Vögel-Frage

… nein, ihr seid nicht bei den Troll-Affen im L&L-Brett gelandet )*
es geht um die heimischen Federträger.

Wie der eine oder andere schon weiß, habe ich einen Schrebergarten.
Dort tummeln sich fröhlich Rotkehlchen, welche sich besonders beim Umgraben fast schon auf den Spaten setzen und sich gierig auf die aufgeworfene Erde stürzen. Sie heißen bei uns daher auch „Büffetvögel“.
Dazu haben wir Meisen, echte Flugkünstler, die sich mit akrobatischen Flugshows an den Sonnenblumen zu schaffen machen. Natürlich säen wir die Sonnenblumen nur wegen ihrer Pracht und sie stehen rein zufällig so lange, bis sie ganz leergefressen sind… :wink:
Drosseln / Amseln gibts auch, Elstern natürlich, und leider auch Luftratten, welche die Jungpflanzen mißhandeln.
In Hecken und Büschen sind Nester, wir achten vor dem Heckenschnitt auch auf „Bewohner“ und im Garten findet sich neben vielfältiger Bepflanzung auch eine Fläche, die wir bewußt mit Malven und Hibiskushecken „dicht“ gemacht haben, daß sich Viechereien zurückziehen können.
Was wir nicht haben sind Spatzen, denen geht es ja in unseren Städten nicht besonders gut. Was kann man tun? Gibt es spezielle Nistkästen für Spatzen? Macht es überhaupt Sinn, diese aufzuhängen, wenn es doch keine Spatzen gibt? Würde es ein Einzelpaar geben, das den Kasten annimmt, wo es sich doch um Gruppentiere handelt?
Einen oder zwei Meisenkästen will ich ohnehin plazieren.

Dank und Gruß
BeLa

)* Wer hat die eigentlich aus der Zelle gelassen?
Nicht jede Popularität tut gut…

Löbliches Vorhaben, BeLa,

solche Nisthilfen gibt es zu kaufen (http://www.ehlert-partner.de/Nistkast_einbau.html ), aber anhand des Bildes kann man so etwas natürlich auch gut selbst bauen. Wie Du schreibst sind Sperlinge gesellig, also sollte man mehrere Nistplätze nebeneinander haben. Aufhängepunkt ist eigentlich jede Wand in ca 2,5m Höhe und darüber, Ostseite, wenn möglich. Wenn ein Staub-Badeplatz in der Nähe ist, wird das gern akzeptiert.

Gruß
Eckard

Im Nachgang nopch ein Link auf eine Bauanleitung für ein Spatzenhaus:
http://www.nabu.de/vogelschutz/nisthilfen/spatzenhau…
Gruß
Eckard

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ot
Hallo Bela,

Was wir nicht haben sind Spatzen, denen geht es ja in unseren
Städten nicht besonders gut.

was macht ihr bei euch da oben mit den Viechern?!?

Hier in Freiburg sind Spatzen inzwischen fast schon nerviger als die Luftratten, welchen sie locker die besten Bissen aus dem Schnabel klauen!

Erstaunte Grüße

=^…^=

Hallo KamikazeKatze,

Was wir nicht haben sind Spatzen, denen geht es ja in unseren
Städten nicht besonders gut.

Hier in Freiburg sind Spatzen inzwischen fast schon nerviger
als die Luftratten, welchen sie locker die besten Bissen aus
dem Schnabel klauen!

So sie diese Viecher durch Mundraub kurzhalten sei es ihnen vielfach gedankt - Tauben würde keiner vermissen…
Aber:
http://de.wikipedia.org/wiki/Haussperling#Bestand_un…
Als Kind war der Spatz für mich so alltäglich wie die Stubenfliege, heute ist er selten geworden. Gründe sind neben denen in Wiki genannten wohl auch die ausufernde Population an Elstern und die arg vielen „Tierfreunde“, die ihren täglich mehr werdenden Katzen den nötigen Auslauf geben. Nichts gegen Katzen, ganz sicher nicht, aber ich habe Bedenken ob der Anzahl…

Gruß
BeLa

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Hallo BeLa,

So sie diese Viecher durch Mundraub kurzhalten sei es ihnen
vielfach gedankt - Tauben würde keiner vermissen…

als ich unlängst mit meinen Kinderlein in Halle im Zoo war, wurden auch wir Opfer solchen Mundraubes - es war keine einzige Taube in Sicht, aber hitchcockmäßige Heerscharen von Spatzen, die sich zum Teil fröhlich am Tisch von unseren Pommes bedient haben… ;o)

Wer weiß - vielleicht sind das ja die ersten - wenn auch nervigen - Anzeichen einer Trendwende?

