Vergessene Jungs

Hallo!

Jungen sind das vergessene Geschlecht. Seit
Jahren (vor allem in den 80ern und 90ern) wurde und wird nach
Ursachen für das vergleichsweise schlechte Abschneiden von
Mädchen speziell in Physik gesucht.

Wirklich? Ist nicht seit Ewigkeiten bekannt, dass Frauen in
räumlichem Denken den Kürzeren ziehen, vereinfacht
ausgedrückt?

Mit dieser Einstellung dürftest Du glatt durch die fachdidaktische Prüfung in Physik durchfallen!

(Zum Rest: Siehe mein anderes Posting)

Michael

etwas o.t.
Hi Michael,

(…)

Wirklich? Ist nicht seit Ewigkeiten bekannt, dass Frauen in
räumlichem Denken den Kürzeren ziehen, vereinfacht
ausgedrückt?

Mit dieser Einstellung dürftest Du glatt durch die
fachdidaktische Prüfung in Physik durchfallen!

Ist das jetzt eine Infragestellung meiner vereinfachten obigen Aussage, oder ist das Hoffentlich als Ironie über heutige fachdidaktische Inhalte zu verstehen?
Ideologie anstatt Erkennen und Eingehen auf das Offensichtliche?
Da fall ich doch gerne durch!

Meine Schwiegermutter hat ein Lehrbuch, das zu ihrer Schulzeit bereits „alt“ war, sinngemäss „Physik für Mädchen in höheren Lehranstalten“.
Als Dipl.-Phys. muss ich sagen, dieses Buch ist genial!
Dieses Buch hinterlässt im Nebenfach insbesondere bei Mädchen mehr verwertbare Physikkenntnisse für’s Leben als heutige Bücher, geschweige denn Unterrichtsmethoden.

Gruss,
TR

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Hallo!

Wirklich? Ist nicht seit Ewigkeiten bekannt, dass Frauen in
räumlichem Denken den Kürzeren ziehen, vereinfacht
ausgedrückt?

Mit dieser Einstellung dürftest Du glatt durch die
fachdidaktische Prüfung in Physik durchfallen!

Ist das jetzt eine Infragestellung meiner vereinfachten obigen
Aussage, oder ist das Hoffentlich als Ironie über heutige
fachdidaktische Inhalte zu verstehen?

Die Ironie schwingt da natürlich mit. Ob es diesen Unterschied in der Begabung gibt, ist sicherlich eine lohnende Fragestellung. Allerdings ist sie nicht opportun.

Allerdings möchte ich auch betonen, dass es eine „Fragestellung“ ist, und nicht - wie Du schreibst - schon seit Ewigkeiten bekannt. Dass es Unterschiede in der Nutzung des Gehirns zwischen Männern und Frauen gibt, ist hinlänglich untersucht. Ob dieser Unterschied jedoch einen Einfluss auf den schulischen Erfolg in bestimmten Fächern hat, kann man wohl kaum sagen.

Und zu guter Letzt ist es für Mädchen sicher besser, dass man davon ausgeht, dass sie dasselbe können wie Jungen auch. Sonst wird es sehr schnell zu einer selffullfilling prophecy.

Michael

Hi,

Hi,

Der Übersichtlichkeit wegen antworte ich nicht zwischen den Zeilen.

  1. Ich glaube, dass Jungen im Hinblick auf die heutigen gesellschaftlichen Erfordernisse einen höheren Formungsbedarf haben.

  2. Ich sehe keinen Grund, innerhalb öffentlicher Lehreinrichtungen eine Plattform zu etablieren, die in irgendeiner Weise „Männliches Schwarz -Weiss Denken“ toleriert oder gar fördert,
    (ich weiss dass du das viel differenzierter meinst und ich habe es deshalb in „“ gesetzt).
    weil diese Eigenschaften unbrauchbar sind.

Thomas sagte sinngemäß, dass Jungs in diesem Fach über ein
besseres räumliches Vorstellungsvermögen verfügten.

