Vor die Tür schicken

Liebe Leut

Heute habe ich mit einer Kollegin diskutiert, der letzthin Folgendes passiert ist:

Sie wollte (aus gutem Grund) einen Schüler vor die Tür stellen (ob das jetzt mal gut oder schlecht ist sei dahingestellt…) - doch dieser weigerte sich und meinte nein, er ginge nicht vor die Tür. Die Kollegin stand dann erst mal ziemlich verdutzt da, fasste den Schüler am Arm (sanft) und wollte ihn nochmals zum Hinausgehen bewegen - er weigerte sich wiederum. Nachdem sie eingesehen hatte, dass der Schüler sich um keinen Preis dazu bewegen liess hinauszugehen, liess sie von jedem weiteren Versuch ab, ignorierte ihn und machte weiter - klar, eine nicht gerade befriedigende Lösung…

Nun meine Frage: Was tut man in so einer Situation? Muss ja nicht unbedingt dasselbe sein - kann auch einfach in einer ähnlichen Situation passieren, dass ein Schüler eine Aufforderung des Lehrers ignoriert… Was tut man da?

Lieber Gruss und danke,

Semiramis

Hallo,

also ich war noch nicht in der Situation, aber habe mir auch schon überlegt „Und was wenn der nun einfach nicht rausgeht???“. Hat aber bis jetzt jeder gemacht :wink:

Also für den Falls, dass er / sie es nicht macht: Ich würde ihn keinesfalls am Arm nehmen, auch nicht sanft. Ich würde ihn nochmals deutlich darauf hinweisen, sich das sehr gut zu überlegen, ob er dieser Aufforderung nun Folge leistet oder nicht.
Falls nicht: Unterricht zwar weitermachen, sich nicht porvozieren lassen, aber ihn zu einem Gespräch nach der Stunde bestellen. Dann würde ich ihm klar machen, dass es sich dabei nicht um eine Bitte meinerseits handelt, sondern um eine Auffoderung, die z. B. aufgrund einer Störung erfolgt. Da er dieser nicht nachkam würde ich 2 Stunden Arrest verhängen. Wen ner dazu nicht erscheint: Ab mit ihm zur Schulleitung und den Vorfall vortragen. Meine Schulleitung würde da vermutlich sofort einen Tag Schulausschluss verhängen.

Sollte er sich später wieder mal weigern, vor die Tür zu gehen: Sofort zu Schulleitung zitieren. Ich bin mir sicher, das gibt mehr als einen Tag Ausschluss.

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PS
Hi!

Ich sah gerade noch du bist in der Schweiz! Ja sowas, ich dachte immer die Schweizer sind alle brave Schüler :wink: Schlimm schlimm. Kannst du uns noch sagen, in welcher Klasse das war?

Hallo Semiramis,

Ich hatte mal einen Lehrer, der hat in solchen Fällen den Unterricht unterbrochen und ins Klasenbuch folgenden Eintrag getätigt:" Unterricht unterbrochen wegen grobem Ungehorsam von Name des Schülers". Dann ist er ins Direktorenbüro gegangen und hat Bescheid gesagt, was los ist. Wenn der Direktor gut gelaunt war, gab’s nen Anschiß für den Schüler, wenn er schlecht gelaunt war, durfte die ganze Klasse Samstags nachmittags (in Luxemburg hat man Samstags morgens Schule) zum Nachsitzen antanzen. Wer nicht kam, kriegte eine Woche „Schulfrei“, wenn dann Klassenarbeiten waren gab’s ne 6 und Nachschreiben war nicht. In unserer Klasse ist das mit dem Klassennachsitzen 1x vorgekommen, die Rache der Klasse gegen den ungezogenen Schüler war bitter (für ihn).

Gruß
Sticky

Hi,

ich bin kein Lehrer, habe nicht Pädagogik studiert, aber das scheint ja im gegebenen Fall ohnehin nicht viel zu nützen.

