Hallo und Guten Morgen!
Vielen Dank für Ihre Rückmeldung. Was die Schwarzen Messen etc. betrifft, so gehört dies zum Teufels- und Hexenkult. Er ist aber im Diesseits angesiedelt und eine Gegenreaktion als Persiflage auf den Glauben an Gott und den Gottesdienst der Kirche. Wo es Gott gibt, gibt es in dieser Welt leider immer auch seinen Gegenspieler, den Satan, und dessen „Gläubige“. - Natürlich ist das alles Unsinn, aber was will man machen? Die Menschen lassen sich halt gern verführen. Der Satan und seine Macht wird erst am Ende besiegt werden, sozusagen als letzter Akt der Erlösung (vgl. Apk 12,7-12 u.a.m).
Zu Ihrer neuen Frage nach dem ewigen Leben der Menschen vor der Erlösung, also der Zeit des Alten Testaments. Zur Klärung des Begriffs „ewig“ muss man zunächst unterscheiden: „Gott ist ewig“, heißt: Gott ist ohne Anfang und Ende, d.h. er war schon immer und wird immer sein, m.a.W. „rückwärts“ und „vorwärts“ in Vergangenheit und Zukunft. Beim Menschen gilt das „ewige“ Leben nur eingeschränkt, d.h. für seine Zukunft, denn er hat ja einen Anfang in der Zeit durch seine Zeugung.
Ferner muss man sich bei allem Nachdenken immer vor Augen halten, dass Jesus und die Kirche kein absolut vollständiges und geschlossenes Glaubenssystem lehren, das alle Fragen philosophisch und logisch beantworten würde. Gott hat auch seine Geheimnisse.
Dazu gehört das Schicksal der vor der Erlösung verstorbenen Gläubigen, der sogenannten Gerechten des Alten Bundes. Es war ja nicht deren Schuld, dass sie früher lebten als Jesus Christus. Deshalb sind auch sie in irgendeiner Form bei Gott zu denken, d.h. in einem ewigen Leben.
In der Theologie hat man ihren Ort früher die „Vorhölle“ genannt, aber die Bezeichnung ist schlecht gewählt und klingt negativ. Mit der Hölle als solcher hat sie nämlich nichts zu tun, sondern ist, wenn man sich das so vorstellen will, ein Ort und eine Zeit des Wartens auf die endgültige und ewige Anschauung Gottes = ewiges Leben. Nach seinem Tod ist Jesus, wie es im deutschen Glaubensbekenntnis früher hieß, „hinabgestiegen zu der Hölle“. Heute sagt man „zu den Toten“, was aber nicht wörtlich so im Urtext steht. Jedengalls sind damit die bisher Unerlösten, die Gerechten und Gläubigen des Alten Bundes in der „Unterwelt“, gemeint, und er hat sie von dort befreit (d.h. erlöst). Erst danach ist Jesus auferstanden und hat damit die Erlösung aller Menschen vollendet.
Jesus selbst hat immer wieder von den Frommen, d.h. den Gläubigen und Gerechten des Alten Testaments gesprochen und besonders oft von den Propheten und den Patriarchen (den Vätern des Glaubens, wie Abraham, Moses, Jakob etc.), hat sie als Vorbilder für uns hingestellt und als „bei Gott“. Damit hat Jesus sie praktisch selbst heiliggesprochen. Das kann doch nur heißen, dass sie nicht „tot“ sind, sondern leben, und dass Gott sie in seiner Hand hält. Für die Kirche gilt, wie für Jesus, Johannes der Täufer als der letzte und größte Heilige des Alten Bundes und Maria als die erste und größte Heilige des Neuen Bundes.
In Jesus („Erlöser“) sind also alle Menschen vereint, Christen und Nichtchristen, die Menschen vor und die nach der Erlösung. Die Allmacht Gottes zur Rettung der Menschen ist unbegrenzt. Mit einem ungewohnten „dynamischen“ Konzept bewirkt er das ewige Heil (Leben) eines Jeden, der an ihn glaubt. Was mit den anderen geschieht, bleibt vorerst sein Geheimnis.
Zum Schluss noch eine Bitte meinerseits: wenn meine Antworten Ihnen hilfreich waren, wäre es schön, wenn Sie das durch Bewertung zum Ausdruck bringen könnten. Nicht wegen mir, sondern wegen „Wer-weiß-was“, die den [falschen] Eindruck haben, ich würde mich zu wenig beteiligen, und mich das spüren lassen. Dabei liegt dieser Eindruck hauptsächlich daran, dass die Fragesteller die Bewertungen vergessen; und ist insofern ungerecht mir gegenüber und demotivierend.
Menschen wie Ihnen zu antworten und evtl. weiterzuhelfen ist mir aber stets eine Freude.