Verhalten 5 jähriges Kind

Hallo zusammen,

Mein Sohn ist 5 Jahre alt. Immer wieder höre ich von Menschen aus unserer Umgebung wie speziell er ist. Er ist sehr neugierig und stellt ununterbrochen Fragen.

Ich würde ihn gerne etwas beschreiben und bin sehr auf eure Meinungen gespannt.

Wie gesagt der kleine Mann ist 5 Jahre und 3 Monate alt. Er interessiert sich zur Zeit sehr für Religion. Er kann nicht begreifen warum Jesus gekreuzigt wurde und sucht jetzt nach anderen Regionen um die Geschichte besser verstehen zu können. Er Fragt ständig nach allen möglichen Propheten und vergleicht Religionen.

Ein weiteres Hobby sind Vulkane und Erdbeben. Ich erkläre ihm grade wie sich Platten in der Erde bewegen und wir deshalb Erdbeben und Vulkane habe. Ganz oft muss ich googlen weil ich seine Fragen nicht beantworten kann.

Oft schauen wir auch Dokumentationen über Planeten oder den Bau der Pyramiden an.

Dazu bringt er sich selbst grade Englisch bei. Er wurde schon 2 sprachig erzogen und spricht bereits deutsch und arabisch.
Was er allerdings überhaupt nicht mag, er will nichts beigebracht bekommen was ihn nicht interessiert. Zum Beispiel wurde im Kindergarten Zahlen geübt, zu der Zeit hat er aber Buchstaben zuhause gelernt. Da hat er bei den Zahlen nicht mitgemacht.

Sonst ist er eigentlich ein normales liebes Kind. Er spielt gerne und geht gerne in den Kindergarten.
Allerdings ist er sehr sentimental. Diese Woche hat er geweint weil Kinder in Afrika verhungern.

Ich bin wirklich auf eure Antworten gespannt. Da er im nächsten Jahr in die Schule kommen soll machen wir uns zur Zeit viele Gedanken über ihn.

Danke für eure Antworten.

Hallo!

Google mal Asperger Syndrom. Kinder mit dieser Art des Autismus nennt man auch „Little Professor“, weil sie in den Themenbereichen, für die sie sich interessieren, sehr früh und sehr schnell enormes Wissen erwerben.
Da kommt kein Erwachsener mit. In der Schule haben sie oft Probleme, auch typisch für Autismus.
Das Alter, in dem er ist, entspricht auch dem Alter, in dem man diese Andersartigkeit normalerweise entdeckt.

Er ist dann nicht krank, nur eben anders.

Wie gesagt: Nur eine Idee, kann auch was ganz anderes sein.

Alles Gute!
wünscht
Diva

Asperger habe ich bereits gegooglt. Ich finde es passt nicht weil es ist beschrieben diese Kinder haben Schwierigkeiten beim spielen mit anderen. Wie gesagt er ist total normal sonst. Er spielt und macht auch gerne quatsch.

Ich werde aber nochmal versuchen mehr darüber zu lesen.

Danke dir vielmals

Du hast ein ganz normales wissbegieriges Kind (OK, vielleicht etwas überdurchschnittlich wissbegierig :wink: )
Es ist schön, wenn ihr versucht drauf einzugehen und seine Interessen zu fördern!

Beatrix

Das hoffe ich.
Danke

Hallo,

und was ist jetzt die Frage? Ist ein normales Verhalten. Jedes Kind ist (sollte?) entsprechend wissbegierig sein und die Welt erkunden. Ist schliesslich alles noch neu, Erfahrungen gibt es ja noch nicht! Morgen sind es dann statt Vulkane und Religion vielleicht Dinosaurier, Lego und rot angemalte Elephanten - wer weiss. Es sind Kinder - waren wir alle mal :wink: Enjoy.

Gruß
h.

Danke

Da: https://www.t-online.de/leben/familie/schulkind-und-jugendliche/id_75085518/hochbegabung-feststellen-was-taugen-iq-tests-fuer-kinder-.html
ist für den Anfang ein ganz guter Artikel.

