Vollbeschäftigung über 32Std-Woche?

Hallo Rainer,

Ich habe oft den Eindruck. Irgendwie ist’s auch logisch, weil
Computer ja nicht ganz billig sind und sehr schlichte Gemüter
wenig damit anzufangen wissen. Wenn ich mich über
Liberalisierung frage, wem es nützt, wem schadet, wundert mich
das Verhältnis nicht.

aber bei den Hartz IV-Debatten warst Du schon dabei, oder? Ein Verhältnis, wie Du es beschreibst, konnte ich da nicht wirklich ausmachen.

Übrigens gibt es an einem Arbetistag gewisse Grundtätigkeiten,
die relativ unproduktiv sind, aber trotzdem stattfinden. Dazu
gehören die Diskussionen über den letzten Bundesligaspieltag,
die Lektüre der sinnlos von Stabsabteilungen verteilten
Emails, generelles und spezielles Befluchen des stillstehenden
Computers, die Beschaffung und Entsorgung von Kaffee und
anderen Getränken usw.

*g* Du redest über Beamte?

Nein, ich rede davon, daß bestimmte Dinge an einem Arbeitstag stattfinden, die unabhängig von der Länge des Arbeitstages stattfinden und nichts mit der eigentlichen Arbeit zu tun haben.

Um die Sache auf die Spitze zu treiben: Wenn mein Arbeitstag nur 25 Minuten lang wäre, könnte ich überhaupt nicht arbeiten, weil das die Zeit ist, die der Rechner braucht, um inkl. aller notwendigen Software (natürlich normalerweise über den Arbeitstag verteilt) hochzufahren.

Übrigens, stillstehende Computer gibt’s bei uns nicht! Der
Admin führt Arbeiten, bei denen das nötig ist dann durch, wenn
er allein in der Firma ist.

Hm, und wie kommt dann bspw. ein Update auf die Clients? Läuft der Kollege dann durch den ganzen Laden und fährt die Rechner hoch? Funktioniert vielleicht bei ein paar zig Rechnern, ab 1000 wirds dann vermutlich ein bißchen schwierig.

Gruß,
Christian

P.S.
Vielleicht sollte ich mich zukünftig wirklich auf globale Aussagen zurückziehen. Diese Detaildebatten sind ja nicht auszuhalten.

Achso, Du ziehst also die Zeiten für das Holen des Kaffees aus
der Küche und die späteren Toilettenbesuche von der
Arbeitszeit ab. Das wußte ich nicht. Rein interessehalber: Wie
funktioniert das technisch?

Ich häng’s hinten, oder vorne dran. Ist nicht schwierig.

…es primär darauf anzulegen scheinst, mir oder meinen Kollegen
oder meinem Arbeitgeber irgendwelche Dinge zu unterstellen,

??? Ich hatte doch nicht mit sowas angefangen, sondern wollte eben unterstreichen, dass der Faktor nicht in diese Diskussion gehört.

beenden wir den „Dialog“ besser an dieser Stelle. Wir wollen
ja schließlich nicht, daß Du in die Verlegenheit kommst, Dich
ernsthaft mit Inhalten auseinanderzusetzen.

Wenn du meinst.

Im übrigen wollte ich natürlich keinesfalls unterstellen, daß Du
am Arbeitsplatz fahrlässig oder gar absichtlich ein privates
Wort verlierst.

Keine Ursache, den Vorwurf könnte ich gelassen hinnehmen.
Wunderte mich nur, dass du daraus deine Argumente ableitest.

Ich wünsche dir trotzdem,
dass du in Zukunft so viel oder wenig arbeiten kannst,
wie du willst und kannst.

Gruß,
Peter

Hallo Sven,

Es geht um die Senkung von Kosten, nicht um die Senkung von
Löhnen.

Das ist doch das Selbe. egal, welche Umwege Du Dir ausdenkst.

Wenn wir wieder mehr Stunden im Jahr arbeiten würden …

… würde die Arbeit von weniger Leuten gemacht und ‚der Rest‘ würde Arbeitslos. Die Lohnsumme des Unternehmens sinkt auch dadurch.

(komischerweise ging das bis Anfang der 90er-Jahre auch, warum
sollte es jetzt nicht mehr gehen ?),

Weil 5 Millionen Arbeitslose genug sind?

dann würden auch die Kosten sinken.

Ja. Arbeitsplätze schafft das aber kaum.

Wenn aber mehr selbstständig wären, würde die Macht der
Konzerne sinken. Wäre das nicht positiv ?
Die Ware würde preisgünstiger werden, da bei mehr
Selbstständigen viele der hohen Kosten wegfallen würden
(Selbstständige machen nicht so oft Urlaub oder Krank…).

Diese Versuche verhindern die Konzerne mit Dumpingpreisen. Das einzige Ergebnis, die Investition geht verloren.

Zusammen mit obigen Szenario schafft das nur areitslose
Akademiker, löst aber keine Probleme.

Mann, denk mal langfristig.

  1. geht der Trend dazu, dass viele Arbeitsplätze mehr Bildung
    erfordern
  2. werden z.B. Ingenieure gesucht (Anmerkung: ich hätte da ab
    März vermutlich einen Job zu vergeben…)
  3. mehr Bildung schafft mehr Wettbewerbsfähigkeit, schafft
    mehr Arbeitsplätze, allerdings nicht im Segment der
    Niedrigqualifizierten, sondern im Segment der
    Hochqualifizierten (vgl. Software aus Indien).

So stimmt’s. Mit dem Problem der Massenarbeitslosigkeit hat das aber absolut nichts zu tun. Sieh dir an, wie viele Schüler eine Hauptschule besuchen. Die meisten von denen werden nie Ingenieure, weil ihnen einfach die Fähigkeiten dafür fehlen.

Sorry, aber es ist tatsächlich so. Kein Mensch kann die
Massenarbeitslosigkeit von heute auf morgen abschaffen. Dazu
hat sie sich viel zu sehr festgesetzt und wir müssen viel
strukturelle Maßnahmen ergreifen, die auch erst längerfristig
wirken.

OK, da stimmen wir überein. Nur welche Maßnahmen das wären, sehen wir verschieden.

Also einfach mal 2 Monate nach Hartz IV sagen, dass alles
nichts nützt, ist einfach zu kurzfristig gedacht.