Zweifelt das etwa jemand an?
Das ist nicht nur in Physik so, sondern in allen Ingenieursdisziplinen.
Ich bin zwar kein Lehrer, unterrichte aber oft Erwachsene im technischen Bereich. Bei den wenigen Frauen auf die ich treffe stelle ich fest, dass sie, neutral formuliert, „einen anderen Zugang zur Materie besitzen“. Wenn ich darauf nicht eingehen würde und ausschliesslich „männlich“ unterrichten würde, dann stünden diese Frauen regelmässig als die Dummen da.
So wie ich dich im anderen Strang verstanden habe, wäre ich gerade deswegen als Lehrer ungeeignet.
Gibt es eigentlich noch Fachdidakten mit Hirn?

Jungen sind in manchen Fächern „etwas“ schwächer, aber Mädchen in wiederum anderen Fächern DEUTLICH schlechter.
Zusammen mit 2. sehe ich deshalb einen erhöhten Handlungsbedarf für Mädchen

Männer sind in den meisten Berufen erfolgreicher als Frauen, und das hat bei weitem nicht nur „anerzogene“ Gründe.
Der Erfolg, mit dem sich die Geschlechter später durch’s leben schlagen, kann durchaus als Verifizierung für schulische „Geschlechterbehandlung“ dienen.
Von daher sehe ich keine generelle Benachteiligung von Jungen.

Jürgen Wilhelm merkt hingegen an, dass trotzdem der „Bodensatz“ an Männern grösser wird.
Ich meine, dies hat andere Gründe: Es werden immer weniger Hilfsjobs gebraucht, und der schon immer existierende (Beahuptung) „Bodensatz“ zeigt sich nun deutlicher.
Das ist wie mit dem Internet: Es offenbart, wie viele Leute in Wirklichkeit nicht richtig schreiben können.

Tja. Das ist die große Niederlage der modernen Physik. … aber
diesen Sachverhalt verstehen leider mittlerweile nur noch
Physiker. … Auch das ist ein
Problem unserer Zeit …

Ich sehe darin AUCH ein generelles Versagen der Art und Weise, wie an Schulen physikalische Inhalte vermittelt werden.

Ingenieure lösen
technische Probleme. Problemlösekompetenz ist tatsächlich eine
der Schlüsselqualifikationen unserer Zeit. … Guter
Technik-Unterricht ist knallhart problemorientierter
Unterricht, und das macht den Jungs richtig Laune. Es gibt ein
klares Ziel vor Augen. Der Weg dorthin kann ganz
unterschiedlich sein, aber am Ende gibt es ein Ergebnis und es
gibt klare Kriterien, anhand derer man unterscheiden kann, wie
gut das Problem gelöst wurde.

Das kann man nicht von der Hand weisen, und ist auch häufiger Inhalt bei Erwachsenenseminaren unterschiedlichster Branchen.
Allerdings braucht man da nicht zwingend Technikunterricht.
das kann man in anderen Fächern auch realisieren.

Vergleiche das mal mit dem Fach
Deutsch!

„Laberfach“ sage ich da nur, weil es nicht den Umgang mit der deutschen Sprache fördert, sondern jeden zu einem Literaten machen will. Da ist Physikunterricht aber keinen Deut besser.

Gruss,
TR

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Hi Michael,

„nicht opportun“ sagt eigentlich alles.

Google mal mit „Räumliches Denken Frauen“
Gleich der erste Treffer ist ein Schlag ins Gesicht für alle, die Jungen und Mädchen für gleichbegabt halten.

Und lies nicht nur den Text, sondern schau dir mal die Zahlen an!
Angesichts dessen, dass das eigentlich nicht sein darf und dessen, dass genetische und neurologische Unterschiede „unter anderem“ und „erst am Schluss“ behandelt werden, spricht das eine ziemlich klare Sprache.

Übrigens sehen das auch weniger wissenschafliche Quellen unterschiedlicher Fachrichtungen seit langem genau so.
Wer googelt der findet. Ich halte das für Allgemeinwissen.