Nichts gegen Katzen, ganz sicher nicht,

Das will ich auch schwer hoffen! ;o)

aber ich habe Bedenken ob der Anzahl…

Vielleicht tröstet es Dich ja, wenn ich Dir verspreche, dass zumindest diese eine Katze keines der Flatterviecher anrühren wird… ;o)

Schnurrige Grüße

=^…^=
*maglieberpute*

Als Kind war der Spatz für mich so alltäglich wie die
Stubenfliege, heute ist er selten geworden. Gründe sind neben
denen in Wiki genannten wohl auch die ausufernde Population an
Elstern und die arg vielen „Tierfreunde“, die ihren täglich
mehr werdenden Katzen den nötigen Auslauf geben.

Hallo BeLa,
Feinde sind in der Natur üblich und kein Problem. Der Schwund wird über 5-6 Eier und 2-3 Bruten pro Jahr ausgeglichen.
Sperlinge sind Kulturfolger. Nur änderte sich die Kultur in den letzten Jahrzehnten. Die Einschränkungen von Nistmöglichkeiten und die Verfügbarkeit von Futter in den Wintermonaten (Tierhaltung) sind um Größenordnungen gewichtiger, als einige verspeiste Eier oder Jungvögel. Dabei muss man beachten, dass Sperlinge Höhlenbrüter sind. Da ist die Brut gegen Elstern und Katzen weitgehend geschützt. Andere Arten (z.B. Blaumeise, Kohlmeise) brechen trotz Elstern und Katzen auch nicht zusammen.
In Großstädten hat der Sperling teilweise auch im Winter genug Futter. Z.B. Zoo und fütternde Menschen.
Grüße
Ulf

Hallo BeLa,

Nichts gegen
Katzen, ganz sicher nicht, aber ich habe Bedenken ob der
Anzahl…

Du hast ja mein Vögelparadies gesehen und meine Katze ist eine mehr als gute Jägerin. Vögel, die ihre Nistplätze nicht katzensicher bauen, werden gefressen. Bei mir tummeln sich neben meiner eigenen etliche andere auf dem Gelände und trotzdem leben die Vögel noch.
Nur die fitten kommen durch.

Gandalf

Hallo,

das Problem bei Spatzen sind nicht die Nistmöglichkeiten. Wärend Spatzeeltern ja eher Allesfresser sind, können Spatzenjunge nur mit Insekten aufgezogen werden. Da entgegen deinem Garten überlicherweise einmal in der Woche gemäht wird und keine „Dreckecken“ mehr existieren, gibt es kaum noch Graßhüpfer und andere größere Insekten in ausreichender Menge. Die Folge: Der Spatz steht inzwischen auf der roten Liste der vom Aussterben betroffenen Tiere.
Eine ganz einfache Art den Spatz kurzfristig zu retten, wäre vermutlich der Umstieg von Rasenmäher auf Sense, zumindest auf der Hälfte der Gartenfläche (evtl heimlich hinterm Haus).

Mit freundlichen Grüßen
schubtil

Hallo schubtil,
da habe ich eine andere Meinung. Insektenfresser, wie die häufigen Meisenarten, haben in den letzten Jahrzehnten nicht so drastisch abgenommen. Sperlinge sind außerhalb der Brutzeit eher Körnerfresser. Mit dem Rückgang der Kleintierhaltung und den Pferdeäpfeln auf der Straße (enthalten viel Unverdautes), sind auch die Spatzen zurückgegangen. In Großstädten und Touristenschwerpunkten können sich noch erstaunliche Sperlingspopulationen halten. Nur gibt es dann gemahlenes und gebackenes Korn.
Grüße
Ulf

Hallo BeLa,
bei der Suche im Brett Zoologie findest du noch einiges zum Thema: http://www.wer-weiss-was.de/app/search/global?search…
Grüße
Ulf

Ich fass es nicht!
Hallo,

hat hier wirklich jemand das Problem KEINE Spatzen zu sehen?
Lese ich hier was von „Spatzen auf roter Liste“?

Wenn ich durch unseren herbstlichen Garten gehe, muss ich aufpassen, keine (Haus- und Feld-) Spatzen einzuatmen.
Es ist wirklich nicht übertrieben. Bei uns ist es eine Plage im positiven Sinne.
Der Sound dutzender auffliegender Spatzen, wenn man um eine Ecke geht, ist unbeschreiblich.

Gruss,
TR

Hallo,

hat hier wirklich jemand das Problem KEINE Spatzen zu sehen?
Lese ich hier was von „Spatzen auf roter Liste“?

