Vermischungen?

Hallo,

meine These: Vieles, was in den Bereich eines alten Naturwissens gehört, wird (heutzutage und hierzulande) vorschnell in den großen Topf „Esoterik“ geworfen und (somit) als Teufelszeug oder als Glaubenssache fehlbeurteilt.

Leider missbrauchen auch viele „EsoterikerInnen“ dieses Wissen und reichern es an mit ihren ideologischen Vorstellungen, so wie auf der anderen Seite auf der Basis eines (fragwürdigen) Aufklärungsgedankens nicht unterschieden wird zwischen Glaube und Naturwissen?

Gruß
Istiden

Hi,

was denn für „Zeugs“ wird denn als „Teufelszeug“ abgestempelt?
Naja, Wissenschaftler sind meistens so drauf, dass sie etwas beobachten, experimentieren und dann eine Logik daraus ziehen.

So wurde z.B. der Aderlass gegen Grippe eindeutig abgestempelt, jedoch bei anderen Krankheiten noch verwendet.

mfg,

Hanzo

Hi

Fremdes Kulturgut wird nicht hier zu Teufelszeug gemacht, aber die moderne Esoterik Szene wie es sie in Europa und den USA gibt missbraucht dieses Kulturgut und teilweise kommen DA dann wirklich gefährliche Überzeugungen raus (nein ich brauch mit dem gebrochenen Bein nicht zum Arzt ich bete mich gesund…).

Da unser Lehrstuhl Esoterik erforscht muss ich manchmal entsprechende Bücher lesen und kriege das kalte Grausen, was dort unter dem label „indische Mystik“ und „Buddhismus“ oder „chinesische Weisheit“ für ein Dreck verkauft wird.

lg
Kate

Hi,

was denn für „Zeugs“ wird denn als „Teufelszeug“ abgestempelt?

Magisches, esoterisches Zeug.

Istiden

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Hi User formerly known as Iceage Istiden,

was denn für „Zeugs“ wird denn als „Teufelszeug“ abgestempelt?

Magisches, esoterisches Zeug.

vermischt Du da nicht etwas mit christlichem Fundamentalismus?

Gruß

=^…^=

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Hi,

Fremdes Kulturgut wird nicht hier zu Teufelszeug gemacht,

Was meinst Du damit genau?

aber
die moderne Esoterik Szene wie es sie in Europa und den USA
gibt missbraucht dieses Kulturgut

Ja, und das, obwohl es auch innerhalb von Europa ein Naturwissen gab, das sogar (teils) erhalten blieb.

und teilweise kommen DA dann
wirklich gefährliche Überzeugungen raus (nein ich brauch mit
dem gebrochenen Bein nicht zum Arzt ich bete mich gesund…).

(Es gibt eben überall Leute, die nicht und unter gar keinen Umständen zum Arzt gehen:smile:)

Aber interessant wäre in der Tat, wie viele Menschen nachweislich durch ihre (rigorose) Ablehnung der Schulmedizin und dem alternativen Beten von vorhandenen Gebrechen und Krankheiten nicht geheilt wurden. Ich habe dazu keine Zahlen, Du?

Da unser Lehrstuhl Esoterik erforscht

Wieso erforscht er Esoterik?

muss ich manchmal
entsprechende Bücher lesen und kriege das kalte Grausen, was
dort unter dem label „indische Mystik“ und „Buddhismus“ oder
„chinesische Weisheit“ für ein Dreck verkauft wird.

Das meiste davon würde ich auch unter triviale Unterhaltungsliteratur einordnen:smile:

LG, Istiden

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Bitte nochmal um Erklärung…

Hi,

vermischt Du da nicht etwas mit christlichem Fundamentalismus?

Wo konkret siehst Du in der These eine solche Vermischung?

Gruß
Istiden

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Hallo,

Wo konkret siehst Du in der These eine solche Vermischung?

