hallo cess,
Hi,
ja, so ist es leider. jeder denkt an sich selbst. ich, ja
gerade ich kann nichts
abgeben, da ich selbst gerade so über die runden komme, wie du
ja erwähnst.
natürlich muss ich an mich zuerst denken - ich kann niemandem
helfen, wenn ich selbst nicht klarkomme!
Was bringt es mir, wenn ich meine Miete nicht zahlen kann,
obwohl ich arbeiten gehe, aber andere bekommen Sozialhilfe und
Arbeitslosengeld?
du wirst arbeitslos, was ich dir bestimmt nicht wünsche, und
nach einem jahr
arbeitslosigkeit bekommst du dann alg II nach hartz iV.
nun fagre ich dich, wie würdest du mit 375 euro monatlich über
die runden
kommen?
Ich war lange arbeitslos, und da bekommt man ja mehr
Unterstützung als nur 375 Euro. Als ich Sozialhilfe bekam,
hatte ich Anrecht auf günstigere Wohnungen, man bekommt
Wohnberechtigungsscheine, kann sich alles Mögliche (wie z.B.
Umzüge etc.) bezahlen lassen. Ich kam nicht gut klar, und ich
arbeite auch lieber, als wem auf der Tasche zu liegen, aber
vergleichen kannst du das nicht.
Jetzt bekomm ich keine Vergünstigungen mehr, und meine Miete
ist höher als 1/3 meines Nettoeinkommens (es heißt ja, dass
1/3 die beste Rechnung sei) - lässt sich aber nicht ändern,
Wohnungen sind eben teuer, vor allem für Einzelpersonen.
du hast ja recht. ich wollte ja auch nur sagen, dass es leider immer mehr
menschen gibt, die mit 375 euro auskommen müssen (könnte ich mir absolut nicht
vorstellen) ich weiss nicht wie sicher dein job ist und wie sicher es ist, dass
nicht auch du in die hartzIV falle gerätst.
mache dir doch mal persönlich eine rechnung auf. nehme dein jetziges netto-
einkommen, ziehe die miete ab. und jetzt vergleiche diese zahl mit 375 euro.
ich denke, dass du doch ein wenig mehr als diese 375 euro übrig hast.
wenn jetzt aber gewährleistet wäre, dass bei arbeitszeitverzicht andere
mitmenschen aus der arbeitslosenfalle herauskämen wäre es doch ein schritt in
die richtige richtung.
um nicht selbst irgendwann beim existenzminimum zu landen.
und es geht mir total auf die nerven, wenn alle nur an sich denken.
Glaub mir mal, dass ich mir sicher keinen Luxus leiste, aber
es ist auch ätzend, wenn man nicht mal ohne Nachrechnen ins
Kino o.ä. kann.
ok, tut mir leid, dass du nicht mehr ins kino gehen kannst. aber du kannst dir
was zu essen und trinken leisten. also bei 375 euro wüsste ich wirklich nicht,
ob ich das schaffen würde. zumal telefon, versicherungen, strom usw. ja auch zu
zahlen wären.
Wovon soll ich dann jetzt deiner Meinung nach noch was
abgeben? Und was hat das mit „westlicher Mentalität“ zu tun?
ich dinde es nur schade, dass jeder nur an sich selbst denkt.
ein wenig
mitgefühl für menschen, denen es nicht so gut geht wie uns
wäre ab und zu
angebracht.
Wie schon oben gesagt: Ich werde sicher nicht alles tun, damit
es anderen besser geht und dabei selbst auf der Strecke
bleiben. Zuerst muss ich zusehen, dass laufende Kosten gedeckt
sind - dann kann ich ohne Stress im Hinterkopf schaun, ob und
wo ich helfen kann. Solange das nicht ohne Verluste (und ich
rede hier, um das nochmal deutlich zu machen, nicht von Extras
sondern von Lebensnotwendigem) abgeht, kann ich eben nichts
abgeben.
es lebe der egoismus, hat uns deutschen ja auch weit gebracht. weniger arbeiten
und verdienen ist ja ok, aber doch bitte mein nachbar und nicht ich. mir geht es
ja so schlecht und kann nicht mal ins kino gehen.
cess, das bringt uns doch nicht weiter. wir müssen wirklich neue wege gehen,
damit es uns irgendwann einmal wieder besser geht.
es ist leider zu spät auf hilfe zu hoffen, wenn
man selbst welche
braucht. man muss sie geben, solange man dazu in der lage ist.
Das widerspricht sich doch nicht. Ich kann doch auf Hilfe
hoffen, wenn ich sie brauche und geben, wenn ich kann - was
ich dir klarmachen will ist, dass Arbeit nicht gleichzeitig
heißt, helfen zu können.
ich denke, jeder kann helfen, sicherlich jeder in seinem rahmen der ihm zur
verfügung stellt. der staat sagt, 375 euro reichen zum lebensunterhalt. du hast,
so denke ich jedenfalls mehr.
ich will jetzt auch nicht andauernd auf diese blöden 375 euro herumreiten, will
dir nur nahe bringen, dass du es besser geht als es dir erscheint.
Davon abgesehen - und das soll kein Angriff auf irgendwen sein
- habe ich es selber geschafft, aus der Arbeitslosigkeit
rauszukommen. War ein langer und ätzender Weg, aber möglich
ist das.
freue mich, dass du es geschafft hast. allerdings wird es immer schwieriger.
LG,
Cess
gruss
vic