Vitamin D wirkt im Winter nicht?

Hallo,
bekannt ist dass der Körper das Ausnahmevitamin D durch Sonneneinstrahlung selbst produzieren kann. ‚Zufüttern‘ kann man durch z.B. Johanniskrautpräparaten.

Frage: Ich habe gehört dass der Körper in den Wintermonaten wegen der lichtarmen Zeit zwischen November und März nicht verarbeiten kann. Also das ‚Zufüttern‘ nichts bringt. Stimmt es?
VG

Du meinst sicher das Sonnenvitamin D

Daß da Johanniskraut besonders nützlich sein soll, davon habe ich noch nie gehört.
Hilfreich ist fetter Seefisch, aber soviel Lachs oder Hering kann kein Mensch essen, daß das ausreichend sein könnte.
Regelmäßiger Konsum von Lebertran ginge auch, aber das ist nicht jedermanns Geschmack.

Stimmt.
Außerdem reagiert jeder Körper anders. Manche können das aufgenommene Vit. D3 vom vergangenen Sommer besser über den Winter speichern als andere.

Geh jetzt* zum Arzt oder in ein Labor und laß Deinen Vit. D3-Wert bestimmen, dann weißt Du Bescheid, zu welcher Sorte Mensch Du zählst.
(*) jetzt wäre eine ideale Zeit für den Laborwert.
Je nach Wert kannst Du dann Vit.-D3-Pillen „zufüttern“, aber ohne Laborwert würde ich das nicht machen.

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Wobei das Öl besser vom Körper aufgenommen werden soll.

Hier noch ein paar grundsätzliche Tipps zur Einnahme (falls ein Mangel festgestellt wurde!):

Buchtip:
Nicolai Worm: Die Heilkraft von Vitamin D.
Wie das Sonnenvitamin vor Herzinfarkt, Krebs und anderen Krankheiten schützt

https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1038443808

Der Nachteil der Tropfen ist die etwas unsichere Dosierung. Ist denn jeder Tropfen gleich groß, den man sich mittels Pipette einflößt?
Pillen garantieren die angegebene Einheit IU, zumal die Pillen Öl enthalten - jedenfalls die Sorte, die ich schlucke.

Aus dem Link von Christa:

"3. Sie nehmen Vitamin D bei einem zu niedrigen Magnesiumspiegel ein

Damit das Sonnenvitamin seine volle Wirkung entfalten kann, benötigt es Magnesium zur Aktivierung. Aus diesem Grund sollte Ihre Magnesiumversorgung optimal sein. Die empfohlene Tagesmenge eines Erwachsenen beträgt 400 mg des Mineralstoffs. Wer sich ausgewogen und gesund ernährt, erreicht diese Menge und ist bei einer Vitamin-D-Versorgung bis zu 5.000 IE gut versorgt. Wer allerdings höher dosiertes Vitamin D nehmen muss, muss dementsprechend auch mehr Magnesium (circa 200-300 mg) supplementieren."

Seit wann sind 200-300 mg mehr als 400 mg?

Könnt mich schon wieder aufregen! :rage:

@Christa: nicht über Dich, damit das klar ist. :wink:

Komm wieder runter. :stuck_out_tongue:
Ich verstehe das so, dass 400 mg die Tagesration ist. Wenn man sich normal ernährt, reicht die Ernährung. Wenn man hochdosiertes Vitamin D3 einnimmt, soll man 200-300 mg Magnesium ergänzen.

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hi,

zwar sind auch 200-300mg weniger als 400mg, aber das ist hier nicht gemeint.
Sondern die 200-300 sollen ergänzt - also hinzugefügt - werden.

Daraus ergibt sich 400mg + (200mg-300mg) und das ergibt nun 300mg.
Daher ist es weniger.

