Hallo an alle welche dieses Problem kennen und sich damit schon beschäftigten.
Warum muss ich in Bayern mit einer Sechs in Religion die Klasse wiederholen? Warum ist das Zeugnis (Notenaufstellung) nicht nach dem Alphabet geordnet oder wenigstens nach der Wichtigkeit der Fächer?
Worin liegt der Sinn das Religionsfach so gigantisch hoch zu bewerten? Wollen manche Schüler nicht auch einen anderen Beruf als den eines Theologen ergreifen?
Ist die Religion nun eine Glaubenslehre oder ein Lernfach? Werden jedem, der sich nicht voll und ganz auf den gleichen Glauben einstellt, schlechte Noten erteilt? Muss der Schüler seine eigene Meinung verleugnen um die Note zu verbessern? Was ist wenn der Schüler nicht den Beruf eines Pfarrers erlernt und sich weigert alle Aussagen der Religion anzuerkennen? Ist er tatsächlich ein schlechter Schüler, bei einem weiteren Vorrückfach ist er ebenfalls nicht sehr gut?
Vielen Dank!
Gerd
Hallo Gerd!
Wieso besucht jemand, der der Religion einen so geringen Stellenwert beimisst, den Religionsunterricht?
Hanna
Hallo Gerd,
an alle welche dieses Problem kennen und sich damit
schon beschäftigten.
ich kenne das Problem deswegen nicht, weil meine ungetaufte Tochter immer in Ethik war, bis sie in der Oberstufe auf eigenen Wunsch und um auch mal diese Seite der Lehre kennenzulernen am Religionsunterricht teilnahm. „Glauben“ im eigentlichen Sinne wurde dort nicht mehr abgefragt.
Werden jedem, der sich nicht voll und ganz auf den gleichen
Glauben einstellt, schlechte Noten erteilt?
wer sich auf den im konfessionellen Religionsunterricht propagierten Glauben nicht einstellen will, meldet sich an seiner Schule am besten für den Ethik-Unterricht an, der stattdessen angeboten wird.
Muss der Schüler
seine eigene Meinung verleugnen um die Note zu verbessern? Was
ist wenn der Schüler nicht den Beruf eines Pfarrers erlernt
und sich weigert alle Aussagen der Religion anzuerkennen? Ist
er tatsächlich ein schlechter Schüler, bei einem weiteren
Vorrückfach ist er ebenfalls nicht sehr gut?
Wenn der oben genannte Fall Realität ist, scheint es mir so, als sei ein Wechsel zu Ethik schon längst überfällig gewesen. Konfessionslose, muslimische Schüler, Schüler, deren Eltern den Zeugen Jehovas angehören, und soweit ich weiß, auch die mosaischen Glaubens, werden sowieso normalerweise diesem Unterrichtsfach zugewiesen. Aber auch Eltern getaufter Christen können dies für ihre Kinder beantragen.
Wobei ich mich jetzt frage: Ist der betroffene Schüler im „normalen“ Religionsunterricht, weil er getauft ist? Wenn ja, warum dieses, wenn soviel Vorbehalt gegenüber der Glaubenslehre der entsprechenden Konfession besteht?!?!?!?
Gruß, Karin
Liebe Karin,
Du hast vollkommen recht wenn Du den Ethikunterricht ansprichst. Sicher habe ich meine Fragen nicht gut genug gestaltet weil ich damit nicht die Flucht ergreifen wollte, sondern auf den Umstand hinweisen will. Der Vorschlag wäre einem Verleugnen der religiösen Anschauung gleichkommen. Es klärt auch nicht die Frage warum für ein Fach das sich mit dem Glauben beschäftigt eine Klassenwiederholung notwendig macht.
Gruss
Gerd
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Hallo Hanna,
was hat „Glaube“ mit Wissen gemeinsam? Kann ich nicht zu einer Glaubensgemeinschaft gehören und dennoch eine eigene Meinung haben? Es ist nicht die Frage nach einem Wechsel in Ethik. Mir geht es vielmehr um die Frage warum muss ich im Bereich „Glauben“ alles so „glauben“ wie es mir gelernt wurde? In der Schule darf ein Schüler keine Kreativität in den Unterricht bringen und der Text der Religion muss fraglos übernommen werden. Es handelt sich um keine Wissenschaft aber dennoch wird alles als unabwendbar dargestellt. Jedoch wird die Möglichkeit des „Prüfbaren“ nicht angeboten.
