tachauch,
ist vielleicht ne alte Kamelle, meine These: Jeder gibt 6 Std. seiner Wochenarbeitszeit ab und innerhalb eines Jahres haben wir nahezu Vollbeschäftigung…Jajaa, geht jedem Berufstätigen an die Geldbörse und da Besitzstandswahrung dem „gemeinen“ Deutschen (scheint mir)wichtiger ist als seine Frau,Arbeitslosenquoten oder Massenhinrichtungen in China, ists mit uns halt nicht machbar; aber ein Volksentscheid dazu würd mich schon interessieren um zu erfahren wie, öhm, eigenartig wir sind…
In einem Pkt hat Bsirske jedenfalls recht: Über Erhöhungen der Wochenarbeitszeit reiten wir uns noch weiter rein!
Zugegeben, klingt alles ein wenig polemisch, aber es ist noch schlimmer: Ich sehs SO!, also zerfleischt mich…*g
Bis neulich
Michael
tachauch,
ist vielleicht ne alte Kamelle, meine These: Jeder gibt 6 Std.
seiner Wochenarbeitszeit ab und innerhalb eines Jahres haben
wir nahezu Vollbeschäftigung
Nicht jeder arbeitet am Band.
… meine These: Jeder gibt 6 Std.
seiner Wochenarbeitszeit ab und innerhalb eines Jahres haben
wir nahezu Vollbeschäftigung…
Deshalb habe ich für mich die Konsequenz gezogen, dass ich zwar nichts an der Arbeitswut meiner Mitmenschen rütteln kann, aber ich kann wenigstens versuchen, bei diesem Wettrüsten nicht mitzumachen.
Wenn alle anderen aber lieber ein paar Stunden mehr arbeiten wollen, um immer mehr Arbeitslose finanziell mitzutragen, naja … isst ja eigentlich sehr sozial, oder?
Gruß,
Peter
Hi,
ist vielleicht ne alte Kamelle, meine These: Jeder gibt 6 Std.
seiner Wochenarbeitszeit ab und innerhalb eines Jahres haben
wir nahezu Vollbeschäftigung
coole Idee. Wir machen derzeit mit 11 Leuten die Arbeit, für die eigentlich 35 vorgesehen waren, nur läßt sich das notwendige Personal leider nicht an den nahestehenden Bäumen ernten. Wenn also jeder von uns sechs Stunden weniger pro Woche machen würde, hieße das folgendes:
a) Wir würden pro Woche immer noch im Schnitt zehn Stunden über der vertraglich vereinbarten Arbeitszeit liegen,
b) könnten 1,5 Mitarbeiter einstellen, die wir nicht finden und
c) könnten den Laden somit zu machen, weil das Geschäft nicht gemacht werden kann, das gebracht wird.
Alter Arbeitsplatz: Tätigkeit A wird von zwei Pesonen ausgeführt, Tätigkeit bei von vier Personen, Tätigkeit C von drei Personen und Tätigkeit D von einer Person. Das hieße wir hätten
- für Tätigkeit A 0,3 Personen,
- für Tätigkeit B 0,6 Personen,
- für Tätigkeit C 0,45 Personen und
- für Tätigkeit D 0,15 Personen einstellen können.
Ja, das klingt nach einer guten Idee.
Auchganzkomisch,
Christian
Hi,
ist vielleicht ne alte Kamelle, meine These: Jeder gibt 6 Std.
seiner Wochenarbeitszeit ab und innerhalb eines Jahres haben
wir nahezu Vollbeschäftigungcoole Idee. Wir machen derzeit mit 11 Leuten die Arbeit, für
die eigentlich 35 vorgesehen waren, nur läßt sich das
notwendige Personal leider nicht an den nahestehenden Bäumen
ernten.
Wenn qualifizierte Leute fehlen, könnt Ihr dann nicht ausbilden?
…
c) könnten den Laden somit zu machen, weil das Geschäft nicht
gemacht werden kann, das gebracht wird.