:wink:
lipi

Natürlich ist das gemeint, aber es steht so nicht da.
Da steht:

„… muss dementsprechend auch mehr Magnesium (circa 200-300 mg ) supplementieren.“

Das impliziert, daß man „mehr“ supplementieren muß.
Wenn aber die 400 mg angeblich schon aus der Nahrung kommen, dann muß man nicht „mehr“, sondern überhaupt ergänzen.

Mit anderen Worten: die Autorin hat in Mathe nicht aufgepaßt: die Klammern sind völlig überflüssig.
:wink:

Sorry,

aber das UP geht von einer falschen Voraussetzung aus:

Das gilt nicht generell, sondern nur für einen Teil der Bevölkerung. Außerdem sind jahreszeitliche Schwankungen des Vitamin-D-Spiegels grundsätzlich normal, der Körper kann Vitamin D für die dunkle Jahreszeit speichern. Nicht-Vegetarier können diese Schwankungen über die Anpassung der Ernährung (Fisch, Ei, Milchprodukte) teilweise kompensieren.

Bevor Nahrungsergänzungsmittel genommen werden, die tendenziell überdosiert sind und deswegen sogar gefährlich sein können, sollte unbedingt ein Arzt konsultiert werden.

&tschüß
Wolfgang

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Nein. So formuliert ist das nicht richtig. Normalerweise bilden wir Menschen Vitamin D selbst in der Haut unter Mitwirkung der UV-Strahlung der Sonne. Im Sommer reichen dafür in der Mittagssonne, je nach Helligkeit der Haut, 10 bis 60 Minuten direktes Sonnenlicht. Im Winter, wenn die Sonne in unseren Breiten weniger lange scheint und es häufig bewölkt ist, ergo die UV-Strahlung gering ist, bilden wir deutlich weniger Vitamin D. Wobei die Definition von „Winter“ ebenfalls vom Hauttyp abhängt. Hellhäutige Menschen, die eher zu Sonnenbrand neigen, produzieren mehr Vitamin D als dunkelhäutige. Die erstgenannten können etwa ab Mitte des Frühlings bis Mitte des Herbstes genügend Vitamin D bilden, während es bei den zweitgenannten einige Wochen später beginnt und früher endet. Zu allem Übel hängt die Vitamin D-Produktion auch noch vom Alter ab.

Für viele Menschen reicht die Speicherfähigkeit von Vitamin D in den Muskel- und Fettzellen über den Winter. Für einige aber nicht.

Nein. Das ist ebenfalls nicht richtig. Oral zugeführtes Vitamin D kann der Körper aufnehmen und verarbeiten. Da Vitamin D durch Fett gelöst wird ist, sollte man regelmäßig fetthaltige Lebensmittel essen. Unter bestimmten Bedingungen kann auch eine zusätzliche Zufuhr von Magnesium angezeigt sein. (Dazu unten mehr.)

Das ist ebenfalls so nicht richtig. Johanniskraut enthält kein Vitamin D (jedenfalls nicht in Mengen, die für die Versorgung relevant ist). Es gibt einige „Wellness“-Webseiten, die behaupten, dass Johanniskraut, durch die Veränderung der Lichtempfindlichkeit der Haut, die körpereigene Vitamin D Versorgung verbessern würde. Dafür gibt es aber keine wissenschaftliche Belege. Statt dessen sollte man darauf hinweisen, dass Johanniskraut die Aufnahme von Vitamin D durch oral eingenommene Präparate stören kann.

Vielleicht war das, was Du hörtest aber auch genau so gemeint: das „Zufüttern“ von Johanniskraut verbessert den Vitamin D-Spiegel nicht. Das wäre dann richtig.

Solltest Du einen Vitamin D Mangel bei Dir vermuten, lass den Spiegel einfach vom Arzt diagnostisch ermitteln. Dann kannst Du auch gleich mit dem Arzt und dem Apotheker besprechen, welche Präparate in welcher Dosierung sinnvoll sind. Und ob es sinnvoll ist, weitere, ergänzende Präparate einzunehmen, z.B. oben genanntes Magnesium, würde ebenfalls in dieser Konstellation ermittelt werden.

