Vom Leben unter der Hisbollah

In einem Leserbrief an den „Spiegel“ schildert Herr Dr. Mounir Herzallah, dass er selbst bis 2002 in einem kleinen Dorf in Südlibanon gewohnt habe, das mehrheitlich von Schiiten bewohnt ist. „Nach Israels Verlassen des Libanon 2000 dauerte es nicht lange, bis die Hisbollah bei uns und allen anderen Ortschaften das Sagen hatte. Als erfolgreiche Widerstandskämpfer begrüßt, legten sie auch bei uns Raketenlager in Bunkern an. Die Sozialarbeit der ‚Partei Gottes’ bestand darin, auf diesen Bunkern eine Schule und im anderen Fall ein Wohnhaus zu bauen. Ein lokaler Scheich erklärte mir lachend, dass die Juden in jedem Fall verlieren, entweder, weil die Raketen auf sie geschossen werden oder, wenn sie die Lager angriffen, weil sie von der Weltöffentlichkeit verurteilt werden, ob der dann zivilen Toten. Ich wusste, dass ich meine Familie vor solchen Wohltaten in Sicherheit bringen musste.“

Der Artikel wurde am Sonntag, dem 30.7.06 im Spiegel (Nr. 31/31.7.06, S. 8) veröffentlicht - also vor dem Zwischenfall in Qana an die Redaktion geschickt.

Moin,

Ein lokaler Scheich erklärte mir lachend, dass die Juden in
jedem Fall verlieren.

Mein Reden. Wieder ein Hunni für die Ariel Sharon Stiftung.

Gruß
Marion

bissel Politik
Hallo Naomi,

wir wollen doch hier über Politik reden, keine selbst machen.
Ich finde die ganzen Zitate aus Zeitschriften oder Links auf Internetseiten ziemlich doof.
JEder sollte für sich Informationen sammeln und man darüber Diskutiren und nicht Meinungen vorgelegt bekommen.

Grüsse und eine Ruhigen Abend dir.

Zoomi

Hallo Marion

Moin,

Ein lokaler Scheich erklärte mir lachend, dass die Juden in
jedem Fall verlieren.

Mein Reden. Wieder ein Hunni für die Ariel Sharon Stiftung.

Der Sharon hatte es 82 in der Hand die PLO in Beirut komplett zu liquidieren. Die damals herrschenden Politiker, haben den harten Kern mit Waffen nach Tunis abziehen lassen. In den 90ern hatten sie allle wieder am Hals, mit Arafat als Friedensnobelpreisträger.
Dann hätte man damals aber auch konsequent handeln müssen und nicht zulassen dürfen, dass ständig neue Generationen an Rächern nachwachsen

Gruß
Marion

LG
Mikesch

Hallo,

Dann hätte man damals aber auch konsequent handeln müssen und
nicht zulassen dürfen, dass ständig neue Generationen an
Rächern nachwachsen

Israel hat nicht zugesehen, wie die ‚nachwachsen‘, es hat sie mit Raketen ‚gezüchtet‘.

Gruß, Rainer

Moin,

Der Sharon hatte es 82 in der Hand die PLO in Beirut komplett
zu liquidieren.

So wie Isarel jetzt versucht die Hisbollah „komplett zu liquidieren“ und die Amis seit Jahren versuchen Al Quaida und die Talibon „komplett zu liquidieren“ etc. ? Sorry, aber das „komplett liquidieren“ ist wohl eher ein Begriff aus der Welt der Computerspiele.

Die damals herrschenden Politiker, haben den
harten Kern mit Waffen

Mit Maschinenpistolen und Taschenmessern ?

In den
90ern hatten sie allle wieder am Hals, mit Arafat als
Friedensnobelpreisträger.

Ich wette, viele Israelis wünschen sich jetzt schon Arafat zurück. Nach Arafat kam die Hamas und wer nach der Hamas kommt, wissen wir auch schon.

Dann hätte man damals aber auch konsequent handeln müssen und
nicht zulassen dürfen, dass ständig neue Generationen an
Rächern nachwachsen

Zumindest im Moment löst das Abschlachten der „nachwachsenden Generation“ noch weltweit Entsetzen aus. Mit ist wohl generell der Meinung, man sollte Säuglingen und Kleinkindern zumindest die Chance zum Leben geben und somit die Chance, etwas anderes zu werden als „Rächer“.

Gruß
Marion

nochmal Hallo Marion

Zumindest im Moment löst das Abschlachten der „nachwachsenden
Generation“ noch weltweit Entsetzen aus. Mit ist wohl generell
der Meinung, man sollte Säuglingen und Kleinkindern zumindest
die Chance zum Leben geben und somit die Chance, etwas anderes
zu werden als „Rächer“.

wenn ein israelischer Soldat den Vater der Familie tötet, die Kinder und die Frau evtl.zusehen müssen und er diese am Leben lässt: Was wird passieren? Die Witwe wird ihren Kindern ein Leben lang eintrichtern, dass sie ihren Vater rächen müssen. Die Chance „nicht Rächer“ zu werden ist damit wohl äusserst gering…

Vor paar Wochen kam mal eine Dokumentation mit israelischen Soldaten, die damals in Shabra und Shatila gewütet haben. Da sowas ja leider immer sehr spät kommt, bin ich beizeiten eingeschlafen. Die Jungs haben mehr als einmal den Seelenklempner besucht und es gehört schon was dazu, sowas zu machen.

Die Israelis haben damit wahrscheinlich einen Schrecken ohne Ende vor sich, wenn sie dem Schrecken nicht ein für alle mal mit aller Konsequenz ein Ende machen

Gruß
Marion

LG
Mikesch

Google hilft…
[…] Ich wusste, dass ich meine Familie vor solchen

Wohltaten in Sicherheit bringen musste.“

Wohin hat er sich in Sicherheit gebracht, und welche Wohltaten geniesst er jetzt?

Google mal nach „Mounir Herzallah“

Ich bin ja sicher kein Freund der Hizbollah-Feiglinge, aber ich halte es für einen Fehler, seine Propaganda auf so unglaubwürdige Vaterlandsverräter zu stützen.

Nick

Moin,

wenn ein israelischer Soldat den Vater der Familie tötet, die
Kinder und die Frau evtl.zusehen müssen und er diese am Leben
lässt: Was wird passieren? Die Witwe wird ihren Kindern ein
Leben lang eintrichtern, dass sie ihren Vater rächen müssen.
Die Chance „nicht Rächer“ zu werden ist damit wohl äusserst
gering…

Kennst du irgendeine Familie in Europa, die durch den 2. Weltkrieg nicht irgendwelche Familienangehörige verloren hat? Wieviele Mitglieder und Nachkommen dieser Familien sind denn heute „Rächer“?

Es scheint also wohl keine Notwendigkeit zu sein, dass aus solchen Familien „Rächer“ erwachsen.

Vor paar Wochen kam mal eine Dokumentation mit israelischen
Soldaten, die damals in Shabra und Shatila gewütet haben. Da
sowas ja leider immer sehr spät kommt, bin ich beizeiten
eingeschlafen. Die Jungs haben mehr als einmal den
Seelenklempner besucht und es gehört schon was dazu, sowas zu
machen.

Das ist ein Problem an diesem Krieg. Du hast auf beiden Seiten hochgradig traumatisierte Menschen.

Die Israelis haben damit wahrscheinlich einen Schrecken ohne
Ende vor sich, wenn sie dem Schrecken nicht ein für alle mal
mit aller Konsequenz ein Ende machen

Richtig. Aber durch Krieg machst du keinem Schrecken ein Ende, du steigerst den Schrecken nur noch.

Gruß
Marion

… was Du da einforderst:

Was wird passieren? Die Witwe wird ihren Kindern ein
Leben lang eintrichtern, dass sie ihren Vater rächen müssen.
Die Chance „nicht Rächer“ zu werden ist damit wohl äusserst
gering…

Und? Ist das verwunderlich? Aug um Auge, Zahn um Zahn. Wenn Israel so weiter macht, wird es seiner „Endlösung“ bald nahe kommen.

Die Israelis haben damit wahrscheinlich einen Schrecken ohne
Ende vor sich, wenn sie dem Schrecken nicht ein für alle mal
mit aller Konsequenz ein Ende machen

Aha. Ausrrrrrradieren, oder? Das Vokabular hatten wir doch schon mal.

Gruß ®

Hi

Ich bin ja sicher kein Freund der Hizbollah-Feiglinge, aber
ich halte es für einen Fehler, seine Propaganda auf so
unglaubwürdige Vaterlandsverräter zu stützen.

Ein Libi der im Ausland lebt und die Methoden der Hisbollah nicht unterstützt ist ein Vaterlandsverräter für dich? Ich sag jetzt lieber nix mehr dazu, sonst kotz ich noch auf meine Tastatur… das ganze Brett pervertiert mit seinem Thema…

HH

Aha. Ausrrrrrradieren, oder?

Es heißt „ausmerzen“!
Gruß!
H.

England wollte Hitler ausrrrrrradieren.

Bei der Endlösung der Judenfrage sprach er von „ausmerzen“.

Gruß!
H.