„Teufelszeug“ entspricht nicht der naturwissenschaftliche Ausdrucksweise, sondern erinnert vielmehr an klassisches „Christensprech“ - ein Pfarrer mag von verschiedenen esoterischen Praktiken sagen, dass diese „teuflisch“ seien, ein Naturwissenschaftler wird sich hingegen um eine sachliche Ausdrucksweise bemühen, um den vermuteten Sachverhalt in Worte zu fassen, sprich: Er benutzt dann Begriffe wie „Placeboeffekt“ oder „selektive Wahrnehmung“.

Gruß

=^…^=

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Servus,

nenn mal ein konkreteres Beispiel…

mfg,

Hanzo

Hallo,

ja, von bestimmten Gruppierungen innerhalb z.B. der katholischen Kirche wird alles, was sich als esoterisch ausnimmt, als gefährlich bzw. „böse“ (teuflisch) eingestuft und teils ja auch recht aggressiv abgewehrt.

Darauf wollte ich auch tatsächlich beziehen. Daher schrieb ich ja, es würde „als Teufelszeug oder als Glaubenssache fehlbeurteilt“.

Gemeint ist damit also nicht bloß eine bestimmte Ausrichtung der - materialistischen - NW, sondern durchaus auch die Bestrebungen von Seiten eher wohl als fanatisch zu bezeichnenden Bibelgetreuen…

… (die aber streng genommen nicht das Attribut „christlich“ für sich beanspruchen dürften, da sie durchaus zerstörerische Gedanken verbreiten, die wohl eher an Zeiten erinnern, in denen man etwa sogenannte Ketzer(innen) verfolgte?)

Was nun die materialistisch ausgerichtete NW betrifft, so vermute ich, dass diese ihre Ablehnung aus einem Aufklärungsgedanken speist, der alles aus der Welt schaffen möchte, was eben esoterisch wirkt und - gemessen an deren Wissensbegriff - in den Glaubensbereich fällt und somit etwas ihrer Auffassung nach Nichtexistentes beinhaltet.

Während die „BibelkämpferInnen“ (oder sollte man sagen, die VerfechterInnen des AT, die sich recht unchristlich gegenüber „anderen“ aufbegehren?) dafür kämpfen, dass ihr Glaube als einzig wahrer Gottesglaube sich durchsetzt, kämpfen die AufklärungskämpferInnen dafür, dass der rationale Verstand - statt eben dieses „Gottesgedöns“ sich durchsetzt.

Zum Opfer fällt dem das Naturwissen - und wohl auch die Natur selbst -, weil dieses von EsoterikerInnen mit ihren ideologischen Gedankengebäuden vereinnahmt wurde/ wird; aber die materialistische NW differenziert das eher auch ihrerseits nicht?
Sie ist sich darin sogar einig mit ihrem Erzfeind, dass die Natur kontrolliert (beherrscht) werden müsse.
Dies kritisieren ja auch NWlerInnen selbst, die sich von der materialistischen, anthropozentrischen, androzentrischen (und was es noch für einschlägige Bezeichnungen gibt) Sicht distanzieren möchten.

Gruß
Istiden

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Hallo,

hier eine Seite, auf der einiges über den „Katholizismus“ steht, woran ich dachte, als ich von denen sprach, die Esoterik als „Teufelszeug“ einschätzen:

http://www.bfg-bayern.de/vortraege/fundamentalismus_…

In der Tat kann man auch wirklich einige sehr radikale, aggressive, hetzerische Seiten - gar mit Foren, auf denen sich viele dazu angeregt austauschen-, finden.
Ich möchte dienicht hierher verlinken.

Gruß
Istiden

Was nun die materialistisch ausgerichtete NW betrifft, so
vermute ich, dass diese ihre Ablehnung aus einem
Aufklärungsgedanken speist, der alles aus der Welt schaffen
möchte, was eben esoterisch wirkt und - gemessen an deren
Wissensbegriff - in den Glaubensbereich fällt und somit etwas
ihrer Auffassung nach Nichtexistentes beinhaltet.

Deine Vermutung ist falsch.
Die Naturwissenschaft ist da völlig ideologiefrei. Es müssen lediglich einige Punkte erfüllt sein, damit sich „die Wissenschaft“ darum kümmert.
Nachlesen kannst du dazu z.B. hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Theorie#Definition
und bei den dortigen weiterführenden Links.