Daß hartz IV ncihts nützt habe ich nicht gesagt, ich halte das sogar eher für kontraproduktiv. Mit den zwei Monaten hat das nichts zu tun, der Meinung war ich vorher schon. Die Unterstellung, daß viele Empfänger gar nicht bedürftig wären, hat sich ja inzwischen als falsch herausgestellt. Daß die anderen Annahmen genau so falsch sind, wird sich noch heraus stellen.

Es gibt sogar einige Leute, vermutlich Millionen, die zu
anderem nicht in der Lage sind, nie waren. Meinst Du, jeder
Mensch wäre in der lage, z.B. das Abitur zu machen, wenn nur
die Umstände danach wären? (Elternhaus z.B.) Deine Postings
lesen sich so.

Nein, aber jeder Mensch ist in der Lage sich anzustrengen. Und
meiner Meinung nach ist jeder in der Lage eine Ausbildung zu
machen.

Von ein paar Ausnahmen abgesehen stimmt das sicher.

Mal ein Beispiel. Zwei Familien mit Kind. Ein Ärzteehepaar,
ein Ehepaar, in dem kein Elternteil eine gültigen
Schulabschluß hat.
Bei normalem Verlauf studiert das Akademikerkind, das andere
macht den Hauptschulabschluß. Du meinst, wenn die Kiunder im
Krankenhaus vertauscht würden, würde das jeweils andere
studieren b.z.w. von der Hauptschule abgehen? Das denke ich
nicht. Bestenafllst treffen sie sich auf der Realschule. :wink:

Viele meiner Freunde haben nach der Hauptschule noch
Abendrealschule und (Abend-)Gymnasium gemacht und hinterher
studiert. Eltern übrigens geschieden und die Mütter, welche
die Kinder aufgezogen haben, waren Sozialhilfeempfänger.

Natürlich gibt es da auch Ausnahmen, die Regel ist das aber nicht.

Würde ich nicht sagen. Leider haben viele Dreher keine
Programmierkenntnisse, da sie den Trend komplett verschlafen
hatten.

Da bin ich sogar sicher. Mit 52 hätte ich da keinerlei Chancen.

Die Investiotion von Ausbildung ist den AG zu
viel. Das sollen gefälligst andere AG machen, nur denken die
auch so.

Würde ich nicht sagen, mein Arbeitgeber investiert schon. Dazu
gehört z.B. auch, dass wir nicht einfach FH/Uni-Abgänger
einstellen, sondern z.B. in Zusammenarbeit mit der
Berufsakademie ausbilden (Kosten in 6-stelliger Höhe je
Auszubildenden).

Dann lies mal Stellenanzeigen. :wink: Ausnahmen bestätigen natürlich auch hier wieder die Regel.

Ich sitze z.Z. auch in einer Sackgasse. Weiterbildung kostet
Zeit und eine Unmenge Geld. Beides habe ich nicht. :wink: Wenn
der AG das nicht zahlt, habe ich keine Möglichkeit, auf dem
Laufenden zu beliben. w-w-w wird auf Dauer nicht reichen. :wink:

Wieviel Überstunden machst Du denn, dass Du keine Zeit hast ?

Das ist unterschiedlich und schwankt stark. Als Admin ist eben Feierabend, wenn alles läuft und die anderen am nächtsen Tag arbeiten können.

Viele Kurse werden auch als Fernkurse bzw. abends angeboten.

Weiß ich, sieh mal in meine ViKa. :wink:
Einiges, was sinnvoll wäre aber nicht. Was nützt eine unnötige Weiterbildung? Meine z.B. :wink: Gar nichts! Das hätte ich besser gelassen.

Und das mit dem Geld:
Die Frage ist immer, wie man seine Prioritäten setzt. Viele
kaufen sich halt lieber ein neues Auto oder gehen mehrmals
jährlich in den Urlaub anstatt in die Weiterbildung zu
investieren.

Das Argument wieder. … Nein, ich fahre nicht in Urlaub, nein, ich habe immer noch das selbe Auto. Nein, ich habe trotzdem kein Geld übrig. :wink:

Es liegt bei den AG, die Mitarbeiter fit zu halten!

Nein, jeder ist erstmal für sich selbst verantwortlich und hat
sein Leben selbst in die Hand zu nehmen.

Na ja, z.B. mein Unix-Admin-Lehrgang. Mo-Fr. 08.00 - 16.00 Uhr in München, den exakten Preis kenne ich nicht, aber die ganze Maßnahme wäre für mich unbezahlbar gewesen.
demnächst steht wieder eine gößere Veränderung bevor (Neue Software von Infor), mal sehen, wie das läuft.

Gruß, Rainer

Hallo Rainer!

Obwohl mir klar ist, niemanden überzeugen zu können, will ich wenigsten versuchen, die Logik von Argumenten 'rüber zu bringen. Mir geht es ein wenig gegen den Strich, wenn Gedankengänge als „neoliberal“ vom Tisch gewischt und überhaupt nicht mehr näher beleuchtet werden.

Neue Bedürfnisse nützen bei :Massenarmut nichts. Die
Marktmechanismen würden aber :genau das erzeugen.

Ähnliche Sichtweisen werden von allen möglichen Leuten vertreten, um letztlich daraus zu schließen, daß Innovationen nichts bringen.

Also: Ein Mensch erdenkt/erfindet/entwickelt ein neues Produkt, das es in dieser oder ähnlicher Weise vorher noch nicht gab. Der Mensch analysiert den Markt. Jetzt mußt Du tapfer sein, es kommt nämlich knüppeldick :smile:. Die Millionen armer Leute ohne Geld interessieren bei der Marktanalyse überhaupt nicht. Interessant sind nur potentielle Käufer, also Leute mit Geld. Nun wird hoffentlich niemand behaupten, alle Bewohner der Bundesrepublik und der EU wären so verarmt, daß es niemanden mehr gibt, der auch nur über einen Cent freies Geld verfügt. Trotz vorhandener Armut ist der Markt riesig. Nur darauf ist der Blick des Unternehmers gerichtet. Der Unternehmer generiert ein neues Bedürfnis, produziert, verkauft und beschäftigt Menschen. Das isses doch wohl, was wir wollen und brauchen- oder?