Heute habe ich mit einer Kollegin diskutiert, der letzthin
Folgendes passiert ist:

Sie wollte (aus gutem Grund) einen Schüler vor die Tür stellen
(ob das jetzt mal gut oder schlecht ist sei dahingestellt…)

Das sollte wohl eine ‚Strafe‘ werden. Belohnen und bestrafen sind ja wohl Ausdruck von Macht. Strafen sollen dazu dienen, die Macht zu demonstrieren, um ein bestimmtes gewünschtes Verthalten zu bewirken. Richtig? Dazu gehört natürlich die Möglichkeit, die Strafe auch problemlos verhängen zu können. Außer Zensuren hat ein Lehrer da wohl nichts.

  • doch dieser weigerte sich und meinte nein, er ginge nicht
    vor die Tür. Die Kollegin stand dann erst mal ziemlich
    verdutzt da, fasste den Schüler am Arm (sanft) und wollte ihn
    nochmals zum Hinausgehen bewegen - er weigerte sich wiederum.
    Nachdem sie eingesehen hatte, dass der Schüler sich um keinen
    Preis dazu bewegen liess hinauszugehen, liess sie von jedem
    weiteren Versuch ab, ignorierte ihn und machte weiter - klar,
    eine nicht gerade befriedigende Lösung…

Nun meine Frage: Was tut man in so einer Situation? Muss ja
nicht unbedingt dasselbe sein - kann auch einfach in einer
ähnlichen Situation passieren, dass ein Schüler eine
Aufforderung des Lehrers ignoriert… Was tut man da?

Eine Leitungskontrolle. Der Lehrer sollte die Schwächen das Schülers kennen. In dem Moment ist der schüler auch nicht besonders kommunikativ, denke ich. Ein paar Fragen nach etwas, das er wissen sollte, aber nicht weiß und eine entsprechende Zensur eintragen und das Ergebnis von den Eltern gegenzeichnen lassen.
Die Weigerung ohne Konsequenzen zu akzeptieren ist eine Aufforderung zur Wiederholung.

Gruß, Rainer

Hallo,

  1. Ich würde den Schüler nicht aus meinem Aufsichtsbereich wegschicken. Vielleicht bin ich da zu ängstlich; aber wenn der sich entfernt und etwas anstellt oder sich verletzt, komme ich als Lehrer in des Teufels Küche. Da muss nur ein Schüler in seiner auf dem Gang abgestellten Schultasche etwas vermissen und ein anderer den auf den Gang geschickten Schüler gesehen haben, schon wird der Diebstahlsvorwurf konstruiert.

  2. Wenn ein solcher Auftrag nicht ausgeführt wird, habe ich einen Fehler gemacht: Ich hätte ihn nicht erteilen dürfen. Denn die Verweigerung untergräbt meine Autorität, je mehr ich darauf vergeblich bestehe, desto mehr. Da darf man sich dann auch keine Verstärkung beschaffen, etwa indem man den Schüler zum Direktor schleppt; denn für mein Gefühl unterstreicht man dadurch nur die eigene Schwäche. Ich halte es da für besser, in eigener Verantwortung - ganz ruhig und sachlich - eine Schulstrafe zu erteilen, und zwar wegen des ursprünglichen Delikts, das zu der ersten Maßnahme geführt hat, nicht wegen dieser Gehorsamsverweigerung, die ja als Strafe nun überholt ist.

So stellt sich die Angelegenheit für mich dar. Aber sicher ist jeder Fall ist anders und anders zu beurteilen und zu behandeln.

Gruß
H.

Hallo Michael!

Jaja… so denkt man sich das… da muss man nur mal „Mein Name sei Eugen“ lesen - das ist DAS Schweizer Kinderbuch schlechthin (und wurde soeben verfilmt)- damit man weiss, dass das auch vor vielen Jahren nicht so gewesen ist :smiley:

Das war in einer zweiten Sekundarklasse, d.h. die „Kinder“ waren zwischen 13-14 Jahre alt.