Hallo Thomas

du fasst es nicht, solltest du aber.

nach dem bestandsrückgang der letzten 50 jahre, speziell in den letzten jahren wurde die art in die vorwarnstufe bedrohter arten aufgenommen.
alleine in der zeit von 1995 bis 1999 ein minus von 20 - 30%.
und höchtwahrscheinlich im moment sogar noch höher.

da die spatzen aber speziell auf dem lande mehr schwarmverhalten zeigen als in der stadt, besonders in der erntezeit, sieht man an gewissen sammel- oder lieblingsplätzen viele oder anderswo gar keine.

dadurch entsteht bei dem einen oder anderen der eindruck vieler oder wenig vorhandener spatzen.

mit einem freundlichen Gruß

Franz

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Macht es überhaupt Sinn,
diese aufzuhängen, wenn es doch keine Spatzen gibt?

es macht immer sinn!

Würde es ein Einzelpaar geben, das den Kasten annimmt, wo es sich doch
um Gruppentiere handelt?
Einen oder zwei Meisenkästen will ich ohnehin plazieren.

Hallo Beryllium

ich habe bei mir ein vierer reihenhaus für spatzen und meisen gebaut, hängt unter der dachrinne, (sogar nach süden, was man angeblich ja nicht soll)

es wird von meisen und spatzen gleichzeitig bewohnt, ohne nachbarliche probleme.
ausgenommen bei der hauswahl gab es anfangs, aber nur kurz, ein paar probleme,
sprich streitereien

mit freundlichem gruß

Franz

Hallo,

hat hier wirklich jemand das Problem KEINE Spatzen zu sehen?

Dir ist aber schon bekannt, dass es zwei Arten von Sperlingen gibt und nur die eine die bedrohte Art ist?
http://de.wikipedia.org/wiki/Feldsperling
http://de.wikipedia.org/wiki/Haussperling
Gruß
loderunner

Hallo Ulf,

ich habe mir das nicht ausgedacht, sondern vor längerer Zeit mal in einem Artikel gelesen. Dort wurde der Rückgang der Spatzen untersucht und genau auf das Insektenproblem für das aufziehen der Jungen zurückgeführt. Das erwachsenen Spatzen sich in Städten konzentrieren, wo sie sich leicht von herumliegendem Abfall oder Brotstücken an Bratwurstbuden ernären können hat nichts mit dem Problem des Insektenmangels für ihre Jungen zu tun.
Meisen und Spatzen bevorzugen vermutlich unterschiedliche Insekten für ihre Jungen, so dass dies kaum vergleichbar ist.
Aber da ich es nicht genau weiß, lassen wir es dahingestellt.

Gruß
schubtil

Hi Loderunner,

Dir ist aber schon bekannt, dass es zwei Arten von Sperlingen
gibt und nur die eine die bedrohte Art ist?
http://de.wikipedia.org/wiki/Feldsperling
http://de.wikipedia.org/wiki/Haussperling

Ich hatte in meiner ersten Antwort ja beide erwähnt.
Die sind sehr einfach zu unterscheiden.

Gruss,
TR

Meisen sind Körnerfresser
Hi Ulf,

die Sache mit den Insekten kann so nicht stimmen.
Meisen können ganzjährig, auch in der Brut (dann aber nicht für die Jungen) Körnerfresser sein.
Das ist in deren Toleranzbreite locker drin.

Der Speiseplan von Spatzen und Meisen unterscheidet sich meinen Beobachtungen zufolge überhaupt nicht. Gefressen wird was da ist.
Am liebsten jedoch ganzjährig Sonnenblumenkerne.

Gruss,
TR

die Sache mit den Insekten kann so nicht stimmen.
Meisen können ganzjährig, auch in der Brut (dann aber nicht
für die Jungen) Körnerfresser sein.

Hallo,
Meisen (Blaumeise noch mehr als Kohlmeise) bevorzugen tierische Nahrung. Das da der Tisch im Winter nicht so reich gedeckt ist, ist klar.
Grüße
Ulf

Hausspatz oder Feldspatz ?

Die sind sehr einfach zu unterscheiden.

hallo TR

aber nur die männchen sind sehr einfach zu unterscheiden,
und die benehmen sich in der winterszeit mittlerweile wie die hausspatzen, auch alle durcheinander ohne streit.
aber mittlerweile reduzieren beide arten stark

früher kammen die feldspatzen nicht so hausnah in die ortschaften, wie heute,
ich rede vom westerwald und rheinland.

der rückgang der spatzen ist am gravierensten in deutschland in RP und luxemburg.

ist euch auch aufgefallen der schmetterling *admiral* ist sehr reduziert in diesem jahr.
(der wanderfalter vanessa atalanta, oder so ähnlich)

gruß

Franz