Grüße
Pierre

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Vielen Dank für die Mühe der ausführlichen Antwort!

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Was man auch noch erwähnen sollte, ist die Tatsache, dass ein Vitamin D Überschuss gefährlicher ist als ein Vit D Mangel!

Deswegen sollte man auf gar keinen Fall Vit D supplementieren ohne zu wissen ob es überhaupt fehlt

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Wer dieses Totschlägerargument bringt, sollte aber auch erwähnen, dass das Erreichen eines Überschusszustandes (im Sinne von Vergiftung) um einiges „schwieriger“ ist als in eine Mangelsituation zu kommen.

Über die natürliche Ernährung kann das nicht passieren - das stimmt, weil man solche unglaublichen Mengen essen müsste, dass ein Zuviel nicht möglich ist

Sobald man aber Vit D künstlich über Pillen zu sich nimmt, wenn das eigentlich nicht nötig ist, ist das sehr schnell erreicht.

https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Vitamin_D/FAQ11.html

aus „Deinem“ Link:

Während Vergiftungen über die körpereigene Vitamin-D-Bildung und die natürliche Ernährung nicht erreicht werden können, sind sie durch übermäßig hohe Einnahmen von Supplementen (Nahrungsergänzungsmitteln), hochdosierten Medikamenten, einem hohen Konsum an angereicherten Lebensmitteln (oder einer Kombination der Varianten) möglich.
(fett von mir)

Weißt Du was damit gemeint sein könnte?
Ich wüßte jetzt kein einziges Lebensmittel in D., das mit Vit. D extra angereichert ist.
Mir ist nur z.B. bekannt, daß in den USA Kuhmilch angereichert ist.

Ja - leider gibt es das

Dazu habe ich vor 2 oder 3 Tagen eine (seriöse :wink:) Informations-Sendung gesehen, deswegen hab ich das noch so frisch im Kopf :confused:

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Danke für den Link.
Ich hatte keine Ahnung davon. Liegt wohl daran, daß keines dieser abgebildeten Lebensmittel in meinem Einkaufskorb landet.
Bin jetzt aber neugierig und werde beim nächsten Supermarkt-Besuch mal gucken. Nur gucken, nicht kaufen!

Titel? Klar, weißt Du nicht mehr, sonst hättest Du es hingeschrieben. :wink: Wenigstens noch den Sender? :wink:

Ich habe letzte Woche 1 Bericht und 1 Sendung gesehen. Fand ich beide nicht berauschend, weil nur auf die Gefährlichkeit hingewiesen wurde. Die gesundheitlichen Vorteile waren keine Silbe wert. Das allerblödeste fand ich, daß es immer nur „zu hoch“ hieß, aber nirgends erklärt wurde, was denn „zu hoch“ sei.

Der Bericht war am Do. 16. Febr., 17.15 h in „Brisant“.

Die Sendung war am Mi. 15. Febr. 20.35 h SWR
"betrifft: Vitamin D-Pillen - Segen oder Abzocke?
( --> wird wiederholt am 21. Febr. 22.50 h Tagesschau24).

Zum Vormerken (das scheint mir eine neue Sendung zu sein):
Sa. 04. März 17.15 h Hess3
„Superstoff Vitamin D - wie viel Sonnenvitamin ist optimal?“

Gruß

Der Mensch hat genügend Provitamin D (7-Dehydrocholesterol) in der Haut. Durch Bestrahlung der Haut mit den Anteilen an UV Licht wird daraus Vitamin D gebildet. Wer im Winter nicht gelegentlich bei Sonne vor die Tür geht, hat eventuell ein Problem. In den Armenvierteln der wachsenden Großstädten zu Beginn der Industrialisierung war Rachitis bei Kindern sehr verbreitet. Das erste bekannte Mittel das Vitamin D enthielt, war der Lebertran.
Udo Becker

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