Wahrscheinlichkeit zu leben

noch erstaunlicher!
Hallo El Borbah,

mir ist heute etwas noch Unwahrscheinlicheres passiert! Ich habe um 14.53 Uhr an 3 grüne Kojoten gedacht! Dabei war die Wahrscheinlichkeit, dass ausgerechnet ich ausgerechnet am 29. Juli 2013 um 14.53 Uhr ausgerechnet an 3 grüne Kojoten denke, extrem unwahrscheinlich!

Unglaublich, was alles so passiert!

Karl

Hallo,

Aber warum meins, hier und jetzt ?
Hat die Natur einen Mechanismus, welcher zwingend „meins, hier und jetzt“ setzen :mußte ?

Darüber kann man auch Streiten. Determinumus oder doch nicht?
Meine Meinung ist: Es gibt keine vorherbestimmung. Die Anzahl der Möglichkeiten scheint unendlich und damit ist der Gang der Dinge prinzipiell nicht vorhersagbar.

Interessant ist aber, ob die Entwicklung von Leben gesetzmäßig ist und ob Leben mit Bewußtsein in diesem Universum normal oder nur die Ausnahme ist.

Und wenn man deine Fragen weiter treibt, kommt man zu:

  • Gibt es Gott?
  • Was war vor dem Urkanll und was ist außerhalb des Universums usw.
    Das alles ist meiner Meinung nach nicht beantwortbar.

Richtig, aber warum auch das ICH an sich,das Ich-Bewußtsein ?

Über den Sinn des Universums und den Sinn unseres Sein braucht man IMHO auch nicht weiter nachdenken. Es führt höchstens zu religiösen Erklärungen aber zu keinem rationalem Ergebnis.
Gruß Uwi

Hallo,

ich hab eigentlich keine Ahnung von
Wahrscheinlichkeitsrechnung, oder Philosopie, aber wenn ich
dich richtig verstehe, glaube ich, da einen Denkfehler zu
erkennen.

Wie ich weiter unten geschrieben hab, umfasst unsere
Lebenspanne einen verhälnismäßig geringen Zeitraum. Die Zeit
vor unserer Geburt und die Zeit nach unserem Tod ist
(ungefähr) unendlich.

Du denkst also, weil die „gesamte Zeit“ unendlich viel größer
ist, als die Zeit, in der du lebst, ist die Wahrscheinlich,
tatsächlich zu dem Zeitpunkt geboren worden zu sein, an dem du
geboren wurdest, extrem gering. Es hätte ja genausogut jeder
andere Zeitpunkt sein können. Der tatsächliche Zeitpunkt
deiner Geburt steht als den unendlich vielen anderen
Zeitpunkten gegenüber, die genausogut hätten möglich sein
können. Richtig?

Ja, so ungefähr könnte man es ausdrücken.
Wobei es aber nicht so sehr um den Zeitpunkt der Geburt und der damit möglichen Verbindung zum Wesen und Charakter einer Person, sondern einfach nur um das Amlebensein.

Das stimmt aber doch nur dann, wenn
tatsächlich jeder andere Zeitpunkt genauso möglich gewesen
wäre. Das ist aber doch eigentlich ziemlich offensichtlich
nicht so. Glaubst du wirklich, dass DU auf vor 100 oder 1000
Jahren hättest geboren werden können? Wärst das dann
tatsächlich DU? Ich weiß nicht, welche Vorstellung du davon
hast, wer DU eigentlich bist, was DICH eigentlich ausmacht.
Eine besonders genaue Vorstellung hab ich davon
zugegebenermaßen auch nicht. Aber ich gehe ziemlich sicher
davon aus, dass ICH nur von meinen Eltern auf die Welt
gebracht werden konnte. Insofern wäre es allenfalls möglich,
dass ich ein paar Jährchen früher oder später geboren worden
wäre, mehr nicht. Da aber meine Schwester dieselben Eltern
hat, ist auch das eher unwahrscheinlich. Wahrscheinlich bin
ICH nur deshalb ICH, weil ich eben genau zu dem Zeitpunkt
geboren worden bin und dieses und jenes in meinem Leben erlebt
habe. Hätte ich das nicht, wäre ich jemand anders. Ich will da
jetzt keine Grenze ziehen, und sagen, dass meine Mutter, hätte
sie einen Tag früher geboren (vielleicht weil die Wehen aus
irgendeinem Grund gezielt herbeigeführt worden wären), jemand
anders auf die Welt gebracht hätte. Aber trotzdem gehe ich
davon aus, dass das stimmt, dass mein ICH bestimmt wird, von
der Zeit, in der mein Leben stattfindet. Deshalb ist es
Unsinn, zu fragen, ob ICH nicht auch zu einer anderen Zeit
gelebt haben könnte.