Klingt ein wenig nach den Gefahren, die eine reine Deckungs-Beitragsrechnung mit sich bringt.
Ohne das jetzt auf dich und deinen Betrieb zu beziehen (ehrlich nicht!):
Es kommt auch vor, dass Betriebe an einer Produktion kleben, die sich einfach nicht rentieren kann. Wenn ewig versucht wird, das durch Mehr-Arbeit zu kompensieren, dann stellt sich die Frage, wer eigentlich etwas davon hat.
Gruß,
Peter
Hallo Peter,
darf ich Deine Blicke auf meine Visitenkarte lenken? Sollten nach der Lektüre noch Fragen offen sein, können wir gerne weiterreden.
Gruß,
Christian
Hallo, Michael
der Verwaltungsaufwand für die neuen Mitarbeiter kommt teurer, als die bisherigen Mitarbeiter flexibler einzusetzen.
Wenn ich Christian richtig verstehe, gibt es vermehrt Spezialisten, die nicht durch Allroundmitarbeiter ersetzt werden können.
Ganz oder gar nicht ist die Devise.
Gruß
karin
Hallo Michael
recht: Über Erhöhungen der
Wochenarbeitszeit reiten wir uns noch weiter rein!
Zugegeben, klingt alles ein wenig polemisch, aber es ist noch
schlimmer: Ich sehs SO!, also zerfleischt mich…*g
Kein Grund, Dich zu zerfleischen, und ist auch weder polemisch noch neu. Im Prinzip hast Du Recht: Wenn alle weniger arbeiten, gibt es mehr Arbeit für alle. Dieser Grundsatz ist noch immer richtig, auch wenn die Turbo-Kapitalisten, Yuppies und Banker dagegen polemisieren.
Die haben mich noch nie überzeugen können. Da zitiere ich lieber mal wieder den guten Bert Brecht:
„Was ist ein Banküberfall gegen die Gründung einer Bank?!“
Es grüßt Dich
Branden
Hallo Peter,
darf ich Deine Blicke auf meine Visitenkarte lenken?
Darfst du!
Sollten
nach der Lektüre noch Fragen offen sein, können wir gerne
weiterreden.
Die Banken, oder deine Bank, bekommt keinen Nachwuchs?
Manager-Nachwuchs fehlt?
Wenn ich deine Beklagenswerte Arbeitssituation höre, kann ich mir allerdings kaum vorstellen, wer so arbeiten möchte, Gehalt gegen Qualifikation hin oder her.
Neulich habe ich ganz beiläufig gehört, die Deutsche Bank wolle auch Stellen abbauen, bei Rekord-Gewinnen.
Das ist dann bei deiner Bank nicht der Fall?
Darfst mich gerne aufklären, wenn ich das alles komplett fehlinterpretiere.
Gruß,
Peter
Hi
… nur - dann wird sich herausstellen dass die reale Gesamtmenge Arbeit in keinem Verhältnis zur Menge derzeit Beschäftigter steht, die die Zeit damit verbringen so zu tun als ob sie arbeiten würden, und das dann einfach Dieselben Arbeits>platz
nach der Lektüre noch Fragen offen sein, können wir gerne
weiterreden.Die Banken, oder deine Bank, bekommt keinen Nachwuchs?
Manager-Nachwuchs fehlt?
Du findest bei den Banken im Augenblick praktisch keine wechselwilligen Mitarbeiter, weil man dann im neuen Unternehmen der erste ist, der im Ernstfall wieder gehen muß. Das gilt erst recht, wenn man erfahrenes Personal sucht, das fünf oder zehn Jahre Betriebszugehörigkeit aufgibt, was a) Sicherheit oder b) mehr Abfindung bedeuten kann. Natürlich finden wir auch Leute, aber das sind dann Hochschulabsolventen oder Ex-Azubis mit zwei Jahren Berufserfahrung. Egal von welcher Sorte: Die brauchen eine Einarbeitungszeit, die zunächst Arbeit für die anderen erzeugt. Von den derzeit elf Leuten, würde ich mal vier in diese Kategorie einstufen wollen.
