Vom Rauchen abwöhnen

Gibt es etwas Mittel, mit dem man das Verlangen nach dem Rauchen im Gehirn ausschalten könnte?

Ja - das Gehirn selbst.

Die körperliche Abhängigkeit ist bei Nikotin nicht sehr ausgeprägt, viel weniger als z.B. beim Alkohol. Dementsprechend läuft der Entzug in erster Linie über den Kopf.

Das sind keine Sprüche - ich habe fast 35 Jahre lang geraucht, und zwar konsequent: Gitanes Mais, Schwarzer Krauser, Rothhändle, Bison, Boyards usw.

Und seit ungefähr 8 Jahren bin ich clean.

Schöne Grüße

MM

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Ne Nummer stärker ging es wohl nicht?

Das ist so ne Sache mit dem Gehirn.

Es gibt verschiedene Typen von Rauchern - deshalb ist ein pauschaler Ratschlag nicht möglich.

@ gasparvirag Erzähl doch mal. Wann, wieviel, wie oft, mit wem?

Die stärksten von den aufgezählten waren die Boyards: Tabak zwar nur ein wenig brutaler als bei Gitanes, aber größer im Kaliber, d.h. mit der Wirkung einer Kawumm…

Moin,

einfach aufhören.

1996 hatte mich eine Grippe dermaßen erwischt, dass ich eine Woche lang nicht mehr rauchen konnte, selbst wenn ich gewollt hätte. Das hat mich so erschüttert, dass ich mich gefragt habe, ob das nicht weiterhin klappen könnte. Und siehe da, es ging. Meine angebrochene Stange Reval ohne habe ich verschenkt, und das war’s dann nach 35 Jahren.

3 Jahre lang bin ich noch bei den Rauchern mitgefahren, weil es bei den Nichtrauchern zu sehr gestunken hat, diese Dreckbären lüften nämlich überhaupt nicht.

Was mir auf der Arbeit dann doch sehr gefehlt hat: Dieses „Lass uns erstmal eine rauchen gehen“, wenn die Diskussionen gar zu hitzig wurden.

Gruß
Ralf

Ich bin trotzdem mitgegangen und hab halt nicht geraucht.

Gruß T

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Doch mit Kreteks. Die kennt hier aber kaum jemand. In den 70igern bin ich mehrmals aus Cafes und Gaststätten geflogen als ich mir eine Kretek angesteckt hatte. Die hatte ich aus Ostasien mitgebracht. Ich war gewöhnlich auf filterlosen Eckstein im Urlaub und an Bord auf PallMall geeicht. Wenn ich die Geduld dazu gehabt hätte dann hätte ich selbst gedreht.
Als meine Kinder geborern wurden habe ich mich ein Jahr immer wieder gefragt warum ich den rauche und mir die Wahrscheinlichkeit eines Raucherleidendens vor Augen geführt bis ich dann mental soweit war und habe von jetzt auf nachher aufgehört. Aber die folgenden 15 Jahre waren hart! Nach jedem Kaffee, bei jedem Bier hatte ich Schmacht auf eine Kippe.
Richtig von ab war ich erst, als mir mein 18 jähriger Sohn, bei einem feuchtfröhlichen Abend nach einem erfolgreichen Messetag, eine Kippe anbot. Ich habe erst etwas gezögert, hab dann doch eine genommen und, als hätte ich vor 10 Minuten die letzte ausgemacht, den Filter abgebrochen und angezündet. Mein Sohn ganz verdutzt warum ich den Filter abbreche. Der kannte gar keine Filterlosen, der Arme. Aber zum Glück war der Tabak trocken und es war eh so eine schrecklich parfümierte. Nach 3 Zügen wusste ich ich bin damit durch! Und hatte auch fortan kein Verlangen mehr.

Klingt gut, wurde aber 2021 vom Hersteller Pfizer wegen des Verdachts krebserregend zu sein vom Markt genommen. Wann bzw. ob es wieder erhältlich sein wird ist unklar. Vom Namen her kenne ich noch Bupropion / Zyban wenn eine Alternative gewünscht ist. Diese Info habe ich noch gefunden: gesundheitsinformation.de

Servus,

ein Raucher, der Nikotin durch einen ähnlich wirkenden Ersatzstoff ersetzt und nicht von sich aus ohne Fluppen weiterleben will, wird mit einiger Wahrscheinlichkeit nach etwa einem oder spätestens nach etwa neun Monaten wieder an der Kippe hängen: Das sind die beiden Zeitpunkte, zu denen in der Leber festgelegtes Nikotin so ziemlich in einem Schwung ausgeschüttet wird, so dass man sich fühlt, als hätte man eine Schachtel Gauloises in Kette weggebrannt.