Das ist sehr interessant was du da ansprichst. ES geht um die Frage, ob ich ich wäre, wäre ich zu einem anderen Zeitpunkt geboren worden.
Was wäre, wenn an dem Tag, an dem ich gezeugt wurde, meine Eltern durch einen Telefonanruf während des Geschlechtakts gestört worden wären? Wenn dadurch das Sperma meines Vaters die Eizelle meiner Mutter fünf Minuten später befruchtet hätte, wäre ich dann überhaupt geboren worden oder ein Anderer? Oder wäre ich dann nicht der der ich bin, weil sich die Situation geändert hätte und dadurch die Befruchtung anders verlaufen wäre und ich dann eine andere Kombination von Genen erhalten hätte wodurch ich dann ein anderes Aussehen, andere Charakterzüge oder ein anderes Geschlecht erhalten hätte?
Oder wäre ich dann garnicht geboren worden sondern ein Anderer? So wie ich ja auch nicht meine Geschwister bin die sie ja selbst sind? Oder der ich nicht mein Bruder bin der nie geboren wurde weil meine Eltern sich dazu entschlossen haben keine weiteren Kinder mehr zu bekommen?
Es ist auch eine Frage nach dem Bewusstsein, was das überhaupt ist? Warum bin ich ich und du du und nicht umgekehrt?
Natürlich sehen wir unser Ich(-Bewusstein) als etwas vollkommen selbstverständliches obwohl wir damit nicht auf die Welt gekommen sind. Irgendwann war unser Gehirn ausgebildet genug bis wir, etwa im Alter von einem Jahr, erkennen konnten, dass wir ein Ich sind und die Anderen die Anderen sind. So wie unsere Körper voneinander getrennt sind, sind auch unsere Bewusstseins voneinander getrennt. Unser Gehirn ist Teil unseres Körpers und in unserem Gehirn entsteht unser Bewusstsein.
Aber vielleicht macht uns unser Gehirn da nur was vor. Vielleicht ist unser Ich nur Resultat einer Logik die sich aus der Erkenntnis ergibt, dass unsere Körper individuelle Einheiten bilden. Wenn mir der Fuß weh tut, kann ich keine Rückschlüße auf die Befindlichkeit der Füße anderer ziehen. Weil mein Fuß weh tut, tut er nicht auch Anderen weh sondern nur mir.
Es soll irgendwo einen Pilz geben, dessen Konsum das Bewusstsein ändert in der Form, dass der Konsument nicht mehr sein Ich trennen kann von den Ichs der Anderen. Er empfindet das Zusammensein mit anderen Personen als ein einziges Wir. Was aber eigentlich nicht sein kann, weil ja sein Körper von den Körpern der Anderen getrennt ist, so wie das auch mit seinem Gehirn, in dem sein Bewusstsein existiert, von deren Gehirnen getrennt ist. Es muss also einen Ort im Gehirn geben in dem das Ich-Bewusstsein lokalisiert ist und durch den Konsum dieses Pilzes wird dieses Gehirnareal temporär beeinflusst oder sogar deaktiviert.
Ich hab auch mal gelesen, und weiss nicht sicher ob das stimmt, dass einmal versucht wurde bei einer Reihe von Patienten Epilepsie zu heilen indem man ihre Gehirnhälften voneinander trennte. Das Reslutat war, dass die eine Körperhälfte nicht wusste was die andere tat. Was ist da geschehen? Waren da dann zwei Ichs in einem Körper?

Hallo,

Das ist ja gerade der Punkt.
Um auf den Lottogewinner zurück zu kommen: Die Menschen die
jetzt in der Gegenwart lebendig sind, sind alle Lottogewinner.

??? Verstehe den Zusammenhang nicht.
So mancher wird das nicht so sehen.

