Vorteile und Nachteile des dreigliedrigen Schulsystems

Das ist bei mir alles eine Frage des Wollens. Wenn ich will, komme ich mit allen prima zurecht, bloß ist es zu anstrengend, wenn nicht zwingend notwendig.

Hallo

Bezeichnenderweise sind die laut PISA-Studie besten Schulsysteme allesamt Gesamtschulkonzepte.
Selbst in den USA, denen man nun eher weniger sozialistische Gleichmacherei vorwerfen kann, gibt es keine Mehrgliedrigkeit.

Aber die USA, anders als in Finnland, sind immer ziemlich weit am unteren Ende in der Pisa-Studie. Also, nur an der Gesamtschule kann es keinesfalls liegen, da gibt es noch andere Parameter, die man beachten muss.

Ich denke, wenn man möglichst wenige Lehrer auf möglichst viele Schüler haben will, dann ist ein mehrgliedriges Schulsystem schon richtig, nur dürfte es nicht dreigliedrig, sondern viel mehrgliedriger sein. Und dann hätte man sehr kleine Schulen, was wiederum keine Kostenersparnis bringt, oder die Schüler hätten sehr weite Schulwege. Oder man bringt die verschiedenen Schulzweige in einer Schule unter, so dass man in Wirklichkeit ein mehrgliedriges Schulsystem hätte (was bei unseren Gesamtschulen ja auch der Fall ist), nur eben in einem Gebäude.

Oder es müsste überhaupt sehr viel mehr Schüler geben. Aber ob das wiederum Kosten sparen würde, wäre auch die Frage.

Viele Grüße

hallo,

in den usa werden die schüler nicht im klassenverband mit einheitsunterricht unterrichtet, sondern es gibt ein kurssystem, das es den schülern erlaubt entsprechend ihrer fähigkeiten unterschiedliche gewichtungen zu setzen.

außerdem schickt jeder, der es sich irgendwie leisten kann, seine kinder auf privatschulen, die förderprogramme anbieen können.

gruß

m.i.g.

Du willst also sagen, du kannst dich begrenzte Zeit verstellen und deine ziemlich zynische Arroganz verbergen?

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Jo. Wenn’s sein muss oder ich es will, weil mir etwas an irgendeiner Person liegt, geht das ziemlich problemlos.

Ich glaube nicht, dass man das so generell behaupten kann. Das Problem des dreigliedrigen Schulsystems liegt meiner Meinung nach darin, dass es vor langer Zeit entwickelt wurde, sich die Umstände aber inzwischen sehr verändert haben.
Soll heissen: Früher gabs es weniger Schüler mit Migrationshintergrund, mit Sprachproblemen etc. Früher gab es auch bessere Jobaussichten mit Hauptschulabschluss, heutzutage braucht man ja manchmal schon Abitur für ne Ausbildungsstelle (zumindest hab ich den Eindruck).
Ein grosses Problem auf den Hauptschulen ist meiner Ansicht nach die fehlende Integration der Schüler, der schlechte Ruf von Hauptschulen, die sinkende Qualität des Unterrichts (ich habe schon von einem Hauptschullehrer gehört, dass er Rechtschreibfehler in Klassenarbeiten schon gar nicht mehr „ahndet“, weil viele Schüler sonst hoffnungslos durchfallen würden; hierzu möchte ich mal in die Runde fragen: Was kann bei sowas ein einzelner Lehrer machen? Wenn er noch so gut und engagiert ist?).
Die Trennung nach der Grundschule ist vielleicht wirklich etwas früh, ABER: hier ist doch nicht Endstation! Wer sich ins Zeug legt, der kann auch auf eine höhere Schule wechseln! In meinem Abi-Jahrgang war ein Junge (mit Migrationshintergrund), der sich von der Hauptschule bis aufs Gymnasium hochgearbeitet hat! (ja, ein Einzelfall vielleicht, aber das ist doch durchaus möglich). Auf der anderen Seite mussten viele das Gymnasium auch in den unteren Klassen verlassen. Da ist doch noch viel Spielraum!
Und selbst wer auf der Hauptschule bleibt, kann gleich anschliessend den Realschulabschluss nachmachen, und das Abi kann man ja sowieso auf zig verschiedene Arten nachholen (wer das noch nicht weiss, der kann sich hier informieren: http://www.abi-nachholen.net/ :wink: .
Also hin oder her, man kann viel an dem dreigliedrigen Schulsystem herumkritisieren, und teilweise trifft die Kritik auch zu. Aber ich glaube nicht, dass eine schlichte Umwandlung zu Einheitsschulen wirklich die Leistung deutscher Schüler verbessern würde.
Und P.S.: Privatschulen finde ich völlig daneben, denn da haben dann die Kinder von Reichen bessere Aussichten im Leben, während Arme halt auf die „schlechten“ öffentlichen Schulen gehen müssen. Ich hab das schon in Lateinamerika gesehen, wie das läuft und kann das nicht gut finden.

Das dreigliedrige Schulsystem stammt aus dem 18. Jahrhundert. Genau deshalb paßt das heute nicht mehr her. Die DDR hat sich an der weimarer Republik bei der Bildung orientiert.

http://de.wikipedia.org/wiki/Bildungssystem_in_der_DDR

Brot ist Zehntausende Jahre alt und nach wie vor ein Verkaufsschlager :wink: