Hi Wolfgang,
Da hat der Pfarrer für alle gebetet, die vom Heiligen Geist verlassen wurden.
Da war dr Pfarrer wohl eher von allen guten Geistern verlassen, als er das tat.
Ich würde gerne wissen, was die kath. Kirche dazu sagt,
weshalb manche Menschen vom Hl. Geist verlassen wurden.
Die würde dem Herrn Pfarrer vermutlich kräftig auf die Finger klopfen, wegen solchen Unsinns. Denn solche Auffassungen widersprechen restlos den katholischen Sündenbegriffen (und ich vermute, nicht nur den katholischen).
Nach kath. Auffassung kann nur der Mensch Gott verlassen (das wird dort als Wesen der Sünde verstanden), aber nicht Gott den Menschen.
http://www.vatican.va/archive/DEU0035/_P6I.HTM
Liegt es an ihren Sünden, die sie im Leben begangen haben?
Wenn ja, welche Sünden sind das?
Was der Pfarrer wohl mißverstanden hat (oder er hatte Grippe, als das sein Lernstoff war), ist die sog. „Sünde gegen den Heiligen Geist“, die laut Markus 3.29 keine Vergebung erfahren könne. Was auch immer mit dieser Sünde gemeint sein mag: Auch die ist eine Abwendung des Menschen und nicht eine Abwendung des Geistes (siehe im Link oben die Nr. 1864). Die hat zwar (nach dieser Konzeption) den Verlust göttlicher Gnade (d.h. Aufhebung der Sünde) zur Folge, aber auch das nur, wenn keine Bereitschaft zur Reue vorhanden ist.
Das mag einem alles recht kurios erscheinen, aber jedenfalls gibt es auch unter Voraussetzung dieser Denkweise kein Verlassen von göttlicher Seite (das macht gerade einen wesentlichen Inhalt dessen aus, was man im Christentum unter „Glauben“ versteht), sondern nur von menschlicher Seite, letzteres aber gegebenenfalls sehr wohl mit radikaler Konsequenz.
Kann die Verlassenheit vom Hl. Geist auch auf die Kinder vererbt werden?
Nein. Subjekt von Sünde, Schuld, Gnade, Vergebung usw. usw. ist in christlicher Auffassung immer nur das Individuum.
Gruß
Metapher