In welchem Zusammenhang willst du das so verstehen?

Weil sie Alle betroffen sind von dem unwahrscheinlichen Fall, dass sie ausgerechnet jetzt leben und nicht zu denen gehören die schon tot sind oder noch nicht geboren wurden.

Die Gegenwart ist der jetzige Zeitpunkt.

Ja und?
Das Problem deiner Frage war doch, dass du deine Existenz mit
dem Begriff der Gegenwart verknüpft hast.
Du meintest, das es ja so erstaunlich ist, dass du gerade
jetzt lebst.

Ja, wieso bin ich nicht einer von denen die schon lange tot sind? Eines Tages werde ich zu denen gehören die tot sind, deren Bewusstsein nicht mehr vorhanden ist, aber jetzt im Jetzt, in der Gegenwart ist das nicht der Fall.

Ich sage, es ist ein ganz logischer Zusammenhang.
Die Katze hat logisch dort Löcher im Fell, wo sie Augen hat.

Dass das Fell der Katze dort Löcher hat wo ihre Augen sind, mag logisch sein. Aber indem du etwas Logisches nennst, kannst du damit keine Logik bezüglich einer anderen Sache beweisen die in keinem Zusammenhang mit der ersten Sache steht. Du könntest nur sagen, dass es ebenso logisch sei wie Dieses oder Jenes, aber damit beschreibst du nur den Grad der Logik und belegst sie nicht.

Genauso logisch ist es, das du jetzt in der Gegenwart leben
mußt, anderfalls
könntest du darüber nicht verwundert sein.

Du ziehst vom Einen einen Rückschluß auf das Andere und willst damit eine Logik herstellen. Es ist so als würdest du sagen, dass der Ball rund ist. Wäre er nicht rund, wäre er kein Ball. Und weil der Ball ein Ball ist, ist seine Rundheit bewiesen. Aber müsste man nicht erstmal überprüfen ob der Ball wirklich rund ist bevor man ihn als Ball bezeichnen kann?

Die Gegenwart ist eine Sache, die auch
vorhanden ist ohne eine menschliche Wahrnehmung.

Da das Wort „Gegenwart“, wie jedes Wort nur eine menschliche
Schöpfung ist,
könnte es ohne menschliche Wahrnehmung wohl schwerlich
existieren.

Wenn man Gegenwart wie hier,
http://de.wikipedia.org/wiki/Gegenwart
als Zeit definiert, in der alle Ereignisse stattfinden, kann
man sich das zwar auch ohne Menschen denken, aber dann gäbe es
diese gegenwärtige Diskussion immer noch nicht.

Da eine Uhr,
wenn sie richtig funktioniert, die aktuelle Uhrzeit anzeigt,
ist sie im Prinzip auch ein Gegenwartsanzeiger. Angenommen die
Uhr fünktioniert für immer, dann wird sie auch dann noch die
Gegenwart „messen“, wenn es im Universum kein Leben mehr gibt.

Ich denke, du lehnst dich mit deinen Definitionen etwas weit
aus dem Fenster.
„Gegenwart messen“ ist aber sicher keine Funktion einer Uhr.

