Hallo,
Ich denke, dass ein grosser Unterschied in der Primärstrahlung liegt.
Was verstehst du denn als Primärstrahlung? Ich vermute, du meinst die Strahlung die durch die Atombombe bei der Explosion entsteht? Die ist je nach Design der Bombe unterschiedlich, aber besteht u.a. aus Gamma-, Röntgen- und anderer thermisches Strahlung, die zum einen beim Zerfall des Spaltmaterials frei wird (v.a. Gammastrahlung) aber auch von den bei der Explosion extrem erhitzten Stoffen abgegeben wird (v.a. Röntgenstrahlung). Daneben entsteht eine starke Strahlung durch schnelle Neutronen, die ebenfalls beim Spaltprozess frei werden, aber keine so weite Reichweite hat. Im wesentlichen ist die Strahlung bei der Explosion also elektromagnetische Strahlung im Gamma- und Röntgenbereich.
Diese Strahlung ist das, was die Zerstörung bewirkt. Sie ist aber nur in der direkten Umgebung der Bombe relevant.
Auch könnten Unterschiede in den radioaktiven Stoffen
sein, was zu unterschiedlichen Halbwertzeiten und so zu
unterschiedlichen Abnehmenskurven führt.
Hier kommt es noch stärker auf das Bombendesign an. Eine herkömmliche Atom-Bombe die v.a. Uran spaltet, erzeugt im wesentlichen das gleiche Zeug, was auch in Kernreaktoren entsteht. Wasserstoffbomben dagegen produzieren zu einem Großteil andere Isotope mit tendenziell geringer Halbwertszeit.
Hinter meiner Frage ist meine Neugierde, ob und welche
konkreten Erfahrungen zur längerfristigen Auswirkung auf die
Biosphäre vorhanden sind.
Naja, natürlich gibt es konkrete Erfahrungen dazu, z.B. aus den oberirdischen Kernwaffentests. Global gesehen sind die Auswirkungen der Tests eher minimal gewesen. Die Strahlenbelastung weltweit stieg dadurch nur unbedeutend. Die direkte Umgebung der Explosionsorte ist aber natürlich sehr deutlich radioaktiv kontaminiert. Deshalb hat man die Tests ja normal auch irgendwo in der Wüste oder auf abgelegenen Inseln gemacht.
vg,
d.