Wände in der Garage... streichen? kalken?

Hallo,

nach Ewigkeiten hab ich nun endlich eine Garage gefunden, der Zustand ist leider aber nicht so dolle… die Wände sehen ziemlich schmuddelig aus, n bißchen so wie bei mir im Keller ^^

Aber wie bekommt man die wieder schön weiß? Streichen fällt wohl flach… wie sieht es denn mit kalken aus? Das hat mir heute jemand an den Kopf geknallt, konnte mir aber auch nicht erklären wie warum weshalb usw.

Vielleicht kennt sich ja jemand damit aus und kann mir Tipps geben… jetzt bin ich mit der Renovierung meiner Wohnung so gut wie fertig, jetzt gehts an die „Wohnung“ von meinem Baby ^^

Gruß Ines

Achja und nochwas…

der Boden hat auch schon bessere Zeiten gesehen, der Vorbesitzer hat wohl Probleme mit seinem Auto gehabt, denn es sind auch Flecken auf dem Boden, vermutlich Öl… bekomm ich die weg wenn ich einfach Sand drauf kipp oder muss ich da mit härteren Bandagen kämpfen?

Hallo Ines,

Aber wie bekommt man die wieder schön weiß? Streichen fällt
wohl flach…

Warum fällt Streichen flach? Eine abwaschbare Latexfarbe ist doch sehr einfach zu verarbeiten. Natürlich muss der Untergrund trocken und staubfrei sein.

wie sieht es denn mit kalken aus?

Bloss nicht, jedesmal wenn Du die Wand berührst hast Du weiße Streifen in der Kleidung.

Ich bezweifle stark, ob man die Ölflecken aus dem Beton restlos herausbekommt, ohne dass es danach noch schlimmer aussieht.
/t/oelfleck-weg-bloss-wie/1096752/2
Ich würde es so lassen wie es ist oder, wenn die Schönheit wichtig ist, den Boden der Garage streichen. Die Farbe nicht gerade billig und erfordert ein gewisses Maß an Erfahrung.

Gruß Gerold

Hallo Urposter, hallo Gerold,
wenn bereits Ölflecken auf dem Betonboden drauf bzw. drin sind, verbietet sich Streichen von selbst. Öl ist eine trennende Substanz, auf der kein Anstrich hält.
Es gibt immer mal wieder in der Werbung angebliche Supermittel, womit man nach Aussage des Herstellers das Öl aus dem Beton rausbekommen soll, aber in der Praxis habe ich derartiges noch nicht erlebt. Kein Handwerker, der in die Gewährleistung muß, wird auf derartig verschmutzem Untergrund mit Garagensiegel arbeiten, mal abgesehen, dass Garagen i. a. nicht immer trocken genug sind. Für eine Fußbodenbeschichtung gilt eine max. Restfeuchtigkeit des Untergrundes von ca. 3%. Nur eine Bodenfarbe verbietet sich, da diese nicht reifenfest/weichmacherfest sind. Diese Aussage trifft auch für heizölfeste Anstriche zu.
Also sollte der UP im eigenen Interesse besser die Finger davon lassen. Das spart Zeit, Nerven und vor allem viel Geld.
MfG LM

Hallo, der Bekannte meint wahrscheinlich Geleimte Wandfarbe oder Schlemmkreide.
Hat den Vorteil, saubillig zu sein, kann außerdem bei unebenenen Wänden mit der Malerbürste aufgetragen werden, und man versaut nicht’s (abwaschbar) im Gegensatz zu Latex. Das kriegst du nie wieder ab.
Das wäre eigentlich die erste Wahl für Keller, Garagen etc…
Und übrigens, getrocknet ist es abriebfest, also nischt mit Anschmieren.
Deswegen heißt’s ja auch „geleimt“.

Zum Fußboden, laß es wie’s ist, oder überstreiche es mit Betonfarbe.
Alles andere ist mühsam, es gibt so einen Sand, den auch die Feuerwehr benutzt, aber ich nehme mal an, die Flecken sind schon lange eingetrocknet. Irgend wann verschwinden sie.

Grüße!

Hallo!
Gehe mal mit dem Nasen Finger über die Gestrichene Farbe, wenn der dann nicht weiß ist besorgst Du dir eine Dispersionfarbe und streichst die Wände damit.

Gruß sepp.

Hallo,

ich will den Boden nicht irgendwie aufarbeiten oder so, sondern einfach nur das Öl entfernen, sieht noch recht frisch aus, deshalb dachte ich daran einfach Sand draufzukippen und rauszufegen… Der Boden muss ja keinen Schönheitspreis gewinnen, darum gehts ja nicht, sollte halt nur ne saubere Substanz haben.

Zu den Wänden… Streichen will ich wie gesagt eigentlich nicht… ist ja keine Wohnzimmerwand, sondern Stein. Und Latexfarbe wird ja selbst in Wohnungen nicht gern gesehen, weil es soweit ich weiß, ne Riesenschweinerei ist das wieder abzubekommen.