Tatsächlich ist es kaum möglich zu definieren was Gegenwart genau ist. „Gegenwart“ ist ein menschlicher Begriff für etwas Abstraktes. Gegenwart noch nicht Vergangenheit und war einmal Zukunft. Ab wann hört die Gegenwart auf Gegenwart zu sein und wird somit zur Vergangeheit? Es kann sich nur um einen abstrakten, weil unendlich kleinen Zeitpunkt handeln.
Die Uhr ist erstmal nur ein mechanisches Gerät das von Menschen erdacht und gebaut wurde um die Zeit anzuzeigen. Die Uhr misst Zeit indem ihre Mechanik gleichmäßig immer die gleichen Vorgänge wiederholt was zu einem Ticken führt. Der Sekundenzeiger, der durch sein gleichmäßiges Bewegen auf dem Ziffernblatt das Ticken verursacht, zeigt die Sekunden an zu denen das Ticken der Uhr stattfindet. Die Uhr würde aber auch dann als Gerät funktionieren ohne ihre Funktion zu erfüllen, wenn sie keine Zeiger und kein Ziffernblatt hätte. Oder wenn du deine Armbanduhr in eine Kiste legst und den Deckel zu machst, so dass du die Uhr nicht mehr sehen kannst, dann vergeht trotzdem die Zeit in der Kiste sowie wie sie das auch ausserhalb der Kiste tut.
Die Uhr zeigt aber eine ganz bestimmte Zeit an und zwar die aktulle. Sie zeigt nicht die vergangene Zeit an, oder wenn sie das täte, dann würde sie nachgehen und somit ihren Zweck (das Anzeigen der aktuellen Zeit) durch eine Fehlfunktion nicht erfüllen. Und wenn sie vorgeht, dann zeigt sie eine Zeit an die es noch garnicht gibt, weil diese Zeit eine zukünftige ist und in ihr noch keine Ereignisse stattfinden konnten.
Und wenn du hörst wie die Uhr tickt, dann ist der mechanische Vorgang, der das Ticken verursacht hat, schon vergangen und liegt somit in der Vergangenheit. Und wenn du auf den nächsten Tick wartest, findet dein Warten auf ein zukünftiges Ereignis in der Gegenwart statt.
Du könntest auch einen Faltkalender an die Wand hängen und diesen kleinen, roten Rahmen auf den aktuellen Tag schieben. Und morgen, nachdem du aufgestanden bist, könntest du den Rahmen einen Tag weiter schieben um somit den aktuellen Tag, der in der Gegenwart stattfindet, anzuzeigen.
Die Uhrzeit und das Datum sind nur relativ willkürlich gewählte Werte die sich aus der Natur der Dinge ergeben. Etwa die Rotation der Erde um ihre eigene Achse oder ihre Rotation um die Sonne. Man könnte genauso gut sagen, dass ein Tag 48 Stunden hat die Jeweils 5 Minuten dauern. Dann würden sich nur die Dimensionen der Zeiteinheiten ändern, aber auf den Fortschritt der Zeit und auf das Wesen der Gegenwart hätte das keinen Einfluss.

Leschs Spruch hat insofern mit dem Verständnis für das Phänomen des
Zufalls zu tun, dass die Löcher im Fell der Katze nicht
zufällig an den Stellen sind wo sie sind.

Siehst du!
Und warum wunderst dich darüber, das du gerade jetzt lebst?

Weil die Katze nichts damit zu tun hat. Die hat nämlich ihr eigenes Leben.

Sex als kausale Logik
Ich sehe den Begriff „Lottogewinn“ positiv, wie es allgemein üblich ist. Wenn du es als Gleichnis des Zufalls neutral werten möchtest, hast du natürlich recht. Auf der anderen Seite steht gegen deine gedankliche Spekulation der Unwahrscheinlichkeit gerade jetzt zu leben, der Sex deiner Eltern als die kausal Logik, denn es ist eher wahrscheinlich als unwahrscheinlich, dass durch ständigen Sex deiner Eltern irgendwann so etwas wie du entsteht.
Grüße PROLET!

Uwi hatte als Ersten den Begriff des Lottogewinns gebraucht um zu verdeutlichen, dass es für einen Einzelnen sehr unwahrscheinlich ist im Lotto zu gewinnen, aber dass es wahrscheinlich ist, dass Irgendjemand im Lotto gewinnt, wenn es eine große Anzahl von Lottospielern gibt.
Wie gesagt habe ich dann diesen Begriff des Lottogewinns weiter benutzt als Allegorie für etwas das sehr unwahrscheinlich ist.

Wenn deine Eltern ständig Sex haben, dann ist es nicht nur sehr wahrscheinlich, sondern sogar ziemlich sicher, dass es früher oder später zu Nachwuchs kommt (vorrausgesetzt sie sind beide fruchtbar). Es wird dann „so etwas wie du“ entstehen, aber es DU wirst nicht nochmal entstehen. Und dass ausgerecht DU entstanden bist nachdem deine Eltern Sex hatten, war nicht unbedingt zu erwarten. Es hätte ja auch erst dein Bruder oder deine Schwester „entstehen“ können und dann noch ein Bruder oder eine Schwester und dann vielleicht DU. Oder vielleicht auch nicht DU sondern ein weiterer Bruder oder eine weitere Schwester. Warum bist du es der geboren wurde und nicht ein Anderer?