Gruß zruück!
®

Hi

Ich bin ja sicher kein Freund der Hizbollah-Feiglinge, aber
ich halte es für einen Fehler, seine Propaganda auf so
unglaubwürdige Vaterlandsverräter zu stützen.

Ein Libi der im Ausland lebt und die Methoden der Hisbollah
nicht unterstützt ist ein Vaterlandsverräter für dich? Ich sag
jetzt lieber nix mehr dazu, sonst kotz ich noch auf meine
Tastatur… das ganze Brett pervertiert mit seinem Thema…

Nein, der Gute ist Doktor. Das heisst, dass er wahrscheinlich einen Haufen Patienten im Stich lässt. Die können sich eine Reise in ein sicheres Land nämlich nicht leisten.

Vor sowas wie der Hizbolla hätte ich auch Angst. Aber einfach abhauen? Der Widerstand braucht und sucht immer schlaue Köpfe.

Nick

Hallo

In einem Leserbrief an den „Spiegel“ schildert Herr Dr. Mounir
Herzallah, dass er selbst bis 2002 in einem kleinen Dorf in

Ja ja, der Doktor.

Allerdings haben es die Israelis gar nicht nötig,
darauf zu bauen, dass es ‚human shields‘ und
‚rockets from buildings‘ gibt, zumindest im
Quana-Bombing redet die IAF-Spitze gegen-
über Haaretz Klartext:

 It now appears that the military had 
<u>no information</u> on rockets launched from the 
 site of the building, or the presence of Hezbollah 
 men at the time.

 The Israel Defense Forces had said after the 
 deadly air-strike that many rockets had been 
 launched from Qana. 

 However, it changed its version on Monday.

(http://www.haaretz.com/hasen/spages/745185.html)

Man sollte auch nicht naiverweise annehmen,
dass das das einzige Gebäude voller Zivilisten
war, das „mal eben so“ pulverisiert wurde.

Alle Achtung vor den Offizieren, die den Mut
haben, das zuzugeben. Das beeindruckt mich
viel mehr als das übliche:

„10 Terrorist killed and 500m advanced in 20 days“

der IDF.

Grüße

CMБ

Hallo, Nick

Google mal nach „Mounir Herzallah“

Danke!
Sehr aufschlussreich.

Da frage ich mich doch ob der Leserbrief im Tagesspiegel:
http://www.tagesspiegel.de/lesermeinung/archiv/30.07…

zuerst vorhanden war und dann von:
http://myblog.de/politicallyincorrect/cat/57957/0

aufgegriffen wurde, oder ob der Leserbrief selbst von:
http://www.mein-parteibuch.de/wiki/Stefan_Herre

verfasst wurde.

Ach ja, Henryk Broder (die Achse des Guten) verlinkt auch auf Stefan Herre:
http://www.henryk-broder.de/links/

Tja.

Gruß
karin

Nein, der Gute ist Doktor. Das heisst, dass er wahrscheinlich
einen Haufen Patienten im Stich lässt. Die können sich eine
Reise in ein sicheres Land nämlich nicht leisten.

Vor sowas wie der Hizbolla hätte ich auch Angst. Aber einfach
abhauen? Der Widerstand braucht und sucht immer schlaue Köpfe.

Ich bin zu faul, mir die Links zu/von/über diesen Doktor durchzulesen. Und wenn das stimmt, was der OP zitatweise wiedergegeben hat, dann ist das eine RIESENSAUEREI (genauso wie die Rakten auf Israel und die Bomben auf Qana) und ein solcher Leserbrief hätte nichts mit Nestbeschmutzung oder mit Vaterlandsverrat zu tun.

Aber jemandem einen Vorwurf daraus zu machen, dass er seine Möglichkeiten nutzt, um sich und seine Familie aus einem Krieg in Sicherheit zu bringen, ist extrem dumm. Wer im fernen Europa sitzt und die Situation eines Krieges nicht am eigenen Leib verspürt, hat es in seiner Arroganz leicht und kann von anderen Leuten locker Heldenmut und Widerstandsgeist einfordern. Mit voller Hose ist halt leicht schei*en. (Entschuldigung für die derbe Wortwahl)

P.

Die Welt braucht Helden

Nein, der Gute ist Doktor. Das heisst, dass er wahrscheinlich
einen Haufen Patienten im Stich lässt. Die können sich eine
Reise in ein sicheres Land nämlich nicht leisten.

Vor sowas wie der Hizbolla hätte ich auch Angst. Aber einfach
abhauen? Der Widerstand braucht und sucht immer schlaue Köpfe.