Gruss
Gerd
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Hallo Gerd!
Gibt es bei Euch kein SchUG, das die Leistungsbeurteilung regelt?
Ist es zulässig, dass nicht das Wissen sondern der Grad der Indoktrination sich in der Note widerspiegelt?
Hanna
In der
Schule darf ein Schüler keine Kreativität in den Unterricht
bringen und der Text der Religion muss fraglos übernommen
werden. Es handelt sich um keine Wissenschaft aber dennoch
wird alles als unabwendbar dargestellt. Jedoch wird die
Möglichkeit des „Prüfbaren“ nicht angeboten.
Hallo, Gerd,
wie kommst du darauf, auf welche konkreten Erfahrungen beziehst du dich?
Die Zeiten, in denen man für eine gute Religionsnote den Katechismus auswendig kennen und regelmäßigen sonntäglichen Kirchgang nachweisen musste, sind selbst in Bayern längst vorbei.
Wenn du die die Lehrpläne (z. B. hier http://www.km.bayern.de/km/schule/lehrplaene/allgeme…) ansiehst, wirst du feststellen, dass in diesem Fach sehr wohl „prüfbares Wissen“ gelehrt wird.
Worin liegt der Sinn das Religionsfach so gigantisch hoch zu :bewerten? Wollen manche Schüler nicht auch einen anderen Beruf :als den eines Theologen ergreifen?
Religion wird nicht höher bewertet als alle anderen Vorrückungsfächer - und es wollen ja auch nicht alle Schüler Germanisten oder Anglisten werden…
Gruß
Kreszenz
Hallo Gerd,
ganz versteh ich dein Problem nicht.
- werden in der Schule eine Reihe Faecher gelehrt,
die am Ende nichts mit der Berufswahl des individuellen
Schuelers zu tun haben - wird in Religion nicht die Note nach Glauben verteilt
(sollte nicht, sollte ich wohl schreiben), sondern nach
Mitarbeit, Diskussionsbeitraegen und Abfragen von
Glaubensinhalten (was nicht das Gleiche ist, wie Glauben).
Ich weiss z.B. ziemlich gut Bescheid ueber die christliche
Religionslehre und bin dennoch Agnostiker.
Um in einem Fach eine 6 zu bekommen, muss man eigentlich
eine Arbeitsverweigerung an den Tag legen - absolut nicht
aufpassen, nie mitmachen, nie Hausaufgaben machen. Von daher
sagt eine 6 schon etwas ueber die Arbeitseinstellung des
Schuelers aus, egal in welchem Fach.
Gruesse, Elke
Hallo Gerd,
Du hast vollkommen recht wenn Du den Ethikunterricht
ansprichst. Sicher habe ich meine Fragen nicht gut genug
gestaltet weil ich damit nicht die Flucht ergreifen wollte,
sondern auf den Umstand hinweisen will. Der Vorschlag wäre
einem Verleugnen der religiösen Anschauung gleichkommen. Es
klärt auch nicht die Frage warum für ein Fach das sich mit dem
Glauben beschäftigt eine Klassenwiederholung notwendig macht.
also, ich kann leider nur für einen 35 Jahre alten evangelischen Religionsunterricht sprechen. Das ist - gerade in Bayern - möglicherweise doch noch etwas anderes:
Wir hatten jeweils ein halbes Jahr lang Bibelkunde, und darin musste man sich auskennen. Die Bibel ist ein existierendes Buch und wenn abgefragt wird, was in diesem und jenem Abschnitt, Vers von … bis … steht, dann ist das lerntechnisch nicht viel anders als wenn der Geschichtslehrer abfragt, was in der Zeit von 17xy bis 18ab geschehen ist.