Wenn ich deine Beklagenswerte Arbeitssituation höre, kann ich
mir allerdings kaum vorstellen, wer so arbeiten möchte, Gehalt
gegen Qualifikation hin oder her.
Daß sich das so entwickeln würde, war vorher nicht absehbar und hat auch interne Gründe, die aber für die Thematik nicht weiter von Bedeutung sind. Dazu später ein wenig mehr.
Um den Schlenker wieder zum Thema zu bekommen: Es ist eben nicht so, daß für jede Stelle hunderte Bewerber ernsthaft zur Auswahl stehen und das gilt für Bankmenschen genauso wie für Kellner, Fräser, Zahntechniker oder Hundefriseure. Wie Steven schon sagte: Nicht alle arbeiten am Band und selbst da reicht es heute nicht mehr, zwei gesunde Hände zu haben.
Neulich habe ich ganz beiläufig gehört, die Deutsche Bank
wolle auch Stellen abbauen, bei Rekord-Gewinnen.
Das ist dann bei deiner Bank nicht der Fall?
Nein, aber in manchen Bereichen wird abgebaut und in manchen aufgestockt. Wenn aber die Leute von A nicht nach B wechseln wollen, weil sie das für politisch opportun halten, dann werden in A Leute abgebaut und B muß sich das Personal am Markt suchen. Das ist genau das Problem, was aber die Leute in A noch nicht ganz begriffen haben. Aus A sollte nämlich eigentlich die Differenz zwischen Soll- und Istgröße kommen.
Darfst mich gerne aufklären, wenn ich das alles komplett
fehlinterpretiere.
Glaub mir, auch für mich ist da manches schwer zu verstehen
Gruß,
Christian
hallo Christian,
hab zwar keine Beschäftigungsstatistik zur Hand, aber glaub schon, dass immer noch das Gros (vielleicht um die 70%) der zu verrichtenden Tätigkeiten eher schnell anlernbar ist und damit Dein Fall ein spezieller ist.
Karins Einwand „des erheblichen Verwaltungaufwands“ wurde mir auch schon von einem „Stammtischbetriebswirt“ entgegen gehalten; der dann ziemlich lt. wurde, als ich meinte, dass das Administrieren einzelner Mitarbeiter bei uns inzwischen schon PC-Programme gaanz alleine machen
Ok., damit der Ernst der Lage nicht in Gefahr gerät: das Steuerdickicht müsste auch weiter entflochten und durch Pauschalen ersetzt werden. Aber wenns nur ansatzweise funktioniert, wären in kürzester Zeit Steuerentlastungen drin, denn in einem Punkt sind wir uns wohl einig: Unser Staat „verhebt“ sich gerade an der Arbeitslosenunterstützung.
Worauf ich allerdings auch neugierig war/bin: Wenn mein Postulat durch stringentere Untersuchungen und Zahlenmaterial untermauert wäre, würdest Du/Ihr auf 200 Euro Nettoeinkommen verzichten? *mallauerndumdieeckeschau
und immer mal wieder, bis die Tage
Michael
Hallo Christian!
coole Idee.
Weiß ich auch. *g*
Wir machen derzeit mit 11 Leuten die Arbeit, für
die eigentlich 35 vorgesehen waren,
Da Du das Ganze ja nicht erst seit gestern machst, warum dieses? Über die Jahre hinweg ließe sich Personal entwickeln. Aber wem sag ich das .
nur läßt sich das notwendige Personal leider nicht an den
nahestehenden Bäumen ernten.
Nein, das sicher nicht. Dennoch wird, wenn wir denn eine Arbeitslosenverringerung wollen, uns eine Verkürzung der Arbeitszeit (bei Lohnverzicht!) vermutlich nicht erspart bleiben.
Auf die Geschwinde gibts nur eine Alternative, mach die Energiekosten höher und setz die Arbeitsbesteuerung runter. Gscheite Wirtschaftspolitik wär auch was, aber ich glaub, darauf werden wir lange warten müssen.