Ich weiss nicht, warum alle so negativ gegen Kalkfarben eingestellt sind? Ich hab nochmal ein bißchen gegoogelt und es erscheint mir eigentlich optimal.

Z.B. hier:

_Die einfachste, natürlichste und wirkungsvollste Art, Schimmel aus der Wohnung dauerhaft fernzuhalten, ist die Verwendung von reinen Kalkputzen und reiner Kalkfarbe.
Das ist bei anerkannten Baufachleuten und Wissenschaftlern längst unbestritten. Denn- Schimmelpilze können auf natürlichem Kalkputz nicht überleben, da er stark alkalisch ist.

Gebrannter Kalk ist seit der Antike als effektives Baumaterial bekannt. Ohne Kalk gäbe es weder die chinesische Mauer noch die Cheopspyramide. Auch in der römischen Baukultur nehmen Kalkputz und Kalkfarbe eine Schlüsselstellung ein. Von der römischen Villa bis zur prachtvollen Freskenmalerei. Und schon die Römer wussten, dass Kalkputz und Kalkfarbe die natürlichste und beste Methode ist, Schimmel aus Wohnräumen fernzuhalten. Diese Vorteile von Kalk gerieten im Mittelalter wieder in Vergessenheit.
Lediglich Bauern nutzten noch vielfach das Tünchen mit Kalk zur Desinfektion und Schimmelvorbeugung in Wirtschaftsgebäuden und Wohnungen.

Erst in unserer Zeit wurde Kalkputz als idealer Schutz und zur herausragenden dekorativen Gestaltung wiederentdeckt.
Kalkputz ist zwar etwas langsamer zu verarbeiten.
Er ist dafür aber widerstandsfähiger, desinfizierend und eignet sich darüber hinaus ganz hervorragend für dekorative Oberflächen._

oder

_Durch seine natürliche Alkalität wirkt Kalk desinfizierend und ist hervorragend diffusionsfähig (im Volksmund als “atmungsaktiv” bezeichnet). Die Gefahr einer Schimmelbildung wird daher weitgehend reduziert. Kalk reinigt außerdem die Luft und sorgt für ein gesundes Raumklima.
Farbtechnisch gesehen bietet Kalk enorme Vorteile. Kalk ist Pigment und Binder in einem. Neuentwickelte Herstellertechniken für die Verbesserung der Verarbeitungsmöglichkeiten, auch für Haftung und Wischfestigkeit, machen den Kalk zu einem unübertroffenen Farbanstrich.
Nicht nur im privaten ‘Häusle’, Kalkfarben haben in der Denkmalpflege eine besondere Bedeutung. Ganze Stadtbilder sind von Kalkfärbetechniken geprägt.

Besonders hervorzuheben ist die Leuchtkraft der Kalkfarben, die von modernen Farben nicht erreicht wird. Ein Kalkanstrich wird mit den Jahren nicht hässlich, er bekommt durch Veränderung der Farberscheinung durch Nachdunkeln, Transparenzintensivie-rung und Verwitterung eine für den Kalk charaktersierendes Patina._

Hallo,
ich würde meine Garagenwände auch kalken! Meinen Keller streiche ich alle zwei Jahre mit Kalk raus.
Das Rezept dafür?
Auf 5 Volumenteile Sumpfkalk
1 Vt. einser Sand aus der Kiesgrube.
(für den ersten Anstrich 1 Eßlöffel Leinöl zugeben)
alles gut verquirlen und so weit verdünnen, daß wenn man den Finger rein steckt, grade mal die Haut durch die Farbe zu sehen ist.

Das wichtigste ist die zu streichende Wand mit der Gartenspritze gut befeuchten und dann streichen. Die Kalkschlämme soll eigentlich mehr „aufgelegt“ werden, mit der Bürste, so Strich an Strich. Zunächst sieht die gestrichene Wand mal nicht weiß aus. Beim Auftrocknen wird der Anstrich deckender. Umrühren nicht vergessen, der Sand setzt sich ab.
Pflege: Nun sollte mindestens zweimal täglich, besser morgens, mittags und abends die Wand wieder mit der Gartenspritze benebelt werden, so daß der Kalk wieder durchscheinend ist, aber das Wasser nicht an der Wand runterläuft. Nach zwei bis drei Tagen kann auf die wieder angefeuchtete Wand der nächste Anstrich mit gleicher Vorgehensweise aufgebracht werden.
Pflege wie nach dem ersten Anstrich.
Nach zwei Anstrichen sollte die Wand weiß sein und vor allem nicht kreiden, denn das ist von der Pflege abhängig. Nur zu rasch getrockneter Kalk hinterläßt Spuren an Kleidung und Haut.

Der Untergrund darf nicht mit einem Anstrich versehen sein, der das Wasser, das zur Probe aufgespritzt wird nicht aufsaugt.

darkersidejewel hat da ne super Einstellung!

viel Erfolg wünscht
Marga

Hallo,

deshalb dachte ich daran einfach Sand draufzukippen und
rauszufegen…

Mach doch einfach. Ist ja nicht viel Arbeit und schaden kann’s auf keinen Fall.