So funktioniert das Spiel und so lassen sich Menschen in Arbeit bringen. Wir brauchen deshalb Leute mit Produktideen und Vermarktungsfähigkeiten, die sich natürlich an die kaufkräftigen Schichten wenden. Es bringt überhaupt nichts, ALGII-Empfänger zum Maß aller Dinge zu erheben, um dann die Unmöglichkeit jeglicher Vermarktung zu postulieren. Auf diese Weise wird ein düsteres Bild gezeichnet, daß so gar nichts mit der Realität zu tun hat. Wir haben einen Inlandsmarkt mit über 80 Millionen Menschen und gigantischer Kaufkraft. Das ist einer der attraktivsten Märkte auf dem Globus! Mit der EU haben wir einen Markt mit 450 Millionen Menschen. Solche traumhaften Zustände gabs hierzulande noch nie zuvor.

Es ist unsinnig und geradezu ärgerlich, alles kaputt zu jammern und jeglicher Initiative die Chance abzusprechen, weil es fraglos Menschen gibt, denen es nicht besonders gut geht. Porsche könnte nicht ein einziges Auto verkaufen, wenn sich die Marketingleute heulend in den Armen lägen, weil es Bevölkerungsschichten gibt, die sich das Produkt nicht leisten können. Ja, Himmelarschundzwirn, dann wendet man sich eben an die Schichten, die das nötige Geld haben und zwar zum Nutzen aller!

Du bekommst jetzt ab, was eigentlich Frank verdient hat, der nämlich auch dauernd jammert, daß jegliche Innovation völlig aussichtslos sei, weil die irgendwo geschaffene Arbeit an anderer Stelle Löcher reißt. Hirnriß!

Gruß
Wolfgang

Hallo Wolfgang,

Obwohl mir klar ist, niemanden überzeugen zu können, will ich
wenigsten versuchen, die Logik von Argumenten 'rüber zu
bringen. Mir geht es ein wenig gegen den Strich, wenn
Gedankengänge als „neoliberal“ vom Tisch gewischt und
überhaupt nicht mehr näher beleuchtet werden.

Das mache ich doch gar nicht. So pauschal urteile ich nicht, nur wenn der Markt als Allheilmittel gepriesen wird, dann geht das mir gegen den Strich. :wink:

Neue Bedürfnisse nützen bei :Massenarmut nichts. Die
Marktmechanismen würden aber :genau das erzeugen.

Ähnliche Sichtweisen werden von allen möglichen Leuten
vertreten, um letztlich daraus zu schließen, daß Innovationen
nichts bringen.

Da habe ich ja Glück gehabt, daß Du mir das nicht unterstellst und ich mich wehren muß.

Also: Ein Mensch erdenkt/erfindet/entwickelt ein neues
Produkt, das es in dieser oder ähnlicher Weise vorher noch
nicht gab. Der Mensch analysiert den Markt. Jetzt mußt Du
tapfer sein, es kommt nämlich knüppeldick :smile:. Die Millionen
armer Leute ohne Geld interessieren bei der Marktanalyse
überhaupt nicht.

Da muß ich gar nicht tapfer sein, das ist mir auch so klar.
Ferraris kann man auch bei Massenerbeitslosigkeit verkaufen. Die Käufer müssen nur aufpassen, daß es nicht zu einer Massenarmut kommt, sonst kann es lebensgefährlich werden, Ferrari zu fahren.

Interessant sind nur potentielle Käufer, also
Leute mit Geld. Nun wird hoffentlich niemand behaupten, alle
Bewohner der Bundesrepublik und der EU wären so verarmt, daß
es niemanden mehr gibt, der auch nur über einen Cent freies
Geld verfügt.

Weiß ich nicht, ob das jemand behauptet, ich bin’s jedenfalls nicht. Es würde mich aber freuen, wenn das auch so bliebe. Reden wir nicht uber die Maßnahmen, das zu erreichen? Ich habe das gedacht. Ich rede doch nicht davon, die Verarmten verhungerten aus den Slums zu holen, ich rede davon, die Umstände auch in der Zukunft so zu gestalten, daß sich keine Slums bilden. Wenn Vollbeschäftigung und allgemeiner Wohlstand erreicht werden könnte, wäre mir das noch lieber, aber kleine Schritte in die richtige Richtung würden mir schon reichen.

Trotz vorhandener Armut ist der Markt riesig.
Nur darauf ist der Blick des Unternehmers gerichtet. Der
Unternehmer generiert ein neues Bedürfnis, produziert,
verkauft und beschäftigt Menschen. Das isses doch wohl, was
wir wollen und brauchen- oder?

Ja, natürlich! Genau das!

So funktioniert das Spiel und so lassen sich Menschen in
Arbeit bringen. Wir brauchen deshalb Leute mit Produktideen
und Vermarktungsfähigkeiten, die sich natürlich an die
kaufkräftigen Schichten wenden.

Richtig.

Es bringt überhaupt nichts,
ALGII-Empfänger zum Maß aller Dinge zu erheben, um dann die
Unmöglichkeit jeglicher Vermarktung zu postulieren. Auf diese
Weise wird ein düsteres Bild gezeichnet, daß so gar nichts mit
der Realität zu tun hat.

Ich bin immer noch Deiner Meinung. Was spricht dagegen, die ALHII-Empfänger auch wieder in das System aufzunehmen und den Markt zu vergrößern?

Wir haben einen Inlandsmarkt mit über
80 Millionen Menschen und gigantischer Kaufkraft. Das ist
einer der attraktivsten Märkte auf dem Globus! Mit der EU
haben wir einen Markt mit 450 Millionen Menschen. Solche
traumhaften Zustände gabs hierzulande noch nie zuvor.

Ja, lassen wir das doch so, oder bauen es noch aus! Ich sehe keinen grund, das kaputt machen zu wollen.

Es ist unsinnig und geradezu ärgerlich, alles kaputt zu
jammern und jeglicher Initiative die Chance abzusprechen, weil
es fraglos Menschen gibt, denen es nicht besonders gut geht.
Porsche könnte nicht ein einziges Auto verkaufen, wenn sich
die Marketingleute heulend in den Armen lägen, weil es
Bevölkerungsschichten gibt, die sich das Produkt nicht leisten
können. Ja, Himmelarschundzwirn, dann wendet man sich eben an
die Schichten, die das nötige Geld haben und zwar zum Nutzen
aller!

Du bekommst jetzt ab, was eigentlich Frank verdient hat, der
nämlich auch dauernd jammert, daß jegliche Innovation völlig
aussichtslos sei, weil die irgendwo geschaffene Arbeit an
anderer Stelle Löcher reißt. Hirnriß!

