Hi iceage.
Wieso scheinen viele Menschen, die zur Esoterik gelangen, dies aufgrund von (existenziellen) Krisen und/ oder Krankheiten zu tun?
Die Frage ist viel zu allgemein gestellt, sie ist mehrfach
sehr vage formuliert und lädt die Anti-Esos natürlich dazu
ein, das hineinzuinterpretieren, was sie so gerne kritisieren:
die Attraktivität des Esoterischen für orientierungslose
mentale Schwächlinge, die nach jedem Strohhalm greifen, der
sich ihnen bietet.
Ja, das weiß ich; aber meinetwegen sollen die auch ihren Kram runterschreiben. Mich interessieren die Antworten derer, die wissen, wovon ich hier bloße Andeutungen gemacht habe.
[…]
Die Esoterik aber findet ganz woanders statt. Sie ist und
bleibt offensichtlich eine „Geheimlehre“, die nur von denen
verstanden wird, die ihre Tiefe erfasst haben. Die Gegner
bleiben an der Oberfläche hängen.
Ja, Horst.
Letztendlich ist und bleibt die Erfahrungswelt des einzelnen Menschen ein tiefes Geheimnis, ebenso wie das Außen… und mir ist schon klar, dass die „Schützenkameraden“ (und -kameradinnen) sich - aus welchen Gründen auch immer - lieber mit „Cowboy-gegen-Indianer-Spielen“ oder „EsoHuhn-Schießen“ beschäftigen.
Deine Formulierung im einzelnen:
Wieso scheinen viele Menschen…
„scheinen“ - das ist nur eine Behauptung.
Ja, ich gebe mal ein Zitat und somit auch ein konkretes Beispiel:
„In der Regel ist es nicht der eigene Wunsch, der jemanden zum Schamanen werden lässt. Häufig wird der Schamane durch Träume oder Visionen bestimmt. Eine Krankheit, Vision oder ein Unfall, verbunden mit einer tiefen persönlichen Krise bilden oft die Erfahrungen, durch die ein Prozess in Gang gesetzt wird, an deren Ende der Berufene seine Kräfte als Schamane in den Dienst der Gemeinschaft stellt. Viele wehren sich zunächst gegen die ihnen aufgebürdete Verantwortung und die damit verbundenen Schmerzen und Gefahren. Auf das Berufungserlebnis folgt eine langjährige Ausbildung bei einem erfahrenen Schamanen.“
(ist von einer Inetseite, wo als Quelle genannt wird: Piers Vitebsky: Schamanismus, Köln 2001, Dietmar Neitzke: Kosmos, Krise, Konsens - Zur Bedeutung von Schamanismus und Übergangsritualen bei Amazonas-Indianern, Ethnomed News: www.institut-ethnomed.de
die zur Esoterik gelangen…
Welche Form der Esoterik? Es gibt Dutzende von Spielarten.
Dann jetzt die des Schamanismus speziell und als einen Beleg dazu das Zitat oben.
Jeder kann in den Allgemeinbegriff „Esoterik“ das reinlesen,
was ihm passt. Und das rauslassen, was ihm nicht passt.
dies aufgrund von (existenziellen) Krisen…
Existentielle Krise? Zu ungenau und nicht wirklich logisch.
Zahllose Leute haben Krisen und landen nicht in der
„Esoterik“, sondern beim Alk oder in braunen Parteien oder
sonstwo.
Stimmt, aber darum kann es dennoch einen Zusammenhang geben, oder nicht? Ich will nicht alles in einen Topf werfen, aber gerade diejenigen, die in der Esoterik auch gerne als Vorbilder genommen werden, sollen doch solche Krisen durcgemacht haben, wie Buddha…
„Eines Tages sah er sich aber doch der Realität des Lebens und dem Leiden der Menschheit gegenübergestellt und erkannte eine Sinnlosigkeit in seinem bisherigem Leben: Die Legende berichtet von Begegnungen mit einem Greis, einem Fieberkranken, einem verwesenden Leichnam und schließlich einem Mönch, woraufhin er beschloss, nach einem Weg aus dem allgemeinen Leid zu suchen.“ (Wikipedia)
Der Begriff suggeriert hier eine spezifische
Ursächlichkeit für das Esoterische, die es gar nicht gibt.
Viele Leute nämlich landen auch ohne Krise beim Esoterischen.
Ja, das ist sicher so; aber würdest Du sagen, dass dann bei z.B. Buddha keine solche Ursächlichkeit besteht?
und/ oder Krankheiten zu tun?
Hier gilt ähnliches wie für die „Krisen“: diese Faktor kann,
muss aber nicht zum Esoterischen führen.
Nein, ist klar.
Mehr als eine Steilvorlage für einseitig argumentierende
Eso-Gegner ist deine Frage also nicht.
Dann hoffe ich, dass es jetzt etwas konkreter wurde, und danke Dir!
Gruß, iceage
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