Ich bin zu faul, mir die Links zu/von/über diesen Doktor
durchzulesen. Und wenn das stimmt, was der OP zitatweise
wiedergegeben hat, dann ist das eine RIESENSAUEREI (genauso
wie die Rakten auf Israel und die Bomben auf Qana) und ein
solcher Leserbrief hätte nichts mit Nestbeschmutzung oder mit
Vaterlandsverrat zu tun.

Was der Doktor über die menschenverachtenden Methoden der Hizbollah geschrieben hat, glaube ich.

Der Punkt war, dass diese Ungeheuerlichkeiten dadurch, dass sie aus seinem Mund kommen sozusagen ein „Gschmäckle“ mitkriegen, und dadurch abgewertet werden.

Aber jemandem einen Vorwurf daraus zu machen, dass er seine
Möglichkeiten nutzt, um sich und seine Familie aus einem Krieg
in Sicherheit zu bringen, ist extrem dumm. Wer im fernen
Europa sitzt und die Situation eines Krieges nicht am eigenen
Leib verspürt, hat es in seiner Arroganz leicht und kann von
anderen Leuten locker Heldenmut und Widerstandsgeist
einfordern. Mit voller Hose ist halt leicht schei*en.
(Entschuldigung für die derbe Wortwahl)

Ich mache ihm keinen Vorwurf daraus, sich und seine Familie zu retten. Was mich wütend macht, ist das alte bekannte Lied: die Reichen werden gerettet, die Armen (nämlich seine Patienten) krepieren.

Vielleicht ein Beispiel: Das Bleiben der Queen von England während der deutschen Luftangriffe auf London, obwohl sie ohne Probleme an jeden Ort der Welt hätte flüchen können, DAS war heldenhaft und hat entscheidend mit bewirkt, dass Großbritannien durchhält und dass die Nazi-Maschinerie aufgehalten wird.

Wäre sie abgehauen, wäre der 2. Weltkrieg sicher nicht 1945 beendet worden.

Nick

Tach!

Kennst du irgendeine Familie in Europa, die durch den
2. Weltkrieg nicht irgendwelche Familienangehörige verloren
hat? Wieviele Mitglieder und Nachkommen dieser Familien sind
denn heute „Rächer“?

Es scheint also wohl keine Notwendigkeit zu sein, dass aus
solchen Familien „Rächer“ erwachsen.

Der Vergleich hinkt gewaltig, weil die mitteleuropäische Mentalität sich grundlegend von der arabischen unterscheidet. Begriffe wie „Familienehre“ und „Rache“ haben im arabischen Raum eine ganz andere Bedeutung als bei uns. Vielleicht einer der Gründe, warum in Europa auf Vernunft gesetzt wird und im Nahen Osten sofort Blut fließen muss.

In der arabischen Denke gilt eine Kompromiss-Lösung als Niederlage, als Schwäche. Deshalb ist es für westliche Politiker so unglaublich schwer, dauerhafte Lösungen zu finden.

Aber diese Mentalitätsunterschiede spielen interessanterweise bei allen Diskussionen hier keine Rolle. Israelis und Araber haben sich nach europäischer Weltensicht zu verhalten. Blöd nur, dass sie das nicht tun. Von daher kannst du dein Wunschbild, mit Vernunft das Problem zu lösen, getrost in die Tonne treten.

Grüße
Heinrich

Hallo,

Und? Ist das verwunderlich? Aug um Auge, Zahn um Zahn. Wenn
Israel so weiter macht, wird es seiner „Endlösung“ bald nahe
kommen.

wenn man schon zitiert, dann sollte man schon richtig zitieren und wissen, was „Auge für Auge - Zahn für Zahn“ bedeutet:
Hier mehr dazu:

Antijüdisches Klischee
Viele Menschen erklären die Politik Israels gegen die Palästinenser mit typisch jüdischer Rachsucht - und sitzen damit einem christlich inspirierten Vorurteil auf. Denn in der Thora ist „Auge für Auge“ zu lesen, nie „Auge um Auge“. Ein Essay zur Klärung einer Differenz
von DAVID BOLLAG

Eines der hartnäckigsten antijüdischen Vorurteile drückt sich in den Worten „Auge um Auge“ aus. Mit dieser angeblich aus der Thora stammenden Formel wird Juden bis heute vorgeworfen, Rache sei das Prinzip ihres Verständnisses von Gerechtigkeit, ihr Gott sei - im Unterschied zum „christlichen“ Gott - ein grausamer und rachsüchtiger Gott und Frieden mit dem Volk und Staat Israel deshalb niemals möglich…

http://www.hagalil.com/judentum/rabbiner/bollag.htm

Viele Grüße

Iris