Gruss,
TR

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Hallo,

hab´ zum Mathe/Physik „Problem“ schon mal was geschrieben.
/t/haben-maedchen-bei-mathe-resigniert/4596085/57

grüße
dragonkidd

Hi Michael,
deiner Haupt-These, dass die Jungen es schwerer auf dem Gymnasium haben als die Mädchen, stimme ich zu, undzwar nicht nur, weil ich 2 Söhne und 2 Töchter habe im Alter von 11 bis 22 Jahren, sondern weil wir (meine rau und ich) dies auch bei den anderen Kindern vielfältig sehen.
Unser Eindruck ist, dass die Jungen unerhört ablenkbar und wahrscheinlich auch massiv triebgesteuert sind und sich selbst in der Oberstufe im Wege stehen. Ich rede jetzt natürlich von intelligenten Kindern, die eigentlich spielend das Abitur machen könnten.
Die Jungen finden es außerdem offenbar „cool“, nichts mündlich zum Unterricht beizutragen, sich nicht auf Klassenarbeiten vorzubereiten usw. Sie wollen keine „Streber“ sein.
NICHT zustimmen kann ich dir bei der unterschiedlichen Gewichtung der Fächer. Diese überholten Vorstellungen, dass Jungen besser in Physik und Mathematik seien und Mädchen besser in Sprachen, kann ich überhaupt nicht teilen. Ich selbst war grauenhaft schlecht in Mathe und Physik und meine weiblicen Mitschüler waren in diesen Fächern ausgesprochen gut. Ähnliches sehe ich heute auch bei meinen und anderer Leute KIndern.
Es grüßt dich
Branden

Folgefrage
Hallo,

Unser Eindruck ist, dass die Jungen unerhört ablenkbar und
wahrscheinlich auch massiv triebgesteuert sind und sich selbst
in der Oberstufe im Wege stehen.

Das sehe ich auch so, nur kenne ich den Grund nicht.
Liegt es an der später einsetzenden Pubertät? Sind Mädchen in der Oberstufe schon aus dem Gröbsten raus?
Sind die „Hormonflüsse“ der Pubertät überhaupt der Grund, oder liegt es einfach an grundlegenden Unterschieden zwischen den Geschlechtern, die in der Pubertät bloß stärker zur Geltung kommen?

Vielen Dank für Erleuchtung

Jörg

Hi Jörg

oder
liegt es einfach an grundlegenden Unterschieden zwischen den
Geschlechtern, die in der Pubertät bloß stärker zur Geltung
kommen?

Ich glaube, letzteres ist der Grund. Die Triebstrukturf von Jungen und Mädchen scheint insbesondere in der Pubertät eine andere Dynamik zu haben. Genaues weiß man nicht darüber, obwohl Freud schon einiges Kluges vor hundert Jahren dazu gesagt hat und wir inzwischen auch alles Mögliche über hormonelle Zusammensetzungen wissen.
Dieses „Unruhige“ bei den Jungen muss wohl geschlechtlichsspezifisch-genetisch angelegt sein.
Gruß,
Branden

Hi Jörg

oder
liegt es einfach an grundlegenden Unterschieden zwischen den
Geschlechtern, die in der Pubertät bloß stärker zur Geltung
kommen?

Ich glaube, letzteres ist der Grund. Die Triebstrukturf von
Jungen und Mädchen scheint insbesondere in der Pubertät eine
andere Dynamik zu haben. Genaues weiß man nicht darüber,
obwohl Freud schon einiges Kluges vor hundert Jahren dazu
gesagt hat und wir inzwischen auch alles Mögliche über
hormonelle Zusammensetzungen wissen.
Dieses „Unruhige“ bei den Jungen muss wohl
geschlechtlichsspezifisch-genetisch angelegt sein.

ich bin nicht sicher, ob man das überhaupt universell sagen kann.

es gibt bei der erziehung so viele einflüsse, die heute noch keiner versteht. die eltern beeinflussen die kinder oft unbewusst und lenken sie in bestimmte richtungen, ob beide das wollen oder nicht.

auf der einen seite ist zwar die genetik ein wohl nicht unwichtiger punkt, aber ich denke, man unterschätzt heutzutage die erziehung und die täglichen umstände.

was ich in bezug auf die „hormonelle steuerung“ damit meine, ist, dass eltern oftmals einen ganz anderen anspruch an weiblichen nachwuchs stellen als an männlichen. je nach dem, wie man sein kind bis dahin erzogen hat, wird es auf bestimmte ansprüche der eltern reagieren.