Gruß TL

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Servus,

nunja, ich habe jetzt keine Fälle in den Medien mitbekommen, wo Leute von Dämonen besetzt worden sind.
Besonders nicht von Juden, Zigeunern, schwarzen Katzen und Bauersfrauen… was ist, wenn die Bauersfrau jetzt Sekretärin wird… wird sie dann nicht mehr für Dämonen empfänglich?

Ich weiß auch nicht, was kurze Röcke mit Satan zu tun haben… sind also alle traditionellen Schotten „das Werk Satans“?

Wieso sind alle seiten des Sexualunterrichts rausgerissen worden? Leben in Wirklichkeit doch Monster in den Bäuchen der Frau oder wie jetzt?

Stoff ist Stoff, Juden sind Juden und mit Dämonen weiß ich nichts, nur mit Stalkern habe ich mich mehr beschäftigt…

Also mit der Seite kannst du das nicht gut begründen… mit alten Rezepten etc. eher…

mfg,

Hanzo

Hallo,
könntest Du mal bitte erläutern, was Du unter „Naturwissen“ verstehst? Eine saubere Definition (ich weiss, mit so etwas tut man sich hier schwer …) wäre hilfreich.

Gruß,
Ralf

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Hi,

Vieles, was in den Bereich eines alten
Naturwissens gehört, wird (heutzutage und hierzulande)
vorschnell in den großen Topf „Esoterik“ geworfen und (somit)
als Teufelszeug oder als Glaubenssache fehlbeurteilt.

Leider missbrauchen auch viele „EsoterikerInnen“ dieses Wissen
und reichern es an mit ihren ideologischen Vorstellungen, so
wie auf der anderen Seite auf der Basis eines (fragwürdigen)
Aufklärungsgedankens nicht unterschieden wird zwischen Glaube
und Naturwissen?

  1. bedingt 1) würde ich sagen. Teilweise zu Unrecht. Und 1) beeinflusst wieder 2), weswegen sich einige vehement dagegen sträuben, irgendeine geartete Überprüfung zuzulassen und damit wieder 1) befruchten. Auch hier teilweise zu Unrecht. und so läuft das i.a. im kreis herum und verstärkt sich immer weiter.

Grüße,
JPL

Hi,

es gibt nicht „die“ Naturwissenschaft.
Wohl aber scheint so, dass innerhalb der NW die materialistische Position vorherrscht, und diese ist m.E. ideologisch, weil sie vorgibt, sie sei die einzig wahre Position, um „die“ Welt zu erklären.
Damit macht sie als Institution nichts anderes als die Institution Kirche. Daher erklärt sich wohl auch die Vehemenz, mit der MaterialistInnen sich radikal allem Metaphysischen versperren und GLAUBEN, allein der rationale Verstand sei Realität.

Die institutionalisierte Sicht auf Welt als Materie ODER als Gotteswerk ist im Grunde eins in ihren ideologischen Grundlagen, scheint es.

Beide gefährden darüber hinaus durch ihre autoritäre Sicht auf „Natur“ das Leben aller und des Planeten; denn auch darin sind sie sich einig, dass diese kontrolliert werden darf/ muss. Beide haben eine Sicht auf Natur, die eine der Macht und Gewalt ÜBER sie ist.
Indem sie ihr zerstörerisches Potential verleugnen, machen sie nichts anderes, als jede andere Ideologie auch… sie suggerieren „Heil“. Das würde ich auch als ideologisch bezeichnen.

Das ethische Problem wird dann auch von beiden Seiten nicht gerne reflektiert. Es reicht ihnen einfach zu sagen, „Gott“ habe das ja gesagt, dass wir hier das Sagen haben. Oder aber zu konstatieren, dass geistlose Materie ruhig beliebig auseinandergenommen, verändert, kontrolliert werden dürfe.

