Hallo,
Das ist ja gerade der Punkt.
Um auf den Lottogewinner zurück zu kommen: Die Menschen die
jetzt in der Gegenwart lebendig sind, sind alle Lottogewinner.
??? Verstehe den Zusammenhang nicht.
So mancher wird das nicht so sehen.
In welchem Zusammenhang willst du das so verstehen?
Weil sie Alle betroffen sind von dem unwahrscheinlichen Fall, dass sie ausgerechnet jetzt leben und nicht zu denen gehören die schon tot sind oder noch nicht geboren wurden.
Die Gegenwart ist der jetzige Zeitpunkt.
Ja und?
Das Problem deiner Frage war doch, dass du deine Existenz mit
dem Begriff der Gegenwart verknüpft hast.
Du meintest, das es ja so erstaunlich ist, dass du gerade
jetzt lebst.
Ja, wieso bin ich nicht einer von denen die schon lange tot sind? Eines Tages werde ich zu denen gehören die tot sind, deren Bewusstsein nicht mehr vorhanden ist, aber jetzt im Jetzt, in der Gegenwart ist das nicht der Fall.
Ich sage, es ist ein ganz logischer Zusammenhang.
Die Katze hat logisch dort Löcher im Fell, wo sie Augen hat.
Dass das Fell der Katze dort Löcher hat wo ihre Augen sind, mag logisch sein. Aber indem du etwas Logisches nennst, kannst du damit keine Logik bezüglich einer anderen Sache beweisen die in keinem Zusammenhang mit der ersten Sache steht. Du könntest nur sagen, dass es ebenso logisch sei wie Dieses oder Jenes, aber damit beschreibst du nur den Grad der Logik und belegst sie nicht.
Genauso logisch ist es, das du jetzt in der Gegenwart leben
mußt, anderfalls
könntest du darüber nicht verwundert sein.
Du ziehst vom Einen einen Rückschluß auf das Andere und willst damit eine Logik herstellen. Es ist so als würdest du sagen, dass der Ball rund ist. Wäre er nicht rund, wäre er kein Ball. Und weil der Ball ein Ball ist, ist seine Rundheit bewiesen. Aber müsste man nicht erstmal überprüfen ob der Ball wirklich rund ist bevor man ihn als Ball bezeichnen kann?
Die Gegenwart ist eine Sache, die auch
vorhanden ist ohne eine menschliche Wahrnehmung.
Da das Wort „Gegenwart“, wie jedes Wort nur eine menschliche
Schöpfung ist,
könnte es ohne menschliche Wahrnehmung wohl schwerlich
existieren.
Wenn man Gegenwart wie hier,
http://de.wikipedia.org/wiki/Gegenwart
als Zeit definiert, in der alle Ereignisse stattfinden, kann
man sich das zwar auch ohne Menschen denken, aber dann gäbe es
diese gegenwärtige Diskussion immer noch nicht.
Da eine Uhr,
wenn sie richtig funktioniert, die aktuelle Uhrzeit anzeigt,
ist sie im Prinzip auch ein Gegenwartsanzeiger. Angenommen die
Uhr fünktioniert für immer, dann wird sie auch dann noch die
Gegenwart „messen“, wenn es im Universum kein Leben mehr gibt.
Ich denke, du lehnst dich mit deinen Definitionen etwas weit
aus dem Fenster.
„Gegenwart messen“ ist aber sicher keine Funktion einer Uhr.
Tatsächlich ist es kaum möglich zu definieren was Gegenwart genau ist. „Gegenwart“ ist ein menschlicher Begriff für etwas Abstraktes. Gegenwart noch nicht Vergangenheit und war einmal Zukunft. Ab wann hört die Gegenwart auf Gegenwart zu sein und wird somit zur Vergangeheit? Es kann sich nur um einen abstrakten, weil unendlich kleinen Zeitpunkt handeln.
Die Uhr ist erstmal nur ein mechanisches Gerät das von Menschen erdacht und gebaut wurde um die Zeit anzuzeigen. Die Uhr misst Zeit indem ihre Mechanik gleichmäßig immer die gleichen Vorgänge wiederholt was zu einem Ticken führt. Der Sekundenzeiger, der durch sein gleichmäßiges Bewegen auf dem Ziffernblatt das Ticken verursacht, zeigt die Sekunden an zu denen das Ticken der Uhr stattfindet. Die Uhr würde aber auch dann als Gerät funktionieren ohne ihre Funktion zu erfüllen, wenn sie keine Zeiger und kein Ziffernblatt hätte. Oder wenn du deine Armbanduhr in eine Kiste legst und den Deckel zu machst, so dass du die Uhr nicht mehr sehen kannst, dann vergeht trotzdem die Zeit in der Kiste sowie wie sie das auch ausserhalb der Kiste tut.
Die Uhr zeigt aber eine ganz bestimmte Zeit an und zwar die aktulle. Sie zeigt nicht die vergangene Zeit an, oder wenn sie das täte, dann würde sie nachgehen und somit ihren Zweck (das Anzeigen der aktuellen Zeit) durch eine Fehlfunktion nicht erfüllen. Und wenn sie vorgeht, dann zeigt sie eine Zeit an die es noch garnicht gibt, weil diese Zeit eine zukünftige ist und in ihr noch keine Ereignisse stattfinden konnten.
Und wenn du hörst wie die Uhr tickt, dann ist der mechanische Vorgang, der das Ticken verursacht hat, schon vergangen und liegt somit in der Vergangenheit. Und wenn du auf den nächsten Tick wartest, findet dein Warten auf ein zukünftiges Ereignis in der Gegenwart statt.
Du könntest auch einen Faltkalender an die Wand hängen und diesen kleinen, roten Rahmen auf den aktuellen Tag schieben. Und morgen, nachdem du aufgestanden bist, könntest du den Rahmen einen Tag weiter schieben um somit den aktuellen Tag, der in der Gegenwart stattfindet, anzuzeigen.
Die Uhrzeit und das Datum sind nur relativ willkürlich gewählte Werte die sich aus der Natur der Dinge ergeben. Etwa die Rotation der Erde um ihre eigene Achse oder ihre Rotation um die Sonne. Man könnte genauso gut sagen, dass ein Tag 48 Stunden hat die Jeweils 5 Minuten dauern. Dann würden sich nur die Dimensionen der Zeiteinheiten ändern, aber auf den Fortschritt der Zeit und auf das Wesen der Gegenwart hätte das keinen Einfluss.
Leschs Spruch hat insofern mit dem Verständnis für das Phänomen des
Zufalls zu tun, dass die Löcher im Fell der Katze nicht
zufällig an den Stellen sind wo sie sind.
Siehst du!
Und warum wunderst dich darüber, das du gerade jetzt lebst?
Weil die Katze nichts damit zu tun hat. Die hat nämlich ihr eigenes Leben.