Kategorienirrtum
Hi.

Ich hab vor einiger Zeit mal irgendwo gelesen, dass es unwährscheinlich sei jetzt gerade zu leben. Also wenn man davon ausgeht, dass man nur einmal für relativ kurze Zeit lebt (angesichts der Unendlichkeit der Zeit), es doch sehr unwahrscheinlich ist, dass man das ausgerechnet jetzt in der Gegenwart tut.

Irgendwie ist noch keiner darauf gekommen, dass der ganze Frageansatz falsch sein könnte. Man argumentiert mit Kategorien wie Wahrscheinlichkeit und Zufall, ohne die Grundkategorie „Ich“ in Frage zu stellen. Genau diese Kategorie, auf der deine Frage und alle erwidernden Argumentationen gründen, könnte aber nur eine scheinhafte sein. Postuliert man eine Art ´universelles Bewusstein´, das sich in jeder Ich-Konstruktion partikular manifestiert, dann löst sich das Rätsel als Scheinrätsel auf: Dieses Bewusstsein ist raum- und zeitlos, die Ichs aber existieren - wie Masken oder Schablonen - im transzendentalen Kontext von Raum und Zeit. Von daher lebe „ich“ nicht ´ausgerechnet jetzt´, denn das Ich ist nur eine der Formen, in welcher sich die zeit- und raumlose Substanz „Bewusstsein“ manifestiert (es gibt auch prä- und trans-ichhafte Bewusstseinsformen). Raum und Zeit wurden von Kant als transzendentale Ich-Konstrukte kompromittiert. Auch Hegel erkannte klar, dass das Ich nur ein Reflex des ´absoluten Geistes´ ist. Im asiatischen Osten war man mit dieser Einsicht schneller, man wusste es dort schon vor Jahrtausenden, z.B. im Vedismus.

Die Theorie vom universellen Bewusstsein zugrunde gelegt, ist die Verwunderung darüber, dass „ich“ ausgerechnet hier und jetzt lebe, gegenstandslos. Eine verwandte Frage wäre: Warum bin ich ausgerechnet ich? Auch sie löst sich durch die Kategorienkorrektur in Nichts auf. Wenn es nur ein Bewusstsein gibt, dann bildet es die substantielle Grundlage von jedem Ich.

Chan

:-----------------P
… man kann alles durch sinnfreie Beweisführungen ins absurde ziehen.

Wenn man sich die Kurve der Entwicklung der Weltbevölkerung anschaut, ist die Wahrscheinlichkeit, ausgerechnet in den letzten 200 Jahren auf die Welt gekommen zu sein, sogar sehr hoch.

Naja, da machst du einen kleinen Denkfehler. Es gibt immernoch mehr tote als lebende Menschen.

Das ist ja gerade der Punkt.
Um auf den Lottogewinner zurück zu kommen: Die Menschen die
jetzt in der Gegenwart lebendig sind, sind alle Lottogewinner.
Und ihre Wahrscheinlichkeit „im Lotto gewonnen zu haben“ liegt
nicht bei 1:140.000.000 sondern ungefähr bei eins zu
unendlich.

Aber wieviele Säuglinge, Kinder, junge Menschen sind währenddessen gestorben? Vielleicht hattest du auch schonmal die eine oder andere Situation im Leben, wo dann gottseidank doch nichts passiert ist. Und nur darum bist du noch da und kannst dich drüber wundern.

Manche von denen, die sich wundern, nennen das ganze Gott, und meinen, dieser hätte ein besonderes Auge auf sie geworfen.

Hallo,

die „Regenwahrscheinlichkeit“ fällt mir dazu ein.
Die liegt nie bei 100% oder bei 0% und führt ausschliesslich dazu das die Vorhersage nun immer richtig ist - ohne Mehrwert für den Verbraucher.
Entweder es regnet oder es regnet nicht.
Liegt die RW bei 1% und es regnet - dann sind halt die 1% eingetroffen …
Früher hieß es: morgen regnets, oder es regnet nicht, oder man weiß es nicht genau.
Da konnte sich die Vorhersage noch irren und man konnte sauer sein, das man wegen „denen“ keinen Schirm eingepackt hat.
Heute kann man „denen“ keinen Vorwurf mehr machen und wer den Schirm nicht dabei hat ist selber schuld …
Ja, ja, die Wunderwelt der Statistik.