Ich bin nicht Frank und ich bin auch nicht der Meinung, daß Innovationen schädlich sind. Daß Innovationen die Produktivität steigern, ist ebenfalls positiv. Daß dadurch der Anteil menschlicher Arbeit geringer wird und der Gewinn (Frank hätte Profit gesagt) steigt, ebenfalls. Nur, daß dem AN, der diese Innovationen schafft, daraus ein Nachteil erwächst, ist nicht in Ordnung.

Wenn der Arbeitsaufwand sinkt, muß die Arbeitszeit verkürzt und nicht verlängert werden, sonst bleiben zwangsläufig Einige ‚übrig‘. Auf die dann den Druck zu verstärken um bei den noch beschäftigten die Angst zu schüren, als Vorbereitung auf Lohnsenkungen, Arbeitszeitverlängerungen, halte ich, vorsichtig ausgedrückt, für hinterhältig.
Ich bin immer noch davon überzeugt, daß sich die AG langfristig damit selbst schaden.
Nein, ich behaupte nicht, daß die Deutschen ab morgen verarmen. Ich finde nur, daß die Entwicklung in die falsche Richtung geht. Schröder hat die Weichen falsch gestellt.

Gruß, Rainer

Hallo Peter,

Bei mir dauern Vorgänge (i.A. Projekte) aber über mehrere
Monate an. Wenn jetzt jemand Teilzeit arbeitet, dann fehlt
dieser Ansprechpartner bei vielen Besprechungen bzw. die
Möglichkeit einen gemeinsamen Termin mit anderen zu finden
wird fast unmöglich.

Das klingt nach mangelnder Flexibilität.
Ich bin z.B. sehr flexibel. Aber eben, weil ich nur halbtags
arbeite.

Das heisst dann auch, dass Du nicht nur vormittags arbeitest, sondern flexibel auch mal einen ganzen Tag (und dafür mal an einem anderen ganz zu Hause bleibst) ?

Wenn jetzt ein anderer ranmuß, ist die
Übergabe sehr zeitaufwendig.
Eine Verschiebung der Termine ist kaum möglich, da es sich
nicht um eine einzelne Privatperson, sondern um große Konzerne
mit großer Marktmacht handelt.

Manager und Führungskräfte sind also die große Mehrheit, deren
Arbeitspensum am Arbeitsmarkt entscheidend ist?

Nein, das Phänomen trifft auf jeden zu, der z.B. bei einem Automobilzulieferer arbeitet und Kundenkontakt hat.

Das habe ich mir abgewöhnt. Wenn der Kunde schreit, bekommt er
die Handy-nummer vom Chef, die email-adresse, und ich schreib
sein Anliegen noch auf einen Zettel.

Sehr schön, wer macht dann die Arbeit ? Dein Chef. Und der denkt sich: „warum muß ich das Geschäft vom Peter schon wieder machen ?“. Würdest Du 40 Std. / Woche arbeiten, dann könntest Du nachmittags den Fall noch bearbeiten.

Allerdings könnte das ein Anrufbeantworter genauso gut.
Diese Quengelei, hier und jetzt, und sofort den
Verantwortlichen zu wollen, ist eine Unkultur. Wenn dein
Kollege in einer Besprechung ist, auf dem Klo sitzt, unterwegs
ist - ist er auch nicht da, oder?

Nein, aber der Kunde erwartet, dass man zurückruft. Alles andere (auch die Anonymität eines Anrufbeantworters) ist gelinde gesagt „geschäftsschädigend“. Denn in letzter Instanz zahlt Dir der Kunde Dein Gehalt.

Außerdem: Arbeitest du 24/7? Kann man dich immer erreichen,
damit nicht jemals jemand anders für dich ran muss?

Nein, aber normalerweise immer zwischen 7:00 und 18:00 Uhr unter der Woche (Ausnahme Urlaub).

Die Frage ist, bei wie vielen Arbeitsplätzen ist es möglich,
diese Arbeit einfach zu teilen ?

Das wissen die Beteiligten vermutlich am besten. Aber wenn die
deine Einstellung teilen, werden die sich kaum Gedanken darum
machen.

Das wissen wohl diejenigen, die engagiert mitarbeiten am Besten. Diejenigen, die einen „9to5“-Job hinlegen ist es sowieso egal, was passiert. Im zweifelsfall bleibt es halt liegen, egal ob es der Firma schadet.

Ich vermute, dass die Zahl
dieser Arbeitsplätze in den nächsten Jahren rapide abnehmen
wird.

Weil wir alle Manager werden?

Nein, aber weil es eben immer weniger ungelernte Bandarbeiter geben wird. Gleiches gilt übrigens auch für den Bankangestellten am Schalter.

Übrig bleiben Berufe mit höherer Qualifikationsanforderung. Das hat nichts damit zu tun, ob man Vorgesetzter ist oder nicht. Mindestens 80% der Ingenieure sind keine Vorgesetzten und trotzdem Spezialisten, deren Job relativ schlecht teilbar ist.

Nochmals zum Ausgangspost:
Die Intention ist, durch die Verteilung von Arbeit mehr
Arbeitsplätze zu schaffen. Dies führt jedoch entweder zur
Verringerung der Kaufkraft des Einzelnen und bremst somit die
Konjunktur und vernichtet damit Arbeitsplätze.

Die Argumentation hinkt.
Wenn du Arbeitslohn auf 11 statt 10 Mitarbeiter verteilst, wo
ist dann bitte die sinkende Kaufkraft, wenn die 10 bisher den
elften finanzieren mussten?

Ganz einfach: jeder der 10 hat weniger Geld auf dem Konto. Dadurch kann jeder nur noch das Notwendigste für’s Leben ausgeben. Luxus fällt flach. Dasselbe gilt dann für den Elften.

Oder es gibt
einen Lohnausgleich, das führt jedoch zu höheren Kosten,
schwächt damit die Wettbewerbsfähigkeit im Export und macht
die Produkte auch im Inland teurer.

Da kann ich dir nicht folgen: Lohnausgleich für was? Hat da
jemand von Lohnausgleich geredet?

Nein, es war nur die andere Alternative zur geringeren Kaufkraft.

Mein Vorschlag ist es, mehr zu arbeiten, denn das senkt die
Kosten ohne dass die Kaufkraft geschwächt wird (es bleibt
gleich viel Geld am Ende des Monats übrig).

Das ist ein Trugschluss. Die Effektivität leidet ab einem
gewissen Arbeitspensum.

Diese Grenze gibt es. Aber garantiert nicht bei 40 Std. / Woche. Ab 50 Std. je Woche fange ich an, Dir zuzustimmen.