In der zweiten Jahreshälfte hatten wir Geschichte der Geisteswissenschaften religiöser Prägung. Das war dann wirklich nichts anderes als ein Spezialfach der Geschichte, bzw. allgemeine Religionskunde (Buddhismus habe ich damals noch mitgekriegt, was danach kam folgt unten).
Für die Oberstufe bekamen wir einen tatsächlich indoktrinierend wirkenden Stadtpfarrer vor die Nase gesetzt. Als ich monierte, dass er die Hälfte des Lehrstoffes unter den Tisch fallen ließ, belehrte er mich: „Wir haben hier christliche Religionslehre, wenn Ihnen das nicht passt, dann können Sie ja austreten.“ Was ich prompt tat.
Gruß, Karin
so sah mein Reli Unterricht aus
Mein letzter Religionsunterricht ist ca. 5 Jahre her und Bibelkunde hatten wir soweit ich mich erinnere das letzte mal in der Grundschule. Da haben wir die Geschichte von Abraham nachgespielt.
Ansonsten haben wir in Religion ueber Drogen, Behinderung, soziale Ungerechtigkeiten, Sex, politische Extreme und was weiss ich nicht alles diskutiert.
Ausserdem haben wir viel ueber die anderen Glaubensgemeinschaften (Buddhismus, Hinduismus, Islam…) und auch viel ueber diverse Sekten gehoert.
Den meisten Teil davon haben wir uns in Gruppenarbeit mit Internetrecherchen selbst erarbeitet und hinterher in Referaten (die einen Grossteil der Reli-Note ausmachten) vorgetragen.
Wobei ich dazusagen muss, dass ich evangelisch bin und am Gymi war - aber obwohl ich wie die meisten in meiner Klasse seit vielen Jahren mit der Kirche nichts mehr am Hut hatte bin ich gerne in den Reli-Unterricht gegangen. Egal ob es jetzt beim Pfarrer, beim Diakon oder bei einer Lehrerin war.
Und im nachhinein betrachtet hab ich in keinem anderen Fach (nicht mal im Deutsch Unterricht) soviel ueber Diskussionsfuehrung, Praesentationstechniken und selbstaendiges Arbeiten in Gruppen gelernt.
Gruss Claudia
Gruß, Karin
Hallo Karin,
Du hast mich richtig verstanden und den Punkt mit dem Stadtpfarrer erkannt. Dein „Fall“ ist sehr häufig und darauf beziehe ich mich. Nur wenn Du die Meinung von diesem Mann annimmst und ohne murren auf das Papier bringst kriegst Du eine entsprechende Note. Und genau dieser Mensch entscheidet über Dein Weiterkommen und Deine Zukunft mit seiner Notengebung, weil Du beim Werken z.B. etwas schlampig mit den Materialien umgegangen bist. Warum nun die Reli-Note den ersten Platz einnimmt, im Zeugnis und ein Vorrückfach ist hat immer noch niemand erklärt.
Gruß
Gerd
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Hallo Hanna,
eigentlich war meine Frage weshalb die Religion einen so hohen Stellenwert hat, dass sie am ersten Platz im Zeugnis steht und einen Schüler die Zukunft entscheident verbauen kann? Frag Dich mal, ob die Kirche doch noch mitregiert? Der Einfluss der Kirche ist extrem umfangreich und das wollte sollte jeder nur hinterfragen.
Gruss
Gerd
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Hallo Kreszenz,
richtig, Reli wird nicht höher bewertet als andere Vorrückfächer. Aber bitte weshalb ist denn Reli ein Vorrückfach und weshalb steht im Zeugnis die Note Reli am ersten Platz? Warum wird Religion nicht als Wahlfach angeboten?
Gruß
Gerd
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Hallo Elke,
gefällt mir, was Du schreibst. Es geht aber um Vorrückfächer und diese sind in einem gewissen Umfang für die Zukunft des Schülers wichtig.
Die Punkte welche Du der Reli zuordnest sind sachlich und könnten auch einem anderen Fach zugeordnet werden. Ich setze diesen Umgang mit sozialem Verhalten gleich.
