Rendite ist eine Größe, die im allgemeinen in „pro Jahr“ angegeben wird. Insofern sind die 100% einen Hauch zu hoch angesetzt.
Zum anderen, und das ist mir eigentlich wichtiger, klingt Deine Aussage, als sei daran, mit einer Immobilie oder Teilen davon Geld zu verdienen, etwas verwerfliches. Tatsächlich ist das in den allermeisten Fällen das Motiv, überhaupt - bei allen innewohnenden Risiken - Wohnraum für Dritte bereitzustellen.
Mit dieser Umlage will man Vermieter - insbesondere nicht selbst genutzter Immobilien - Anreize geben, Heizungen zu modernisieren. Die CO2-Umlage ist dazu nur bedingt geeignet. Insofern ist es nur sinnvoll, dem Vermieter einen finanziellen Anreiz zu bieten.
Wenn er nach 12,5 Jahren eine Rendite einfährt (wobei man da auch erst einmal hinkommen muss; schließlich gibt es ja auch so etwas wie Instandhaltungsaufwendungen), dann heißt das im Umkehrschluss, dass er für mindestens 12,5 Jahre in Vorleistung getreten ist. Wenn man diesen Zeitpunkt noch ein bisschen weiter nach hinten verschoben hätte, reduziert das den Anreiz ganz erheblich.
Dein Vorwurf, den man hier und dort mal liest, reiht sich in eine Sichtweise der Dinge ein, mit der ich mich sehr schwer tue:
- Wir wollen Wohnraum, aber daran soll möglichst wenig verdient werden.
- Wir wollen Arbeitsplätze, aber die Eigentümer der Unternehmen sollen möglichst wenig verdienen und möglichst hohe Gehälter bezahlen.
- Wir wollen umweltfreundlichere Heizungen und besser gedämmten Wohnraum, aber der Vermieter soll möglichst wenig bzw. möglichst spät davon etwas haben.
- Wir wollen ein möglichst gute Versorgung im Krankheitsfall, aber wollen möglichst niedrige Beiträge zur Krankenversicherung bezahlen.
- Wir wollen eine menschenwürdige Unterbringung alter Menschen und eine gerechte Bezahlung der sie pflegenden Menschen, aber möglichst geringe Kosten für die Heimplätze.
- Wir wollen, dass Erzieher und Lehrer angemessen bezahlt werden, beklagen uns aber, wenn die Städte die Grundsteuerhebesätze anheben.
- Wir wollen möglichst wenig für Waren bezahlen, aber wollen auch, dass einerseits die Warenhäuser erhalten bleiben und andererseits nicht, dass Lieferdienste die Straßen verstopfen.
- Wir wollen ein möglichst großes und gleichbleibendes Angebot in den Supermärkten, beschweren uns aber über die hohen Preise von Paprika, Gurken und Weintrauben im tiefsten Winter.
Und ja: ich weiß, dass nicht jeder über alle Dinge so denkt, aber das Grundprinzip bleibt das gleiche, nämlich das einfachste Zusammenhänge nicht verstanden werden und anderen Leuten Gewinne missgönnt werden, ohne die es aber Dinge, die wir haben wollen, gar nicht gäbe. Dies ist insbesondere vor dem Hintergrund interessant und bemerkenswert, als dass hier doch keiner einen Finger für die Arbeit krümmen würde, wenn er dafür nicht bezahlt werden würde. Sobald es aber um Vermieter, Ärzte oder Einzelhändler und andere Unternehmer geht, ist das Streben nach Einkommen bzw. Gewinn auf einmal Pfuibah.