Das kann, muß aber nicht sein und die Form in der es auftreten kann ist auch nicht in Stein gemeißelt sondern kann in der Ausprägung variieren.
Und dann könnt Ihr Euch noch dahin wenden:
https://www.mensa.de/netzwerk-fuer-hochbegabte/
Ich würde es auf jeden Fall überprüfen lassen weil, wenn tatsächlich eine Hochbegabung voliegen sollte und diese nicht gefördert wird, bekommt der Junge spätestens in der Schule Schierigkeiten weil er da ständig unterfordert sein wird. ramses90

Klingt für mich eigentlich völlig normal - wobei ich wirklich kein Fan der zweisprachigen Erziehung bin :smiley: jedenfalls für den Fall, dass nicht eines der beiden Elternteil Deutsch als Muttersprache hat.

Mich würde interessieren, warum. Was spricht deiner Meinung nach dagegen?

Den Satz verstehe ich gar nicht. Was meinst du damit?

interessierte Grüße
Diva

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Vielen Dank

Er mag Sprachen total. Er plant schon mit französisch anzufangen wenn er in die Schule kommt.

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Hallo,

ich mache mal eine eigene Antwort auf, auch wenn sie eigentlich die Antwort von @DropDeadDiva weiterführt.

Auch ich dachte als erstes an Asperger Autismus. Dass die Beschreibung, wie Du selber einwendest, teilweise nicht passt, wundert mich nicht. Asperger ist keine Krankheit wie „Bein ab“. Es gibt nicht „ist betroffen“ oder „ist nicht betroffen“ im Sinne einer klaren ja/nein-Antwort. Autismus generell ist eine Andersartigkeit mit vielen Facetten in verschieden Ausprägungen. Es gibt Anzeichen, die stark ausgeprägt sind und andere, die sich nur schwer nachweisen lassen. Genau das macht eine Diagnose fürs viele (in der Regel nur durchschnittlich intelligente neuronormale) Psychiater aus meiner Sicht so schwierig: sie leben in recht engen Denkmustern mit vielen dogmatischen Vorurteilen. So zumindest meine Erfahrung.

Asperger wird oft auch synonym mit „Hochfunktionalem Autismus“ verwendet. Ein Merkmal für Asperger ist die Fähigkeit der Betroffenen, „normales“ Verhalten zu erlernen, sich aktiv an die „Normen“ der Umgebung anzupassen. Sie bringen sich selbst aktiv bei, bewusst „normales“ Verhalten zu schauspielern. So kann es auch sein, dass gerade Kinder, entgegen ihrer Neigungen, mit anderen Kinder sozioagieren, um ihr Bedürfnis nach Freundschaft zu befriedigen.

Gerne wird auch behauptet, Asperger Betroffene hätten keine Gefühle. Das kollidiert scheinbar mit seiner Sorge um die afrikanischen Kinder. Doch das ist nicht so. Aspies haben nur nicht frühzeitig automatisiert gelernt, ihre Gefühle und die der anderen intuitiv zu erkennen und einzuordnen und sie angemessen zu äußern.

Alles in allem erscheint mir Deine Beschreibung auf einen hochintelligenten, sehr neugierigen Jungen hinzudeuten, der einige Verhaltensweisen aufzeigt, wie sie für Asperger typisch sind. Das kann sich mit der Zeit „auswachsen“ und er entwickelt sich typisch, vielleicht werden ihm aber auch immer häufiger und immer deutlicher Asperger-Symptome im Wege stehen. Gerade in so jungen Jahren können Eltern Aspie-Kindern gut helfen, in dieser recht intoleranten Gesellschaft mit weniger Last und Mühe klar zu kommen. Daher wäre mein Rat, bei einem (oder mehreren) Kinderpsychiater(n) vorstellig zu werden, der die Verhaltensweisen des Kindes wortwörtlich begutachtet. Aber bereitet Euch darauf vor, dass dieses Ansinnen, wie ich schon weiter oben andeutete, nicht ganz einfach ist.

Grüße
Pierre

Und denkt dran, er ist ein Kind, lasst ihn Kind sein. Dem Drangsal einer fordernden Gesellschaft, deren Erwartungen man „gefälligst zu erfüllen hat“ muss er sich noch früh genug stellen. :wink:

Vielen Dank für deine Antwort.
Ich habe bereits einige Psychologen kontaktiert aber leider noch keinen Termin bekommen.

Für mich ist er eine sehr besondere Person. Ich mache mir eigentlich nur Sorgen weil er durch sein vieles Fragen mit Themen wie Tod und Krieg in Kontakt kommt. Das ist einfach zu früh und ich möchte ihn Kind sein lassen.