Es muss nicht eine 6 sein, es reicht auch schon eine 5 wenn ein weiteres Fach mit einer 5 benotet ist. Hier zeigt sich, dass Reli zum Zünglein an der Waage werden kann und ich frage mich warum. Weshalb ist Reli nicht ein Wahlfach? Es sollten die Fragen von mir jeden dazu ermutigen auch über diesen Teil des Lebens nachzudenken und vor allen Dingen diese Umstände zu hinterfragen.
Gruß
Gerd
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Hallo Gerd,
Es sollten
die Fragen von mir jeden dazu ermutigen auch über diesen Teil
des Lebens nachzudenken und vor allen Dingen diese Umstände zu
hinterfragen.
Das ist okay. Und ich verstehe auch deine Bedenken.
Vielleicht hast du das mit der 6 einfach zu extrem
ausgedrueckt - eine schlechte Note, das ist was anderes,
aber um eine 6 in Religion zu kriegen, muss man sich
schon wieder anstrengen.
Gruesse, Elke
Hallo Gerd,
Du hast mich richtig verstanden und den Punkt mit dem
Stadtpfarrer erkannt.
nein, Du hast mich nicht verstanden. Ich hatte keine Probleme mit der Religions note , sondern nur mit dem Unterricht. Schlechte Noten zu vergben hätte auch dieser Stadtpfarrer unter den wenigen Evangelen, die er in Freising hatte, für eine falsche Politik gehalten.
Dein „Fall“ ist sehr häufig und darauf
beziehe ich mich. Nur wenn Du die Meinung von diesem Mann
annimmst und ohne murren auf das Papier bringst kriegst Du
eine entsprechende Note.
Oder wenn Du den Fach-Schwerpunkt wechselst. Warum sollte das schlimm sein? In bzw. mit anderen Fächern macht man das ja auch.
Und genau dieser Mensch entscheidet
über Dein Weiterkommen und Deine Zukunft mit seiner
Notengebung, weil Du beim Werken z.B. etwas schlampig mit den
Materialien umgegangen bist. Warum nun die Reli-Note den
ersten Platz einnimmt, im Zeugnis und ein Vorrückfach ist hat
immer noch niemand erklärt.
Also bei mir am Gymnasium hatte der Stadtpfarrer nichts mit Werken zu tun. Außerdem ist der Vorgang: Nachbeten, was der Lehrer hören möchte, durchaus auch in anderne Fächernm z.B. im Deutschunterricht in den Erörterungen verbreitet. Möchtest Du deswegen Deutsch nicht mehr als Vorrückungsfach haben?
Gruß, Karin
Hallo Karin,
es tut mir leid, aber ich habe einen Unfug geschrieben. Natürlich hat der Pfarrer nichts mit Werken zu tun gehabt, nur wenn beim Werken schon eine schlechte Note ansteht und Reli dazu kommt -mit einer schlechten Note- dann bleibst du sitzen.
Das ist aber alles keine Erklärung warum der Religionsunterricht zum einen am ersten Platz im Zeugnis steht und weshalb Reli ein Vorrückfach ist.
Um mich etwas besser verständlich zu machen verdeutliche Dir bitte das Fach Deutsch. Es ist ein Vorrückfach und Du wirst Dein ganzes Leben die deutsche Sprache mit der Schrift benötigen. Du kannst auch nicht eine andere Sprache für Deutsch wählen, kein Wahlfach. Ganz anders aber bei Reli hier kann dich Reli dein Leben lang begleiten das muss aber nicht unbedingt sein. Zudem kannst du dieses Fach mit einem anderen tauschen, das ist doch ein Indiz dafür, dass Reli nicht so wichtig ist wie es uns vorgemacht wird durch „Vorrückfach“ und Note im Zeugnis am ersten Platz.
Gruß
Gerd
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richtig, Reli wird nicht höher bewertet als andere
Vorrückfächer.