Zudem leisten wir uns einen extremen Luxus. Wir bilden Frauen aus und nach einer Karenz haben sie dann vielfach geringe Chancen, auf einen gleichwertigen Arbeitsplatz zurückzukehren. Die 40-Std.-Woche ist für Erziehende nicht zu machen; 25 Stunden gingen, aber keine 40.
Wenn also jeder von uns sechs Stunden weniger pro
Woche machen würde, hieße das folgendes:
Guter Scherz *lach*, aber, geschätzter Christian, erst Leute ausbilden, dann Arbeitszeit verringern.
a) Wir würden pro Woche immer noch im Schnitt zehn Stunden
über der vertraglich vereinbarten Arbeitszeit liegen,
11 mal 10 = 110 Stunden pro Woche; bei 30 Std. ergäb das über den Daumen gepeilt 4 Arbeitsplätze. Geschenkt, die müssten natürlich ausgebildet werden.
b) könnten 1,5 Mitarbeiter einstellen, die wir nicht finden
und
Woran liegt das? Wissen lässt sich erwerben und Kenntnisse lassen sich beibringen.
c) könnten den Laden somit zu machen, weil das Geschäft nicht
gemacht werden kann, das gebracht wird.Alter Arbeitsplatz: Tätigkeit A wird von zwei Pesonen
ausgeführt, Tätigkeit B von vier Personen, Tätigkeit C von
drei Personen und Tätigkeit D von einer Person. Das hieße wir
hätten
- für Tätigkeit A 0,3 Personen,
- für Tätigkeit B 0,6 Personen,
- für Tätigkeit C 0,45 Personen und
- für Tätigkeit D 0,15 Personen einstellen können.
Nach Deiner obigen Aussage gehen Euch doch 24 Leute ab. Über den Daumen gepeilt
- für Tätigkeit A 4,8 Personen,
- für Tätigkeit B 9,6 Personen,
- für Tätigkeit C 7,2 Personen und
- für Tätigkeit D 2,4 Personen.
Gut *grins*, Komma-Leute lassen sich nicht einstellen, aber reduziert auf die Vorkommestellen blieben Euch immer noch 22 Leute. Wär doch eine gute Näherung.
Ja, das klingt nach einer guten Idee.
Auchganzkomisch,
Wieso denn komisch?
Christian
einen Gruß
Wolkenstein
He, Christian,
wir haben ein ähnliches Problem.
Unsere Mannschaft wurde so „verschlankt“ dass wir jetzt gar kein neues Personal mehr einstellen können. Jeder Neue müßte mindestens drei Wochen in die Besonderheiten des Betriebes eingearbeitet werden, doch dafür haben die noch verbliebenen paar Hanseln schlichtweg keine Zeit mehr, denn sonst würde der laufende Betrieb zum Stillstand kommen.
Krankwerden darf sowieso keiner mehr, es ist schon schwer genug, den aufgeschobenen Urlaub wenigstens einigermaßen abzubauen.
Sicher ist Arbeitszeitverkürzung (wohlgemerkt bei gleichzeitigem Lohnverzicht) nicht die Lösung, Arbeitszeitverlängerung aber auch nicht.
Gruß
Eckard
Glaub mir, auch für mich ist da manches schwer zu verstehen
Ja, genau wie für mich.
Ich hege allerdings eine Vermutung:
Jeder versucht gerade, soviel abzugreifen wie möglich, weil morgen ist der Arbeitsplatz weg oder/und der Arbeitgeber pleite.
Wenn jemand irgendwie im Geschäft ist, ackert er sich kaputt, es könnte das letzte mal sein, dass seine Arbeit lukrativ ist, oder man hofft, das die Arbeit erst noch lukrativ wird.
Ausbildung? Keine Zeit.
Mitarbeiter einstellen? Wer weiß, wie man sie morgen wieder los wird.
Umso mehr sich jeder diesem Prinzip unterwirft, umso mehr greift es.