Hängen gute Noten nicht eher vom Lehrer ab?
Hallo Michael,

meine Schulzeit waren die 70er und 80er, ich habe keine Kinder. Kann also nur aus der „Tantesicht“ mitreden. Ich will auch gar nicht in Statistiken und Fächerkunde eintauchen, denn ich denke eines hat sich seit der ersten Schulstunde sicher nicht geändert und das vermisse ich bei dir - gute Noten hängen immer vom Lehrer ab, nicht vom Schulfach, den Inhalten oder dem Geschlecht der Schüler.

In welchen Klassen ich auch war, egal welches Fach - es gab Leherer die konnten unterrichten, Spaß am Stoff und Interesse an den Inhalten vermitteln, und es gab Lehrer die schlicht Vorlesungen hielten die man mitschreiben musste, bzw. wir lernten den Stoff auswendig für den Test aber niemand verstand ihn. Es gab Schüler die mit diesem Unterricht wunderbar zurechtkamen - auswendiglernen, zum Test wiederkäuen und die Leistung des Kurzzeitgedächntisses benotet bekommen. Es gab Schüler die das hassten und bei solchen Lehrern nur schlechte Noten schrieben, u.a. weil eine Art mündlicher Leistung gar nicht gefordert war, daher gabs da auch nie Noten für.

Unsere Klassenbesten zogen sich quer durch die Geschlechter und Fächer. Die Auswendiglerner brillierten in Fächern wie Mathe und Physik - weil dort der Vorlesungslehrer arbeitete. Die Schüler die auch gerne Spaß am Unterricht hatten, bei denen der Lehrer Interesse am Stoff weckte, waren in Mathe und Physik schlecht, aber in Programmierung, Chemie, Geschichte sehr gut.

Wir hatten Sportskanonen die auch in Deutsch super waren, dafür in Englisch schlecht - obwohl im Leisungskurs Engl. auch diskutiert und interprtiert wurde. Es gab bei uns absolut keine Mädchen- bzw. Jungsfächer. Wir wussten nur sehr gut auf was die Lehrer abfuhren (auswendig gelerntes wiederkäuen oder nicht), und danach richteten wir uns.

Ich bin mir ziemlich sicher das es heute noch fast genauo läuft.

Gruss
Helena

Hi chat

auf der einen seite ist zwar die genetik ein wohl nicht
unwichtiger punkt, aber ich denke, man unterschätzt heutzutage
die erziehung und die täglichen umstände.

Nun, in den 60er und 70e Jahren haben wir ja fast nur noich an die Erziehung und die Umwelt gedacht und wichteten diese viel mehr als alles Angeborene. Es hat sich inzwischen af ein vernünftigeres Maß dazwiscxhen eingependelt.

was ich in bezug auf die „hormonelle steuerung“ damit meine,
ist, dass eltern oftmals einen ganz anderen anspruch an
weiblichen nachwuchs stellen als an männlichen. je nach dem,
wie man sein kind bis dahin erzogen hat, wird es auf bestimmte
ansprüche der eltern reagieren.

Gut, das ist abe alles altes basic Wissen aus den 60ern. Sehr viel weiter sind wir damit auch nicht gekommen, gerade meine Generation.
Gruß,
Branden

Hallo Michael,

Und zu guter Letzt ist es für Mädchen sicher besser, dass man
davon ausgeht, dass sie dasselbe können wie Jungen auch. Sonst
wird es sehr schnell zu einer selffullfilling prophecy.

und bei Jungs mit dem Vorurteil, sie könnten keine Sprachen, gilt das nicht?

Gruß, Karin

hi arbeitskollege,

auf der einen seite ist zwar die genetik ein wohl nicht
unwichtiger punkt, aber ich denke, man unterschätzt heutzutage
die erziehung und die täglichen umstände.

Nun, in den 60er und 70e Jahren haben wir ja fast nur noich an
die Erziehung und die Umwelt gedacht und wichteten diese viel
mehr als alles Angeborene. Es hat sich inzwischen af ein
vernünftigeres Maß dazwiscxhen eingependelt.

die worte meiner mutter „das hast du nicht von uns“ hab ich heut noch im kopf. dabei ist es gar nicht möglich, ein faulheitsgen des onkels zu erben. es gibt gar keine faulheitsgene. es gibt aber tanten und es gibt mütter, die einen zum wahnsinn treiben. daraus entsteht eine resistenz gegen vorschläge und hinweise.

ich denke, über 90% sind erziehung. ein geringer teil ist genetisch veranlagt.