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Nun ja, es interessiert ihn einfach. Dann sollte man ihm auch antworten. Die große Herausforderung für die Eltern ist es, die Antworten kindgerecht und trotzdem inhaltlich ausreichend erschöpfend zu beantworten. Das kann dazu führen, dass man sich als Erwachsener erst mal selber wertneutral intensiv mit einem Thema beschäftigen muss.

Die falscheste Antwort wäre: dafür bist Du noch zu jung. Das hat Dich noch nicht zu interessieren.

Aus meinem eigenen Leben: mein sehr geliebter Großvater starb, als ich 13 war - von einem auf den nächsten Tag unerwartet. Meine Mutter wollte mich nicht mit der psychologisch schwierigen Situation der Beerdigung konfrontieren. Mit fehlt diese Beerdigung bis heute. Ich habe das Gefühl, man hätte mir die Möglichkeit geraubt, mich von meinem Opa zu verabschieden, während die Erwachsenen diese Möglichkeit einfach genommen haben. Aus meiner Sicht würde ich behaupten, dass ich damals schon eine sachlicheren Umgang mit dem Tot hatte, als es viele Erwachsene hatten und heute haben. Mit anderen Worten, aus Sorge um mich, hat mich meine Mutter in dieser Beziehung überbehütet.

Grüße

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Bist du selbst Hochbegabt?

Sprache besteht nicht nur aus Wörtern. Betonung ist wichtig, Idiome, Redewendungen - Alltagssprache eben. Ein Muttersprachler kann das und gibt das im Idealfall an seine Kinder weiter. Kinder erlernen eben auch die besondere Sprachmelodie jeder Sprache.

Sprechen beide Elternteile eine unterschiedliche Muttersprache und jedes Elternteil kommuniziert mit seiner jeweiligen Muttersprache mit den Kind, gibt es auch recht wenige Probleme, da die Kinder die Unterschiede eben nicht nur an den Worten sondern auch all den anderen Bestandteilen einer Sprache wahrnehmen und differenzieren.

Problematisch wird es, wenn ein Elternteil eine Fremdsprache weitergibt. Da schon das Elternteil in 99% der Fälle die Fremdsprache nicht perfekt beherrscht, wird es bei der Weitergabe unweigerlich zu weiteren Problemen kommen. Aus diesem Grund ist auch die oft gehörte Forderung, dass Migranten in Deutschland in der Familie vor allem Deutsch sprechen sollten durchaus ein Problem.

Um eine Fremdsprache gut erlernen zu können, muss man zunächst einmal die eigene Muttersprache gut beherrschen!

Ich hab vor einiger Zeit mal mit jemanden diskutiert, der in einer Stiftung Gelder verwaltet und dem mal ein Projekt angetragen wurde, wo es darum ging türkisch-Kurse für Türken zu finanzieren. Er fand das erst einigermaßen albern, bis ihm ein Linguist erklärte, dass es eben oft Probleme gibt, dass viele Migranten Deutsch schlecht erlernen können, weil sie schon ihre eigene Sprache nur unzureichend beherrschen.

Deswegen stehe ich auf dem Standpunkt: Zu Hause erlernt man die Muttersprache und die Gesellschaft lehr die Landessprache. Das kann natürlich nur dann funktionieren, wenn die Kinder mit der Gesellschaft auch in Kontakt kommen. Deswegen bin ich durchaus dafür, Kinder früh in Kitas zu geben. In der Kita meiner Töchter kann man nämlich wunderbar beobachten, dass Migrantenkinder dort mehr und besseres Deutsch aufschnappen, als ihre Eltern es ihnen beibringen könnten.

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„Hochbegabt“ ist eine relativer Begriff. Er bezieht sich stets auf den Durchschnitt.

Oft genug geben mir viele Menschen, die ich erlebe und beobachte, das Gefühl, sie seien deutlich dümmer, denken deutlich langsamer und weniger um Ecken und Kanten und weniger verzweigt …
Manche Menschen, scheint mir, denken gar nicht aktiv, sondern posaunen nur Einfälle hinaus …

Testen lassen habe ich mich nie - ich sehe keinen weiteren Nutzen für mich. Was nützte es mir, wenn ich wüsste, ich habe einen IQ von 80, 95, 105 oder 130?!