Angenommen wir schaffen es, durch Mehrarbeit ein
Wirtschaftswachstum zu erzeugen, welches zu Vollbeschäftigung
führt:
Warum sollten dann Arbeitgeber nicht auch weiterhin nur die
besten Arbeitskräfte herauspicken, und für den ‚Bodensatz‘,
der immer bleiben wird, arbeiten wir gemeinsam dann nochmal
zwei Stunden mehr, und nochmal zwei…

Wenn wir Vollbeschäftigung haben, werden die Unternehmen auch wieder Personal einstellen, den mehr Umsatz muß auch irgendwie im Betrieb umgesetzt werden. Der „Bodensatz“ wird jedoch weiterhin eindeutig ein Problem bleiben - ausser man schafft entsprechende Jobs, die dann aber mit chinesischen Billig-Produkten konkurrenzfähig sein müssen (oder im Pflegebereich oder der Ernte mit polnischen Arbeitern).

Wenn mit Arbeitskraft Dumping betrieben wird, dann ist doch
wohl klar, was daraus folgt! Ein erfolgreicher Unternehmer
betreibt ja auch kein Dumping mit seinen Investitionen. Und er
wird sich kaum durch wohlwollende Aufopferung seiner
Angestellten dazu bringen lassen.

Deshalb: mach’ Dich doch einfach selbstständig, dann bist Du Dein eigener Herr.

Es senkt die
Arbeitskosten, deutsche Arbeitsplätze werden wieder
attraktiver. Die Firmen (z.B. Automobilzulieferer) siedeln
wieder mehr Arbeitsplätze in Deutschland an, statt aus dem
benachbarten Ausland (z.B. Frankreich, Italien, Österreich)
den deutschen Automobilhersteller zu beliefern.

Mehr Arbeit aus dem Ausland: Ja.
Arbeitsplätze? Nur wenn wir dafür etwas tun!

Ja, z.B. den Standort Deutschland wieder attraktiver machen. Ich habe ehrlich gesagt Sorge um die Mitarbeiter an den deutschen Standorten, wenn ich sehe, was z.B. die Österreicher an höherer Produktivität bei niedrigeren Kosten zeigen.

Grüsse

Sven

Hallo Jürgen

Jürgen *Zulieferer mit 40h-Vertrag*

Grüsse

Sven

*Zulieferer (übrigens auch aus Stuttgart) mit leider nur 38,5h-Vertrag

Hallo Rainer,

Rainer, keiner will Löhne senken.

Aber klar willst Du das. ‚Arbeit preiswerter machen‘ bedeutet
Löhne senken, ist nur etwas anders ausgedrückt.

Nein, Arbeitskosten zu senken, geht auch, indem man die Kosten auf mehr Arbeitszeit verteilt. Keiner verdient dadurch weniger, er muß lediglich dafür etwas mehr tun. Bei allen anderen Staaten auf der Welt funktioniert das. Nur wir in Deutschland fühlen uns bei 1540 Std. p.a. (35h/Woche, Ba-Wü-Bereich) vollkommen überarbeitet.

Aber wir sollten uns doch
angewöhnen 1. mehr Eigenverantwortung zu übernehmen und 2.
mehr für das Geld zu tun.

  1. heißt, Verschlechterung des Sozialsystems,
  2. Lohnsenkung.
  1. heißt: weniger Vollkaskomentalität, durch z.B. mehr Belohnung der Prophylaxe (schlechte Zähne verursacht man i.A. selbst).

  2. heißt: Senkung des Lohns / Stunde. Der Lohn / Monat bleibt jedoch gleich.

Durch ersteres senken sich die Sozialabgaben und durch
zweiteres werden die Kosten auf mehr Stunden verteilt und
damit der Kostensatz je Stunde geringer. Das führt zu mehr
Wettbewerbsfähigkeit,

Also doch Lohnsenkung und das Sozialsystem verschlechtern.

Lohnsenkung wäre es für mich, wenn ich am Ende des Monats weniger in der Tasche hätte. Das ist bei meinem Vorschlag definitiv nicht der Fall. Auch durch die höhere Eigenverantwortung im Sozialsystem würden die Sozialabgaben sinken und die werden bekanntlich zu 50% vom Bruttolohn des Arbeitnehmers abgezogen.

mehr Firmen kommen wieder nach Deutschland

Das kann nicht stimmen. Wenn in Deutschland nichts mehr
verkauft werden kann, gibt es keinen Grund gerade hier zu
produzieren, außer China wird noch unterboten.

Wie gesagt: die Leute haben nicht weniger Geld am Ende des Monats. Lediglich ein paar Stunden im Monat weniger vor dem Fernseher und mehr am Arbeitsplatz.

Grüsse

Sven

logisch hast du Recht!

Das habe ich mir abgewöhnt. Wenn der Kunde schreit, bekommt er
die Handy-nummer vom Chef, die email-adresse, und ich schreib
sein Anliegen noch auf einen Zettel.

Sehr schön, wer macht dann die Arbeit ? Dein Chef. Und der
denkt sich: „warum muß ich das Geschäft vom Peter schon wieder
machen ?“. Würdest Du 40 Std. / Woche arbeiten, dann könntest
Du nachmittags den Fall noch bearbeiten.

Und mein Chef müsste mehr zahlen. Ich würde ihm dann vorschlagen, dafür lieber nochmal jemanden einzustellen.

Aber was widerspreche ich dir eigentlich: Wenn du lieber mehr arbeitest, um unser (Rest-)Sozialsystem damit zu finanzieren, dann ist das sehr löblich. Weiter so!

Gruß,
Peter

Hallo Sven,

Nein, Arbeitskosten zu senken, geht auch, indem man die Kosten
auf mehr Arbeitszeit verteilt. Keiner verdient dadurch
weniger, er muß lediglich dafür etwas mehr tun.

Für die Massenkaufkraft macht es keinen Unterschied, ob jeder einzelne weniger verdient, oder einige ihr Gehalt wie gewohnt behalten und andere entlassen werden.
Eine Firma, in der X Arbeitsstunden anfallen wird wegen der Arbeitszeutverlängerung nicht X+Y Sunden arbeiten, sondern weiterhin X Stunden, nur mit weniger Parsonal. Auch das ist eine Lohnsenkung.

Aber wir sollten uns doch
angewöhnen 1. mehr Eigenverantwortung zu übernehmen und 2.
mehr für das Geld zu tun.