Gruss und danke!

Semiramis

Hallo Hannes!

Danke für die Antwort!

  1. Ich würde den Schüler nicht aus meinem Aufsichtsbereich
    wegschicken. Vielleicht bin ich da zu ängstlich; aber wenn der
    sich entfernt und etwas anstellt oder sich verletzt, komme ich
    als Lehrer in des Teufels Küche.

Ja deswegen habe ich eigentlich keine Angst - zu stehlen gibts in den Gängen nicht viel, die Schüler werden sogar aufgefordert Wertsachen entweder zuhause zu lassen oder ins Schulzimmer mitzunehmen. Und verletzen… naja… das ist ja dann wohl sein Fehler und ich kann mir kaum vorstellen, dass der dann da lustig herumtanzt, wenn er ganz alleine draussen sitzt und warten muss - allzu lange lässt man den ja auch nicht vor der Tür.

  1. Wenn ein solcher Auftrag nicht ausgeführt wird, habe ich
    einen Fehler gemacht: Ich hätte ihn nicht erteilen dürfen.
    Denn die Verweigerung untergräbt meine Autorität, je mehr ich
    darauf vergeblich bestehe, desto mehr. Da darf man sich dann
    auch keine Verstärkung beschaffen, etwa indem man den Schüler
    zum Direktor schleppt; denn für mein Gefühl unterstreicht man
    dadurch nur die eigene Schwäche. Ich halte es da für besser,
    in eigener Verantwortung - ganz ruhig und sachlich - eine
    Schulstrafe zu erteilen, und zwar wegen des ursprünglichen
    Delikts, das zu der ersten Maßnahme geführt hat, nicht wegen
    dieser Gehorsamsverweigerung, die ja als Strafe nun überholt
    ist.

Genauso sehe ich das auch - genau deshalb meine Frage: was tue ich denn, wenns trotzdem zu dieser Situation kommt? Natürlich WEISS ich in dem Moment, dass ich die Aufforderung nicht hätte machen dürfen, aber eben - gesagt ist leider gesagt… zum Schuldirex rennen kommt mir eben auch irgendwie als Untergrabung meiner eigenen Autorität vor, also irgendwo ein deutliches Sichtbarmachen von „Hilfe, ich kann nicht mehr!“. Ausserdem hat das irgendwie immer ein wenig lächerlich gewirkt, wenn das bei uns vorkam - wir haben uns als Schüler jeweils über diese Lehrer lustig gemacht, die gleich zum Direx gerannt sind um Hilfe zu holen…
Also: was macht man, wenn man trotzdem in dieser Situation ist? Wie ich geschrieben habe - muss ja nicht gleich das Vor-die-Tür-Stellen sein…
Ausserdem: was empfiehlst Du denn für andere „Strafen“?

Herzlichen Dank,

Semiramis

Servus,

das verhängen von Kollektivstrafen ist in Deutschlang Gott sei dank verboten.
Den Lehrer würde ich sofort vor den Kadi schleifen, und von nun an bei jeder auch noch so kleinen Kleinigkeit.
Der hätte keine Zeit mehr zum Unterrichten und garantiert keine Lust mehr zum bestrafen.

Gruß

Richy

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Hallo Semiramis

Genauso sehe ich das auch - genau deshalb meine Frage: was tue
ich denn, wenns trotzdem zu dieser Situation kommt? Natürlich
WEISS ich in dem Moment, dass ich die Aufforderung nicht hätte
machen dürfen, aber eben - gesagt ist leider gesagt… zum
Schuldirex rennen kommt mir eben auch irgendwie als
Untergrabung meiner eigenen Autorität vor, also irgendwo ein
deutliches Sichtbarmachen von „Hilfe, ich kann nicht mehr!“.
Ausserdem hat das irgendwie immer ein wenig lächerlich
gewirkt, wenn das bei uns vorkam - wir haben uns als Schüler
jeweils über diese Lehrer lustig gemacht, die gleich zum Direx
gerannt sind um Hilfe zu holen…
Also: was macht man, wenn man trotzdem in dieser Situation
ist? Wie ich geschrieben habe - muss ja nicht gleich das
Vor-die-Tür-Stellen sein…
Ausserdem: was empfiehlst Du denn für andere „Strafen“?