Grüße

Ich stimme dir fast überall zu (Rest erkläre ich auch noch), aber diese Aussage

ist ein bisschen engstirnig. :stuck_out_tongue:
Wir haben im Freundeskreis ein Ehepaar, sie Chinesin, er Perser, Tochter in Deutschland geboren. Beide sprechen, obwohl sie schon lange in Deutschland sind und auch hier studiert haben (er sogar promoviert), immer noch nicht richtig Deutsch. Sie sprechen Deutsch mit der Tochter, wobei ich hoffe, dass sie dann doch besseres Deutsch von außerhalb gelernt hat (wir haben sie schon ein paar Jahre nicht mehr gesehen, weil sie zu weit weg wohnen), aber es hat eben kein Elternteil Deutsch als Muttersprache, nur hätten sie trotzdem ihre Tochter zweisprachig erziehen können, bloß nicht mit Deutsch als eine der Sprachen. Und das hier, in Deutschland, nicht dass es dich stört, dass ich mit Beispielen aus dem Ausland komme, wo nicht so viele Deutsch als Muttersprache haben.

Wo ich dir leider nicht zustimmen kann:

Ich spreche mit meiner Tochter (leider als einzige Person) Rumänisch, einfach weil ich nicht wollte, dass meine Tochter von mir Deutsch mit Akzent lernt. Denn ich spreche zwar richtig Deutsch, aber leider nach wie vor nicht akzentfrei. Mein Mann ist hier geboren mit Deutsch als Muttersprache, er spricht auch richtig (nachdem ich ihm das von seiner Mutter übernommene „einzigste“ abgewöhnt habe :smiley:). Da unsere Tochter aber, seit sie 1 Jahr war, eine KiTa besucht hat, mittlerweile, auch schon seit mehreren Jahren die Schule, bin ich andauernd am Kämpfen, ihr das schlechte Deutsch abzugewöhnen, was sie mir dann von „draußen“ nach Hause bringt (ja, auch das „einzigste“). Woher ich weiß, dass sie das „von draußen“ hat? Ganz einfach, weil wir richtig sprechen!

Im Übrigen werde ich relativ häufig von deutschen Muttersprachlern gebeten, ihre Texte zu korrigieren. Was wiederum damit zusammenhängen könnte …

… dass ich Rumänisch auch sehr gut beherrschte, als ich mit Deutsch anfing. :stuck_out_tongue:

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Hallo,

es muß sicherlich nicht schaden, das Kind mal auf eine Hochbegabung untersuchen zu lassen. Häufig beschränken sich Hoch- und Höherbegabungen auf bestimmte Bereiche - bspw. Sprache. Das herauszufinden, ist kein Selbstzweck, sondern ermöglicht es erstens, das Kind gezielt zu fördern und zweitens zu verhindern, daß das Kind sich später in der Schule langweilt und am Ende Probleme mit dem Mitkommen bekommt. Nicht zuletzt führt eine Hochbegabung häufig zu sozialen Konflikten, weil das Kind mit Gleichaltrigen nicht zurecht kommt oder im Kindergarten von den Erziehern als Besserwisser oder lästig abgestempelt wird. Aus dem Grunde haben wir bspw. unsere dreijährige Tochter testen lassen, die damit gerade an der Grenze zu dem Alter war, in dem man zuverlässig testen kann. Allein das Wissen um das Ergebnis hat dazu geführt, daß wir frühzeitig das Gespräch mit den Erziehern suchen konnten und auch die Ereignisse der ersten Monate im Kindergarten besser verstehen konnten.

Daß sich ein Kind nicht gerne Wissen aufzwingen läßt, ist im übrigen kein Symptom oder Anzeichen für irgendwas. Es gibt Kinder, die jedes verfügbare Wissen an sich reißen und solche, die nur das wissen wollen, was sie interessiert und auch das nur so lange, bis es ihnen für den Moment reicht.

Kurz gesagt: ich würde ihn von eine seriösen Stelle testen lassen (z.B. https://www.begabtenzentrum.de/, die bekommen Besuche aus ganz Deutschland) und dann mal schauen, was dabei herauskommt. Der Spaß ist allerdings nicht ganz günstig. Alles, was über die Basisvariante hinausgeht, bewegt sich im Bereich von 500 Euro und darüber.

Gruß
C.