Zu den Wänden… Streichen will ich wie gesagt eigentlich
nicht…

Ob Latex oder Kalk, streichen ist es beide Male.

Latexfarbe wird ja selbst in Wohnungen nicht gern gesehen,
weil es soweit ich weiß, ne Riesenschweinerei ist das wieder
abzubekommen.

Völlig richtig. Und nachdem ich das in zwei Räumen hinter mir habe, bin ich zur Erkenntnis gekommen: auf Tapete okay, auf Putz nie wieder!

Ich weiss nicht, warum alle so negativ gegen Kalkfarben
eingestellt sind?

Keine Ahnung. Vielleicht überholtes Wissen?
Ich habe in einem zum Büro ausgebauten Kellerraum Schimmel gehabt - Rauhfasertapeten mit Latexfarbe gestrichen, auf dem Boden Laminat mit Plastikfolie und Plastiktrittschalldämmung. Prima, wie die Boden- und Wandfeuchtigkeit zunächst hinter den Fußleisten vorkam und dann hinter dem Sofa nach oben kroch.
Nun habe ich einen geölten Holzfußboden auf Lattenunterbau, mit Isofloc gedämmt. Und die Wände (stellenweise neu verputzt, untenrum, etwas mehr als einen Stein hoch bis zur Oberkante der Horizontalsperre mittels Dichschlamm abgesperrt) sind mit Kalkfarbe gestrichen. Super zu verarbeiten - wenn man Geduld hat. Es sieht nämlich zuerst so aus, als würde das Zeug gar nicht decken. Das kommt erst beim Abbinden. Also nicht erschrecken. Und das besondere an der verwendeten Farbe: da ist etwas Leinöl und ein Prozent Buchenspäne drin. Das bewirkt, dass da nichts abfärbt - also der größte Kritikpunkt beseitigt. Und durch die Kalkfarbe und den Holzfußboden mit der Papierisolierung kann die Feuchtigkeit ganz einfach an die Raumluft abgegeben werden, es entsteht keine Staunässe mehr. Dazu der Ph-Wert der Kalkfarbe, da schimmelt nichts mehr. Und gut aussehen tut’s auch noch. :wink:
Gruß
loderunner

Ich weiß nicht, ob du meinen Beitrag schon gelesen hast, ich bin sehr für Kalkfarben.
Für den Innenbereich empfehle ich allerdings wirklich Geleimte Wandfarbe. Die ist auch auf Kalkbasis, aber abriebfest.
Die Farbe, die du meinst, kenne ich nur für den Außenbereich, für ausgemauertes Fachwerk zum Beispiel oder Ställe.

Hallo, klingt sehr interessant. Mich würde interessieren, wo der Vorteil gegenüber Schlemmkreide ist. Ist doch ziemlich arbeitsaufwändig.

Außerdem datf der Untergrund kein Mauermörtel oder gar Beton sein.
Mein Patenonkel wohnte in einem alten Fachwerkhaus und hat das regelmäßig gemacht. Der Untergrund war Lehmputz.

Ich würde wirklich Schlemmkreide empfehlen, einfach zu verarbeiten (Bürste, Rolle etc.), billig und dauerhaft, übrigens auch überstreichbar.

Dispersionsfarben oder Latex auf eine blanke Wand - Hände weg!

Hallo, klingt sehr interessant. Mich würde interessieren, wo
der Vorteil gegenüber Schlemmkreide ist. Ist doch ziemlich
arbeitsaufwändig.

Leimfarbenanstriche würde ich bei stärkerer Nutzung verwenden weil man sozusagen den „angesammelten Dreck“ wieder abwaschen kann. Überstreichen läßt sie sich nicht so gut, denn umso besser das geht, ist sie der Dispersion nähergerückt. Trotzdem ist sie eine gute Alternative zum Kalk

Außerdem darf der Untergrund kein Mauermörtel oder gar Beton
sein.

Stimmt nicht, Kalk ist speziell für Putzuntergrund (siehe Fresko) geeignet und hält auch auf Beton gut, wenn Sand zugegeben ist.

Mein Patenonkel wohnte in einem alten Fachwerkhaus und hat das
regelmäßig gemacht. Der Untergrund war Lehmputz.

Da würde ich auch gerne wohnen!

Ich würde wirklich Schlemmkreide empfehlen, einfach zu
verarbeiten (Bürste, Rolle etc.), billig und dauerhaft,
übrigens auch überstreichbar.

Der Vorteil von Kalk ist

  1. die gute Schimmelresistenz,
  2. sehr oft überstreichbar, bevor die ersten Stellen abblättern.
  3. sehr kostengünstig und unbegrenzt (frostfrei) lagerbar.

Dispersionsfarben oder Latex auf eine blanke Wand - Hände weg!

Da stimme ich voll und ganz zu.

mfG
Marga