  1. heißt, Verschlechterung des Sozialsystems,
  2. Lohnsenkung.
  1. heißt: weniger Vollkaskomentalität, durch z.B. mehr
    Belohnung der Prophylaxe (schlechte Zähne verursacht man i.A.
    selbst).

  2. heißt: Senkung des Lohns / Stunde. Der Lohn / Monat bleibt
    jedoch gleich.

Aber nicht die Lohnsumme. Das ist eine Lohnkürzung mit allen negativen Folgen. Ob Du das nun zugibts, oder nicht. :wink:

Also doch Lohnsenkung und das Sozialsystem verschlechtern.

Lohnsenkung wäre es für mich, wenn ich am Ende des Monats
weniger in der Tasche hätte.

Lohnsenkung ist für mich, wenn mein Geld nicht weniger wird, mein Sohn dafür aber entlassen. Das Geld, das mir zur Verfügung steht, wird auch dadurch weniger.

Das ist bei meinem Vorschlag definitiv nicht der Fall.

Und genau das stimmt nicht!

Auch durch die höhere
Eigenverantwortung im Sozialsystem würden die Sozialabgaben
sinken und die werden bekanntlich zu 50% vom Bruttolohn des
Arbeitnehmers abgezogen.

Einem AN das Geld aus der tasche zu ziehen um einen Teil davon einem anderen zu geben stärkt die Massenkaufkraft nicht, im Gegenteil. Auch hier stimmt die Behauptung nicht, daß das positive Effekte hätte.

mehr Firmen kommen wieder nach Deutschland

Das kann nicht stimmen. Wenn in Deutschland nichts mehr
verkauft werden kann, gibt es keinen Grund gerade hier zu
produzieren, außer China wird noch unterboten.

Wie gesagt: die Leute haben nicht weniger Geld am Ende des
Monats. Lediglich ein paar Stunden im Monat weniger vor dem
Fernseher und mehr am Arbeitsplatz.

Und wenn Du es noch so oft wiederholst, es wird nicht wahr!
Ob Du allen das Einkommen senkst, oder einige unbehelligt läßt und andere dafür entläßt, das Ergebnis ist in der Gesamtheit das Selbe.

Die Kaufkraft sinkt und damit die Nachfrage.
Sinkt die Nachfrage, sinkt die Produktion und es gibt weitere Entlassungen, wodurch die Kaufkraft sinkt … und so weiter. Die Spirale fortsetzen kannst Du selbst.

Was Du forderst, ist der Untergang der Marktwirtschaft!

Gruß, Rainer

Moin,

ist vielleicht ne alte Kamelle, meine These: Jeder gibt 6 Std.
seiner Wochenarbeitszeit ab und innerhalb eines Jahres haben
wir nahezu Vollbeschäftigung…Jajaa, geht jedem
Berufstätigen an die Geldbörse und da Besitzstandswahrung dem
„gemeinen“ Deutschen (scheint mir)wichtiger ist als seine
Frau,Arbeitslosenquoten oder Massenhinrichtungen in China,
ists mit uns halt nicht machbar; aber ein Volksentscheid dazu
würd mich schon interessieren um zu erfahren wie, öhm,
eigenartig wir sind…:wink:

persönlich kann ich nur sagen: ich arbeite 40h/Woche und komme mit dem Geld gerade so bis gar nicht hin. Das hat nichts damit zu tun, dass ich mir einen gewissen Lebensstandard erlauben will (auch wenn ich das gerne würde), sondern nur damit, dass ich irgendwie über die Runden kommen muss. Wenn ich davon noch was abgeben müsste (was ich ohnehin bald muss, da das Bafög zurück gezahlt werden will), gings gar nicht mehr. Immerhin werden die Mieten, Strom, Gas etc. immer teurer, die Löhne aber bleiben wie sie sind.

Ich bin ja ohnehin dafür, dass Betriebe gezwungen sein sollten, nach Tarif zu bezahlen, aber bei dem Andrang an Arbeitslosen muss ich ja nehmen, was zu kriegen ist und mich gehaltstechnisch über den Tisch ziehen lassen, sonst nimmt den Job wer anderes.
Drum mag ich von meinen 40 Stunden nix abgeben, wenn dann auch vom Gehalt was weggenommen wird. Sorry. :smile:

LG,
Cess

hallo cess,

ja, so ist es leider. jeder denkt an sich selbst. ich, ja gerade ich kann nichts
abgeben, da ich selbst gerade so über die runden komme, wie du ja erwähnst.

nun möchte ich dich bestimmt nicht persönlich angreifen, aber denke ich, dass es
ganz einfach ein westliches problem ist.

nun stelle dir doch mal bitte folgenden sachverhalt vor:

du wirst arbeitslos, was ich dir bestimmt nicht wünsche, und nach einem jahr
arbeitslosigkeit bekommst du dann alg II nach hartz iV.

nun fagre ich dich, wie würdest du mit 375 euro monatlich über die runden
kommen?

also, ich wäre bereit dazu, arbeitsstunden gegen minderbezahlung abzugeben, wenn
ich wüsste, dass arbeitslose wieder in den ersten arbeitsmarkt geführt würden.

ich dinde es nur schade, dass jeder nur an sich selbst denkt. ein wenig
mitgefühl für menschen, denen es nicht so gut geht wie uns wäre ab und zu
angebracht. es ist leider zu spät auf hilfe zu hoffen, wenn man selbst welche
braucht. man muss sie geben, solange man dazu in der lage ist.

noch einmal generell zu dem thema:

es ist doch eine milchmädchenrechnung, wenn man denkt, dass man durch
heraufsetzung der wochenarbeitszeit zur verfügung von 1 euro stellen eine
positve änderung des abreitsmarktes bewirkt.

das führt doch nur dazu, dass z.B. die herren der deutschen bank noch mehr leute
entlassen können und noch höhere gewinne erzielen können

nimm er bitte nicht persönlich

gruss vic

Moin,

ist vielleicht ne alte Kamelle, meine These: Jeder gibt 6 Std.
seiner Wochenarbeitszeit ab und innerhalb eines Jahres haben
wir nahezu Vollbeschäftigung…Jajaa, geht jedem
Berufstätigen an die Geldbörse und da Besitzstandswahrung dem
„gemeinen“ Deutschen (scheint mir)wichtiger ist als seine
Frau,Arbeitslosenquoten oder Massenhinrichtungen in China,
ists mit uns halt nicht machbar; aber ein Volksentscheid dazu
würd mich schon interessieren um zu erfahren wie, öhm,
eigenartig wir sind…:wink:

persönlich kann ich nur sagen: ich arbeite 40h/Woche und komme
mit dem Geld gerade so bis gar nicht hin. Das hat nichts damit
zu tun, dass ich mir einen gewissen Lebensstandard erlauben
will (auch wenn ich das gerne würde), sondern nur damit, dass
ich irgendwie über die Runden kommen muss. Wenn ich davon noch
was abgeben müsste (was ich ohnehin bald muss, da das Bafög
zurück gezahlt werden will), gings gar nicht mehr. Immerhin
werden die Mieten, Strom, Gas etc. immer teurer, die Löhne
aber bleiben wie sie sind.