Grüße
K.

Die gleiche Geilheit?
Was hilft mir dein Glaube von einem „Einheitsbewusstsein“, wenn „ich“ Steuern bezahlen muss, „ich“ meinen Job verliere, hungrig, müde bin, und geil? Was hilft „mir“ dein Glaube an ein „universelles Bewusstsein“ dann, außer einem Trost, wie bei einer Religion? Was ist der Unterschied zwischen „dir“ und „mir“, alles nur Illusion? Hast du den gleichen Job, den gleichen Hunger, die gleiche Geilheit, wie ich? Und warum, wenn alles gleich sein soll, will dein „universelle Bewusstsein“ es denn, sich in so vielen verschiedenen Existenzen zu manifestieren?
Grüße PROLET!

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Naja, da machst du einen kleinen Denkfehler. Es gibt immernoch
mehr tote als lebende Menschen.

Und vor allem wird es in der Zukunft mehr lebende Menschen geben als in der Gegenwart (vorrausgesetzt, dass die Menscheit nicht demnächst ausstirbt), also nicht nur mehr Menschen die gleichzeitig leben, sondern in der Zukunft werden mehr Menschen geboren werden als jemals Menschen irgendwann gleichzeitig gelebt haben und leben werden.

Von daher wird es immer am unwahrscheinlichsten sein in der Gegenwart zu leben… auch in der zukünftigen Gegenwart.

Es wäre hilfreich du würdest die Wunder der Statistik auf das eigentliche Thema anwenden.

Und was bringt es mir, dass die Zeit nur eine Illusion ist, wenn ich gerade den Bus verpasst habe?

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Manche von denen, die sich wundern, nennen das ganze Gott, und
meinen, dieser hätte ein besonderes Auge auf sie geworfen.

Ich bin jedenfalls Atheist.

Und wie bereits erwähnt: Ich will hier niemanden von einer These überzeugen die garnicht von mir stammt. Erstmal würde mich interessieren von wem die These ist (Es wurde gemeint sie wäre von Richard Dawkins, aber ich könnte mir nicht erklären wieso Dawkins diese These vertreten wollte. Ich könnte mir höchsten vorstellen, dass Dawkins diese These zitiert hat, sie also von jemand anderem stammt, um sie zu widerlegen).
Und zweitens hätte ich gerne eine einleuchtende Erklärung, warum diese These Unfug ist. Es reicht mir nicht, wenn Jemand die Prinzipien der Wahrscheinlichkeit oder der Statistik erklärt - ich bilde mir ein diese bereits verstanden zu haben.

Die Probleme in diesem Thread sind meiner Meinung folgende:
Teilweise eine unterschiedliche Auffassung vom Phänomen der Gegenwart. Und die mangelhafte Definition vom Ich (oder vom Bewusstsein).

Bei aller Wahrscheinlichkeitslehre bleibt für mich immernoch die Frage nach meinem eigenen Ich und dem Warum. Wieso bin ICH jetzt und wieso war ich nicht schon oder wieso werde ich nicht erst sein?
Eines Tages werde ich nicht mehr sein, das ist klar. Dann gehöre ich zu der wachsenden Gruppe von Menschen die tot sind. Aber was ist dann? Wird es dann so sein wie es war als ich noch nicht geboren wurde? So wie in der Zeit an die ich keine Erinnerung habe weil ich da noch garkein Bewusstsein hatte? Wird die Nichtexistenz für immer anhalten? Wenn ja, ist es dann nicht äußerst unwahrscheinlich, dass ich gerade jetzt existiere?

Hallo ElBorbah,

Naja, da machst du einen kleinen Denkfehler. Es gibt immernoch
mehr tote als lebende Menschen.

Und vor allem wird es in der Zukunft mehr lebende Menschen
geben als in der Gegenwart (vorrausgesetzt, dass die Menscheit
nicht demnächst ausstirbt), also nicht nur mehr Menschen die
gleichzeitig leben, sondern in der Zukunft werden mehr
Menschen geboren werden als jemals Menschen irgendwann
gleichzeitig gelebt haben und leben werden.

