Nein. So formuliert ist das nicht richtig. Normalerweise bilden wir Menschen Vitamin D selbst in der Haut unter Mitwirkung der UV-Strahlung der Sonne. Im Sommer reichen dafür in der Mittagssonne, je nach Helligkeit der Haut, 10 bis 60 Minuten direktes Sonnenlicht. Im Winter, wenn die Sonne in unseren Breiten weniger lange scheint und es häufig bewölkt ist, ergo die UV-Strahlung gering ist, bilden wir deutlich weniger Vitamin D. Wobei die Definition von „Winter“ ebenfalls vom Hauttyp abhängt. Hellhäutige Menschen, die eher zu Sonnenbrand neigen, produzieren mehr Vitamin D als dunkelhäutige. Die erstgenannten können etwa ab Mitte des Frühlings bis Mitte des Herbstes genügend Vitamin D bilden, während es bei den zweitgenannten einige Wochen später beginnt und früher endet. Zu allem Übel hängt die Vitamin D-Produktion auch noch vom Alter ab.
Für viele Menschen reicht die Speicherfähigkeit von Vitamin D in den Muskel- und Fettzellen über den Winter. Für einige aber nicht.
Nein. Das ist ebenfalls nicht richtig. Oral zugeführtes Vitamin D kann der Körper aufnehmen und verarbeiten. Da Vitamin D durch Fett gelöst wird ist, sollte man regelmäßig fetthaltige Lebensmittel essen. Unter bestimmten Bedingungen kann auch eine zusätzliche Zufuhr von Magnesium angezeigt sein. (Dazu unten mehr.)
Das ist ebenfalls so nicht richtig. Johanniskraut enthält kein Vitamin D (jedenfalls nicht in Mengen, die für die Versorgung relevant ist). Es gibt einige „Wellness“-Webseiten, die behaupten, dass Johanniskraut, durch die Veränderung der Lichtempfindlichkeit der Haut, die körpereigene Vitamin D Versorgung verbessern würde. Dafür gibt es aber keine wissenschaftliche Belege. Statt dessen sollte man darauf hinweisen, dass Johanniskraut die Aufnahme von Vitamin D durch oral eingenommene Präparate stören kann.
Vielleicht war das, was Du hörtest aber auch genau so gemeint: das „Zufüttern“ von Johanniskraut verbessert den Vitamin D-Spiegel nicht. Das wäre dann richtig.
Solltest Du einen Vitamin D Mangel bei Dir vermuten, lass den Spiegel einfach vom Arzt diagnostisch ermitteln. Dann kannst Du auch gleich mit dem Arzt und dem Apotheker besprechen, welche Präparate in welcher Dosierung sinnvoll sind. Und ob es sinnvoll ist, weitere, ergänzende Präparate einzunehmen, z.B. oben genanntes Magnesium, würde ebenfalls in dieser Konstellation ermittelt werden.
Grüße
Pierre