Ich bin zwar nur eine Mama mit zwei Kids, aber meine Große hat mir vor ca. einem halben Jahr auch so eine Situation in ihrer Klasse erzählt " 4 Kl.". Die Lehrein hat, nachdem der Schüler nicht raus ist, einfach den Stuhl des Schülers raus gestellt. Den Rest der Std. musste er stehen.Das wahr super peinlich für ihn, sagt meine Große. Alls er gemeckert hat das er so nicht gut schreiben kann, kamm die Antwort : Geh doch raus , dein Stuhl ist schon vorgegangen.
Fand ich Super. Er hat keinen Unterricht verpasst und die Lehrerin hatte die Oberhand.

Gruß Corinna

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Unzulässig
Hallo,

Ich hatte mal einen Lehrer, der hat in solchen Fällen den
Unterricht unterbrochen und ins Klasenbuch folgenden Eintrag
getätigt:" Unterricht unterbrochen wegen grobem Ungehorsam von
Name des Schülers". Dann ist er ins Direktorenbüro
gegangen und hat Bescheid gesagt, was los ist. Wenn der
Direktor gut gelaunt war, gab’s nen Anschiß für den Schüler,
wenn er schlecht gelaunt war, durfte die ganze Klasse Samstags
nachmittags (in Luxemburg hat man Samstags morgens Schule) zum
Nachsitzen antanzen.

Wann war das? Muss sehr lange her sein, denn wie schon der Rebell sagte ist eine solche Kollektivstrafe in D juristisch absolut nicht zulässig, abgesehen davon halte ich sie moralisch-menschlich für verfehlt. Der Direktor ist fehl an der Stelle.

Wer nicht kam, kriegte eine Woche

„Schulfrei“, wenn dann Klassenarbeiten waren gab’s ne 6 und
Nachschreiben war nicht. In unserer Klasse ist das mit dem
Klassennachsitzen 1x vorgekommen, die Rache der Klasse gegen
den ungezogenen Schüler war bitter (für ihn).

Gruß
Sticky

hi,

das was ich dir jetzt schreibe ist zwar in keinster weise pädagogisch, aber es funktioniert.

mir ist das auch mal beim kindertraining öfters passiert, dass einer meinte sich aufführen zu müssen.

ich „bestrafe“ dann die ganze gruppe.
dh ich gehe nicht mehr auf deren fragen ein und auch nicht mehr auf die wünsche (zb bestimmte spiele zum aufwärmen) mit dem argument, dass sich die gruppe nicht kooperativ verhält.

der/diejenige bekommt dann schon von den anderen druck.

ich fahre damit ganz gut.

michl

Hallo,

wenn du das in einer privaten Einrichtung oder sonst wo machst ist das deine Entscheidung. In einer staatlichen Schule ist es rechtswidrig, da es eine Kolletkivstrafe darstellt. Diese ist im deutschen Recht nicht zulässig. Und das meiner Meinung nach mit gutem Grund.

Es ist also nicht nur nicht pädagogisch, sondern hilft der Fragestellerin auch nicht weiter. Ich kann mir kaum vorstellen, dass Schweizer Recht Kollektivstrafen zulässt.

Das wäre so als würde ein Auto an der Straßenecke wegen Behinderung der Feuerwehr abgeschleptt und alle anderen Autos im Umkreis von 100 Metern (die korrekt geparkt sind) ebenso. Was würde DU dazu sagen, wenn du einer der zu Unrecht abgeschleppten Autofahrer bist?