Von daher wird es immer am unwahrscheinlichsten sein in der
Gegenwart zu leben… auch in der zukünftigen Gegenwart.

Zu Deiner falschen Aussage dass in der Zukunft mehr Menschen leben werden siehe:

https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/…

Und dasselbe Bild ergibt sich für die WELT-Bevölkerung. An 2030 geht´s bergab !!

Und das ist GUT SO.

Liebe Grüße von
Guruji

Du hast da ebenfalls was falsch verstanden.

Es wird immer eine bestimmte Anzahl lebender Menschen geben (falls die Menschheit nicht ausstirbt). Es gibt wohl eine maximale Menge von Menschen die gleichzeitig auf der Erde leben können. Die Anzahl der Menschen die zu einem bestimmten Zeitpunkt gleichzeitig lebendig sind, kann niemals größer sein als die Menge der Menschen die in der Zukunft geboren werden.
Heute leben ungefähr sieben Milliarden Menschen auf der Erde. Die Zahl der Menschen, die in den nächsten 100 Jahren geboren werden, ist sicherlich höher als sieben Milliarden.

Hoi,

ich kann dir leider auch nicht sagen, wer so etwas gesagt hatte, im welchem Zusammenhang.

Zur Thematik selbst:
Meiner Meinung nach kann man hier mit Wahrscheinlichkeit nicht argumentieren. Wir haben keine Ahnung vom Leben/Sterben und von der Welt in der wir leben auch nur wenig.

Ist die Welt deterministisch geprägt? Wäre somit der Zufall = 0? Werden wir in anderen Formen weiter „existieren“, nach dem „Tod“? U.v.m.

Während man bei einem Münzwurf sagen kann „Kopf, Zahl, Kante“ (wir gehen jetzt mal von einer unzerstörbaren und unklonbaren Münze aus) sagen kann, gibt es sowas nicht für das Leben.

Wenn man mit der Lotto Sache Argumentieren will, kann man sich evtl. eine schwarze Trommel mit X Kugeln vorstellen. ( Ist aus kombinatorischer Sicht sicherlich ein falsches Modell, aber selbst das könnte man nicht mal bestimmen.)

Also kann man auch nicht die gesamten Möglichkeiten abschätzen, die es gibt. Somit geht die „Kombinatorik“ oder „Wahrscheinlichkeit“ über Bord.

Mit unwahrscheinlich Ungrüßen,

Hanzo

Während man bei einem Münzwurf sagen kann „Kopf, Zahl, Kante“
(wir gehen jetzt mal von einer unzerstörbaren und unklonbaren
Münze aus) sagen kann, gibt es sowas nicht für das Leben.

Nach dem was wir wissen, könnte man sagen es gibt „lebend“ und „tot“. Auf diese beiden Zustände beschränkt würde gelten, was für das Lottospiel gilt: Für den Einzelnen ist es unwahrscheinlich im Lotto zu gewinnen, aber bei vielen Spielern ist es wahrscheinlich, dass einer gewinnt.
Aber bezogen auf das Leben, ist es ein bischen schwieriger. Für einen Menschen ist sein Bewusstsein verknüpft mit seiner Lebendigkeit. Ein toter oder noch nicht geborener Mensch hat kein Bewusstsein (wenn man davon ausgeht, dass man nur einmal lebt und dass es keine Seele gibt die nach dem Tod des Körpers weiterlebt). Er ist also nicht nur ein Spieler der eine Chance auf einen Gewinn hat, sondern er ist der einzige Mensch der jemals gelebt hat und der jemals leben wird, der er selbst ist. Auf die anderen Menschen trifft das auch zu. Zwar sind die Anderen die Anderen, aber jeder Einzelne von ihnen hat ebenfalls ein Ich und somit ist jeder Mensch er selbst - und zwar nur einmal für eine begrenzte Zeit.
Während es für den einzelnen Lottospieler an ein Wunder grenzt den Jackpot zu knacken, ist es für den einzelnen Menschen ungleich wundersamer gerade jetzt zu leben. Während der einzelne Lottospieler mehrmals zur Gruppe der Lottospieler gehören kann und somit mehrmal eine Chance auf den Jackpot haben kann, kann der einzelne Mensch sein Leben nur einmal leben.