Ich bin ja ohnehin dafür, dass Betriebe gezwungen sein
sollten, nach Tarif zu bezahlen, aber bei dem Andrang an
Arbeitslosen muss ich ja nehmen, was zu kriegen ist und mich
gehaltstechnisch über den Tisch ziehen lassen, sonst nimmt den
Job wer anderes.
Drum mag ich von meinen 40 Stunden nix abgeben, wenn dann auch
vom Gehalt was weggenommen wird. Sorry. :smile:

LG,
Cess

Hallo

Um die Sache auf die Spitze zu treiben: Wenn mein Arbeitstag
nur 25 Minuten lang wäre, könnte ich überhaupt nicht arbeiten,
weil das die Zeit ist, die der Rechner braucht, um inkl. aller
notwendigen Software (natürlich normalerweise über den
Arbeitstag verteilt) hochzufahren.

Dann solltet ihr euch mal einen modernen Computer zulegen :wink:

Hm, und wie kommt dann bspw. ein Update auf die Clients? Läuft
der Kollege dann durch den ganzen Laden und fährt die Rechner
hoch? Funktioniert vielleicht bei ein paar zig Rechnern, ab
1000 wirds dann vermutlich ein bißchen schwierig.

Dafür gibt es funktionierende Netzwerksoftware, wobei Updates quasi automatisch an die Clients beim nächsten PC-Start verteilt werden…

Beatrix

Hallöchen,

Um die Sache auf die Spitze zu treiben: Wenn mein Arbeitstag
nur 25 Minuten lang wäre, könnte ich überhaupt nicht arbeiten,
weil das die Zeit ist, die der Rechner braucht, um inkl. aller
notwendigen Software (natürlich normalerweise über den
Arbeitstag verteilt) hochzufahren.

Dann solltet ihr euch mal einen modernen Computer zulegen :wink:

auf einen derartigen Kommentar habe ich gewartet. Pentium 4, 2 GHz, 512 MByte Speicher, Win XP Prof. bzw. Win 2K. Hier laufen auch nicht nur Word, Excel und Solitaire und hier hängen auch nicht 25 Rechner dran sondern einige tausend, die sich morgens praktisch alle gleichzeitig am Netzwerk und den 37 paßwortgeschützten Applikationen anmelden.

Hm, und wie kommt dann bspw. ein Update auf die Clients? Läuft
der Kollege dann durch den ganzen Laden und fährt die Rechner
hoch? Funktioniert vielleicht bei ein paar zig Rechnern, ab
1000 wirds dann vermutlich ein bißchen schwierig.

Dafür gibt es funktionierende Netzwerksoftware, wobei Updates
quasi automatisch an die Clients beim nächsten PC-Start
verteilt werden…

Genau die meinte ich und deren Start und Ausführung führt dann dazu, daß die Kiste steht – zumindest für den Anwender. Wenn hier mal bankweit ein Update von Notes aufgespielt wird, dauert das ein bißchen länger als ein MS Windows-Patch mit 125 Kbyte Volumen auf der Heim-PC.

Gruß,
Christian

Hallo,

nun fagre ich dich, wie würdest du mit 375 euro monatlich über
die runden
kommen?

Allein diese Gegenüberstellung zeigt doch, welchen Geistes Kind Du bist. Wenn ich ohne Gegenleistung Geld von der Allgemeinheit erhalte, stelle (zumindest) ich andere Anforderungen an meinen Lebenswandel als wenn ich 40 oder 50 Stunden je Woche arbeite. Daß man sich dann so weit wie möglich einschränkt ist (aus meiner Sicht) völlig normal. Sich jedoch auf Sozialhilfeniveau einzuschränken, obwohl man arbeitet, kann es ja wohl auch nicht sein.

Wer Leistung erwartet, muß auch dafür sorgen, daß sich die Leistung lohnt. Es gibt da zwar durchaus Ausnahmen, aber die meisten Menschen erwarten bei mehr Leistung eine höhere (finanzielle) Gegenleistung. Zu den großen Errungenschaften der westlichen Zivilisation gehört übrigens, daß man bei null Leistung trotzdem nicht verhungern muß. Von einem Arbeitnehmer, der gerade so klarkommt, jedoch zu erwarten, er solle sich noch ein bißchen mehr einschränken, dürfte letztlich dazu führen, daß derjenige null Leistung für gerade so klarkommen als durchaus akzeptables Konzept für sich erkennt, sprich: Die Brocken hinwirft und fein zuhause bleibt.

also, ich wäre bereit dazu, arbeitsstunden gegen
minderbezahlung abzugeben, wenn
ich wüsste, dass arbeitslose wieder in den ersten arbeitsmarkt
geführt würden.

Die Garantie wird Dir niemand geben können.

ich dinde es nur schade, dass jeder nur an sich selbst denkt.
ein wenig
mitgefühl für menschen, denen es nicht so gut geht wie uns
wäre ab und zu
angebracht.

Schau mal auf Deine Gehaltsabrechnung. Bei mir gehen ungefähr 50 % runter, davon bestimmt 25% für Mitgefühl.

Gruß,
Christian

Hi,

ja, so ist es leider. jeder denkt an sich selbst. ich, ja
gerade ich kann nichts
abgeben, da ich selbst gerade so über die runden komme, wie du
ja erwähnst.

natürlich muss ich an mich zuerst denken - ich kann niemandem helfen, wenn ich selbst nicht klarkomme!
Was bringt es mir, wenn ich meine Miete nicht zahlen kann, obwohl ich arbeiten gehe, aber andere bekommen Sozialhilfe und Arbeitslosengeld?

du wirst arbeitslos, was ich dir bestimmt nicht wünsche, und
nach einem jahr
arbeitslosigkeit bekommst du dann alg II nach hartz iV.
nun fagre ich dich, wie würdest du mit 375 euro monatlich über
die runden
kommen?