Wer in diesem Zustand nicht von sich aus ohne Nikotinwirkung leben möchte, hängt dann wieder voll drauf und gibt dem Affen Zucker, so oft der welchen verlangt.

Schöne Grüße

MM

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  • damit wird übrigens auch deutlich, warum eine „Studie“ verkehrt angelegt ist, die ausbleibende Rückfälle „6 - 12 Monate“ nach dem Aufhören untersucht. Vor dem zehnten Monat (nach dem zweiten Backflash) braucht man hier gar nichts groß herumzuzählen.

Schöne Grüße

MM

Klar, die Nebenwirkungen sind nicht ohne, die Erfolgsquote bescheiden. Zu dem was du geschrieben hast kommt noch, dass nut 7 von 100 Personen das Rauchen lassen konnten, (halt mal für 12 Monate).

Ich weiß auch wie schwierig es ist das Rauchen bleiben zu lassen. Aber jeder soll es auf seine Art versuchen.

Mich würden Vergleichsstudien interessieren, wieviel Personen schaffen es ganz ohne Hilfsmittel bzw werden rückfällig.

Auch LG

PS was mir noch einfällt, dass Suchtentwöhnung mit Ersatzdrogen ja nicht neu ist. Also der Ansatz ist legitim

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Servus,

hier sind einschlägige Quellen benannt:

https://www.aerzteblatt.de/archiv/199361/Tabakentwoehnung-Raucher-schaffen-es-nicht-allein

Wenn die nach einem Jahr (das ist der medizinisch anerkannte Zeitraum) noch Abstinenten gezählt werden, geht es um etwa 5 Prozent, mit professioneller Unterstützung (das bedeutet nicht „bei Medikation mit Ersatzstoffen“) bis zu 40 Prozent.

Schöne Grüße

MM

Aber er ist bei einer Suchterkrankung, die nur zu einem vernachlässigbaren Teil physiologisch bedingt ist, sinnlos. Ungefähr so, als wollte man einen Junkie ausschließlich durch Verhaltenstraining clean bringen.

Schöne Grüße

MM

Aus dem von dir verlinkten Artikel werden die möglichen 40 % mittels folgender stationärer Behandlung angestrebt, Zitat:

Die Evidenz, so die einschlägigen Leitlinien, spricht für eine Kombination aus Verhaltenstherapie und medikamentöser Unterstützung (9, 1).

Also ganz abwegig ist der Ansatz doch nicht :thinking:

mit dem Begriff „medikamentöse Unterstützung“ sind wohl kaum Ersatzstoffe für das Nikotin gemeint - was genau da gemacht worden ist, liest Du bitte in den ordentlich zitierten Quellen nach.

Erinnerst Du Dich an die Zeit, als beim Alkoholentzug ganz systematisch Antabus eingesetzt worden ist? Antabus ist weit entfernt davon, dem Alkohol ähnlich zu wirken.

Schöne Grüße

MM

Dann versuch mal die zitierten Quellen aufzurufen… Die sind nämlich beide 404

Mit der Lektüre von im weitesten Sinne wissenschaftlichen Texten hast Du es offenbar nicht so.

Hier, bitte:

Deutsches Ärzteblatt

Deutscher Ärzteverlag GmbH

Redaktion

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Telefon: +49 (0) 30 246267 - 0
Telefax: +49 (0) 30 246267 - 20
E-Mail: [email protected]

Unter der Gürtellinie gehts also auch. Danke bin pissed genug. Kannst gerne selbst beim Verlag anfragen wenn dir danach ist.

Dass Substitutionsmittel wie Methadon aber an den selben Rezeptoren wie die Drogen selbst wirken, sollte selbst dir bekannt sein. Also ähnlich zu Bupropion bei der Nikotinentwöhnung. Ein legitimer Ansatz unter ärztlicher Aufsicht also.

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ebent.

Und bei Nikotin ist diese Wirkung wie gesagt belanglos. Deswegen, weil die körperliche Abhängigkeit bei Nikotin eine vernachlässigbare Größe ist.

Und damit drehen wir uns ein weiteres Mal im Kreis - das brauch ich nicht.

Und Tschüs!

MM

und eben das ist in der Fachwelt nicht mehr unumstritten. Sonst würde ja kein Arzt auf die Idee kommen Ersatzmittel (mit) zu entwickeln.

Ja klar, weil du hier ein Statement mit Wahrheitsanspruch postest, von mir aber wissenschaftliches Arbeiten verlangst :slight_smile:

Schade eigentlich, weil ich deine Beiträge schätze, auch die bei denen wir uns in die Haare kommen.

Gruß

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