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Unser Englischlehrer…
Hi,

in meiner Klasse hatten wir mal das gleiche Problem mit einer zu sehr Pubertierenden. Auf Auforderung des Lehrers, sie solle den Raum verlassen, kam nur ein trotziges „Nein!“. Er ist dann rot angelaufen auf sie zu gegangen und hat sie einfach auf den Arm genommen und raus getragen. Das fand ich persönlich ganz cool.

Ein anderes Mal als die Klasse im Kollektiv übergeschnappt ist, hat er einfach den Raum verlassen (übrigens auch mit dunkelrotem Kopf), ist ins Lehrerzimmer und wir haben eine Aufsichtsperson zugeteilt bekommen. Daraufhin haben wir alle gebettelt, dass wir wieder Unterricht haben wollen und er seine Bedinungen gestellt.

Dazu kam’s aber nicht mehr, weil er am darauffolgenden Tag einen Hirnschlag erlitt und daher in Rente ging. Schade, er war nämlich ein sehr guter Lehrer (und ich übrigens immer ganz brav).

Ich persönlich würde dem Kind nachsitzen aufgeben und es danach ignorieren (so als ob es draußen ist). Falls all das nichts bringt, erstmal Eltern, dann Direktor.

Wegen der Aufsichtspflicht, kann man dem Kind, das draußen ist, ja aufgeben, den Türhenkel gedrückt zu halten. Wenn es dann intelligent genug ist, eine Konstruktion zu bauen, die das übernimmt, hat es auch verdient frei draußen herumzulaufen :wink:

Allerdings- und das möchte ich auch noch anmerken- bin ich der Meinung, dass man -falls es öfters vorkommt, dass Kinder rausgeschickt werden müssen- zunächst mal anfangen sollte, seinen Unterricht und die Art wie man ihn rüberbringt zu überprüfen. Denn dann liegt der Fehler vermutlich eher an einem selbst als an den Kindern.

Beste Grüße,
Typhoon :smile:

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Hallo,

in meiner Klasse hatten wir mal das gleiche Problem mit einer
zu sehr Pubertierenden. Auf Auforderung des Lehrers, sie solle
den Raum verlassen, kam nur ein trotziges „Nein!“. Er ist dann
rot angelaufen auf sie zu gegangen und hat sie einfach auf den
Arm genommen und raus getragen. Das fand ich persönlich ganz
cool.

An was für einer Schule, wann und wo war das (Bundesland)?
Cool, aber … nicht möglich.

Allerdings- und das möchte ich auch noch anmerken- bin ich der
Meinung, dass man -falls es öfters vorkommt, dass Kinder
rausgeschickt werden müssen- zunächst mal anfangen sollte,
seinen Unterricht und die Art wie man ihn rüberbringt zu
überprüfen. Denn dann liegt der Fehler vermutlich eher an
einem selbst als an den Kindern.

Vermutlich hast du noch nie unterrichtet - sonst wäre deine Meinung an dieser Stelle eine andere. Die Theorie der Pädagogikbücher wird meist von Leuten geschrieben, die noch nie regelmäßig unterrichtet haben.

Hallo!

Als ich zur Schule ging, gab es für so etwas Eintragungen ins Klassenbuch oder Strafarbeiten. Wenn die Strafarbeit (meist ein langweiliger Aufsatz) nicht gemacht wurde, gab es eine 5 oder 6. So kam die Quittung spätestens mit dem Zeugnis.