Hallo, Gerd,
Aber bitte weshalb ist denn Reli ein
Vorrückfach und weshalb steht im Zeugnis die Note Reli am
ersten Platz? Warum wird Religion nicht als Wahlfach
angeboten?
auf diese Fragen weiß ich leider keine Antwort. - Warum Religion in Bayern ein Pflichtfach ist, kannst du dieser Seite entnehmen:
http://www.stmuk.bayern.de/km/aufgaben/kirchen/
Warum es ein Vorrückungsfach ist, sollte eigentlich das Ministerium beantworten können (E-Mail-Adresse auf der o. a. Seite).
Zur Reihenfolge der Fächer im Zeugnis hab ich folgende Aussage gefunden:
Bezeichnung und Reihenfolge der Fächer erfolgen nach Regelung des Landes
(Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder
in der Bundesrepublik Deutschland)
Also wird dir das Ministerium vermutlich auch da weiterhelfen können.
Übrigens sollte man nicht übersehen, dass das mit dem Vorrücken auch in die andere Richtung funktioniert: Ich kenne eine Menge Schüler, denen die Religionsnote den Hals gerettet hat …
Gruß
Kreszenz
Hallo
Warum muss ich in Bayern mit einer Sechs in Religion die
Klasse wiederholen?
Warum nicht? Note sechs ist ungenügend.
Warum ist das Zeugnis (Notenaufstellung)
nicht nach dem Alphabet geordnet oder wenigstens nach der
Wichtigkeit der Fächer?
Wer entscheidet über die Wichtigkeit? Und dann wozu auch? Jeder der Zeugnisadressaten (also diejenigen, die das Zeugnis lesen sollen) hat seine eigne Gewichtung. Ein Personalmensch bei der Caritas wird ein Zeugnis anders lesen als ein Personaler bei Kaufhof usw.
Worin liegt der Sinn das Religionsfach so gigantisch hoch zu
bewerten?
Was ist an der Regel: „Wer nichts gelernt hat, muss das Jahr wiederholen, um den Stoff zu lernen“ ‚gigantisch‘? Ausserdem ist Religion kein Kernfach.
Wollen manche Schüler nicht auch einen anderen Beruf
als den eines Theologen ergreifen?
Ja und? Woher weisst Du, wie ein Personaler eines Tages das Zeugnis lesen wird? Eine 6 macht sich nicht gut. Eine 6 in Religion, die mit „nicht meine Überzeugung“ begründet wird, könnte als ein Hinweis auf mögliche Schwierigkeiten im späteren Arbeitsverhältnis gewertet werden. Im Betrieb will man keine Überzeugungstäter, sondern Leute, die ihre Arbeit machen. (Schliesslich bleibt ja noch die Frage, weshalb der Schüler nicht den Ethik-Unterricht besucht hat…)
Ist die Religion nun eine Glaubenslehre oder ein Lernfach?
Letzteres.
Werden jedem, der sich nicht voll und ganz auf den gleichen
Glauben einstellt, schlechte Noten erteilt?
Nein.
Muss der Schüler
seine eigene Meinung verleugnen um die Note zu verbessern?
Nein. Dem Schüler sei geraten, sich die geforderten Fakten anzueignen. Die Aussage: „Katholische Lehrmeinung ist…, evangelische Lehrmeinung ist …, Karl Marx schrieb dazu …“ hat noch nichts mit verleugneter Meinung zu tun.
Was
ist wenn der Schüler nicht den Beruf eines Pfarrers erlernt
und sich weigert alle Aussagen der Religion anzuerkennen?
Ein Wissen über Fakten hat nichts mit Anerkennung der Aussagen einer Religion zu tun.
Ist
er tatsächlich ein schlechter Schüler, bei einem weiteren
Vorrückfach ist er ebenfalls nicht sehr gut?
Es hat den Anschein, dass der Schüler seine Grundeinstellung zum Lernen und zur Schule überprüfen sollte. Es verbleibt nämlich die Frage, weshalb der Schüler nicht das Fach Ethik belegt. Gerade im Hinblick auf eine spätere Berufstätigkeit sollte dem Schüler klar sein, dass er im Leben immer zwischen seiner privaten Meinung, Wissen und von anderen gestellten Aufgaben zu unterscheiden hat.
Ciao R.