Hi chat

dabei ist es gar nicht möglich, ein
faulheitsgen des onkels zu erben. es gibt gar keine
faulheitsgene. es gibt aber tanten und es gibt mütter, die
einen zum wahnsinn treiben. daraus entsteht eine resistenz
gegen vorschläge und hinweise.

Da stimme ich dir sofort zu.
Wenn ich mir andererseits anschaue, wie unterschiedlich meine 4 Kinder auf unseren recht gleichbleibenden, stetigen Erziehungsstil reagieren, dann möchte ich doch manchmal zu gerne wissen, warum. :wink:
Gruß,
Branden

Hallo,

hab´ zum Mathe/Physik „Problem“ schon mal was geschrieben.
/t/haben-maedchen-bei-mathe-resigniert/4596085/57

ja, ich erinnere mich.

Ich bin aber der Meinung, dass die Beschlechtsunterschiede genau in Mathe gar nicht so gross sind.
In Physik und vielen Ingenieurswissenschaften dagegen sind die Unterschiede extrem.

Gruss,
TR

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Wenn ich mir andererseits anschaue, wie unterschiedlich meine
4 Kinder auf unseren recht gleichbleibenden, stetigen
Erziehungsstil reagieren, dann möchte ich doch manchmal zu
gerne wissen, warum. :wink:

da würde ich jetzt spontan antworten, dass das jüngere kind nicht das gleiche machen will, wie das ältere. und wenn dann noch sprüche kommen wie: „der johann hat das aber auch so gemacht“, dann wird sich das kind fragen:„heiß ich johann? - ich bin ich!“

ich würde das als natürliche reaktion in einer von grund her medial aufmüpfig erzogenen gesellschaft sehen:smile:

muss ja auch nicht nur eure erziehung sein. jedes kind hat ja verschiedene freunde, verschiedene erzieher, lehrer und idole usw., nach denen es sich richten möchte.

kann natürlich auch das trotzgen sein:smile:…wer weiß…vielleicht findet man es ja eines tages.

Hallo Thomas,

was mir aber immer noch nicht klar ist,
für was braucht man/frau räumliches Denken bei Pysik?

Ich habe zwar scheinbar das seltene Glück als Frau über räumliches Denken zu verfügen (zumindest verlaufe ich mich nicht:wink:) bin mir aber immer noch nicht im klaren, für was ich das bei Physik bräuchte?
Zumindest nicht bis Grundkurs Physik 13. Klasse in BY.
Vorstellungskraft allgemein das ja, aber explizit räumliches Denken?

grüße
dragonkidd

Daddelnde Jungs
Moin Branden,

Unser Eindruck ist, dass die Jungen unerhört ablenkbar und
wahrscheinlich auch massiv triebgesteuert sind und sich selbst
in der Oberstufe im Wege stehen. Ich rede jetzt natürlich von
intelligenten Kindern, die eigentlich spielend das Abitur
machen könnten.
Die Jungen finden es außerdem offenbar „cool“, nichts mündlich
zum Unterricht beizutragen, sich nicht auf Klassenarbeiten
vorzubereiten usw. Sie wollen keine „Streber“ sein.

Aus Gesprächen mit Leuten die Jungs im betreffenden Alter haben, kann ich ebenfalls bestätigen, dass weniger die Schule, bzw. die dort vermittelten Lerninhalte „Schuld“ am Versagen vieler Jungs in der Oberstufe sind (denn diese Lerninhalte haben sich in den letzten 20 Jahren wohl nicht so wesentlich verändert), sondern tatsächlich die Einstellung der heutigen Jungs zum Lernen.

Ein Vater, der ebenfalls sowohl Jungs, als auch Mädchen hat, drückte es mal so aus:

Jungs sitzen nach der Schule zu Hause und retten in irgend welchen Computerspielen dreimal die Welt oder hübsche virtuelle Mädchen. Das ist natürlich viel cooler als Vokabeln lernen.

Mädchen sind zudem sozial viel besser vernetzt. Sie bilden eher Arbeisgruppen und unterstützen sich gegenseitig beim Lernen. Eine Party, wo jeder seinen Computer mitbringt und dann alle nebeneinander an ihren Computern relativ isoliert vor sich hin daddeln wäre bei Mädchen undenkbar, bei Jungs gibt es sowas offenbar.