Viele Grüße

Anne

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Hallo,

neulich hat mir ein Lehrer von einer ähnlichen Situation berichtet. Er hat den Unterricht nicht weiter laufen lassen, sich ans Pult gesetzt und den „Befehlsverweigerer“ längere Zeit nur ruhig und wortlos angeschaut. Nach einer Weile habe der Rest der Klasse Druck gemacht und der betreffende Schüler nachgegeben.
Scheint mir eine gute Möglichkeit zu sein, weil sie 1. nicht mit immer höheren Strafen eskaliert und 2. den Gruppendruck nutzt, aber nicht alle bestraft. Höchstens, weil der Unterricht nicht läuft, aber da ist die Begründung: Der Unterricht kann nicht weitergehen, solange die Situation nicht gelöst ist.
Kann natürlich nicht garantieren, dass das immer funktioniert!

Ich wünsch Euch wenig Anlass, es auszuprobieren!

Julika

hi,

reden, reden und nochmals reden. mit sanfter gewalt oder jemanden vor die tür stellen kann man keine probleme lösen. mit reden aber schon und die frage z.b. warum willst du dieses oder jenes nicht bringt einen zumindest ein kleines stückchen weiter, wer aber aufhört zu reden beraubt sich jeder möglichkeit oder ?

viele grüsse
me

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Hallo,

in meiner Klasse hatten wir mal das gleiche Problem mit einer
zu sehr Pubertierenden. Auf Auforderung des Lehrers, sie solle
den Raum verlassen, kam nur ein trotziges „Nein!“. Er ist dann
rot angelaufen auf sie zu gegangen und hat sie einfach auf den
Arm genommen und raus getragen. Das fand ich persönlich ganz
cool.

An was für einer Schule, wann und wo war das (Bundesland)?
Cool, aber … nicht möglich.

Gymnasium, achte Klasse, ~1998 in BW.

Allerdings- und das möchte ich auch noch anmerken- bin ich der
Meinung, dass man -falls es öfters vorkommt, dass Kinder
rausgeschickt werden müssen- zunächst mal anfangen sollte,
seinen Unterricht und die Art wie man ihn rüberbringt zu
überprüfen. Denn dann liegt der Fehler vermutlich eher an
einem selbst als an den Kindern.

Vermutlich hast du noch nie unterrichtet - sonst wäre deine
Meinung an dieser Stelle eine andere. Die Theorie der
Pädagogikbücher wird meist von Leuten geschrieben, die noch
nie regelmäßig unterrichtet haben.

Doch ich habe selbst auch schon unterrichtet (wenn auch nicht an einem Gymnasium) und dabei festgestellt, dass man Schüler ganz gut bei der Stange halten kann, sofern man auch auf ihre Bedürfnisse eingeht und den Unterricht spannend gestaltet. Es ist zum Beispiel ein deutlicher (wissenschaftlicher) Zusammenhang zwischen Emotion und Lernfähigkeit hergestellt worden.
Heißt also: Die Quintessenz des jeweiligen Lehrstoffs, bringt man am Besten in Verbindung mit der Durchführung besonderen Ereignisse rüber (Eselsbrücken, an anderen Orten unterrichten (z.B. beim Thema „Bäume“ in Biologie die Bäume direkt im Wald/ Schulhof suchen), „erlebnispädagogische“ Elemente einbauen, zu Beginn einer Stunde Dinge verlosen, besondere Leistungen auch materiell auszeichnen (z.B. Klassensprecher, fehlerfreie Hausaufgaben), in einem Fremdsprachenfach ausländlische Popsongs singen und inhaltlich erörtern, …
Also positiv (durch Belohnung) motivieren, nicht negativ (durch Strafe)- und den Unterricht lebendig gestalten (die Schüler also aktiv beteiligen und nicht passiv).

Aber mir ist schon klar, dass dies an öffentlichen Schulen mit überfüllten Klassenräumen kaum möglich sein wird. Insbesondere ist auch die besondere Situation von pupertierenden Kindern/ Jugendlichen zu beachten.

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Nun meine Frage: Was tut man in so einer Situation?

Anpacken und Rausschmeißen, was sonst?

Vielleicht wird mit so einem Trutsch noch lange diskutiert, wenn er sich so benimmt.