Umso weniger Leute schleppen immer mehr andere mit. Bis die Gesellschaft endgültig in zwei Teile zerbricht.
Sind daran diejenigen Schuld, die nicht in den Prozess reinkommen, oder diejenigen, die nicht raus können?
Gruß,
Peter
Hi,
hab zwar keine Beschäftigungsstatistik zur Hand, aber glaub
schon, dass immer noch das Gros (vielleicht um die 70%) der zu
verrichtenden Tätigkeiten eher schnell anlernbar ist und damit
Dein Fall ein spezieller ist.
mein Beitrag ist als Ergänzung zu Stevens zu sehen. Wenn man zwei Leute hat, die eine Tätigkeit ausführen, bringt es nur wenig, wenn die zwei, drei oder sechs Stunden weniger arbeiten, weil sich mit der wegfallenden Arbeit bestenfalls eine Teilzeitstelle schaffen ließe, die darüber hinaus gar nicht überall praktikabel ist.
Dazu kommt eben mein Fall, bei dem das benötigte Personal schlicht nicht zu bekommen ist. Arbeitszeitverkürzung führt da nur Überstunden.
Worauf ich allerdings auch neugierig war/bin: Wenn mein
Postulat durch stringentere Untersuchungen und Zahlenmaterial
untermauert wäre,
Welches Postulat?
würdest Du/Ihr auf 200 Euro Nettoeinkommen
verzichten? *mallauerndumdieeckeschau
Warum sollte ich das tun und was sollte es irgendjemandem bringen, wenn ich das täte? Als ich mich im September/Oktober entscheiden mußte, welches Angebot ich annehme, habe ich mich gewiss nicht für das finanziell beste entschieden. Genauso hätte mein Arbeitgeber auch billigere Leute einstellen als mich. Also: Nur, weil ich auf ein paar Prozent meines Gehaltes verzichte, werden keine anderen Leute zusätzlich eingestellt.
Gruß,
Christian
Hallo Michael!
Jeder gibt 6 Std. seiner :Wochenarbeitszeit ab und innerhalb eines Jahres haben
wir nahezu :Vollbeschäftigung…
Tolle Idee! Wollen wir mal sehen, ob sie auch bei den in meiner Region drückenden Problemen hilft. Etliche Kliniken des Landes haben Probleme, genügend Ärzte zu bekommen. Inzwischen werden Docs aus Polen angeworben. Scheint mir zwar nicht vernünftig zu sein, weil die Mediziner in Polen fehlen werden, aber so läufts eben. Ob da wohl eine Arbeitszeitverkürzung hilft?
Headline v. 5. Februar d. J., Schweriner Volkszeitung: „Rostocker Airbusplaner suchen Ingenieure“. Tage zuvor ein Aufruf des Arbeitsministers des Landes, Ingenieure mögen sich bitte melden. Sieht man sich die Seiten der Arbeitsagentur an, werden in jeder Region allein übers Arbeitsamt hunderte Ings aller Fachrichtungen gesucht. Ähnlich begehrt BWLer mit FH- oder Uni-Diplom. Händeringend gesucht für geradezu abenteuerliche Gehälter werden Leute mit Mehrfachqualifikation. Ob da wohl Arbeitszeitverkürzungen helfen?
Seit Jahrzehnten zicken in größeren Unternehmen aller Branchen die Betriebsräte, weil in Entwicklungsabteilungen Überstunden gemacht werden. Keiner redet über ein paar Stunden, es geht um zig Stunden pro Monat und Kopf. Man möge mehr Leute einstellen, lautet die Forderung. Dummerweise sind die Aufgaben nicht beliebig teilbar und mehr Leute beim besten Willen nicht zu bekommen. Wegen des ständigen Ärgers mit besorgten Gewerkschaftern stellen einige Unternehmen keine neuen Ings ein, sondern entlassen welche und zwar mit deren Einverständnis. Die werden dann für ein Salär in der Gehaltsklasse des Bundeskanzlers als Freiberufler wieder angeheuert und dürfen dann endlich arbeiten, so viel es eben nötig ist. Ob da wohl Arbeitszeitverkürzung hilft?