Das Ergebnis ist, dass die Leistungen von Jungen nicht nur in der Schule schlechter werden, sondern dass Jungs generell stärker gefährdet sind, den Sinn für die Realität zu verlieren und in irgend welche Scheinwelten abzugleiten, in denen sie die Superhelden sind. Und sie dann mit so banalen Fragen wie „welchen Beruf will ich mal ergreifen“ einfach nicht mehr zurecht kommen. Man kann im „Spiel des Lebens“ nunmal nicht einfach wegklicken, wenns einem zu anstrengend wird, oder ein anderes Spiel einlegen, das einem besser gefällt.

Was die Schule dabei machen kann, weiß ich auch nicht, ich kann nur vermuten. Zum Beispiel kann ich mir durchaus vorstellen, dass die Verrohung bereits an den Grundschulen, der Mangel an Disziplin und das eben „typische männliche“ Mackerverhalten (der körperlich Stärkere setzt sich durch) mit ein Grund dafür ist, welche Art Verhalten von den Kids als „vorbildlich“ angesehen und gepflegt wird, auch wenn dies letztendlich zu schlechten Noten führt.

Dass sich niemand dieses Problems annimmt, ist übrigens ein Irrtum. In einem Gespräch mit einem Kinder- und Jugendpsychologen erfuhr ich, dass es sehr schwer sei, die Jungs überhaupt zu erreichen. Sebst Freizeitangeobte, die durchaus auf Jungs zugeschnitten würden, werden immer seltener wahrgenommen (wer geht denn schon in einen Sportverein, wie uncool). Statt dessen sitzen die Jungs an ihren Daddelkisten zu Hause. Warum sich im Sportverein schinden, wenn man im Computerspiel täglich „Sieger“ sein kann.

Ich mag aber auch nicht den Eltern die Schuld geben, weil ich weiß, wie Eltern teilweise selbst unter diesen Zuständen leiden und hilflos mit anschauen müssen, wie ihre Sprösslinge von den Schulen fliegen etc.

Vielleicht rächt sich hier, dass es nie eine von Männern betriebene „Männerarbeit“ und „Jungsarbeit“ gegeben hat. Männer waren offenbar immer der Meinung, sie kommen schon durch und brauchen all das nicht. Und auch jetzt sehe ich zwar viel Energie von Männern, sich über die angebliich benachteiligenden Verhältnisse zu beschweren, aber kaum Männer, die bereit wären, in ihrer Freizeit z.B. „Jungsarbeit“ zu leisten oder gar Erzieher in einem Kindergarten zu werden.

Frauen können den Männern diese Arbeit aber nicht abnehmen. Jungs brauchen Männer um ihre Vorbilder und Rollen zu finden. Statt aber das Engagement der wenigen Männer in diesen Bereichen zu unterstüzen, werden Männer, die „Jungsarbeit“ machen, „Männergruppen“ gründen oder Erzieher im Kindergarten werden, von ihren Geschlechhtsgenossen eher noch veralbert oder lächerlich gemacht.

Insofern möchte ich ausdrücklich jedes Engagement von Männer unterstützen, die sich bemühen, Jungs Werte zu vermitteln, die sie dazu befähigen, in unserem Schulsystem wieder leistungsfähiger zu werden. Zusätzlich zu Symposien mit dem Thema „Wie kann ich Mädchen mehr für Technik interessieren“, kann es ja durchaus welche geben z.B. mit dem Thema „Wie kann ich Jungs wieder mehr dafür interessieren, Vokalbeln zu lernen und Hausaufgaben zu machen“.

Gruß
Marion

6 Like

Moin,

Und zu guter Letzt ist es für Mädchen sicher besser, dass man
davon ausgeht, dass sie dasselbe können wie Jungen auch. Sonst
wird es sehr schnell zu einer selffullfilling prophecy.

Ah ja, aber wenn man über Jungs sagt, dass sie eigentlich nur Sport und Technik können, dann gilt das nicht? Vielleicht solltest du dein Ursprungsposting nochmal überdenken.

Gruß
Marion