Ich war lange arbeitslos, und da bekommt man ja mehr Unterstützung als nur 375 Euro. Als ich Sozialhilfe bekam, hatte ich Anrecht auf günstigere Wohnungen, man bekommt Wohnberechtigungsscheine, kann sich alles Mögliche (wie z.B. Umzüge etc.) bezahlen lassen. Ich kam nicht gut klar, und ich arbeite auch lieber, als wem auf der Tasche zu liegen, aber vergleichen kannst du das nicht.
Jetzt bekomm ich keine Vergünstigungen mehr, und meine Miete ist höher als 1/3 meines Nettoeinkommens (es heißt ja, dass 1/3 die beste Rechnung sei) - lässt sich aber nicht ändern, Wohnungen sind eben teuer, vor allem für Einzelpersonen.

Glaub mir mal, dass ich mir sicher keinen Luxus leiste, aber es ist auch ätzend, wenn man nicht mal ohne Nachrechnen ins Kino o.ä. kann.
Wovon soll ich dann jetzt deiner Meinung nach noch was abgeben? Und was hat das mit „westlicher Mentalität“ zu tun?

ich dinde es nur schade, dass jeder nur an sich selbst denkt.
ein wenig
mitgefühl für menschen, denen es nicht so gut geht wie uns
wäre ab und zu
angebracht.

Wie schon oben gesagt: Ich werde sicher nicht alles tun, damit es anderen besser geht und dabei selbst auf der Strecke bleiben. Zuerst muss ich zusehen, dass laufende Kosten gedeckt sind - dann kann ich ohne Stress im Hinterkopf schaun, ob und wo ich helfen kann. Solange das nicht ohne Verluste (und ich rede hier, um das nochmal deutlich zu machen, nicht von Extras sondern von Lebensnotwendigem) abgeht, kann ich eben nichts abgeben.

es ist leider zu spät auf hilfe zu hoffen, wenn
man selbst welche
braucht. man muss sie geben, solange man dazu in der lage ist.

Das widerspricht sich doch nicht. Ich kann doch auf Hilfe hoffen, wenn ich sie brauche und geben, wenn ich kann - was ich dir klarmachen will ist, dass Arbeit nicht gleichzeitig heißt, helfen zu können.
Davon abgesehen - und das soll kein Angriff auf irgendwen sein - habe ich es selber geschafft, aus der Arbeitslosigkeit rauszukommen. War ein langer und ätzender Weg, aber möglich ist das.

LG,
Cess

Hallo,

nun stelle dir doch mal bitte folgenden sachverhalt vor:

du wirst arbeitslos, was ich dir bestimmt nicht wünsche, und
nach einem jahr
arbeitslosigkeit bekommst du dann alg II nach hartz iV.

Nun frage ich mich, warum man ständig mit dieser Angst im Nacken durch die Gegend laufen soll? Warum sollte man plötzlich arbeitslos werden? Weil in der BILD ständig von Entlassungen geredet wird?

Kann man nicht auch sagen: Stell dir nun folgenden Sachverhalt vor. Dich überfährt ein Auto und du bist tot. Die Wahrscheinlichkeit, dass soetwas passiert, ist höher, als arbeitslos zu werden.

Wer eine gute Ausbildung hat, der hat auch heute noch einen sicheren Job. Auch wenn Firmen pleite gehen, die guten Arbeitskräfte werden gierig vom Arbeitsmarkt aufgesogen. Das war bei der Grundigpleite so, wo regelrecht ein Ausverkauf stattfand (wer zuerst kommt…), das wird immer so sein.

gehst du immer gebückt durch die Gegend?

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Hallo,

nun stelle dir doch mal bitte folgenden sachverhalt vor:

du wirst arbeitslos, was ich dir bestimmt nicht wünsche, und
nach einem jahr
arbeitslosigkeit bekommst du dann alg II nach hartz iV.

Nun frage ich mich, warum man ständig mit dieser Angst im
Nacken durch die Gegend laufen soll? Warum sollte man
plötzlich arbeitslos werden? Weil in der BILD ständig von
Entlassungen geredet wird?

Kann man nicht auch sagen: Stell dir nun folgenden Sachverhalt
vor. Dich überfährt ein Auto und du bist tot. Die
Wahrscheinlichkeit, dass soetwas passiert, ist höher, als
arbeitslos zu werden.

aha, ist ja interessant. es ist wahrscheinlicher von einem auto totgefahren zu
werden als arbeitslos zu werden. ich weiss zwar nicht von wo du deine weisheiten
empfängst. aber die zahlen sprechen nun doch dagegen.

Wer eine gute Ausbildung hat, der hat auch heute noch einen
sicheren Job. Auch wenn Firmen pleite gehen, die guten
Arbeitskräfte werden gierig vom Arbeitsmarkt aufgesogen. Das
war bei der Grundigpleite so, wo regelrecht ein Ausverkauf
stattfand (wer zuerst kommt…), das wird immer so sein.

also, dann gibt es deiner meinung nach keine arbeitslose mit fachausbildung.
aha, sorry, wusste ich auch noch nicht

gehst du immer gebückt durch die Gegend?

nein, gehe nicht gebückt durch die gegend, aber auch nicht mit einem brett vor
dem kopf

aha, ist ja interessant. es ist wahrscheinlicher von einem
auto totgefahren zu
werden als arbeitslos zu werden. ich weiss zwar nicht von wo
du deine weisheiten
empfängst. aber die zahlen sprechen nun doch dagegen.

Es gibt sehr viele Pendler. Die Wahrscheinlichkeit, dass einer bei einem Verkehrsunfall nunmal ums Leben kommt, ist größer, als selbiger arbeitslos wird.

also, dann gibt es deiner meinung nach keine arbeitslose mit
fachausbildung.
aha, sorry, wusste ich auch noch nicht

Nenne mir einen Arbeitslosen mit einer guten Fachausbildung, der arbeitslos ist. Entweder sind diese Leute unflexibel oder sind auf ihrer Leitung stehen geblieben.

Die Diskussion hatten wir vor ein paar Tagen schon einmal. Wolfgang und Christian haben es anschaulich erklärt. Wer sagt, „ich kann mit dem PC umgehen“, ist keine Fachkraft.

nein, gehe nicht gebückt durch die gegend, aber auch nicht mit
einem brett vor
dem kopf

Offensichtlich aber.