagieren?
Tun sie das? Bringt das was? Ich zweifle daran. Die meisten guten Christen in meiner Umgebung haben das zumindest noch nicht so richtig umgesetzt. Die sehen mich mit meiner (wie ich finde, gemäßigten Einstellung) als „Ökotante“.
Grüsse
kernig