Such mal einen Mechatroniker oder einen richtig guten Werkzeugmacher. Oder eine tüchtige Sekretärin. Wenn Du dann nach langer Zeit so ein seltenes Exemplar gefunden hast, soll der, nachdem er gerade warm gelaufen ist, gleich wieder Feierabend machen? Und dann? Einen Arbeitslosen einstellen? Melker mit und ohne Allergie oder Steinsetzer mit und ohne Bandscheibenvorfall nützen sogar im Dutzend rein gar nichts, wenn man einen Menschen mit bestimmter Qualifikation braucht.
Die Massenarbeitslosigkeit ist inzwischen ein altes Phänomen und ebenso alt sind die Ideen, die Arbeit per Arbeitszeitverkürzung auf mehr Schultern zu verteilen. Diesen Ideen liegt eine Vorstellung aus lange vergangenen Zeiten zugrunde, als noch viele Arbeiten nach kurzer Anlernzeit von jedem gesunden, kräftigen Menschen ausgeführt werden konnten. Vor wenigen Jahrzehnten gab es beinahe täglich Radio-Durchsagen, wonach sich Arbeitsfähige im Hafen einfinden sollten. Die mußten nur gültige Papiere haben und kräftig sein. Auch im Hoch- und Tiefbau wurden jede Menge Helfer gebraucht. Wer einen Zentnersack schleppen und eine Schaufel halten konnte, war geeignet. Aber solche Jobs gibts nicht mehr. Vorschläge, die der Wirtschaft ein Patentrezept überstülpen wollen, werden Beschäftigungsmöglichkeiten zerstören.
Gruß
Wolfgang
Gesetzt den Fall, dass die Arbeitszeit ausreichend verringert wird, wär dieses Argument hinfällig. Wir leisten uns beispielsweise den unglaublichen Luxus, Frauen gut auszubilden und ihnen nach einer Karenzzeit die Rückkehr auf einen gleichwertigen Arbeitsplatz zu verunmöglichen.
einen Gruß
Wolkenstein
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]
Ich hege allerdings eine Vermutung:
Jeder versucht gerade, soviel abzugreifen wie möglich, weil
morgen ist der Arbeitsplatz weg oder/und der Arbeitgeber
pleite.
Falsch vermutet. Siehe dazu meinen Artikel an midas.
Aber wir kommen hier ein bißchen vom Thema ab.
Gruß,
Christian
Hallo, Midas
Karins Einwand „des erheblichen Verwaltungaufwands“ wurde mir
auch schon von einem „Stammtischbetriebswirt“ entgegen
gehalten; der dann ziemlich lt. wurde, als ich meinte, dass
das Administrieren einzelner Mitarbeiter bei uns inzwischen
schon PC-Programme gaanz alleine machen
Software für die Betriebswirtschaft (Anmeldung, Steuer usw.) gibt es genug.
Mit dem Verwaltungsaufwand meine ich aber auch Einlernen, Weiterbildungen, Fortbildungen, Abstimmung der Mitarbeiter untereinander usw…
Wenn keine zusätzliche Zeit im laufenden Betrieb für neue Mitarbeiter eingeplant wird, geht das oftmals in die Hose, bzw. zu Lasten der alten (Überforderung, unbezahlte Mehrarbeit) und neuen Mitarbeiter (ungenügende Einarbeitung, Frust).
Wünschenswert wäre eine Entlastung der überforderten Mitarbeiter sicherlich, nur ist es einfacher und kostengünstiger, die alten Mitarbeiter zu flexibilisieren.
Alleinerziehende, Frauen nach der Erziehungsphase und Menschen, die dem Arbeitsmarkt z.B. aus gesundheitlichen Gründen nicht voll zur Verfügung stehen, fallen unten durch.
Ich würde es mir anders wünschen!
Gruß
karin