Die Eso-Szene kümmert sich meistens nur um ihre Blähungen und depressiven Verstimmungen, während sich die materialistische NW leider auch nicht darum kümmert, wie wir hier konsequent respektvoll mit Leben umgehen können… das tun andere, und die wissen, dass man sich weder auf „Gott im Himmel“, noch auf eine auch bloß autoritäre Haltung gegenüber dem Leben/ der Natur verlassen sollte.

… es mangelt ihnen beiden an Naturwissen, das ist meine Annahme.

Gruß
Istiden

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Der entscheidende Unterschied
Hi,

… es mangelt ihnen beiden an Naturwissen, das ist meine
Annahme.

An Selbsterkenntnis mangelt es beiden politisch motivierten Regelmächten.

Bekanntlich ist der Mensch, der denkt, „die“ Natur, wobei man fragen müsste, für was denn die Selbsterkenntnis überhaupt gut sein könnte. Man müsste fragen, ob man die sich so wichtig nehmenden „Fachidioten“ genauso ernst nehmen sollte wie diejenigen, denen sie Speichel leckend dienen?!

In Beantwortung dieser Frage liegt der entscheidende Unterschied seit Sokrates…

Gruß
C.

Hi,

mit „Naturwissen“ wollte ich das Wissen von/ über Natur erstmal von dem institutionalierten Naturwissensschaften über Natur abgrenzen.
Diese scheinen mir eine autoritäre Haltung gegenüber Natur einzunehmen, und diese erachte ich für ethisch fragwürdig.
Demgegenüber empfinde ich eine Haltung gegenüber Natur, die eine partnerschaftliche ist, als existentiell von Nöten.

Mit „Naturwissen“ meine ich eine Haltung, die eine beobachtend-äußerliche Perspektive sowie eine gleichwertig innerlich-meditative Praxis in sich vereint… so würde der Standpunkt der Forschenden nicht (mehr) bloß der eines autoritären Subjekts auf ein untergeordnetes Objekt sein, sondern auch eine Beziehung zwischen zwei Lebendigen… durch diesen Austausch könnte möglicherweise auch verhindert werden, dass ForscherInnen das letztlich ethisch einzig vertretbare Ziel, alles Lebendige zu schützen, aus den Augen verlieren bzw. dieses Ziel gar nicht erst verfolgen würden.

Schon kleinste Kinder sollten dazu angehalten werden, in einen respektvollen Kontakt zur Natur zu gelangen, der es ihnen ermöglicht, diese als lebendiges „Wesen“ zu erleben, statt dass sie - wenn’s hoch kommt - aus Büchern lernen, dass Bäume lebendige Wesen sind, in Kirchen gehen, statt in den Wald oder von ihren Eltern als „Indigo-Kinder“ oder sonst was Wundersames verbraten werden.

Es ist erschreckend, wie weit die Entfremdung stetig voranschreitet:

http://www.welt.de/vermischtes/article7984864/Fuer-v…

Weder Esoterik, noch eine materialistische Naturwissenschaft oder die Kirchen können diese Entfremdung eindämmen; sie versagen zumindest alle kläglich angesichts der Tatsache, dass wir es in kurzer Zeit geschafft haben, so viel Zerstörung zu bewirken.

Ich glaube daher, dass Menschen, die selbst naturverbundenes Wissen besitzen und darum auch wissen, wie man einen partnerschaftlichen Kontakt zur Natur überhaupt herstellen kann, heute und in Zukunft für uns eine existenzielle Notwendigkeit sind.

Gruß
Istiden

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Hi,

und so
läuft das i.a. im kreis herum und verstärkt sich immer weiter.

Ja, so ist es wohl leider.

Gruß
Istiden

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durch
diesen Austausch könnte möglicherweise auch verhindert werden,
dass ForscherInnen das letztlich ethisch einzig vertretbare
Ziel, alles Lebendige zu schützen, aus den Augen verlieren
bzw. dieses Ziel gar nicht erst verfolgen würden.

Was macht man denn in den häufigen Fällen, bei denen man, um das eine Lebendige zu schützen, das andere Lebendige töten muss?
Was soll man essen, wenn nicht etwas Lebendiges?

Lichtnahrung reicht definitiv nicht aus. :smile:

Gruß TL